Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Wellen der Finsternis ~ Fanstory
Beitrag: #2
vom - RE: Wellen der Finsternis ~ Fanstory
Kapitel 2 ~ Der Tod ist allgegenwärtig

Ein Schritt. Ein zweiter Schritt. Schritt für Schritt. In Trauer und Betroffenheit ging er den Weg, geziert mit Knochen und Blumen, entlang, den Blick gesengt, die Urne ehrfürchtig erhoben. Die Kerzen am Wegesrand flackerten in der leichten Briese und warfen die lange, dünne Gestalt, in ein bedrohliches Licht.
Er erreichte die mit einem Totenschädel geschmückte Grabstätte, umstellt von Kerzen, in einem schimmernden Schein. Einzelne Tränen tropften auf den Urnendeckel hinab, flossen langsam den Schriftzug an der runden Totenvase hinunter und ließen ihn im Kerzenlicht glänzen: Knogga, R.I.P.
Die Urne fand ihren Platz vor dem Schädel, in einem Meer von Kerzen und Knochen. Majestätisch ruhend, durch den Totenschädel vermeintlich am Leben erhalten. Für den einen tot, für den anderen lebendig. An einem Ort der Trauer und der Festlichkeit, passend zu seinem Lebensstil, ruht Knogga nun auch im Tode zwischen den Knochen anderer toter Kreaturen. Der Körper zu Staub zerfallen, die Seele gefangen in einer Urne, darauf wartend, von seinem Freund befreit zu werden.
Der Freund, in Schuldgefühle verfallen und selbstmitleidig, drehte der Raststätte seines gefallenen Begleiters den Rücken zu und schritt den nun kürzeren Weg zurück, den er gekommen war. Die Kerzen ,durch einen Luftzug erloschen, vermochten ihm nicht mehr den Weg zu weisen. Verloren in der ewigen Dunkelheit brach nun auch er zusammen, einen letzen Blick auf das Grabmahl seines verstorbenen Freundes blickend. Dann fielen ihm die Augen zu.


Als ich wieder zu mir kam, war die schwarze Wolke verschwunden. Meister Ogami kramte in den Trümmern seiner Werkstatt, er schien etwas bestimmtes zu suchen. Nur einige Meter von mir entfernt lag mein Voltobal. Die obere Hälfte war noch immer abgesetzt, doch sie glühte nicht mehr, genauso wenig wie die kleine goldene Batterie in der Mitte des Pokemon. Ich hatte ein ungutes Gefühl, so wie es dort lag, keine Bewegung, kein elektrisches Knistern. Ich setzte mich auf, "Voltobal? Hörst du mich?" Keine Reaktion, ich sprang auf und lief zu Voltobal hinüber.
"Mach dir keine Hoffnung, dein Voltobal ist hinüber", rief mir Meister Ogami zu, "genauso wie mein Magnezone. Nichts in meiner Werkstatt, was elektrische Energie benutzt, hat diese enorme Entladung überstanden."
Ich starrte ihn an, starrte das Voltobal in meinen Händen an. Diese Batterie, sie musste an all dem Schuld sein. Warum sonst sollte mein Voltobal sich öffnen können?! Eine unendliche Wut stieg in mir auf. Ich wollte sie herausreißen, darauf herumtrampeln, sie zerstören, auf jede erdenkliche Art und Weise.
"Hör mir zu, Light, ich möchte, dass du jetzt ganz stark bist. Ich weiß, du bist traurig, und auch wütend, aber wir müssen die Vorkommnisse so schnell wie möglich analysieren, um weitere Schäden zu verhindern. Verstehst du das?"
"Natürlich... natürlich, Meister."
"Gut, wir werden die Wolke verfolgen, vorher möchte ich noch mit jemanden sprechen. Geh nach Hause, erzähl deinen Eltern was passiert ist und pack ein paar Sachen zusammen. Ich werde dir in der Zwischenzeit auch ein neues Pokemon besorgen. Wir treffen uns in drei Stunden wieder hier, um unser genaues Vorgehen zu besprechen", erklärte mir Meister Ogami seinen Plan, nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: "Natürlich werden wir auch Voltobal und Magnezone verabschieden. Und jetzt, geh und tu, was ich dir gesagt habe."
Also machte ich mich auf dem Weg, Voltobal in den Armen, noch immer liefen mir Tränen die Wangen hinunter.

Suchen
Zitieren



Nachrichten in diesem Thema
Wellen der Finsternis ~ Fanstory - von Sankage - 29.08.2013, 19:04
RE: Wellen der Finsternis ~ Fanstory - von Sankage - 31.08.2013, 23:29

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste