Auch an diesem Morgen kamen Lewa und Sonja wieder viel zu spät zum Frühstück, doch konnten sie schon vom weiten hören, dass an diesem Morgen irgendwas nicht stimmte. Bereits in der Eingangshalle konnten sie Onuas Geschrei genau erkennen.
"Was sucht die hier? Ich weigere mich mit so einer Person an einem Tisch zu essen!" Langsam kamen Lewa und Sonja in den kleinen Frühstücksraum hinein und sahen, wie sie es beide schon vermutet hatten, Carla am Frühstückstisch der Toa sitzen und gemütlich essen.
"Ich habe es nicht nötig mich von ihnen so behandeln zu lassen." Sprach sie in einem ruhigen Ton. "Lewa! Tu was! Sag was! Mach was!" Forderte Onua Lewa lautstark auf. Lewa blickte zu Carla hin. Sein blick ruhte einen Moment auf dieser Person. Er wunderte sich etwas, so hatte sie sich doch Gestern so über ihre Kleidung aufgeregt, doch hatte sie jene nicht geändert. Schließlich kam Lewa zu den Entschluss, dass es das beste wäre erstmal etwas zu essen. Zu Onuas Entsetzen setzten sich Lewa und Sonja ruhig an den Tisch und fingen an Brötchen aufzuschneiden. Sonja sagte zwar nichts, doch warf sie Carla einen verachtenden Blick zu, bevor sie ihren Blick wieder auf ihrem Teller sinken lies. Gerade hatte Lewa sein zweites Brötchen aufgeschlitzt, als plötzlich die Tür aufsprang und eilig Herr Pick den Raum betrat. Einen kurzen Moment blieb er schnaufend am Kopf des Tisches stehen, holte dann tief Luft und Sprach zu den Toa.
"Sobald ihr euer Frühstück beendet habt, findet ihr euch bitte draußen auf dem Hof ein, es wird Zeit Miss Carla zurück in ihren Sektor zu bringen und den Zugang zu Makuta für immer zu zerstören." Die Toa verstummten, keiner hatte wirklich Lust diese Frau zu begleiten und dann sollten, sie es noch alle zusammen tun, als wäre sie eine Wichtige Person, doch dann holte Herr Pick noch einmal tief Luft und sprach weiter.
"Während wir uns darum kümmern, habe ich spezielle Anweisung für drei von euch. Lewa, Tahu und Takua. Ihr findet euch in der Halle des Lichtes ein, Genai will euch dort sprechen und einen speziellen Auftrag geben." Lewa sah Sonja mit ratloser Miene an, was könnte dies für ein Auftrag sein, aber was noch schlimmer war, es würde bedeuten, dass Sonja und Lewa getrennte Wege gehen müssten, doch noch machte sich keiner der beiden Gedanken darüber und verdrückten erstmal ihre letzten Brötchen, dann machten sie sich langsam auf dem Weg zum Ausgang, erst als sie die Tür nach draußen erreicht hatten wurde ihnen klar, dass sie nun getrennt würden, aber nicht nur sie, auch Takua und Gali standen hinter ihnen eng umschlungen, während Kopaka und Tahu eher ruhig blieben. Er gab Kopaka einen letzten Kuss und Lewa meinte kurz die Worte "Pass gut auf euch zwei auf" von Tahu zu hören, kümmerte sich dann aber doch lieber um Sonja, die den Tränen nahe war.
"Mach dir keine Sorgen Maus, es wird mir nichts passieren, wir werden uns wieder sehen, versprochen." Er drückte Sonja fest an sich und küsste sie zärtlich auf dem Mund, er blickte in ihre glitzernden, nassen Augen und versuchte ihr das Gefühl von Stärke zu geben, dann lies sie ihn los und ging langsam den anderen hinterher. Auch Kopaka und Gali folgten ihnen langsam. Langsam winkten die drei Toa ihren Lieben hinterher, doch dann drehten auch sie ihnen den Rücken zu und gingen langsam einen schmalen Gang entlang. Sie waren diesen Weg schon einmal gegangen, doch damals waren sie nur zu dritt, für Lewa war es ein komisches Gefühl so zwischen Tahu und Takua zu laufen und nicht zu wissen warum sie dies taten. Doch dann, wohl mehr um sich selbst abzulenken richtete er sich nach recht und sprach Tahu an.
