Vorneweg: Ich habe Zivildienst gemacht und eigentlich ging es mir dabei ziemlich gut!
Aber mal zum Für und Wider:
Bundeswehr:
Du bist von zu Hause weg, bedeutet dass du manchmal nur zum Wochenende nach Hause kannst, weil deine Kaserne weit weg ist von zuHause. Du teilst dir dein Zimmer mit anderen und MUSST immer pünktlich aufstehen und alles tadellos halten! Plus noch einige andere persönliche Nachteile.
Vorteil: Viele nennen ihre BW-Zeit als lehrreiche Zeit, in der man nicht nur einiges über Disziplin und Verantwortung lernte, sondern auch etwas fürs Leben. Zusammenhalt, Kameradschaft etc. Ausserdem kannst du, wenn du in die richtige Abteilung versetzt wirst bzw. gehst, dort deinen Führerschein machen, den der Staat dir bezahlt. Wenn du gut bist sogar Helikopter oder Flugzeug-Schein! Du bekommst mehr Sold als ein Zivi Gehalt, zum teil, weil du halt auch von zu Hause weg bist!
Einen auszubildenden Soldat schicken sie sicher nicht in ein Frontgebiet! Das passiert nur wenn du dich nach der Zeit als Soldat meldest! Dann kannst du dort vielleicht sogar Karriere machen, es gibt viele die dann dort bleiben, weil es ihnen doch gefallen hat oder das Geld stimmt! Eventuell sehen später eine Arbeitgeber bei denen du dich bewirbst auch lieber einen BW-leistenden als einen Zivi, ist aber job-abhängig und darf offiziell nicht zum Entscheidungskriterium gehören!
Nachteile Zivi: Du bekommst je nach dem weniger Gehalt als bei der BW. Du musst nach und während der Arbeit selbst für deine Verpflegung sorgen, also essen mitbringen oder in eventuellen Kantinen bezahlen. Du bekommst zwar "Kostgeld" aber das ist auch nicht so viel!
Du lernst zwar andere Zivis kennen, aber das Gefüge ist halt anders, eher ohne die Vermittlung von Werten wie Disziplin und dem ganzen Zeug! Die Zivizeit ist glaube ich etwas länger als die beim Bund, so war es bei mir, keine Ahnung wie es jetzt ist!
Vorteile: Du hast eine Anfangszeit und einen Feierabend und wenn deine Arbeitsstätte nicht zu weit weg ist, biste Nachmittags oder Abends zu Hause! Du musst nur auf deine Chefs hören und nicht wirklich "Befehlen" gehorchen!
Es gibt ein Seminar für Zivis, das nach einiger Zeit kommt, dauert ne Woche und ist am Ars.. der Welt, wenn du allerdings beim Abreisetag krank bist, kannste nicht hin
Dort wird über Rehcte und Pflichten eines Zivis gesprochen und da dort n Haufen Zivis sind, die nachmittags frei haben, wird dort gesoffen und was auch immer...
Ich würde dir Vorschlagen, frage einmal in Krankenhäusern und Apotheken in deiner Nähe nach, ob sie Zivis brauchen bzw. nehmen. Und vor allem warte auf einen Bescheid vom Kreiswehrersatzamt, dass sie dich einziehen wollen! Denn falls du Einzelkind bist, kann es sein, dass sie dich erst gar nicht brauchen/wollen.
Wenn du aber dann Post hast, haste eh noch Zeit bis zur Musterung. Die ärtzliche Untersuchung bei der du nicht unbedingt dein Bestes zeigen musst. Wie ich Trottel damals^^
Danach wird eh geschaut, ob du überhaupt tauglich bist. Wenn du dir bis zu der Untersuchung ein Stottern (am besten mit ärtzlicher Bescheinigung) angewöhnst biste eh raus!
Für mich war auf jeden Fall der Zivildienst besser! Ich hatte ein Stelle im Krankenhaus, knapp 3 Minuten von Zuhause entfernt und war in dessen Krankenhausapotheke für die Verteilung der Infusionsbeutel und Medikamente zugeteilt!
Also mit nem Wägelchen durch die Etagen und Bestelllisten zusammensammeln und die Bestellung mit nem großen Wagen dann zu den Stationen fahren.
Kontakt mit Patienten hatte ich nicht! Es gibt noch den Transportdienst. Dort bekommst du einen Pieper und die Zentrale sagt dir: von Station 7 zum Rötgen, dann fährste auf Station 7 wo shcon ein Patient wartet und bringst ihn samt Bett oder Rollstuhl zum Rötgen oder wo immer die Reise hingeht... Ist manchmal stressig, aber ganz ok!
Am Besten fragst du, wenn es soweit ist, in Krankenhäusern nach, ob sie und was sie anbieten!
Wenn du übrigens als tauglich eingestuft wirst und Zivildienst machen willst, musst du einen kleinen Aufsatz schreiben, der sagt, warum du nicht zur Bundeswehr willst, in dem drin stehen sollte, dass du nie eine Waffe anfassen willst auch nicht zur Selbstverteidigung, ein paar Bezüge auf aktuelle Geschehnisse, dass du den Krieg in "so und so" (irgendwo ist immer einer) nicht gut heisst, dass dein Opa oder wer auch immer im Krieg starb etc.
Aber lass es erst einmal soweit kommen. Ich hoffe mein mal wieder viel zu langer Text hat dir etwas geholfen. Wenn es soweit ist oder du irgendwann noch fragen hast, weisste ja wie du mir eine PN schreiben kannst. ^^
Und nu bin ich ruhig!