Am nächsten Morgen stand Lewa plötzlich vor den anderen mit einen großen Stapel Blätter. Alle starrten ihn verwundert an, als er Gali am Frühstückstisch ihr Heft zurück brachte und jedem Toa einen kleinen Stoß Blätter in die hand drückte. "Wie hast du das so schnell geschafft Lewa?" Lewa blickte den ratlos und entsetzt hineinblickenden Onua an. "Die Turaga haben mir meinen Rechner und meinen Drucker hochgebracht. Hab alle Seiten von Gali eingescannt, dann die Schrift etwas verändert und dann für jeden von euch ausgedruckt." Gali guckte zwar leicht erbost, doch die anderen Toa waren froh, dass Lewa ihnen die Sachen besorgt hatte. Die nächsten Tage verliefen für die Toa recht ruhig, im Unterricht beschäftigten sich die Toa mit allen außer dem Unterricht von Herr Pick, während Gali sich eifrig Notizen machte und alles Haargenau mitschrieb, was Herr Pick der Klasse sagte. Abends verbrachten die Toa in einer lockeren Gemeinschaft, während Gali ihre Hausaufgaben machte und Lewa sie Nachts immer wieder kopierte. Doch dann an einen Morgen wurde dieses friedliche Bild von Herr Picks schlechter gestört. Morgens betraten wie gewohnt die Toa den kleinen Klassenraum, sie bemerkten schon, dass seine Laune wohl nicht besonders war. Mürrisch blickte er auf die gestrigen Tests, bei jeder Seite quollen seine roten Augen weiter aus der Augenhöhle hervor und wütend schmierte er mit einem roten Stift auf das weiße Papier. Als alle Toa saßen blickte Herr Pick einmal schlechtgelaunt nach oben und knurrte wie ein wild gewordener Hund, den man besser nicht ansprechen sollte. Tahu konnte sich natürlich nicht verkneifen sich über seine Laune lustig zu machen. "Lewa, guck mal, sein Hemd hat Streifen, weißt du noch wie das früher war? von Einfarbig bis Streifen, wobei man bei Streifen lieber nicht kommen sollte." Lewa musste fast lachen, doch konnte sich dies gerade noch verkneifen als der Pick aufstand und wütend in die Runde blickte. "Ich unterrichte sie nun schon seid drei Wochen und in diesen drei Wochen waren sie nicht einmal vernünftig angezogen." Er knurrte wütend und es sah fast so aus, als würde ihm Schaum beim sprechen aus dem Mund laufen. "Die Herren mit ihren Umhängen, als ob wir im Mittelalter leben würden, was wäre so schlimm an einer normalen Hose und ein Hemd? Aber nein, doch nicht die Herren Toa, die müssen ja aussehen als ob sie vom letzten Kostümfest kommen." Dabei blickte er Tahu und Lewa abwechselnd an, die mit offenem Mund und ratlosen Blick da saßen. "Und die Damen?" Fragte er wütend, obwohl er die Antwort schon kannte und auch keine erwartete. "Kurze Oberteile und fast durchsichtige Röcke, gekrönt von einem ebenso lächerlichen Umhang wie den Herren. Selbst wenn ich diese Vorzeitlichen Stiefel weglasse sehen sie dennoch aus wie die Nutten." Die Toa waren sichtlich schockiert, so hat doch MataNui selbst ihnen die Kleidung gegeben, ihnen wäre nie im Traum eingefallen, dass sich jemand darüber beschweren würde. Doch plötzlich erhob sich Gali von ihrem Platz. Es war das erste mal, dass sie etwas gegen Herr Pick sagen würde und tatsächlich erhob sie ihre Stimme. "Herr Pick, mir liegt es fern eine Person zu kritisieren, dessen Vergangenheit ich nicht kenne, doch ich denke es wird Zeit, dass ich sie auffordere uns zu erklären, was sie gegen uns Toa haben." Lewa schien irgendwie enttäuscht zu sein. Er hatte einmal erlebt, wie Gali ausgerastet ist und er hätte sich wirklich gefreut, wenn sie es hier auch tun würde und den Pick mal richtig zur Sau machen würde, aber stattdessen blieb sie ruhig und sachlich. "Sie wollen wissen was ich gegen euch Abschaum habe, da fragen sie doch mal ihre tollen Freunde Tahu und Lewa." Lewa und Tahu blickten sich ratlos an, was sollte dies jetzt? Warum beschuldigte er jetzt sie dafür gesorgt zu haben, dass Herr Pick was gegen die Toa hat. "So die Herren können sich nicht mehr erinnern, vielleicht sollte ich helfen? Es ist zwar schon drei Jahre her, aber ich erinnere mich noch als wäre es Heute. Ich habe wie an jeden anderen Tag unterrichtet, natürlich hatten die Herren nur ihren Blödsinn im Kopf und waren schon seid Monaten nicht mehr in meinem Unterricht. Wie dem