"Sag mal, was meintest du vorhin mit, pass auf euch auf?" Tahu blickte einen kurzen Moment recht dumm aus der Wäsche, gerade so als würde er noch nach einer Ausrede suchen, die ihm gerade nicht einfallen würde, doch dann erhob auch er die Stimme.
"Ach ja, du weißt schon, man redet halt viel wenn der Tag lang ist." Lewa erkannte sofort, dass hier irgendwas nicht stimmen konnte, doch er hielt sich mit seinen Theorien zurück, während sich Takua das lachen verkniff, denn sie hatten das Tor zur Halle des Lichtes erreicht und drückten es vorsichtig auf. Sie traten ein, Genai stand bereits in der Halle und führte sie mit einen Fingerzeig um einen großen Tisch, auf dem eine Karte zu erkennen war, welche ähnlich der Weltkarte war, allerdings hatten sich die Kontinente verändert, es gab kein wirkliches Europa mehr, auch Afrika war nicht mehr zu erkennen, es schien als hätte sich alle Landmasse um Makutas Insel zusammen gezogen und sie dort zum Mittelpunkt der Erde gemacht.
"Toa, was ihr hier seht ist die dunkle Spirale, Makuta, Herr der Schatten hat die Struktur der Erde so verändert, dass sie seine Kräfte unterstützen und stärken, er kann sich so Gaias Kräften bedienen, die tief in der Erde schlummern, aber deshalb habe ich euch nicht hier herrufen lassen." Einen Moment lang schwieg Genai, doch dann fuhr er mit ruhiger Stimme fort.
"Ich habe euch hierher rufen lassen, weil einer der kleinen Siedlungen, welche einige Menschen auf der Spirale gegründet haben in größter Gefahr ist. Zwar sind ausnahmslos alle Siedlungen außerhalb dieser Festung in Gefahr, doch gerade diese wird im Moment besonders von Makuta angegriffen." Er fuhr mit der flachen Hand einmal über die Karte und auf ihr war plötzlich der Punkt sichtbar, an dem sich das Dorf befinden sollte.
"Ich habe mit Pick alles abgeklärt, ihr werdet dort hingeflogen und das Schiff wird dort auch bei euch bleiben. Euer Auftrag ist es herauszufinden, warum es dort zu solchen Ausschreitungen kommt und das Problem zu beseitigen." Wieder trat Stille ein, keiner der Toa traute sich ein Wort zu sagen, bis schließlich Lewa leise und klanglos Genai ansprach.
"Warum gerade wir?" Genai blickte Lewa an, als meine er, dass die Antwort auf diese Frage klar sein sollte.
"Ihr seid die stärksten Kämpfer der Toa. Kraft und Geschick im Kampf sollten auf diese Mission von großen Vorteil sein und nun geht schnell, die Menschen brauchen euch!" Während sich die drei Toa auf dem Weg zu ihrem Schiff machten, machten sich auch die anderen Toa schon auf dem Weg um Carla heim zu geleiten. Doch schien diese Gruppe nicht wirklich zufrieden mit ihrem Auftrag, viele der weiblichen Toa schienen Carla ihr verhalten immer noch nachzutragen.
"Bestimmt riskiert Lewa irgendwo sein Leben und ich bin hier und geleite dieses Flittchen zurück." Sprach Sonja sauer und warf Carla einen bösen Blick zu.
"Du hast recht Sonja, es ist einfach unmöglich, dass wir uns jetzt noch um die da kümmern müssen. Allein wie die da läuft und ihren Arsch in ihrem Rock schwingt. Onua hat seit zehn Minuten auf nichts anderes mehr geguckt." Schließlich trennte sich Kopaka von der Gruppe, der drei Frauen, welche hinter den anderen hinterließ und ahmte Carlas Gangart nach, bis sie auf Onua aufgeschlossen hatte, den sie ganz elegant zur Seite schuppste.
