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[TC2] VxS - I love my Teacher - Vorador - 18.10.2010 Part 01 - Once Upon A Time
Stellt euch eine Stadt vor. Eine Stadt die so gewaltig ist, das bis zum Horizont nur Häuser zu sehen sind. Eine Stadt die den gesamten Planeten umspannt, in der Natur nur noch in Parks existiert. Könnt ihr euch das vorstellen? Dann seid ihr in The City. Einst hatte es offenbar mal an dieser Stelle einen tiefen See oder etwas ähnliches gegeben, den hier gingen die Häuser noch tiefer als normal und auch die Schatten waren weitaus tiefer als sie normalerweise sind. Doch an diesem ganz speziellen Abend waren die Schatten abwesend. Stattdessen erfüllte der orange Schein eines Feuers die tiefen Gassen. Ein ganzer Wohnblock stand in Flammen, während eine bewaffnete Menge vor der Tür wartete und all jene die aus den Flammen stolperten grausam lynchte. „Hey, da ist eine abgehauen!“, rief plötzlich jemand in der Menge und deutete auf ein kleines Mädchen im Nachthemd, welches aus einem Fenster im ersten Stock gesprungen war und floh. Vom Rand des Mobs lösten sich einige Gestalten und nahmen die Verfolgung auf. Tränen glitzerten in der Luft hinter dem Mädchen und verfingen sich den langen, blonden Haaren die wie Schleier wehten. Die Hetzjagd endete in einer Sackgasse und das Mädchen versuchte sich hinter einem Stapel Kisten zu verstecken. Sie hörte einen der Männer sagen: „Hier ist sie nicht, muss woanders sein.“ und dann das Getrampel sich entfernender Schritte. Das Mädchen wartete noch einige Herzschläge und wagte sich dann aus seinem Versteck. Mit einem bösartigen Grinsen im Gesicht warteten die Männer am Eingang zur Gasse. Sie hatten sie ausgetrickst, indem sie so getan hatten als ob sie weiter gehen würden. Während sie langsam näher kamen wich das Mädchen weiter zurück bis sie die kalte Steinmauer im Rücken spürte. „B-bitte...“, schluchzte sie, doch die Männer lachten nur. „Uns die Arbeit wegnehmen, die Miete nicht zahlen, unsere Frauen verführen, ihr Elfen seid echt das Letzte!“, fauchte einer und die anderen grollten ihre Zustimmung. „Hey, das ist ein Mädchen!“, entfuhr es einem von ihnen als sie nah genug heran gekommen waren. Das Grinsen in den Gesichtern der Männer nahm weit abscheulichere Ausmaße an und in den Augen von Einigen von ihnen glitzerte es bösartig. Weinend brach das Elfenmädchen zusammen und verbarg sein Gesicht in seinen Händen. „Lasst sie in Ruhe!“, peitschte eine Stimme durch die Gasse. Das Mädchen nutze die Ablenkung um sich erneut hinter den Kisten zu verstecken und lauschte dann den Geräuschen in der Gasse. „Oder sonst was?“, lachte einer. Es folgte ein seidener Klang gefolgt von einem dumpfen Klatschen und dem Aufschrei der Männer. „Schnappt euch den Hundesohn!“, kreischte einer, „bringt mir seinen...“, doch der Rest des Satzes ging in feuchtem Röcheln unter. Das Klingen von Metall auf Metall war zu hören, doch nach einer Weile erstarben sämtliche Geräusche. Vorsichtig schob sich die Elfe aus ihrer Nische um zu sehen was geschehen war. Die Männer die sie verfolgte hatten lagen überall in der Gasse auf dem Boden. Sie waren tot. Erdrückende Übelkeit erfasste das Mädchen, sie sank auf die Knie und sie erbrach sich. „Das erste Mal ist immer das schlimmste.“, erklang plötzlich einer Stimme. Zitternd hob die Elfe den Kopf und sah zum Ende der Gasse. Langsam schritt von dort eine vermummte Gestalt auf sie zu, in der rechten Hand ein langes Schwert. Zu schwach um etwas zu sagen hob das Mädchen die Hände in eine Abwehrhaltung. Einige Schritte von ihr entfernt blieb der unheimliche Fremde stehen und schien sie zu beobachten. Schließlich schob die Gestalt das Schwert in eine Scheide die am Gürtel baumelte und kniete sich vor das Mädchen. Mit einer langsamen Bewegung, um sie nicht zu erschrecken hob er die Hände und zog sich das Tuch vom Gesicht. Darunter kam ein junger Mann zum Vorschein der sie neugierig und wachsam, aber zugleich sanft ansah. „Ich tue dir nichts, versprochen.“, sagte er und strich ihr vorsichtig das Haar aus dem Gesicht. Das Mädchen zuckte leicht unter der Berührung, doch nahm sie die Hände wieder runter und sah nun ihrerseits ihren Retter an. „Ich kann dir ein einmaliges Angebot machen. Komm mit mir. Ich werde dir ein Haus und zu essen geben. Ich werde dir eine einzigartige Ausbildung geben. Doch vor allen Dingen kann ich dir Sicherheit geben und die Einsamkeit nehmen.“ Lange Zeit sah das Mädchen ihn nur an und er starrte zurück. Dann hob sie die rechte Hand und deutete ihm an, dass er ihr hoch helfen solle. Er stand auf, nahm ihre Hand, half ihr aufzustehen und ging dann mit ihr Hand in Hand aus der Gasse. Sie sah nicht noch einmal zurück, sondern nur noch nach vorne in die Zukunft an der Seite ihres Retters. RE: [TC2] VxS - I love my Teacher - Vorador - 10.12.2010 Part 02 - Ten Years And One Feeling
