Ernsthaft, der folgende Text ist ab 12 oO! Wegen schlimmen Wörtern und ... echt jetzt... abgesehen davon habe ich den Text geschrieben, was Grund genug ist ihn ab 12 freizugeben ÖÖ!
Irgendwann um die Mittagszeit vernahm ich Schritte im Flur. Mit meinem siebten Sinn schlussfolgerte ich es wäre eine großbusige Blondine. Ehrlich gesagt muss ich da nicht mehr viel schlussfolgern. Die Räumlichkeiten neben meinem Büro gehören einem Schönheitschirurgen. Wer zu dem geht hat entweder schon D und will sich seine Dinger verkleinern lassen oder kommt mit B und verlässt ihn wieder mit zuvor genannter Größe. Dass kann ich beurteilen, weil er der Spezialist hier in der Gegend ist, wenn es um den Brust Bereich geht. Im Bett ist er eine Niete. Nein, ich habe dafür keine Beweise. Er ist es. Er muss es sein. Jemand der so viele Busen am Tag sehen darf wie er hat nicht das Recht auch noch gut im Bett zu sein.
Zurück zu den Schritten. Meine unglaublicher siebter Sinn hatte sich getäuscht. Doch was kann man von einem siebten Sinn erwarten, wenn der sechste nicht vorhanden ist? Es klopfte an meiner Tür. Als passende Reaktion spuckte ich meinen Kaffee aus. Natürlich könnte letzteres auch daran gelegen haben, dass ich mir sicher war eine Fliege verschluckt zu haben. „Herein“, bat ich während ich den Stapel „Playboy“ in meinen Schubladen verschwinden ließ. Ich bin als Detektiv eine völlige Niete. Es war keine großbusige Blondine. Gott, die Frau war auch nicht blond. Es war eigentlich auch keine Frau, sondern ein Herr in mittleren Jahren. Ende 30 würde ich sagen. „Ich brauche ihre Hilfe“, erklärte er. „Und ich brauche Geld, ich denke wir kommen ins Geschäft“, erwiderte ich breit grinsend. Der Kerl roch einfach nach Moneten. Jedenfalls hoffte ich das, ansonsten müsste ich es in Betracht ziehen das zusätzliche Geld für die Belüftungsanlage wieder zu zahlen. „Meine Name ist Iruini von Smett und ich möchte sie bitten etwas für mich zu finden“, machte er den Grund für sein Erscheinen verständlich. „Wenn das, was sie suchen, ein besserer Name ist, kann ich ihnen nicht helfen, tut mir Leid“, antwortete ich darauf. „Nun halten sie sich nicht lange mit der Vorstellung auf uns sagen sie mir was Sache ist.“ Er tat wie ich es im auftrug. Erst einmal zog er etwas aus seiner Tasche, dann nieste er. Ein Taschentuch war das Objekt gewesen, dass er heraus geholt hatte! Danach hielt er mir ein Foto vor die Nase. Darauf abgebildet war eine Art Raupe, nur noch ein wenig lächerlicher. Ich identifizierte es als eine Statue aus purem Gold. Bei einem Scharz-Weiß-Foto muss man mir das erst einmal nach machen. „Das hier müssen sie für mich finden.“ „Das Foto?“ „Nein, die Statue sie Vollidiot!“ „Klingt logischer.“ Spätestens von da an war ich mir sicher dass der Typ einen an der Waffel gehabt haben musste. Wer beauftragt schon einen Privatdetektiv um eine Statue von einer mutierten Raupe zu finden?
„Ich zahle ihnen jeden Preis“, weckte er mein Interesse wieder. „Eine Millionen“, zeigte ich ihm meine grenzenlose Bescheidenheit. „Deal“, akzeptierte er mein großzügiges Angebot. Jawohl, der Kerl war blöd. Grenzenlos blöd. „Irgendwelche Informationen über ihren Aufenthaltsort?“, erkundigte ich mich während mein uralter Drucker krächzend den Standard Vertrag auswürgte. „Dieses seltene Kunstobjekt wurde letzten Sontag aus meinem Sommerhaus gestohlen. Mehr weiß ich leider auch nicht. Die Polizei tappt im Dunkeln und alles was mir bleibt ist die Leere in meinem Herzen!“. sagte er mir alles was er wusste während er seine Unterschrift auf den Vertrag setzte und mir den ersten Scheck über 10000 PEN ausstellte. „Wann kann ich mir den Ort des Verbrechens ansehen?“ „Morgen früh wäre mir Recht.“ Er gab mir noch eine kurze Wegbeschreibung und verließ mich kurz darauf bereits wieder. Ich denke es ist klar was jeder echte Detektiv nun zu tun hatte. Mir war es jedenfalls nicht klar, also löste ich wieder meine Sudokus.