"Hey was soll das Kopaka?" Sprach Onua, der bis dahin gar nichts mitbekommen hatte und so fasziniert von ihrer Vorgängerin war, dass er fast zu Boden ging, als ihn der Schlag traf. Sonja und Gali hinter ihm kicherten laut auf, als Kopaka ihn aufhalf und so tat, als sei sie genau so ein Flittchen, wie dies vor ihr.
"Ich dachte nur, ich sollte dich vielleicht etwas von diesem Hintern ablenken, vielleicht wären dir meine Brüste lieber?" Sie fuhr mit ihrer Hand über ihre bedeckten Brüste und fast gleichzeitig lief Onua dunkelrot an.
"Ach lass mich doch in ruhe!" Schrie er wütend und lief schnell weiter, bedacht darauf den Blick nicht mehr auf Carla zu lenken, dabei bemerkte er, wie die drei Damen hinter ihm sich lautstark lachend über ihn amüsieren. Doch hielt das lachen nicht lange, denn ganz plötzlich blieb die Gruppe stehen und Herr Pick gab einen Code auf der Tür ein, die sich dann auch automatisch öffnete. Ihr gang war nur schwach beleuchtet und sie erschrocken sich, als sie von dem hereinströmenden Licht geblendet wurden, welches hinter der Tür lag. Sie traten ein und dachten plötzlich, dass sie wieder an der Erdoberfläche waren, ein schwacher, warmer Wind wehte ihnen durch ihr Gesicht und der Himmel war Sternenklar und Blau, wie oben unter Kuppel sah es hier auch aus, als wären sie unterm freien Himmel. Vor ihnen erstreckte sich eine Stadt, doch sie sah nicht so schön aus, wie sie es erwartet hätten. Sie gingen weiter, vor ihnen erstreckten sich nun plötzlich Hochhäuser und enge Seiten Gassen, alles schien irgendwie dreckig zu sein und Carla, die sich hier wohl bestens auskannte ging voraus.
"Hier entlang!" Sie bogen in eine besonders schäbige Gasse hinein und blieben vor einer alten beschmierten Tür stehen, Carla öffnete sie vorsichtig und sie traten in ein altes schäbiges Treppenhaus ein, das Geländer war an verschiedenen Stellen kaputt und auch einige der alten Holzstufen wiesen Risse und Löcher hervor, so waren die Toa besonders Vorsichtig, als sie ihr folgten und sie Stufen hochstiegen. Oben erreichten sie eine kleine Wohnung, in ihr herrschte das reinste Chaos, die Möbel waren mit Kleidungsstücken behangen und auch auf dem Boden lagen Kleidungsstücke herum. Onua musste sich gleich näher umsehen und erkannte, dass die Kleidung hauptsächlich aus Reizwäsche und knappen Röcken und Oberteilen bestand.
"Wo ist der Spiegel nun Carla?" Fragte Herr Pick, der von dem Chaos nicht sehr begeistert war. Carla führte ihn direkt durch die Wohnung bis in ein kleines Zimmer, indem nur ein Stuhl und der große Spiegel stand.
"Hier ist er, guckt bloß nicht rein, bitte!" Herr Pick hörte auf diese Worte und blickte nicht einmal in den Spiegel hinein.
"Sonja, komm mal her." Sagte er im ruhigen Ton und blickte auf Sonja, die ihm mit ängstlichen Blick ansah, wie sehr hätte sie sich Lewa gewünscht, der ihr Kraft gab, jetzt wo Herr Pick sie rief. Nach mehreren Minuten ging sie dann schließlich zu ihm.
