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Neue Fanfic: Marryposnien xD
Beitrag: #3
vom - RE: Neue Fanfic: Marryposnien xD
Kapitel 3

Die Tickets waren schnell gebucht, letzten Endes landeten wir nach einem ewigen Flug aber doch erst am übernächsten Morgen in Wien. Sunny zu finden war allerdings nicht so einfach. Als wir endlich vor ihrem Haus standen mussten wir feststellen, dass Sunny gerade gar nicht da war. Statt ihr fanden wir nur einen Stadtplan, auf dem eine Adresse mit einem kleinen goldenen Schmetterling markiert war. „Schmetterlingskamp 13a“, las Tyra die Randbemerkung. Ich dachte laut: „Vielleicht ist dort ein schönes Hotel.“ „Oder sogar Sunny, auf jeden Fall sollten wir dort hingehen.“, bemerkte Juan. „5km Fußweg“, seufzte Tyra laut. Aber er folgte uns dann doch murrend auf die Straße und ging schließlich vorran. Nach etwas mehr als 1 ½ Stunden und mehreren Malen falsch gehen standen wir vor einem hübschen kleinen Haus mit einem leicht verwilderten Garten. Entschlossen ging Juan zum Haus und drückte auf das Klingelschild mit der Aufschrift „Kreuz“, doch nichts passierte und nach 10 Minuten auf die Tür starren kam er frustriert wieder. „Wo gehen wir jetzt hin?“, fragte ich, müde und hungrig. „Ich fürchte, wir werden hier bleiben“, antwortete Herr Ludvico mit ernster Miene. „Es wird schon seinen Grund haben, dass wir hier sind.“ Also setzten wir uns auf den Asphalt. Und warteten. Nach etwa zwei Stunden kam eine dunkelhaarige kleinere Frau mit einem ziemlich verwirrten Blick auf einem Moped an, deren Bauch verriet, dass sie ein Baby bekommen würde. Juan starrte anstatt auf den runden Bauch allerdings auf ihre Brüste, was ihm sowohl von ihr als auch von mir einen ziemlich empörten Blick einbrachte. „Was macht ihr hier vor unserem Haus?“, fragte sie geschockt. Nach mehreren Versuchen der Erklärung und der Erwähnung von Sunnys Namen bat sie uns schließlich ins Haus und kochte erstmal einen Tee. „Wie lange wollt ihr denn hier bleiben?“, fragte sie, während sie Tyra eine Schale Wasser hinstellte. „Ein Paar Tage … vielleicht eine Woche ...“, gestand ich leise. Liliana, so hatte sie sich vorgestellt, zuckte mit den Schultern und führte uns zum Dachboden, der voll mit Heu war. „Ihr müsst dann wohl hier schlafen.“, sagte sie grinsend. Tyra schien das sofort zu akzeptieren, er war schon im Heu verschwunden. Ich ließ mich fallen, besser als nichts, außerdem war es gar nicht so unbequem. Ich hätte sofort einschlafen können, hätte ich nicht so einen Hunger gehabt. So griff ich dankbar zu Juans Hand, als alle wieder nach unten gingen, und ließ mir von ihm Hochhelfen.
Das Abendessen war köstlich. Liliana machte Eierkuchen und wir aßen alle so viel, dass wir fast platzten. Nur Tyra aß nicht wirklich viel. Er schien Heimweh zu haben, konnte es aber nicht sagen, da er als Hund Lilly, wie wir sie nannten, nur erschreckt hätte. Als wir dann direkt nach dem Essen im Heu lagen konnte er sich aber zurückverwandeln zu seiner großen Freude. Unter seiner Aufsicht schluckte ich die Tropfen, um die Erinnerung nicht zu verlieren. Danach unterhielten wir uns noch etwas auf mariposnerisch über die folgende Zeit. Wir beschlossen, noch etwas zu bleiben um Steve noch kennenzulernen.
