-White-
Während Maren sich ihn ihren Bodysuit zu zwängen versuchte und nicht mehr zu sehr darauf achtete, war das Geräusch der laufenden Dusche irgendwann hinter dem Vorhang der Hip-Hop Musik verhallt und, nur Momente danach, öffnete sich die Tür zum Schlafzimmer der beiden. Leilani schwebte in den Raum und nasses Haar klebte überall am nacktem Körper des Hais. Nur ein leicht angefeuchtetes, weißes Handtuch war um dessen Beckenbereich und die knapp darüberliegende Stelle, wo der fischige Unterkörper in den Körper eines Menschen überging, gewickelt.
Mit einem kurzen Blick musterte Leilani Maren, welche sich in diesem Moment erschöpft auf dem Bett ausruhte, ließ den Blick jedoch unbeeindruckt weiter durch das unordendliche Zimmer schwenken. Ah, da war das Gesuchte. Vom Boden in einer Ecke des Raumes wurde ein roter, kabelloser Föhn aufgehoben, mit welchem sich Leilani neben Maren auf dem Bett niederließ.
Ich sollt ihn wirklich im Badezimmer lassen. Leicht genervte Stimme? Leilani hatte wohl nicht gewusst, wo der Föhn abgeblieben war und musste ihn suchen. Dieser wurde nun eingeschalten und begann das lange blaue Haar des Haimutants fast lautlos durch die Luft zu wirbeln. Aber es ist so ne Zeitverschwendung, da drinnen rumzuschweben, wenn man stattdessen mit dir chatten kann. Ein schwaches Lächeln wurde Maren zugeworfen. Die Luft um Leilanis Föhn und Haare erwärmte sich etwas.
Ich seh, du hast dich schon bereit für den Raid gemacht. Können gleich los, gib mir noch ne Minute oder fünfzehn. Haare sind heute extra widerspenstig. Von der angekündigten Stunde waren 40 Minuten vergangen. Spielzeug hast du noch keines gepackt, oder? Der Blick Leilanis lag plötzlich auf einer größeren Reisetasche, die am Boden des von Maren geöffneten Schranks lag. Ne Idee was du mitnimmst? Wir gehen unter die Erde, maybe wirds eng, dunkel, gruslig und kalt. Eigentlich, wenn ich so drüber red, ich hab keine Ahnung wie ich mir die Buried City vorstellen soll. Schule haben sie nie wirklich viel drüber gesagt, außer dass es se gibt.
-Streets of The City-
Es war unklar ob der Cyobrg Nadjas Blicke und Lächeln registrierte. Um ehrlich zu sein, war es schwer zu erahnen, wo er hinsah oder wo überhaupt Vorne und Hinten bei seinem Kopf war. Er schien keine klar definierten Augen zu haben. Unschlüssig blieb er jedenfalls weiterhin stehen, als Nadja ihr Interesse an ihm verlor.
Stattdessen hatte sie sich der gelbhätuigen Mutantin angenähert und diese angesprochen. Die etwas größer als kieselsteingroßen Asphaltbrocken um deren Standort vibrierten kurz stärker, als sie das um einen Kopf kleinere Mädchen plötzlich ansprach, beruhigten sich jedoch sofort, als sie diese mit ihren Augen begutachtete und als nur eine weitere zu belehrende Person abstempeln konnte. Die Augen der Frau waren grau und ihre pupillen glichen eher denen eines Frosches als einem Menschen - schwarze, dünne, horzontale Linien. Sie verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust, lasuchte ihren Worten, warf einen kurzen Blick auf die Kamera des Mädchens und lächelte Nadja dann an.
Wenn es um besonders schlimme Schäden geht, ist die ganze Umgebung hier im Umkreis von ein paar Kilometern nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen. begann sie. Wär wohl auch ziehmlich mies von deinem Aufseher, wenn er dich wo hinschicken würde, wo es wirklich gefährlich ist, findest du nicht? Sie grinste kurz, doch verging ihr dieses schnell wieder und sie löste ihre verschränkten Arme.
Aber gut, ich weiß nicht ob du unser Gespräch gerade mitbekommen hast. Es scheint als ob der Schaden hier womöglich nicht wirklich weniger ist als sonstwo, sondern nur versteckt. Die Flut scheint sich unter die Straßen und Fundamente der Stadt gefressen zu haben. Im schlimmsten Fall, könnte hier alles jeden Moment einstürzen.
Plötzlich hob sie ihre rechte Hand und deudete mit ihrem Daumen über ihre Schulter die Straße hinab. Da hinten scheint irgendwann letzte Nacht die Straße eingebrochen zu sein. Keiner hat sich das Loch bis jetzt angesehen um herauszufinden, wie tief es ist und ob der unterirdische Schaden weit verbreitet ist. erklärte sie. Wenn du es dir ansehen willst, solltest du dir das aber aus dem Kopf schlagen. Der Boden rund um das Loch ist sicher nicht sehr stabil. Sie klopfte mit ihrer Schuhsohle leicht auf den Boden und der Asphalt begann leicht zu vibrieren. Zumindest hier scheint aber zumindest für einige Meter kein Freiraum zu sein. kommentierte sie dies. Ihre Fähigkeiten schienen mit dem Boden zu tun zu haben, was womöglich ein Grund war, warum sie hier bei den Aufräumarbeiten mithalf.
-White Noise-
Stille.... Stille... Mehr Stille.. Stille. Stille? Ein plötzlicher lauter Ton. Dann Stille. Nein. Ein weißer Ton. Das Heulen von Wind. Stimmen oder Laute konnten nicht entziffert werden. Wirkten wirr vermischt. Fern. Doch war es so viel mehr als sonst. Was war es. Ein Traum. Keine Stille. Nie mehr Stille.