"Sonja, Genai hat mir gesagt, dass nur du den Spiegel zertrümmern kannst, er meinte du sollst dich vor ihn Stellen und einfach zuschlagen, am besten guckst du gar nicht erst lange hinein." Sonja wurde nun noch nervöser, Lena war mit ihr nach vorne gekommen und hielt die hand, die sonst Lewa hätte gehalten, doch er war nun weit weg, wusste nicht was für eine Angst sie hatte. Möglichst ruhig trat sie vor dem Spiegel und zog ihr Schwert. Sie hielt es fest in der Hand, doch dann erstarrte sie die anderen guckten sie ebenfalls starr an. Doch dann schubste Carla sie zu Boden und beugte sich über sie. Sonja kam schnell wieder zu sich, doch liefen ihr nun tränen über ihr Gesicht.
"Was ist passiert?" Fragte Carla, nun zum ersten mal in einem Ton, der Mitleid widerspiegelte. Langsam richtete sich Sonja auf, auch die anderen Toa haben sich um sie versammelt.
"ER ist tot!" Schrie sie plötzlich, als Lena sich über sie bückte und sie in den Arm nahm. "Lewa ist tot... ich hab es gesehen. Tausende von Kreaturen haben ihn zerfleischt." Wieder versank sie in Lenas Armen und weinte laut. Während dessen war Carla wieder aufgestanden und stand an einem kleinen Fenster mit den Rücken den Toa zugewandt.
"Der Spiegel zeigt die größten Ängste einer Person, wenn diese Person zu lange den Ängsten ausgesetzt wird, dann ergreift der dunkle Geist die Kontrolle von jener Person." Alles wurde Still, allein das Weinen von Sonja war noch zu hören, doch wurde es immer leiser, da Lena sie tröstete und ihr leise Wörter wie "es ist alles nicht wahr" und "Lewa geht es gut" zuflüsterte. Nach einiger Zeit stand sie wieder auf und richtete ihre Blicke auf den sorgevoll reinblickenden Herr Pick.
"ich will es noch mal versuchen!" Sagte sie hart und Herr Pick nickte beunruhigt, wieder stellte sie sich vor dem Spiegel, erhob ihr Schwert, doch wieder wurde sie starr, wieder sah sie die Bilder vor sich, wie Lewa zerfleischt wurde, doch dann wurde plötzlich alles schwarz vor ihr, sie war im Nichts verschwunden, doch konnte nichts dagegen tun, doch dann hörte sie plötzlich eine Stimme.
"Schlag zu!" Sie hallte von weit her und halte in der Ferne bis zu ihr hin. "Schlag zu Schatz!" Sie wurde immer stärker, plötzlich spürte sie, dass sie nicht allein war, Lewa war bei ihr, sie war nicht alleine und dann konnte sie sich plötzlich aus der Starre befreien und schlug mit voller Kraft auf den Spiegel ein. Doch dann viel sie in Ohnmacht, alles wurde wieder Schwarz um ihr. Sie verlor ihr Gleichgewicht und viel zu Boden. Doch immer noch konnte sie die Stimme in ihrem Kopf hören. Als sie wieder Wach wurde lag sie schließlich in ihrem Zimmer, langsam öffnete sie ihre Augen und hörte wie sich jemand auf sie zu bewegte, sie hoffte Lewa in ihre Arme schließen zu können, doch sie wurde bitter enttäuscht. Nichts Lewa war hier bei ihr, sondern Genai war gekommen.
"Wie geht es dir Sonja?" Sonja richtete sich ein Stück auf und sah ihn fragend an. "Es tut mir leid, Lewa ist noch nicht wieder da." Antwortete er ihr, ohne dass sie die Frage stellen musste. "Du hast dich gut geschlagen, genau wie ich es erwartet hatte. Die Dunkelheit zieht in das Herzen der hinein, doch in deinem Herzen war kein Platz für Dunkelheit, es ist erfüllt mit dem Licht, welches Lewa dir gab." Er streichelte ihr über ihr Gesicht. Sie war immer noch schwach. "Ach ja, Carla wird ab jetzt hier bleiben, wir konnten sie unmöglich in dieser Wohnung lassen, die ganze Wohnung war erfüllt vom Bösen, doch das Portal ist zerstört und dies verdanken wir dir." Sonja wollte noch was sagen, doch dann vielen ihr wieder die Augen zu und sie schlief wieder ein, allein ohne Lewa, der immer noch unterwegs war um die Siedlung zusammen mit Takua und Tahu von der dunklen Bedrohung zu befreien.
