Nach langer (^^) Zeit ma wieder wat
Die kleine Amelie saß, wie jeden Tag an ihrem Fensterbrett und starrte auf die verschneite Winterlandschaft die sich vor ihr in voller Schönheit ausbreitete, hinaus. Mit ihren 16 Jahren war sie zwar ziemlich winzig, aber ihr erwachsenes Aussehen und ihre weibliche Figur, glichen dies wieder aus. Unruhig streich sie sich die schwarzen Hase von der schneeweißen Schulter. Anscheinend wartete Amelie auf etwas.
Nach ein paar Minuten klopfte ein schwarzer Rabe mit seinem Schnabel an das mit Eis verzierte Fenster und sah zu ihr hinein. Seine dunklen Augen zogen das Mädchen in einen Bann, sodass sie fast schon dazu gezwungen wurde zur Tür hinaus zu gehen und ihm zu folgen. Ohne Schuhe nur mit einem kurzen Kleidchen bedeckt, steuerte sie mechanisch dem Federvieh nach.
Ihre Reise fĂĽhrte sie in den nahe gelegenen Wald der zu dieser Tageszeit dĂĽsterer erschien als sonst. Ohne Scheu und keine Emotion zeigend, stapfte sie durch den Schnee. Nicht einmal die kalten, spitzen EiskĂĽgelchen am Boden konnten sie von ihrem Weg abbringen.
Nach etlichen Kurven, Geraden, Auf und Abs blieb der Rabe vor einer Felsgrotte stehen und sah Amelie an. Sofort und ohne nachzudenken, wusste das Mädchen, was zu tun war. In der Felswand war eine hölzerne Türe eingebaut und zu den Füßen des kleinen Mädchens lag ein silberner, schimmernder Schlüssel. Ihre Finger, die von der Kälte schon ganz rot und steif waren, griffen zum Schlüssel, hoben diesen auf, steckten ihn in das Schloss und drehten ihn um, sodass die Türe sich schon fast magisch öffnete.
Langsam schritt sie durch diese Geheimtüre. Bei dem Anblick, der sich ihr bot, verschlug es ihr die Sprache, nur der Rabe, der ihr nach geflogen war, krächzte ein paar Mal. Ihr dunkler Schatten, der ihr stets an der Seite der Höhlenwand folgte, wurde immer blasser und verschwand dann, als das Mädchen in vollkommener Dunkelheit stand. Plötzlich verlor Amelie den Halt und stolperte in eine Art Falltüre hinein, in der sie einige Meter nach unten fiel.
Überrascht saß das schwarz haarige Mädchen unten und sah den Raben an, der oben stand und sie anschaute. „Willst du mir nicht helfen?“, fragte sie mit zärtlicher Stimme. Doch das Vieh krächzte nur und tappte mit seinen Beinen etwas weiter von dem Loch weg. Sie wusste, dass der Vogel ihr nicht helfen konnte, das spürte die Gefangene genau. Also versuchte sie aus ein paar Steinen eine Art Turm zu bauen an dem sie vielleicht hochklettern konnte. Doch ihre Idee scheiterte, das Loch war einfach zu tief und die Steinchen zu klein und unförmig.
Die ganze Zeit hatte der Rabe Amelie zugesehen und sich nicht gerührt, doch von einem Augenblick auf den anderen faltete er seine stolzen Flügeln auf und flog in die Dunkelheit. Verzweifelt versuchte sie ihm ein „Halt!“ nachzurufen, doch da war es schon zu spät. Nachdem sie noch ein paar Versuche gewagt hatte, sank sie erschöpfte auf den Boden und starrte nach oben.
Auf ihrer blassen Wange lag eine einsame Träne, die um Rettung bat. Doch auch viele Stunden danach wurde ihre Bitte nicht erhört.
Als es Nacht wurde, drang die Kälte in die Höhle und legte sich auf Amelie. Die ganze Zeit hatte das Mädchen das tatenlose Krächzen des Raben im Ohr, doch irgendwann beschloss ihr Körper den Kampf aufzugeben. Ihre traurigen Augen schlossen sich und die leblose Gestalt blieb in der Höhle zurück; für immer!