Schon früh aufgestanden erwischte ich um ca. sechs Uhr den Intercityexpress. Außer meinem Notizbuch und lebenswichtigen Kleinigkeiten wie zum Beispiel einer Nagelschere und einer Packung Tempotaschentücher hatte ich nicht dabei. Obwohl ich mich schon so früh auf den Weg gemacht hatte war der Zug randvoll. Ich erwischte gerade noch einen Sitzplatz neben einer sehr charismatischen Dame. Man konnte ihr die beiden Karrieremöglichkeiten, die sie zur Auswahl haben würde, förmlich ansehen. Bärtige Dame oder fette Lady, der Zirkus würde sie wählen lassen. Auf der anderen Seite saß eine Frau mit etwas besserer Zukunft. Anhand ihres weißen Kittels schätzte ich sie als Medizinstudentin ein. Irgendwann kamen wir beide ins Gespräch. Schon nach dem ersten Satz zeigte sie mir dass wir beide uns gut verstehen würden. „Könnten sie bitte nicht die ganze Zeit in meinen Ausschnitt gucken?“, teilte sie mir schon früh ihre innigsten Wünsche mit. „Ach sie fantasieren“, versuchte ich auf meine charmante Art das Gespräch am Laufen zu halten. „Okay. Was genau ist denn außer meinem Ausschnitt an dieser Stelle? Dass sie in die Richtung gucken können sie wohl kaum leugnen.“ „Sie haben natürlich Recht. Ihr Irrtum war verständlich. Ich möchte jedoch zuerst darauf hinweisen dass es geregnet hat und sie weiße Kleidung tragen“, machte ich ihr zu verstehen dass ich mich keines Falls angegriffen durch ihre Beschuldigung fühlte. Doch aus irgendeinem Grund sah sie nach meiner Bemerkung etwas geschockt aus. Ich führte die Unterhaltung deswegen alleine fort: „Wie sie sehen war es also nicht ihr Ausschnitt in den ich geguckt habe, sondern die Brüste selbst hatten meinen Blick gefangen.“ Die Frau hatte wohl noch etwas dringendes zu erledigen, jedenfalls verschwand sie kurze Zeit später weiter hinten im Zug. Vorher war sie aber noch freundlich genug gewesen mit einem gezielten Schlag eine Fliege zu töten, welche sich wohl auf meine Wange gesetzt hatte. Ich selbst hatte diese noch gar nicht bemerkt, doch welchen anderen Grund könnte sie gehabt haben um mich zu schlagen?
Mit ramponierten Anzug, einer schief sitzenden Fliege und nebenbei total verschwitz erreichte ich irgendwann um 8 Uhr dann mein Ziel. Man konnte schon vom reinen Anblick des Anwesens sagen, dass mein Auftragsgeber Geld hatte. Sehr viel Geld. Müsste ich dieses Gebäude mit einem Prominenten vergleichen würde ich sagen es wäre … okay, ich kenne nicht besonders viele Prominenten. Meine finanzielle Lage erlaubt es mir nicht noch mehr Strom für unnützes Zeug wie Fernsehen zu verbrauchen. Jedenfalls war das Haus groß. Abgesehen von dem riesigen Garten fielen mir noch ein paar Kleinigkeiten wie der Pool, die neun bis zehn Autos und vielleicht auch noch die Parkplätze für Bedienstete auf. Was mich an dieser Ansicht störte war einfach zu erklären. Die Polizeiwagen vor dem Tor. Entweder war hier gerade ein Drogenring aufgeflogen oder jemand war ermordet worden. Ich entschied mich dafür auf Möglichkeit Nummer 2 zu hoffen, denn dann müsste ich meinen Auftrag nicht mehr erfüllen, würde aber trotzdem das Geld bekommen.