"Was sucht die hier? Ich weigere mich mit so einer Person an einem Tisch zu essen!" Langsam kamen Lewa und Sonja in den kleinen Frühstücksraum hinein und sahen, wie sie es beide schon vermutet hatten, Carla am Frühstückstisch der Toa sitzen und gemütlich essen.
"Ich habe es nicht nötig mich von ihnen so behandeln zu lassen." Sprach sie in einem ruhigen Ton. "Lewa! Tu was! Sag was! Mach was!" Forderte Onua Lewa lautstark auf. Lewa blickte zu Carla hin. Sein blick ruhte einen Moment auf dieser Person. Er wunderte sich etwas, so hatte sie sich doch Gestern so über ihre Kleidung aufgeregt, doch hatte sie jene nicht geändert. Schließlich kam Lewa zu den Entschluss, dass es das beste wäre erstmal etwas zu essen. Zu Onuas Entsetzen setzten sich Lewa und Sonja ruhig an den Tisch und fingen an Brötchen aufzuschneiden. Sonja sagte zwar nichts, doch warf sie Carla einen verachtenden Blick zu, bevor sie ihren Blick wieder auf ihrem Teller sinken lies. Gerade hatte Lewa sein zweites Brötchen aufgeschlitzt, als plötzlich die Tür aufsprang und eilig Herr Pick den Raum betrat. Einen kurzen Moment blieb er schnaufend am Kopf des Tisches stehen, holte dann tief Luft und Sprach zu den Toa.
"Sobald ihr euer Frühstück beendet habt, findet ihr euch bitte draußen auf dem Hof ein, es wird Zeit Miss Carla zurück in ihren Sektor zu bringen und den Zugang zu Makuta für immer zu zerstören." Die Toa verstummten, keiner hatte wirklich Lust diese Frau zu begleiten und dann sollten, sie es noch alle zusammen tun, als wäre sie eine Wichtige Person, doch dann holte Herr Pick noch einmal tief Luft und sprach weiter.
"Während wir uns darum kümmern, habe ich spezielle Anweisung für drei von euch. Lewa, Tahu und Takua. Ihr findet euch in der Halle des Lichtes ein, Genai will euch dort sprechen und einen speziellen Auftrag geben." Lewa sah Sonja mit ratloser Miene an, was könnte dies für ein Auftrag sein, aber was noch schlimmer war, es würde bedeuten, dass Sonja und Lewa getrennte Wege gehen müssten, doch noch machte sich keiner der beiden Gedanken darüber und verdrückten erstmal ihre letzten Brötchen, dann machten sie sich langsam auf dem Weg zum Ausgang, erst als sie die Tür nach draußen erreicht hatten wurde ihnen klar, dass sie nun getrennt würden, aber nicht nur sie, auch Takua und Gali standen hinter ihnen eng umschlungen, während Kopaka und Tahu eher ruhig blieben. Er gab Kopaka einen letzten Kuss und Lewa meinte kurz die Worte "Pass gut auf euch zwei auf" von Tahu zu hören, kümmerte sich dann aber doch lieber um Sonja, die den Tränen nahe war.
"Mach dir keine Sorgen Maus, es wird mir nichts passieren, wir werden uns wieder sehen, versprochen." Er drückte Sonja fest an sich und küsste sie zärtlich auf dem Mund, er blickte in ihre glitzernden, nassen Augen und versuchte ihr das Gefühl von Stärke zu geben, dann lies sie ihn los und ging langsam den anderen hinterher. Auch Kopaka und Gali folgten ihnen langsam. Langsam winkten die drei Toa ihren Lieben hinterher, doch dann drehten auch sie ihnen den Rücken zu und gingen langsam einen schmalen Gang entlang. Sie waren diesen Weg schon einmal gegangen, doch damals waren sie nur zu dritt, für Lewa war es ein komisches Gefühl so zwischen Tahu und Takua zu laufen und nicht zu wissen warum sie dies taten. Doch dann, wohl mehr um sich selbst abzulenken richtete er sich nach recht und sprach Tahu an.