Die Fragenhafte Welt der Amelie
Die kleine Amelie saß, wie jeden Tag an ihrem Fensterbrett und starrte auf die verschneite Winterlandschaft die sich vor ihr in voller Schönheit ausbreitete, hinaus. Mit ihren 16 Jahren war sie zwar ziemlich winzig, aber ihr erwachsenes Aussehen und ihre weibliche Figur, glichen dies wieder aus. Unruhig streich sie sich die schwarzen Hase von der schneeweißen Schulter. Anscheinend wartete Amelie auf etwas.
Nach ein paar Minuten klopfte ein schwarzer Rabe mit seinem Schnabel an das mit Eis verzierte Fenster und sah zu ihr hinein. Seine dunklen Augen zogen das Mädchen in einen Bann, sodass sie fast schon dazu gezwungen wurde zur Tür hinaus zu gehen und ihm zu folgen. Ohne Schuhe nur mit einem kurzen Kleidchen bedeckt, steuerte sie mechanisch dem Federvieh nach.
Ihre Reise fĂĽhrte sie in den nahe gelegenen Wald der zu dieser Tageszeit dĂĽsterer erschien als sonst. Ohne Scheu und keine Emotion zeigend, stapfte sie durch den Schnee. Nicht einmal die kalten, spitzen EiskĂĽgelchen am Boden konnten sie von ihrem Weg abbringen.
Nach etlichen Kurven, Geraden, Auf und Abs blieb der Rabe vor einer Felsgrotte stehen und sah Amelie an. Sofort und ohne nachzudenken, wusste das Mädchen, was zu tun war. In der Felswand war eine hölzerne Türe eingebaut und zu den Füßen des kleinen Mädchens lag ein silberner, schimmernder Schlüssel. Ihre Finger, die von der Kälte schon ganz rot und steif waren, griffen zum Schlüssel, hoben diesen auf, steckten ihn in das Schloss und drehten ihn um, sodass die Türe sich schon fast magisch öffnete.
Langsam schritt sie durch diese Geheimtüre. Bei dem Anblick, der sich ihr bot, verschlug es ihr die Sprache, nur der Rabe, der ihr nach geflogen war, krächzte ein paar Mal. Ihr dunkler Schatten, der ihr stets an der Seite der Höhlenwand folgte, wurde immer blasser und verschwand dann, als das Mädchen in vollkommener Dunkelheit stand. Plötzlich verlor Amelie den Halt und stolperte in eine Art Falltüre hinein, in der sie einige Meter nach unten fiel.
Überrascht saß das schwarz haarige Mädchen unten und sah den Raben an, der oben stand und sie anschaute. „Willst du mir nicht helfen?“, fragte sie mit zärtlicher Stimme. Doch das Vieh krächzte nur und tappte mit seinen Beinen etwas weiter von dem Loch weg. Sie wusste, dass der Vogel ihr nicht helfen konnte, das spürte die Gefangene genau. Also versuchte sie aus ein paar Steinen eine Art Turm zu bauen an dem sie vielleicht hochklettern konnte. Doch ihre Idee scheiterte, das Loch war einfach zu tief und die Steinchen zu klein und unförmig.
Die ganze Zeit hatte der Rabe Amelie zugesehen und sich nicht gerührt, doch von einem Augenblick auf den anderen faltete er seine stolzen Flügeln auf und flog in die Dunkelheit. Verzweifelt versuchte sie ihm ein „Halt!“ nachzurufen, doch da war es schon zu spät. Nachdem sie noch ein paar Versuche gewagt hatte, sank sie erschöpfte auf den Boden und starrte nach oben.
Auf ihrer blassen Wange lag eine einsame Träne, die um Rettung bat. Doch auch viele Stunden danach wurde ihre Bitte nicht erhört.
Als es Nacht wurde, drang die Kälte in die Höhle und legte sich auf Amelie. Die ganze Zeit hatte das Mädchen das tatenlose Krächzen des Raben im Ohr, doch irgendwann beschloss ihr Körper den Kampf aufzugeben. Ihre traurigen Augen schlossen sich und die leblose Gestalt blieb in der Höhle zurück; für immer!
Der FrĂĽhling ist dazu da, sich zu verlieben.
Der Sommer, um sich zu binden.
Der Herbst, um zusammen zu bleiben.
Der Winter, um sich einander zu haben.
Und der FrĂĽhling um sich wieder neu ineinander zu verlieben.
~ Doch manchmal ist es viel zu einfach. ~
Ohne Jahreszeiten. Einsam.
Selbsterkenntnis - 2006