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Wellen der Finsternis ~ Fanstory - Druckversion

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Wellen der Finsternis ~ Fanstory - Sankage - 29.08.2013

Prolog

Finsternis. Eine schwarze Wolke hing über den Straßen. Nichts war zusehen, nichts zuhören. Kein Lebewesen bewegte sich, alles war ruhig. Die Dunkelheit der Nacht unterdrückte das schwache Licht der Straßenlaternen und ließ die Stadt in vollkommener Schwärze zurück. Tot und Verderben hing in der Luft, der Geruch verrotteter Körper. Nebelschwaden zogen durch die Gassen, der Wind pfiff durch die leeren Augenhöhlen längst vergessener Kreaturen. Körper, versteckt zwischen Dreck und Müll, verlassen von den Seelen ihrer Besitzer. 
Die Stadt, früher einmal gebaut  von einem erblühenden Volk, lag verlassen da, nun regiert von Schmutz und Tod.

Ein Licht, nein, eine Explosion des Himmels, erstrahlte über der Stadt und teilte den Nebel. Elektrische Wellen breiteten sich über den Dächern aus und wurden zu einem Netz, bevor sie sich auf die Straßen niederlegten. Es knisterte, alles schien plötlich zu leben. Die Lampen erleuchteten in hellem Schein und bestrahlten die noch vor kurzem toten Körper. Eine Kreatur nach der anderen erhob sich. Zuckend und mit knackenden Knochen bewegten sich die Toten und verließen die ruinierte Stadt. Die Straßen leerten sich, die Felder rund um die Stadt wurden überflutet von Kreaturen der Dunkelheit, zum Leben erweckt, ohne Willen, ohne Freiheit. Gezwungen, zu tun, was das Licht von ihnen wollte. Und so schwärmten sie aus, ließen Verborgenheit der Stadt hinter sich und machten sich auf, dorthin, wo es geschehen sollte...


Kapitel 1 ~ Die versteckte Batterie

"Glückwunsch, ich hätte nicht gedacht, dass du das so schnell lernst. Weißt du, elektromagnetische Wellen sind keine einfache Angelegenheit", erläuterte Meister Ogami. Ich hatte es endlich geschafft, meinem Voltobal die Attacke Elektroschock beizubringen. 
Meister Ogami und ich haben nun seit Monaten auf diesen Moment zugearbeitet. Er meinte, bei den meisten dauert es ein oder zwei Jahre, bis sie Elektroangriffe ausführen können.
Heute hatten wir uns in Meister Ogamis Werkstatt getroffen, um zu trainieren. In ihr gab es viel Platz und die vielen technischen Geräte machten es für mein Voltobal einfacher, Energie zu sammeln. Außerdem hatte Meister Ogami ein paar Trainingsgeräte für Voltobal gebaut, so konnten wir zum Beispiel die genaue Stromstärke messen, die Voltobal verwenden konnte. Außerdem schien das Magnezone meines Meisters Voltobal anzuspornen. Jedenfalls war ich mächtig Stolz darauf, dass MEIN Voltobal die Attacke so schnell gelernt hatte.
Meister Ogami und ich ließen Voltobal und Magnezone in der Werkstatt, um bei ihm im Haus etwas zu essen. Wir gingen gerade den schmalen Kiespfad durch Meister Ogamis Garten entlang, vorbei an seltsamen Beerensträuchern, Aprikokobäumen und hohem Gras, als ein heller Lichtblitz aus dem Tor der Werkstatt erstrahlte und den Garten mit Licht flutete. Erschrocken sprangen wir herum, geblendet von der Lichtflut, konnten wir gerade mal die Umrisse des garagenartigen Gebäudes erkennen, das Meister Ogami als Werkstatt verwendete. Blinzelnd und wie durch elektrische Wellen geschockt drehten wir uns wieder weg und liefen Richtung Haus, um ,wie Meister Ogami sagte, Schutzkleidung zu holen. Wir erreichten gerade die Hintertür des Hauses, als hinter uns etwas knallte. Eine Druckwelle erreichte uns, bevor wir uns umdrehen konnten und ich wurde gegen die massive Holztür gedrückt. Meister Ogami jedoch hielt der Welle stand und drehte sich angestrengt um. Aus der Decke der Werkstatt schoss ein heller Lichtstrahl in den Himmel, hell, unaufhaltsam und zerstörerisch. Dunkle Wolken bildeten sich um den Lichtblitz und luden sich mit knisternden Energien auf. Die Verbindung hielt einige Sekunden, dann verblasste der Strahl. Eine weitere Explosion folgte, wieder wurde ich durch die Druckwelle an die Wand gepresst. Als wieder auf schaute, war Meister Ogami bereits bei der eingestürzten Werkstatt angekommen. Nach der zweiten Explosion waren wohl die Wände eingestürzt, so dass jetzt nur noch Trümmer den Platz der Garage einnahmen. Ich lief hinter Meister Ogami her, doch er rief mir zu: "Bleib wo du bist! Das ist zu gefährlich!"
Ich tat wie geheißen und blieb stehen. Er schien in den Trümmern den Ursprung der Explosion zu suchen. Von weiten erkannte ich, wie er etwas rot-weißes unter einer Betongplatte hervor zog. VOLTOBAL!
Nun rannte ich doch zu ihm hinunter. Meister Ogami beäugte mein Pokemon misstrauisch, plötzlich rief er: "Öffne dich!"
"Öffnen?", warf ich ein, "ein Voltobal kann sich doch nicht öffnen!"
"Ich vermute, dieses hier kann das", gab er zur Antwort.
Und tatsächlich, Voltobal öffnete isch und gab sein metallisches Inneres zum Vorschein. Die obere Hälfte, gehalten von vier Metallsäulen, begann, in einem roten Licht zu schimmern. In der Mitte jedoch leuchtete eine goldene Batterie. Nein, sie leuchtete nicht, sie strahlte auch nicht, sie war umgeben von dem Licht einer Explosion, gemischt mit dem Knistern elektrischer Wellen.
Meister Ogami schaute erschreckt Richtung Himmel, und plötzlich hörte auch ich wie das Knistern immer Lauter wurde. Als ich nach oben schaute, war die schwarze Wolke nur noch wenige Meter über unseren Köpfen. Langsam legte sich der elektrisch geladene Nebel über uns, und ich spürte wie mein Körper sich versteifte. Ich hörte gerade noch Meister Ogami etwas Flüstern, dann wurde alles schwarz.