"Sag mal, was meintest du vorhin mit, pass auf euch auf?" Tahu blickte einen kurzen Moment recht dumm aus der Wäsche, gerade so als würde er noch nach einer Ausrede suchen, die ihm gerade nicht einfallen würde, doch dann erhob auch er die Stimme.
"Ach ja, du weißt schon, man redet halt viel wenn der Tag lang ist." Lewa erkannte sofort, dass hier irgendwas nicht stimmen konnte, doch er hielt sich mit seinen Theorien zurück, während sich Takua das lachen verkniff, denn sie hatten das Tor zur Halle des Lichtes erreicht und drückten es vorsichtig auf. Sie traten ein, Genai stand bereits in der Halle und führte sie mit einen Fingerzeig um einen großen Tisch, auf dem eine Karte zu erkennen war, welche ähnlich der Weltkarte war, allerdings hatten sich die Kontinente verändert, es gab kein wirkliches Europa mehr, auch Afrika war nicht mehr zu erkennen, es schien als hätte sich alle Landmasse um Makutas Insel zusammen gezogen und sie dort zum Mittelpunkt der Erde gemacht.
"Toa, was ihr hier seht ist die dunkle Spirale, Makuta, Herr der Schatten hat die Struktur der Erde so verändert, dass sie seine Kräfte unterstützen und stärken, er kann sich so Gaias Kräften bedienen, die tief in der Erde schlummern, aber deshalb habe ich euch nicht hier herrufen lassen." Einen Moment lang schwieg Genai, doch dann fuhr er mit ruhiger Stimme fort.
"Ich habe euch hierher rufen lassen, weil einer der kleinen Siedlungen, welche einige Menschen auf der Spirale gegründet haben in größter Gefahr ist. Zwar sind ausnahmslos alle Siedlungen außerhalb dieser Festung in Gefahr, doch gerade diese wird im Moment besonders von Makuta angegriffen." Er fuhr mit der flachen Hand einmal über die Karte und auf ihr war plötzlich der Punkt sichtbar, an dem sich das Dorf befinden sollte.
"Ich habe mit Pick alles abgeklärt, ihr werdet dort hingeflogen und das Schiff wird dort auch bei euch bleiben. Euer Auftrag ist es herauszufinden, warum es dort zu solchen Ausschreitungen kommt und das Problem zu beseitigen." Wieder trat Stille ein, keiner der Toa traute sich ein Wort zu sagen, bis schließlich Lewa leise und klanglos Genai ansprach.
"Warum gerade wir?" Genai blickte Lewa an, als meine er, dass die Antwort auf diese Frage klar sein sollte.
"Ihr seid die stärksten Kämpfer der Toa. Kraft und Geschick im Kampf sollten auf diese Mission von großen Vorteil sein und nun geht schnell, die Menschen brauchen euch!" Während sich die drei Toa auf dem Weg zu ihrem Schiff machten, machten sich auch die anderen Toa schon auf dem Weg um Carla heim zu geleiten. Doch schien diese Gruppe nicht wirklich zufrieden mit ihrem Auftrag, viele der weiblichen Toa schienen Carla ihr verhalten immer noch nachzutragen.
"Bestimmt riskiert Lewa irgendwo sein Leben und ich bin hier und geleite dieses Flittchen zurück." Sprach Sonja sauer und warf Carla einen bösen Blick zu.
"Du hast recht Sonja, es ist einfach unmöglich, dass wir uns jetzt noch um die da kümmern müssen. Allein wie die da läuft und ihren Arsch in ihrem Rock schwingt. Onua hat seit zehn Minuten auf nichts anderes mehr geguckt." Schließlich trennte sich Kopaka von der Gruppe, der drei Frauen, welche hinter den anderen hinterließ und ahmte Carlas Gangart nach, bis sie auf Onua aufgeschlossen hatte, den sie ganz elegant zur Seite schuppste.
