Part 02 - Ten Years And One Feeling
10 Jahre später...
„Du musst auf deine Umgebung achten!“, kam von irgendwo die Stimme eines Mannes her.
Die Schneeelfe drehte sich vorsichtig um die eigene Achse und versuchte die Schatten in der Lagerhalle mit ihren Augen zu durchdringen.
Ein leises Geräusch hinter ihr lies sie herumwirbeln und mit ihrer Peitsche zuschlagen, doch diese klatschte nur ins Leere.
„Denk immer daran, deine Augen können dich täuschen!“ Diesmal schien die Stimme von rechts zu kommen, doch stattdessen wirbelte die Elfe nach links und lies ihre Peitsche in einem Halbkreis vor ihrem Körper durch die Luft schneiden.
Wieder nichts!
Dafür legte sich kaltes Metall an ihre Kehle. „Deine Idee war gut, aber ich stand wirklich rechts von dir.“, grinste der Mann hinter ihr, als er die Klinge wieder wegsteckte.
Die Elfe fuhr herum und funkelte den Mann böse an.
„Saltatio! Du bist gemein! Du schummelst!“, rief sie und bohrte ihm den Finger in die Brust.
Der mit 'Saltatio' angesprochene Mann hob abwehrend die Hände und tänzelte dabei rückwärts. „Hey, ich kämpfe halt mit allen Tricks die mir zur Verfügung stehen. Und genau das sollst du auch. Darum machen wir ja auch das Training!“
Die Elfe schnaubte und verschränkte die Arme vor der Brust. Saltatio ging auf sie zu und wuschelte ihr durch die blonden Haare.
Daraufhin warf sie sich mit ihrem ganzen Gewicht gegen ihren Mentor und schaffte es ihn zu Boden zu drücken und sich auf seine Brust zu setzen. „Ha, hab dich!“, lachte sie und fing an ihn unter den Armen zu kitzeln.
„Hör auf! Vido, hör auf! Du weißt wie kitzelig ich unter den Armen bin! Das ist unfair! Bitte ich gebe auf!“, lachte Saltatio während er nach Luft schnappte.
Die Elfe namens Vido sprang von ihm herunter und half ihm mit einem breiten Grinsen aufzustehen.
„Na warte, das kriegst du irgendwann wieder zurück.“, drohte Saltatio, doch Vido streckte ihm nur die Zunge raus.
„So, das wars erstmal für heute. Ab nach Hause und duschen. Und ich gehe zuerst! Du verbrauchst immer das ganze warme Wasser!“
„Ich genieße es halt.“, antwortete Vido schnippisch.
Das Rauschen der Dusche vermischte sich mit dem Brutzeln des Abendessens in der Wohnung die sich Saltatio und Vido teilten.
Das Rauschen kam aus dem Badezimmer und stammte von Vido die sich dort schon eine ganze Weile eingeschlossen hatte.
Das Brutzeln stammte aus mehreren Pfannen die von Saltatio gehandhabt wurden.
„Vido, bist du bald fertig? Das Essen ist es gleich!“, rief er aus der Küche.
„Ich komme gleich!“, tönte die Antwort aus dem Bad.
Vido stand unter der Dusche und lies sich inzwischen lauwarm bis kaltes Wasser über den Körper laufen. Seufzend lehnte sie ihren Kopf gegen die Wand der Duschkabine und schloss die Augen.
Sofort stand wieder Saltatios Gesicht vor ihrem geistigen Auge und lächelte sie sanft an. Ein angenehmer Schauer lief ihren Rücken entlang und dort wo er sie berührt hatte kribbelte ihre Haut.
Vido öffnete sie Augen wieder und wusch sich nochmals gründlich mit kaltem Wasser ab um das Gefühl loszuwerden.
Der Grund für ihre extreme Reinlichkeit war, dass Vido den Geruch von Saltatio von ihrer Haut abwaschen wollte. Tat sie das nicht, lag sie immer die ganze Nacht wach, völlig versunken in diesen Duft und von ihm träumend.
Saltatio wusste nichts von diesen Gefühlen. Nie hatte sie ihm auf irgendeine Art ihre Zuneigung zu ihm gezeigt.
Dieses Gefühl war aus der Dankbarkeit entwachsen die sie vor zehn Jahren nach ihrer Rettung für ihn empfunden hatte. Noch immer wusste sie nicht genau ob es wirklich Zuneigung im Sinne von echter Liebe war, oder nur gesteigerte Dankbarkeit, doch sie fürchtete sich davor Saltatio etwas davon zu sagen, da sie nicht wusste wie er darauf reagieren würde.
Er selbst hatte ihr bis jetzt immer nur die Art von Liebe entgegengebracht, wie sie ein Bruder für seine jüngere Schwester empfindet, leicht neckisch, aber immer auf eine distanzierte Art.
Einmal hatte sie ihn im Schlaf ihren Namen sagen gehört und die darauf folgenden Tage immer wieder kleine Anspielungen gemacht, die er einfach übergangen hatte.
Aber für den baldigen Jahrestag ihres Treffens hatte sie sich fest vorgenommen ihm alles zu gestehen.
Seit Wochen plante sie schon alles und verbarg es vor ihm. Ob er etwas ahnte konnte sie nicht sagen, doch betete sie dafür, dass sie ihn überraschen würde.
FSK 6 - Es gibt kein richtiges Mädchen
FSK 12 - Der Held bekommt das Mädchen
FSK 16 - Der Böse bekommt das Mädchen
FSK 18 - Alle bekommen das Mädchen
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FSK 16 - Der Böse bekommt das Mädchen
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