Als Juan mich am nächsten Morgen sanft wachrüttelte, vernahm ich sofort den starken Geruch von Kaffee. Zuerst wollte ich nicht aufstehen, als Juan aber anfing, mich zu kitzeln, war ich entgültig wach. Gut gelaunt tobten wir noch etwas durchs Heu, bis irgendwann Juans Vater kam und uns ermahnte, dass der Kakao kalt würde. Ehe er sich versah, waren Juan und ich an ihm vorbeigehuscht, die Treppe runter gerannt und hatten unseren Platz am Frühstückstisch eingenommen. Als er unten ankam, waren wir bereits dabei, uns ein Brötchen zu schmieren. Wenig später kam Steven in die Küche. Wir waren gestern früh ins Bett gegangen, so dass es kein Wunder war, dass sein Tennismatch erst vorbei war, als wir schon schliefen. Ich verstand, wieso Liliana ihn so mochte. Er setzte sich zu uns an den Tisch und begann ebenfalls zu essen. Ich schaute auf die Uhr und stellte entsetzt fest, dass es erst 6:00 Uhr war. Erstaunlicherweise war ich trotzdem putzmunter. Ich biss in mein zweites Brötchen und starrte auf meinen Teller. Lächelnd zeichnete ich einen Smiley in den Krümelhaufen. Ich wusste nicht, wie mein Leben weitergehen würde, ich wusste nur, dass es schön werden würde. Tyra, Herr Ludvico, sie waren mir schon jetzt ans Herz gewachsen, auch Lilly, besonders aber Juan. Er war längst mehr als nur ein Freund, das war mir inzwischen klar. Nicht nur mir, auch dem Rest unser kleinen Gruppe. Tyra hatte uns gleich damit aufgezogen, als wir im Flugzeug eng aneinander gekuschelt gesessen hatten. Wir hatten das ignoriert.
Der Flug war mir in guten Erinnerungen, auch wenn ich die meiste Zeit mit schlafen verbracht hatte. Den Rest der Zeit hatte ich mit Juan geredet. Unser Thema war dieses Mal die Vergangenheit gewesen. Ich hatte von meiner Grundschulzeit berichtet, dem ersten Schultag, dem ersten Mal Klavierunterricht. Und Juan hatte von seinem vorherigen Leben in Mariposnien erzählt, wie er mühsam deutsch in der Schule gelernt hatte. Unser Liebesleben hatten wir aber beide verschwiegen. Wie auch, bei mir gab es wenig zu erzählen, ein paar Schwärmerein, aber nichts Erwähnenswertes. Bis Juan kam. Er war sozusagen mein erster „Erfolg“, auch wenn mir selbst nicht ganz klar war, wie erfolgreich ich war. Wir benahmen uns zwar so, als ob wir zusammen waren, gesagt hatten wir es aber nie.
Während ich mein zweites Brötchen aufaß, begann Lilly Brote zu schmieren. Sie wollte uns, wenn ich mich richtig erinnerte, ins Kunstmuseum schicken. Ich stand auf und ging auf Toilette. Beim Blick in den Spiegel fiel mir auf, dass ich noch extrem verpennt aussah. Also ging ich nach oben, holte mein Waschzeug und saubere Klamotten und machte mich soweit fertig, dass ich das Haus verlassen konnte. Als ich damit fertig war waren Juan und sein Vater schon dabei, sich die Schuhe anzuziehen. Ansich logisch, wäre da nicht der Haufen mit unserem Gepäck gewesen. „Wir fahren nach Hamburg.“, sagte Juan. Meinem Gesichtsausdruck zur Folge schlussfolgerte er, dass ich nichts verstanden hatte. Er erklärte mir, dass Tyra eine Vision gehabt hätte. Er hatte eine Kirche, die er mithilfe von Google Maps als den Michel identifiziert hatte, und ein großes gelbes Haus mit einer U-Bahn davor, dass laut dem Schild „Brakula“ hieß, gesehen. Also würden wir nach Hamburg fahren. Zufälligerweise hatten Lilly und Steven dort eine Wohnung gekauft, in die sie bald einziehen wollten. Sie würden uns dort hinbringen, eine Nacht bleiben und dann zurück nach Wien fahren. Seufzend zog ich mir meine Schuhe ab, griff nach meinem Koffer und stellte ihn nach draußen. Anschließend half ich Lilly, ihre Sachen herunterzubringen und packte alles in das Auto. Es war kleiner aber wir würden uns damit begnügen müssen. Zum Glück hatten Lilly und Steve sich gerade wegen dem bald kommenden Familienzuwachs dieses Gefährt zugelegt, davor hatten ihnen ihre Mopeds