Part 01 - Once Upon A Time
Stellt euch eine Stadt vor.
Eine Stadt die so gewaltig ist, das bis zum Horizont nur Häuser zu sehen sind.
Eine Stadt die den gesamten Planeten umspannt, in der Natur nur noch in Parks existiert.
Könnt ihr euch das vorstellen?
Dann seid ihr in The City.
Einst hatte es offenbar mal an dieser Stelle einen tiefen See oder etwas ähnliches gegeben, den hier gingen die Häuser noch tiefer als normal und auch die Schatten waren weitaus tiefer als sie normalerweise sind.
Doch an diesem ganz speziellen Abend waren die Schatten abwesend. Stattdessen erfüllte der orange Schein eines Feuers die tiefen Gassen.
Ein ganzer Wohnblock stand in Flammen, während eine bewaffnete Menge vor der Tür wartete und all jene die aus den Flammen stolperten grausam lynchte.
„Hey, da ist eine abgehauen!“, rief plötzlich jemand in der Menge und deutete auf ein kleines Mädchen im Nachthemd, welches aus einem Fenster im ersten Stock gesprungen war und floh.
Vom Rand des Mobs lösten sich einige Gestalten und nahmen die Verfolgung auf.
Tränen glitzerten in der Luft hinter dem Mädchen und verfingen sich den langen, blonden Haaren die wie Schleier wehten.
Die Hetzjagd endete in einer Sackgasse und das Mädchen versuchte sich hinter einem Stapel Kisten zu verstecken.
Sie hörte einen der Männer sagen: „Hier ist sie nicht, muss woanders sein.“ und dann das Getrampel sich entfernender Schritte.
Das Mädchen wartete noch einige Herzschläge und wagte sich dann aus seinem Versteck.
Mit einem bösartigen Grinsen im Gesicht warteten die Männer am Eingang zur Gasse. Sie hatten sie ausgetrickst, indem sie so getan hatten als ob sie weiter gehen würden.
Während sie langsam näher kamen wich das Mädchen weiter zurück bis sie die kalte Steinmauer im Rücken spürte.
„B-bitte...“, schluchzte sie, doch die Männer lachten nur. „Uns die Arbeit wegnehmen, die Miete nicht zahlen, unsere Frauen verführen, ihr Elfen seid echt das Letzte!“, fauchte einer und die anderen grollten ihre Zustimmung.
„Hey, das ist ein Mädchen!“, entfuhr es einem von ihnen als sie nah genug heran gekommen waren.
Das Grinsen in den Gesichtern der Männer nahm weit abscheulichere Ausmaße an und in den Augen von Einigen von ihnen glitzerte es bösartig.
Weinend brach das Elfenmädchen zusammen und verbarg sein Gesicht in seinen Händen.
„Lasst sie in Ruhe!“, peitschte eine Stimme durch die Gasse. Das Mädchen nutze die Ablenkung um sich erneut hinter den Kisten zu verstecken und lauschte dann den Geräuschen in der Gasse.
„Oder sonst was?“, lachte einer. Es folgte ein seidener Klang gefolgt von einem dumpfen Klatschen und dem Aufschrei der Männer.
„Schnappt euch den Hundesohn!“, kreischte einer, „bringt mir seinen...“, doch der Rest des Satzes ging in feuchtem Röcheln unter.
Das Klingen von Metall auf Metall war zu hören, doch nach einer Weile erstarben sämtliche Geräusche.
Vorsichtig schob sich die Elfe aus ihrer Nische um zu sehen was geschehen war. Die Männer die sie verfolgte hatten lagen überall in der Gasse auf dem Boden.
Sie waren tot.
Erdrückende Übelkeit erfasste das Mädchen, sie sank auf die Knie und sie erbrach sich. „Das erste Mal ist immer das schlimmste.“, erklang plötzlich einer Stimme.
Zitternd hob die Elfe den Kopf und sah zum Ende der Gasse. Langsam schritt von dort eine vermummte Gestalt auf sie zu, in der rechten Hand ein langes Schwert.
Zu schwach um etwas zu sagen hob das Mädchen die Hände in eine Abwehrhaltung. Einige Schritte von ihr entfernt blieb der unheimliche Fremde stehen und schien sie zu beobachten.
Schließlich schob die Gestalt das Schwert in eine Scheide die am Gürtel baumelte und kniete sich vor das Mädchen.
Mit einer langsamen Bewegung, um sie nicht zu erschrecken hob er die Hände und zog sich das Tuch vom Gesicht.
Darunter kam ein junger Mann zum Vorschein der sie neugierig und wachsam, aber zugleich sanft ansah.
„Ich tue dir nichts, versprochen.“, sagte er und strich ihr vorsichtig das Haar aus dem Gesicht.
Das Mädchen zuckte leicht unter der Berührung, doch nahm sie die Hände wieder runter und sah nun ihrerseits ihren Retter an.
„Ich kann dir ein einmaliges Angebot machen. Komm mit mir. Ich werde dir ein Haus und zu essen geben. Ich werde dir eine einzigartige Ausbildung geben. Doch vor allen Dingen kann ich dir Sicherheit geben und die Einsamkeit nehmen.“
Lange Zeit sah das Mädchen ihn nur an und er starrte zurück.
Dann hob sie die rechte Hand und deutete ihm an, dass er ihr hoch helfen solle. Er stand auf, nahm ihre Hand, half ihr aufzustehen und ging dann mit ihr Hand in Hand aus der Gasse.
Sie sah nicht noch einmal zurück, sondern nur noch nach vorne in die Zukunft an der Seite ihres Retters.
FSK 6 - Es gibt kein richtiges Mädchen
FSK 12 - Der Held bekommt das Mädchen
FSK 16 - Der Böse bekommt das Mädchen
FSK 18 - Alle bekommen das Mädchen
FSK 12 - Der Held bekommt das Mädchen
FSK 16 - Der Böse bekommt das Mädchen
FSK 18 - Alle bekommen das Mädchen