"Hey was soll das Kopaka?" Sprach Onua, der bis dahin gar nichts mitbekommen hatte und so fasziniert von ihrer Vorgängerin war, dass er fast zu Boden ging, als ihn der Schlag traf. Sonja und Gali hinter ihm kicherten laut auf, als Kopaka ihn aufhalf und so tat, als sei sie genau so ein Flittchen, wie dies vor ihr.
"Ich dachte nur, ich sollte dich vielleicht etwas von diesem Hintern ablenken, vielleicht wären dir meine Brüste lieber?" Sie fuhr mit ihrer Hand über ihre bedeckten Brüste und fast gleichzeitig lief Onua dunkelrot an.
"Ach lass mich doch in ruhe!" Schrie er wütend und lief schnell weiter, bedacht darauf den Blick nicht mehr auf Carla zu lenken, dabei bemerkte er, wie die drei Damen hinter ihm sich lautstark lachend über ihn amüsieren. Doch hielt das lachen nicht lange, denn ganz plötzlich blieb die Gruppe stehen und Herr Pick gab einen Code auf der Tür ein, die sich dann auch automatisch öffnete. Ihr gang war nur schwach beleuchtet und sie erschrocken sich, als sie von dem hereinströmenden Licht geblendet wurden, welches hinter der Tür lag. Sie traten ein und dachten plötzlich, dass sie wieder an der Erdoberfläche waren, ein schwacher, warmer Wind wehte ihnen durch ihr Gesicht und der Himmel war Sternenklar und Blau, wie oben unter Kuppel sah es hier auch aus, als wären sie unterm freien Himmel. Vor ihnen erstreckte sich eine Stadt, doch sie sah nicht so schön aus, wie sie es erwartet hätten. Sie gingen weiter, vor ihnen erstreckten sich nun plötzlich Hochhäuser und enge Seiten Gassen, alles schien irgendwie dreckig zu sein und Carla, die sich hier wohl bestens auskannte ging voraus.
"Hier entlang!" Sie bogen in eine besonders schäbige Gasse hinein und blieben vor einer alten beschmierten Tür stehen, Carla öffnete sie vorsichtig und sie traten in ein altes schäbiges Treppenhaus ein, das Geländer war an verschiedenen Stellen kaputt und auch einige der alten Holzstufen wiesen Risse und Löcher hervor, so waren die Toa besonders Vorsichtig, als sie ihr folgten und sie Stufen hochstiegen. Oben erreichten sie eine kleine Wohnung, in ihr herrschte das reinste Chaos, die Möbel waren mit Kleidungsstücken behangen und auch auf dem Boden lagen Kleidungsstücke herum. Onua musste sich gleich näher umsehen und erkannte, dass die Kleidung hauptsächlich aus Reizwäsche und knappen Röcken und Oberteilen bestand.
"Wo ist der Spiegel nun Carla?" Fragte Herr Pick, der von dem Chaos nicht sehr begeistert war. Carla führte ihn direkt durch die Wohnung bis in ein kleines Zimmer, indem nur ein Stuhl und der große Spiegel stand.
"Hier ist er, guckt bloß nicht rein, bitte!" Herr Pick hörte auf diese Worte und blickte nicht einmal in den Spiegel hinein.
"Sonja, komm mal her." Sagte er im ruhigen Ton und blickte auf Sonja, die ihm mit ängstlichen Blick ansah, wie sehr hätte sie sich Lewa gewünscht, der ihr Kraft gab, jetzt wo Herr Pick sie rief. Nach mehreren Minuten ging sie dann schließlich zu ihm.
"Sonja, Genai hat mir gesagt, dass nur du den Spiegel zertrümmern kannst, er meinte du sollst dich vor ihn Stellen und einfach zuschlagen, am besten guckst du gar nicht erst lange hinein." Sonja wurde nun noch nervöser, Lena war mit ihr nach vorne gekommen und hielt die hand, die sonst Lewa hätte gehalten, doch er war nun weit weg, wusste nicht was für eine Angst sie hatte. Möglichst ruhig trat sie vor dem Spiegel und zog ihr Schwert. Sie hielt es fest in der Hand, doch dann erstarrte sie die anderen guckten sie ebenfalls starr an. Doch dann schubste Carla sie zu Boden und beugte sich über sie. Sonja kam schnell wieder zu sich, doch liefen ihr nun tränen über ihr Gesicht.