gereicht. Wir setzten uns ins Auto und fuhren in Richtung Hauptbahnhof. Steve saß am Steuer, Lilly neben ihm auf dem Beifahrersitz und der Rest quetschte sich hinten hin, Juan in der Mitte und Tyra flog um uns rum. Nach einer halben Stunde Fahrt kamen wir dann an, kauften uns noch etwas Proviant und eine Zeitung, und dann mussten wir schon den Zug nehmen. Im Zug begann dann unser erster Unterricht. Es würde auch unser Letzter sein, denn Tyra hatte uns am Marie-Curie-Gymnasium angemeldet. Wir würden für längere Zeit in Hamburg bleiben, selbst wenn wir dort das Amulett nicht finden würden. Ehrlich gesagt war ich darüber mehr oder weniger froh. Es würde mir guttun, wieder einen geregelten Tagesablauf zu bekommen und regelmäßig zu lernen. Schließlich standen bald die mittlere Reife-Prüfungen bevor und ich wollte darin gute Noten erzielen. Besonders in Französisch wollte ich gut abschneiden, da ich, wenn ich diese Arbeit verhauen würde, ein Studium in Frankreich wohl vergessen konnte. Nun musste ich mich aber auf Mathe konzentrieren. Zum Glück fielen mir Terme und Gleichungen nicht schwer, sodass ich die Aufgaben schnell gelöst hatte. Auch die Physikaufgaben, die Tyra passender Weise gleich darauf machen wollte, waren nicht schwer und so konnte ich mich schnell wieder meinem Buch widmen. Ich hatte mir ein „Tim und Struppi“ auf Französisch besorgt und war erstaunt, wieviel ich davon verstand. Juan kaute noch auf den Französisch-Dialogen herum, die er Tyra vorsprechen sollte. Dieser bemerkte jeden Fehler, da er durch Wissensübertragung die Sprache ebenso gut kannte wie ein Muttersprachler. Ich erlöste ihn, indem ich meinen Comic auf den Tisch klatschte und zu einem Keks griff, der in der Dose auf dem Tisch lag. Tyra zwang uns aber, den Dialog noch einmal durch zu sprechen. Mit meiner Aussprache war er sehr zufrieden, Juans Aussprache fand er zwar immer noch grauenhaft, doch er lies sie nun durchgehen. Wir kamen uns etwas bescheuert dabei vor, von einer Fliege unterrichtet zu werden, da Tyra gerade eine war. Aber so verrückt wie unser Leben war, erschien es uns schon fast normal.
Wir mampften glüklich unsere Kekse und diskutieren mit Lilly und Steve über die Namen der Babys. Lilly erwartete Zwillinge. Auch wenn wir nicht wussten, ob es Mädchen oder Jungen werden würden, hatten wir alle schon Vorstellungen von Namen. Marie und Mario war nur einer von dutzenden Vorschlägen für den Fall, dass es zweieiige Zwillinge werden würden, Anton und Antonia ein Weiteres.
Nach einem Aufenthalt in Köln wo wir den Dom besichtigten und bestiegen kamen wir dann am späten Abend in Hamburg an. Am Ziel waren wir aber noch nicht, denn wir mussten ja noch die Wohnung finden.Diese befand sich in der Markusstraße 25, einem hübschen Reihenhaus am Ende der Straße. Dort kamen wir auch nach 5 minütiger Bahnfahrt und kurzem Fußweg tatsächlich problemlos an. Länger dauerte es allerdings, die Taschen und alles in den 3. Stock zu bringen. Eingerichtet war noch alles vom Vormieter. Wir klatschten unsere Sachen ins Wohnzimmer und halfen Lilly, ihr Zeug ins Schlafzimmer zu bringen. Das Dritte der 4-Zimmer-Wohnung war als Kinderzimmer gedacht, das vierte Zimmer war das Arbeitszimmer, in dem Juans Vater auf dem Sofa schlafen würde. Schlafen, das taten wir schnell, nachdem wir den Rest unseres Proviantes aufgegessen hatten. Juan machte sich gar nicht erst die Mühe sich umzuziehen, er schlief in Klamotten.
Den nächsten Tag verbrachten wir damit, Fahrräder zu organisieren, Schulzeug zu besorgen, den Kühlschrank aufzufüllen, mit dem Vermieter u.a. über unseren Hund zu diskutieren und uns die Stadt anzuschauen. Wir hatten uns eine Gruppenkarte gekauft, fuhren durch den Hafen, besichtigten den Michel und gingen im Stadtpark spazieren. Am Abend brachten wir Lilly und Steve dann zum Nachtzug, den sie knapp noch bekamen.