auch sei, ertönte plötzlich über den Sprechfunk, dass ein ähm, wie nannten sie es noch mal ein Schwarm Bohrok auf dem Schulgelände sei und wir deshalb das Gebäude und das Gelände räumen sollten. Natürlich habe ich das Gebäude nicht räumen lassen, so ein Blödsinn, wir haben weiter Unterricht gemacht, bis dann plötzlich einer dieser Käfer in meine Klasse stürmte, ohne anzuklopfen. Natürlich schlug ich sofort mit dem Besen darauf ein und ich hatte das Biest unter Kontrolle, bis diese zwei Idioten rein kamen und mit ihren Schwertern rumfuchtelten, wisst ihr nicht mehr, dass ich versucht habe euch zu bremsen, ihr solltet verschwinden! Aber nein, ihr musstet mich zu Boden drängen und mir dabei den Arm abschlagen! Darauf seid ihr ja schnell wieder verschwunden und habt mich da einfach liegen lassen, es gab zahllose Zeugen für eure Tat, ihr seid Schuld, dass ich diesen Ersatzarm aus Stahl tragen muss, ihr habt mein Leben zerstört, ich war der beste Scharfschütze in Reserve, in diesem Krieg hätte ich großes verbringen können, doch mit diesen Arm kann ich kein Gewehr mehr führen und dass ist alles eure Schuld!" Plötzlich dämmerte es den beiden Toa, es war wirklich so, dass es diesen Kampf gab, doch es war keine Absicht ihn den Arm abzuschlagen, es war so, dass die Toa dies machen mussten, da der Bohrok zuvor seine Zangen in den Arm gestoßen hatte und das Gift des Bohrok sich schon über den ganzen Körper ausgebreitet hatte. Das Gift wäre für jeden Menschen tödlich und Herr Pick wäre gestorben, wenn sie dies nicht getan wären. "Herr Pick!" Lewa erhob sich und genauso erhob er auch seine Stimme. "Es ist richtig, wir mussten damals ihren Arm vom Körper abtrennen, aber wissen sie auch warum?" Lewas Stimme war hoch und ruhig, als würde er hier einem Schüler etwa zum tausendsten Mal erklären. Herr Pick hatte dies auch schon bemerkt und versuchte eine Stimme in noch höherer Lage zu treffen. "Seid wann brauchen Toa einen Grund um etwas zu tun?" "Wir mussten es tun um sie zu retten, verstehen sie das? Dieser Käfer, wie sie ihn nennen versprüht ein, für Menschen tödliches Gift. Sie wären gestorben, wenn wir nichts getan werden. Wir sollen ihr Leben zerstört haben? Wir haben eher ihr Leben gerettet!" Lewa erhoffte sich aus dieser Aussage, dass Herr Pick vielleicht jetzt endlich verstehen würde und vielleicht etwas freundlicher werden würde, doch er täuschte sich. "Das ist doch alles Unsinn! Geht jetzt! Ich will euch heute nicht mehr sehen!" Herr Pick drehte sich zum Fenster um während die Toa den Raum verließen, doch Lewa blieb noch da und blickte Herr Pick in den Rücken. "Ich habe gesagt sie dürfen gehen Lewa!" Stieß es hervor, als hätte er auch hinten Augen. "Herr Pick, ich würde es vorziehen hier zu bleiben." Herr Pick drehte sich um und blickte Lewa an. "Warum haben sie mich nicht sterben lassen?" Lewa blickte seinen Lehrer ratlos an. "Ich könnte nie einen Menschen sterben lassen, genug haben ihr Leben für mich gelassen, genug sind gestorben, direkt unter meinen Augen um mein Leben zu stützen." Herr Pick drehte sich wieder zum Fenster um. "Sie sind mir da sehr ähnlich. Damals im Krieg. Ich lag mit meinem besten Freund im Graben, wir waren beide Scharfschützen, wir machten uns da einen Wettkampf raus, wer mehr Russen abschoss, dann kamen die Panzer und wir mussten fliehen, sie schossen ihn direkt in sein Bein, er konnte nicht mehr laufen. Wir hatten den Befehl verwundete zurückzulassen, doch ich konnte ihn nicht da liegen lassen. Ich rette ihn und wurde dafür aus dem Dienst entlassen, sie meinten ich sei zu weich, hätte nicht die nötige stärke um noch mal an die Front zu gehen. Darauf bekam ich einen Posten als Lehrer zugewiesen. Mein Freund musste wieder an die Front und beim nächsten Einsatz wurde er getötet" Darauf trat Stille ein und Herr Pick ging wieder zum Fenster, er blickte in den strahlend blauen Himmel. "Bitte Lewa, geh jetzt." Nun verließ auch Lewa endlich den Raum, doch als er raus ging konnte er noch ein leises weinen von Herr Pick hören.
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-- Lewa Episode 2: Angriff der Morph --
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