"Was ist passiert?" Fragte Carla, nun zum ersten mal in einem Ton, der Mitleid widerspiegelte. Langsam richtete sich Sonja auf, auch die anderen Toa haben sich um sie versammelt.
"ER ist tot!" Schrie sie plötzlich, als Lena sich über sie bückte und sie in den Arm nahm. "Lewa ist tot... ich hab es gesehen. Tausende von Kreaturen haben ihn zerfleischt." Wieder versank sie in Lenas Armen und weinte laut. Während dessen war Carla wieder aufgestanden und stand an einem kleinen Fenster mit den Rücken den Toa zugewandt.
"Der Spiegel zeigt die größten Ängste einer Person, wenn diese Person zu lange den Ängsten ausgesetzt wird, dann ergreift der dunkle Geist die Kontrolle von jener Person." Alles wurde Still, allein das Weinen von Sonja war noch zu hören, doch wurde es immer leiser, da Lena sie tröstete und ihr leise Wörter wie "es ist alles nicht wahr" und "Lewa geht es gut" zuflüsterte. Nach einiger Zeit stand sie wieder auf und richtete ihre Blicke auf den sorgevoll reinblickenden Herr Pick.
"ich will es noch mal versuchen!" Sagte sie hart und Herr Pick nickte beunruhigt, wieder stellte sie sich vor dem Spiegel, erhob ihr Schwert, doch wieder wurde sie starr, wieder sah sie die Bilder vor sich, wie Lewa zerfleischt wurde, doch dann wurde plötzlich alles schwarz vor ihr, sie war im Nichts verschwunden, doch konnte nichts dagegen tun, doch dann hörte sie plötzlich eine Stimme.
"Schlag zu!" Sie hallte von weit her und halte in der Ferne bis zu ihr hin. "Schlag zu Schatz!" Sie wurde immer stärker, plötzlich spürte sie, dass sie nicht allein war, Lewa war bei ihr, sie war nicht alleine und dann konnte sie sich plötzlich aus der Starre befreien und schlug mit voller Kraft auf den Spiegel ein. Doch dann viel sie in Ohnmacht, alles wurde wieder Schwarz um ihr. Sie verlor ihr Gleichgewicht und viel zu Boden. Doch immer noch konnte sie die Stimme in ihrem Kopf hören. Als sie wieder Wach wurde lag sie schließlich in ihrem Zimmer, langsam öffnete sie ihre Augen und hörte wie sich jemand auf sie zu bewegte, sie hoffte Lewa in ihre Arme schließen zu können, doch sie wurde bitter enttäuscht. Nichts Lewa war hier bei ihr, sondern Genai war gekommen.
"Wie geht es dir Sonja?" Sonja richtete sich ein Stück auf und sah ihn fragend an. "Es tut mir leid, Lewa ist noch nicht wieder da." Antwortete er ihr, ohne dass sie die Frage stellen musste. "Du hast dich gut geschlagen, genau wie ich es erwartet hatte. Die Dunkelheit zieht in das Herzen der hinein, doch in deinem Herzen war kein Platz für Dunkelheit, es ist erfüllt mit dem Licht, welches Lewa dir gab." Er streichelte ihr über ihr Gesicht. Sie war immer noch schwach. "Ach ja, Carla wird ab jetzt hier bleiben, wir konnten sie unmöglich in dieser Wohnung lassen, die ganze Wohnung war erfüllt vom Bösen, doch das Portal ist zerstört und dies verdanken wir dir." Sonja wollte noch was sagen, doch dann vielen ihr wieder die Augen zu und sie schlief wieder ein, allein ohne Lewa, der immer noch unterwegs war um die Siedlung zusammen mit Takua und Tahu von der dunklen Bedrohung zu befreien.