Am nächsten Tag war es dann schon soweit. Ich betrat das Schulgebäude mit gemischten Gefühlen, aber das war normal, dachte ich. Bevor wir zu unserer Klasse konnten, mussten wir noch zum Schulleiter. Herr Schmal war ein kräftig gebauter alter Mann, der mir auf Anhieb sympatisch war. Man sah ihm förmlich an, dass er ein Familienmensch war. Später erfuhr ich, dass ich mit seinem Enkel in einer Klasse war. Wir klärten Wahlpflichtfächer, den Stundenplan, wo welche Räume waren, das Übliche halt. Dann war es zehn vor Acht und wir mussten zum Unterricht. Juan und ich waren schon fast beim Physikraum, als uns plötzlich ein Mädchen von hinten antippte und begann, uns vollzureden. Sie hatte uns gleich als die beiden Neuen identifiziert - „Juan und Ra … ra … Ramona?“ - und erzählte uns Einiges über die Lehrer, angefangen bei der Mathelehrerin, die immmer total gerade vorne hinter dem Pult saß, wenn sie nicht gerade die gesamte Tafel vollschrieb, über den netten Geolehrer, der oft von seinem Leben erzählte und Hausaufgaben aufgab, wie zum Grand Canyon oder nach Island zu fahren, bis zu der Spanischlehrerin, die mindestens einmal in der Stunde „Ruhe im Karton, es ist zu lustig hier!“ sagte. Inzwischen waren wir beim Physikraum angekommen, das Mädchen, das sich als Marie-Luise vorgestellt hatte, hatte sich auf ihren Platz gesetzt und uns auf zwei leere Stühle an einem Tisch verwiesen. Sie konnte uns gerade noch sagen, dass wir ein hübsches Paar wären, da klingelte die Schulglocke und der Lehrer haute energisch auf den Tisch um die Gespräche zu beenden und klar zu machen, dass der Unterricht begann.
Der Rest des Tages verlief nicht sonderlich spannend, und so wartete ich relativ gelangweilt auf Juan nach dem Orchester. Er hatte Kunst gewählt, logisch, denn er war absolut unmusikalisch. Erst war ich glücklich, als ich ihn sah, doch dann sah ich, dass er Hand in Hand mit Marie-Luise den Weg langging. Ich verkniff mir, ihn zu rufen, und blieb an den Baum gelehnt sitzen. Juan hatte wohl offenbar vergessen, dass wir uns treffen wollten, er hatte nur Augen für das Mädchen, das ich vorher noch für meine zukünftige beste Freundin gehalten hatte. Ich redete mir ein, dass er mich vom Musikraum abholen wollte, besser fühlte ich mich dadurch aber auch nicht. Langsam schlenderte ich zum Fahrradständer, immer schön Abstand haltend. Erstaunlicherweise schien er gar nicht mit dem Fahrrad fahren zu wollen, er ging geradewegs auf die S-Bahnstation zu. Mir war es auch egal, ich wollte nur nach Hause.
Ich kam deutlich vor Juan an, eine halbe Stunde. Wir hatten gerade beschlossen, ohne ihn zu essen, da kam er. Er strahlte wie ein Honigkuchenpferd, bis er mein Gesicht sah.“Sorry, hab dich vergessen ...“, murmelte er und verschwand im Wohnzimmer. Warum er zu spät war, erwähnte er nicht. Wir schwiegen uns an. Nach dem Essen verzog er sich ins Arbeitszimmer, ich legte mich im Wohnzimmer auf die Couch und wir machten beide unsere Hausaufgaben. Ich wusste, dass er Probleme mit Französisch hatte, aber er bat mich nicht um Hilfe. Mich wunderte es, da er ja nicht wusste, dass ich ihn gesehen hatte.
Als er sich beim Fernsehen am Abend an mich kuschelte, wusste ich nicht, wie ich reagieren sollte. Ich ließ es mir einfach gefallen und versuchte, die Erinnerungen an heute Vormittag zu verdrängen. Juan lächelte mich an und ich lächelte zurück.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.12.2009, 22:10 von la azula. )
[Bild: wjuffzzi.png]
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Neue Fanfic: Marryposnien xD - von la azula - 04.06.2009, 15:00
RE: Neue Fanfic: Marryposnien xD - von la azula - 04.08.2009, 10:30
RE: Neue Fanfic: Marryposnien xD - von la azula - 04.09.2009, 20:03
RE: Neue Fanfic: Marryposnien xD - von la azula - 04.12.2009, 15:38

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