(So, das ist der erste Part meiner kleinen Fanstory zu Pokemon. Ich hoffe er hat euch gefallen. Über ein bisschen Feedback würde ich mich natürlich sehr freuen. und wenn ihr lust habt, könnt ihr euch auch mal meine FanFic zu League of Legends durchlesen, da bin ich schon ein bisschen weiter.
Mit freundlichen Grüßen,
Triology)

Achja: hier kommt ihr zum Kommentarthread: http://www.raupyboard.de/showthread.php?tid=20373


RE: Wellen der Finsternis ~ Fanstory - Sankage - 31.08.2013

Kapitel 2 ~ Der Tod ist allgegenwärtig

Ein Schritt. Ein zweiter Schritt. Schritt für Schritt. In Trauer und Betroffenheit ging er den Weg, geziert mit Knochen und Blumen, entlang, den Blick gesengt, die Urne ehrfürchtig erhoben. Die Kerzen am Wegesrand flackerten in der leichten Briese und warfen die lange, dünne Gestalt, in ein bedrohliches Licht.
Er erreichte die mit einem Totenschädel geschmückte Grabstätte, umstellt von Kerzen, in einem schimmernden Schein. Einzelne Tränen tropften auf den Urnendeckel hinab, flossen langsam den Schriftzug an der runden Totenvase hinunter und ließen ihn im Kerzenlicht glänzen: Knogga, R.I.P.
Die Urne fand ihren Platz vor dem Schädel, in einem Meer von Kerzen und Knochen. Majestätisch ruhend, durch den Totenschädel vermeintlich am Leben erhalten. Für den einen tot, für den anderen lebendig. An einem Ort der Trauer und der Festlichkeit, passend zu seinem Lebensstil, ruht Knogga nun auch im Tode zwischen den Knochen anderer toter Kreaturen. Der Körper zu Staub zerfallen, die Seele gefangen in einer Urne, darauf wartend, von seinem Freund befreit zu werden.
Der Freund, in Schuldgefühle verfallen und selbstmitleidig, drehte der Raststätte seines gefallenen Begleiters den Rücken zu und schritt den nun kürzeren Weg zurück, den er gekommen war. Die Kerzen ,durch einen Luftzug erloschen, vermochten ihm nicht mehr den Weg zu weisen. Verloren in der ewigen Dunkelheit brach nun auch er zusammen, einen letzen Blick auf das Grabmahl seines verstorbenen Freundes blickend. Dann fielen ihm die Augen zu.


Als ich wieder zu mir kam, war die schwarze Wolke verschwunden. Meister Ogami kramte in den Trümmern seiner Werkstatt, er schien etwas bestimmtes zu suchen. Nur einige Meter von mir entfernt lag mein Voltobal. Die obere Hälfte war noch immer abgesetzt, doch sie glühte nicht mehr, genauso wenig wie die kleine goldene Batterie in der Mitte des Pokemon. Ich hatte ein ungutes Gefühl, so wie es dort lag, keine Bewegung, kein elektrisches Knistern. Ich setzte mich auf, "Voltobal? Hörst du mich?" Keine Reaktion, ich sprang auf und lief zu Voltobal hinüber.
"Mach dir keine Hoffnung, dein Voltobal ist hinüber", rief mir Meister Ogami zu, "genauso wie mein Magnezone. Nichts in meiner Werkstatt, was elektrische Energie benutzt, hat diese enorme Entladung überstanden."
Ich starrte ihn an, starrte das Voltobal in meinen Händen an. Diese Batterie, sie musste an all dem Schuld sein. Warum sonst sollte mein Voltobal sich öffnen können?! Eine unendliche Wut stieg in mir auf. Ich wollte sie herausreißen, darauf herumtrampeln, sie zerstören, auf jede erdenkliche Art und Weise.
"Hör mir zu, Light, ich möchte, dass du jetzt ganz stark bist. Ich weiß, du bist traurig, und auch wütend, aber wir müssen die Vorkommnisse so schnell wie möglich analysieren, um weitere Schäden zu verhindern. Verstehst du das?"
"Natürlich... natürlich, Meister."
"Gut, wir werden die Wolke verfolgen, vorher möchte ich noch mit jemanden sprechen. Geh nach Hause, erzähl deinen Eltern was passiert ist und pack ein paar Sachen zusammen. Ich werde dir in der Zwischenzeit auch ein neues Pokemon besorgen. Wir treffen uns in drei Stunden wieder hier, um unser genaues Vorgehen zu besprechen", erklärte mir Meister Ogami seinen Plan, nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: "Natürlich werden wir auch Voltobal und Magnezone verabschieden. Und jetzt, geh und tu, was ich dir gesagt habe."
Also machte ich mich auf dem Weg, Voltobal in den Armen, noch immer liefen mir Tränen die Wangen hinunter.