Nun gut, es war tatsächlich jemand gestorben, was der heranfahrende Krankenwagen mir bestätigte. Einem Lebendige würde man wohl kaum die Decke über den Kopf stülpen. Als ich mich etwas näher heran schlich erblickte meine schon von Freunde erfüllten Augen jedoch Herrn Iruini wie er gerade von den Beamten vor Ort verhört wurde. Als ich sein Blickfeld betrat winkte er mich heran. Wenn mir der Vergleich erlaubt ist würde ich seinen momentanen Gesichtsausdruck als den von einem 18jährigen Mädchen beschreiben, welche gerade ihren festen Freund an eine großbusige Blondine verloren hat. Der feste Freund wäre in diesem Fall gerne ich, doch ich schweife schon wieder ab. „Guten Morgen“, begrüßte er mich mit einem aufgesetzten Lächeln. „Haben sie gut her gefunden?“ „Junge, wenn sie heulen wollen, tun sie es“, erwiderte ich. „Und gut kann man diesen Morgen schon nicht mehr nennen.“ Er folgte meinem Rat und fing an zu weinen. Ich wendete mich dem Polizeibeamten neben ihm zu, welchen ich sofort als alten Bekannten identifizieren konnte. „Moin Larto, scheiß Tag, oder?“, sagte ich zu ihm und zeigte dabei gleich wie schlecht meine Laune war. „Gib Schlimmeres, hi Shai“, antwortete er ziemlich flott. „Also, was ist hier passiert?“, begann ich mein kleines Interview sofort mit der wichtigsten Frage. „‘N Mord“, bestätigte er meine Annahme. „Ziemlich hässlich die Sache. 3 Schüsse genau in den Kopf und dazu noch einen… nun ja, du weißt schon.“ „Was weiß ich?“, zeigte ich mich sichtlich verwirrt. „In die Säcke. Der Schuss ging in die Säcke“, klärte er mich auf. „Was für ein sadistisches Arsch schießt einem Kerl in die Säcke?“, hakte ich mit weiteren Frage sofort hinterher. „Würden wir das wissen könnte ich mir Morgen frei nehmen“, seufzte mein Gesprächspartner. Gut, die Frage war wirklich dämlich gewesen. „Also, sonst irgendwas von Belang?“, entschied ich mich unsere kleine Unterhaltung zu beenden. Er dachte kurz nach, entschied sich aber dann mir einen Zettel zu überreichen. In Folie verpackt, wie man es bei der Polizei halt so macht.
Bringen sie das goldene Raupy am nächsten Sonntag
zu den Windkrafträdern außerhalb der Stadt,
sonst sind sie der Nächste.
Keine Polizei.
„Das goldene was?“, war meine erste Reaktion auf den Text. „Das ist so ein raupenartiges Ding. Die Mörder haben wohl einen an der Waffel“, klärte mich Larto erneut freundlichst auf. Ich machte schnell von ihm unbemerkt ein Foto mit dem Handy und verabschiedete mich um der Heulsuse einen kleinen Besuch abzustatten. Tatsächlich hatte sich der Mann wieder beruhigt, war aber nicht für viel Kaffeeklatsch bereit. „Sie haben den Zettel gesehen. Erfüllen sie ihre Aufgabe, es geht hier um mein Leben“, befahl er mir kurz und bündig. „Eigentlich dachte ich mir Morgen zu einem Baseballspiel zu gehen“, informierte ich ihn. „Wollen sie wirklich ihr Geld?“, fragte er grimmig. Da musste ich nicht mehr lange nachdenken und weil ich auch noch so ein netter Kerl bin bat er mich am nächsten Tag wieder zu kommen, denn für heute hätte die Polizei sein Anwesen abgesperrt. Kam mir gerade Recht, denn ich wusste schon was ich nun zu tun hatte. Exakt, in die Kneipe gehen und einen Trinken.