10 Jahre später... „Du musst auf deine Umgebung achten!“, kam von irgendwo die Stimme eines Mannes her. Die Schneeelfe drehte sich vorsichtig um die eigene Achse und versuchte die Schatten in der Lagerhalle mit ihren Augen zu durchdringen. Ein leises Geräusch hinter ihr lies sie herumwirbeln und mit ihrer Peitsche zuschlagen, doch diese klatschte nur ins Leere. „Denk immer daran, deine Augen können dich täuschen!“ Diesmal schien die Stimme von rechts zu kommen, doch stattdessen wirbelte die Elfe nach links und lies ihre Peitsche in einem Halbkreis vor ihrem Körper durch die Luft schneiden. Wieder nichts! Dafür legte sich kaltes Metall an ihre Kehle. „Deine Idee war gut, aber ich stand wirklich rechts von dir.“, grinste der Mann hinter ihr, als er die Klinge wieder wegsteckte. Die Elfe fuhr herum und funkelte den Mann böse an. „Saltatio! Du bist gemein! Du schummelst!“, rief sie und bohrte ihm den Finger in die Brust. Der mit 'Saltatio' angesprochene Mann hob abwehrend die Hände und tänzelte dabei rückwärts. „Hey, ich kämpfe halt mit allen Tricks die mir zur Verfügung stehen. Und genau das sollst du auch. Darum machen wir ja auch das Training!“ Die Elfe schnaubte und verschränkte die Arme vor der Brust. Saltatio ging auf sie zu und wuschelte ihr durch die blonden Haare. Daraufhin warf sie sich mit ihrem ganzen Gewicht gegen ihren Mentor und schaffte es ihn zu Boden zu drücken und sich auf seine Brust zu setzen. „Ha, hab dich!“, lachte sie und fing an ihn unter den Armen zu kitzeln. „Hör auf! Vido, hör auf! Du weißt wie kitzelig ich unter den Armen bin! Das ist unfair! Bitte ich gebe auf!“, lachte Saltatio während er nach Luft schnappte. Die Elfe namens Vido sprang von ihm herunter und half ihm mit einem breiten Grinsen aufzustehen. „Na warte, das kriegst du irgendwann wieder zurück.“, drohte Saltatio, doch Vido streckte ihm nur die Zunge raus. „So, das wars erstmal für heute. Ab nach Hause und duschen. Und ich gehe zuerst! Du verbrauchst immer das ganze warme Wasser!“ „Ich genieße es halt.“, antwortete Vido schnippisch. Das Rauschen der Dusche vermischte sich mit dem Brutzeln des Abendessens in der Wohnung die sich Saltatio und Vido teilten. Das Rauschen kam aus dem Badezimmer und stammte von Vido die sich dort schon eine ganze Weile eingeschlossen hatte. Das Brutzeln stammte aus mehreren Pfannen die von Saltatio gehandhabt wurden. „Vido, bist du bald fertig? Das Essen ist es gleich!“, rief er aus der Küche. „Ich komme gleich!“, tönte die Antwort aus dem Bad. Vido stand unter der Dusche und lies sich inzwischen lauwarm bis kaltes Wasser über den Körper laufen. Seufzend lehnte sie ihren Kopf gegen die Wand der Duschkabine und schloss die Augen. Sofort stand wieder Saltatios Gesicht vor ihrem geistigen Auge und lächelte sie sanft an. Ein angenehmer Schauer lief ihren Rücken entlang und dort wo er sie berührt hatte kribbelte ihre Haut. Vido öffnete sie Augen wieder und wusch sich nochmals gründlich mit kaltem Wasser ab um das Gefühl loszuwerden. Der Grund für ihre extreme Reinlichkeit war, dass Vido den Geruch von Saltatio von ihrer Haut abwaschen wollte. Tat sie das nicht, lag sie immer die ganze Nacht wach, völlig versunken in diesen Duft und von ihm träumend. Saltatio wusste nichts von diesen Gefühlen. Nie hatte sie ihm auf irgendeine Art ihre Zuneigung zu ihm gezeigt. Dieses Gefühl war aus der Dankbarkeit entwachsen die sie vor zehn Jahren nach ihrer Rettung für ihn empfunden hatte. Noch immer wusste sie nicht genau ob es wirklich Zuneigung im Sinne von echter Liebe war, oder nur gesteigerte Dankbarkeit, doch sie fürchtete sich davor Saltatio etwas davon zu sagen, da sie nicht wusste wie er darauf reagieren würde. Er selbst hatte ihr bis jetzt immer nur die Art von Liebe entgegengebracht, wie sie ein Bruder für seine jüngere Schwester empfindet, leicht neckisch, aber immer auf eine distanzierte Art. Einmal hatte sie ihn im Schlaf ihren Namen sagen gehört und die darauf folgenden Tage immer wieder kleine Anspielungen gemacht, die er einfach übergangen hatte. Aber für den baldigen Jahrestag ihres Treffens hatte sie sich fest vorgenommen ihm alles zu gestehen. Seit Wochen plante sie schon alles und verbarg es vor ihm. Ob er etwas ahnte konnte sie nicht sagen, doch betete sie dafür, dass sie ihn überraschen würde. |