Kapitel 1, Ende
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.12.2009, 20:25 von Shai. )
Der RB Krimi
*Trommelmusik*
Von Brüsten, goldenen Raupen und Detektiven
Es war mal wieder einer diese Tage in denen einfach nichts passiert. Ihr wisst schon, man ist mit dem falschen Bein aus dem Bett aufgestanden, hat sich erst einmal den Kopf an der zu niedrig hängenden Zimmerlampe gestoßen und ist dann noch immer halb am schlafen in das Badezimmer gegangen um sich der angesammelten Last des letzten Tages zu entledigen nur um zu realisieren, dass das Klopapier aufgebraucht ist. Jedenfalls saß ich in meinem Büro und löste ein paar Sodokus, welche mir meine Verwandten regelmäßig in Sammelbänden zu Weihnachten schicken, weil sie der Überzeugung sind ich wäre ein Fan solcher Rätsel. Um das erst einmal richtig zu stellen, ich bin es nicht. Eigentlich kann ich die Dinger nicht ausstehen. Montags habe ich meistens einfach nichts anderes zu tun. Ich weiß nicht wieso, doch aus irgendeinem Grund verschwinden Montags einfach keine Leute. Nicht einmal Hunde rennen von zu Hause weg. Nun ja, am Anfang der Woche hat eben keiner Lust auf Entführungen. Ich möchte mich auch nicht wirklich darüber beschweren, denn ich habe ja meine Sudokus und eine Tasse zu heißen Kaffee. Eine Tasse seit sieben Wochen abgelaufenem Kaffee. Wenn ich wegen fehlenden Aufträgen meine Rechnungen schon nicht mehr bezahlen kann, wie soll ich dann frischen Kaffee bezahlen? Als Privatdetektiv hat man es nun mal nicht leicht. Irgendwann um die Mittagszeit vernahm ich Schritte im Flur. Mit meinem siebten Sinn schlussfolgerte ich es wäre eine großbusige Blondine. Ehrlich gesagt muss ich da nicht mehr viel schlussfolgern. Die Räumlichkeiten neben meinem Büro gehören einem Schönheitschirurgen. Wer zu dem geht hat entweder schon D und will sich seine Dinger verkleinern lassen oder kommt mit B und verlässt ihn wieder mit zuvor genannter Größe. Dass kann ich beurteilen, weil er der Spezialist hier in der Gegend ist, wenn es um den Brust Bereich geht. Im Bett ist er eine Niete. Nein, ich habe dafür keine Beweise. Er ist es. Er muss es sein. Jemand der so viele Busen am Tag sehen darf wie er hat nicht das Recht auch noch gut im Bett zu sein.
Zurück zu den Schritten. Meine unglaublicher siebter Sinn hatte sich getäuscht. Doch was kann man von einem siebten Sinn erwarten, wenn der sechste nicht vorhanden ist? Es klopfte an meiner Tür. Als passende Reaktion spuckte ich meinen Kaffee aus. Natürlich könnte letzteres auch daran gelegen haben, dass ich mir sicher war eine Fliege verschluckt zu haben. „Herein“, bat ich während ich den Stapel „Playboy“ in meinen Schubladen verschwinden ließ. Ich bin als Detektiv eine völlige Niete. Es war keine großbusige Blondine. Gott, die Frau war auch nicht blond. Es war eigentlich auch keine Frau, sondern ein Herr in mittleren Jahren. Ende 30 würde ich sagen. „Ich brauche ihre Hilfe“, erklärte er. „Und ich brauche Geld, ich denke wir kommen ins Geschäft“, erwiderte ich breit grinsend. Der Kerl roch einfach nach Moneten. Jedenfalls hoffte ich das, ansonsten müsste ich es in Betracht ziehen das zusätzliche Geld für die Belüftungsanlage wieder zu zahlen. „Meine Name ist Iruini von Smett und ich möchte sie bitten etwas für mich zu finden“, machte er den Grund für sein Erscheinen verständlich. „Wenn das, was sie suchen, ein besserer Name ist, kann ich ihnen nicht helfen, tut mir Leid“, antwortete ich darauf. „Nun halten sie sich nicht lange mit der Vorstellung auf uns sagen sie mir was Sache ist.“ Er tat wie ich es im auftrug. Erst einmal zog er etwas aus seiner Tasche, dann nieste er. Ein Taschentuch war das Objekt gewesen, dass er heraus geholt hatte! Danach hielt er mir ein Foto vor die Nase. Darauf abgebildet war eine Art Raupe, nur noch ein wenig lächerlicher. Ich identifizierte es als eine Statue aus purem Gold. Bei einem Scharz-Weiß-Foto muss man mir das erst einmal nach machen. „Das hier müssen sie für mich finden.“ „Das Foto?“ „Nein, die Statue sie Vollidiot!“ „Klingt logischer.“ Spätestens von da an war ich mir sicher dass der Typ einen an der Waffel gehabt haben musste. Wer beauftragt schon einen Privatdetektiv um eine Statue von einer mutierten Raupe zu finden?
„Ich zahle ihnen jeden Preis“, weckte er mein Interesse wieder. „Eine Millionen“, zeigte ich ihm meine grenzenlose Bescheidenheit. „Deal“, akzeptierte er mein großzügiges Angebot. Jawohl, der Kerl war blöd. Grenzenlos blöd. „Irgendwelche Informationen über ihren Aufenthaltsort?“, erkundigte ich mich während mein uralter Drucker krächzend den Standard Vertrag auswürgte. „Dieses seltene Kunstobjekt wurde letzten Sontag aus meinem Sommerhaus gestohlen. Mehr weiß ich leider auch nicht. Die Polizei tappt im Dunkeln und alles was mir bleibt ist die Leere in meinem Herzen!“. sagte er mir alles was er wusste während er seine Unterschrift auf den Vertrag setzte und mir den ersten Scheck über 10000 PEN ausstellte. „Wann kann ich mir den Ort des Verbrechens ansehen?“ „Morgen früh wäre mir Recht.“ Er gab mir noch eine kurze Wegbeschreibung und verließ mich kurz darauf bereits wieder. Ich denke es ist klar was jeder echte Detektiv nun zu tun hatte. Mir war es jedenfalls nicht klar, also löste ich wieder meine Sudokus.
Schon früh aufgestanden erwischte ich um ca. sechs Uhr den Intercityexpress. Außer meinem Notizbuch und lebenswichtigen Kleinigkeiten wie zum Beispiel einer Nagelschere und einer Packung Tempotaschentücher hatte ich nicht dabei. Obwohl ich mich schon so früh auf den Weg gemacht hatte war der Zug randvoll. Ich erwischte gerade noch einen Sitzplatz neben einer sehr charismatischen Dame. Man konnte ihr die beiden Karrieremöglichkeiten, die sie zur Auswahl haben würde, förmlich ansehen. Bärtige Dame oder fette Lady, der Zirkus würde sie wählen lassen. Auf der anderen Seite saß eine Frau mit etwas besserer Zukunft. Anhand ihres weißen Kittels schätzte ich sie als Medizinstudentin ein. Irgendwann kamen wir beide ins Gespräch. Schon nach dem ersten Satz zeigte sie mir dass wir beide uns gut verstehen würden. „Könnten sie bitte nicht die ganze Zeit in meinen Ausschnitt gucken?“, teilte sie mir schon früh ihre innigsten Wünsche mit. „Ach sie fantasieren“, versuchte ich auf meine charmante Art das Gespräch am Laufen zu halten. „Okay. Was genau ist denn außer meinem Ausschnitt an dieser Stelle? Dass sie in die Richtung gucken können sie wohl kaum leugnen.“ „Sie haben natürlich Recht. Ihr Irrtum war verständlich. Ich möchte jedoch zuerst darauf hinweisen dass es geregnet hat und sie weiße Kleidung tragen“, machte ich ihr zu verstehen dass ich mich keines Falls angegriffen durch ihre Beschuldigung fühlte. Doch aus irgendeinem Grund sah sie nach meiner Bemerkung etwas geschockt aus. Ich führte die Unterhaltung deswegen alleine fort: „Wie sie sehen war es also nicht ihr Ausschnitt in den ich geguckt habe, sondern die Brüste selbst hatten meinen Blick gefangen.“ Die Frau hatte wohl noch etwas dringendes zu erledigen, jedenfalls verschwand sie kurze Zeit später weiter hinten im Zug. Vorher war sie aber noch freundlich genug gewesen mit einem gezielten Schlag eine Fliege zu töten, welche sich wohl auf meine Wange gesetzt hatte. Ich selbst hatte diese noch gar nicht bemerkt, doch welchen anderen Grund könnte sie gehabt haben um mich zu schlagen?
Mit ramponierten Anzug, einer schief sitzenden Fliege und nebenbei total verschwitz erreichte ich irgendwann um 8 Uhr dann mein Ziel. Man konnte schon vom reinen Anblick des Anwesens sagen, dass mein Auftragsgeber Geld hatte. Sehr viel Geld. Müsste ich dieses Gebäude mit einem Prominenten vergleichen würde ich sagen es wäre … okay, ich kenne nicht besonders viele Prominenten. Meine finanzielle Lage erlaubt es mir nicht noch mehr Strom für unnützes Zeug wie Fernsehen zu verbrauchen. Jedenfalls war das Haus groß. Abgesehen von dem riesigen Garten fielen mir noch ein paar Kleinigkeiten wie der Pool, die neun bis zehn Autos und vielleicht auch noch die Parkplätze für Bedienstete auf. Was mich an dieser Ansicht störte war einfach zu erklären. Die Polizeiwagen vor dem Tor. Entweder war hier gerade ein Drogenring aufgeflogen oder jemand war ermordet worden. Ich entschied mich dafür auf Möglichkeit Nummer 2 zu hoffen, denn dann müsste ich meinen Auftrag nicht mehr erfüllen, würde aber trotzdem das Geld bekommen.
Nun gut, es war tatsächlich jemand gestorben, was der heranfahrende Krankenwagen mir bestätigte. Einem Lebendige würde man wohl kaum die Decke über den Kopf stülpen. Als ich mich etwas näher heran schlich erblickte meine schon von Freunde erfüllten Augen jedoch Herrn Iruini wie er gerade von den Beamten vor Ort verhört wurde. Als ich sein Blickfeld betrat winkte er mich heran. Wenn mir der Vergleich erlaubt ist würde ich seinen momentanen Gesichtsausdruck als den von einem 18jährigen Mädchen beschreiben, welche gerade ihren festen Freund an eine großbusige Blondine verloren hat. Der feste Freund wäre in diesem Fall gerne ich, doch ich schweife schon wieder ab. „Guten Morgen“, begrüßte er mich mit einem aufgesetzten Lächeln. „Haben sie gut her gefunden?“ „Junge, wenn sie heulen wollen, tun sie es“, erwiderte ich. „Und gut kann man diesen Morgen schon nicht mehr nennen.“ Er folgte meinem Rat und fing an zu weinen. Ich wendete mich dem Polizeibeamten neben ihm zu, welchen ich sofort als alten Bekannten identifizieren konnte. „Moin Larto, scheiß Tag, oder?“, sagte ich zu ihm und zeigte dabei gleich wie schlecht meine Laune war. „Gib Schlimmeres, hi Shai“, antwortete er ziemlich flott. „Also, was ist hier passiert?“, begann ich mein kleines Interview sofort mit der wichtigsten Frage. „‘N Mord“, bestätigte er meine Annahme. „Ziemlich hässlich die Sache. 3 Schüsse genau in den Kopf und dazu noch einen… nun ja, du weißt schon.“ „Was weiß ich?“, zeigte ich mich sichtlich verwirrt. „In die Säcke. Der Schuss ging in die Säcke“, klärte er mich auf. „Was für ein sadistisches Arsch schießt einem Kerl in die Säcke?“, hakte ich mit weiteren Frage sofort hinterher. „Würden wir das wissen könnte ich mir Morgen frei nehmen“, seufzte mein Gesprächspartner. Gut, die Frage war wirklich dämlich gewesen. „Also, sonst irgendwas von Belang?“, entschied ich mich unsere kleine Unterhaltung zu beenden. Er dachte kurz nach, entschied sich aber dann mir einen Zettel zu überreichen. In Folie verpackt, wie man es bei der Polizei halt so macht.
Bringen sie das goldene Raupy am nächsten Sonntag
zu den Windkrafträdern außerhalb der Stadt,
sonst sind sie der Nächste.
Keine Polizei.
„Das goldene was?“, war meine erste Reaktion auf den Text. „Das ist so ein raupenartiges Ding. Die Mörder haben wohl einen an der Waffel“, klärte mich Larto erneut freundlichst auf. Ich machte schnell von ihm unbemerkt ein Foto mit dem Handy und verabschiedete mich um der Heulsuse einen kleinen Besuch abzustatten. Tatsächlich hatte sich der Mann wieder beruhigt, war aber nicht für viel Kaffeeklatsch bereit. „Sie haben den Zettel gesehen. Erfüllen sie ihre Aufgabe, es geht hier um mein Leben“, befahl er mir kurz und bündig. „Eigentlich dachte ich mir Morgen zu einem Baseballspiel zu gehen“, informierte ich ihn. „Wollen sie wirklich ihr Geld?“, fragte er grimmig. Da musste ich nicht mehr lange nachdenken und weil ich auch noch so ein netter Kerl bin bat er mich am nächsten Tag wieder zu kommen, denn für heute hätte die Polizei sein Anwesen abgesperrt. Kam mir gerade Recht, denn ich wusste schon was ich nun zu tun hatte. Exakt, in die Kneipe gehen und einen Trinken.
Kapitel 1, Ende