(10.02.2014, 01:17)Ai-chan schrieb: kunst bedeutet für mich in dem ergebnis emotionen zu finden.
wenn ich einem pc programmiere das er mir ein zufälliges muster ausgeben soll, kann ich im endergebnis keine emotion mehr erkennenen, das ist für mich definitiv keine kunst.
Meinst du jetzt mit Emotionen finden, dass du die Emotionen des Künstlers darin findest, oder dass die Musik/Kunst bei dir Emotionen auslöst? Zum letzteren hab ich im Rahmen meiner einen Seminararbeit ganz interessante wissenschaftliche Arbeiten gefunden, bei der Musik von Computern gezielt komponiert wurde, um bei Menschen bestimmte Emotionen auszulösen - gemessen durch ein Userfeedback und durch die Reaktion des Körpers. Im Endeffekt macht aber genau das die Kunst aus - Emotionen zu vermitteln. Aber gerade bei Musik hängt da auch viel vom Interpreten ab ... und ich denke auch gerade deswegen können auch computererstellte Kompositionen sehr gut Emotionen auslösen.
Hier eine meiner Quellen: http://www.informatik.uni-augsburg.de/le...aff/andre/ - sucht da nach "Composing Affective Music with a Generate and Sense Approach." und klickt da auf das linke Symbol das wie ein Blatt aussieht, dann kommt ihr zum Paper wenn ihr da nochmal auf den blauen Titel klickt
(09.02.2014, 21:35)Mimi schrieb: Zudem gibt es häufig die Frage, ob die Natur und Kunst zusammen passen. Am Ende ist die Kunst künstlich und die Natur natürlich. Von daher ist selbst die Diskussion über Künstliche Kunst eigentlich Schwachsinn. Weil Kunst von Menschen erschaffen wurde und somit auch logischerweise künstlich ist.Den Gedanken finde ich interessant, wirklich. Wollte ich nur gesagt haben ^^'
(09.02.2014, 23:41)dragonfly1989 schrieb: Wenn ich aber ein x-beliebiges Lied nehme und dann einfach irgendwelche Technobeats drunter leg und die Musik bearbeite, dann ist das keine Kunst sondern einfach Mangel an eigener Kreativität.Computerbasierte Komposition ist nicht zwingend Techno, das geht in alle Richtungen, siehe auch mein Hörbeispiel weiter unten. Und Komposition heißt auch nicht bearbeiten von bereits fertigen Werken, sondern schaffen von neuen Werken. Außerdem scheinst du das ja grad darauf zu beziehen, dass du selbst da noch Beats runterlegst und nicht der Computer für dich was macht, oder?
Im Endeffekt bleib ich bei meiner Meinung, Kunst ist Kunst, wenn jemand da ist, der sie als Kunst betrachtet. Außerdem steckt hinter der Entwicklung künstlicher Kunst ja immernoch der Entwickler mit seiner Kreativität.
(09.02.2014, 23:44)phistoh schrieb:Und da muss ich phistoh zustimmen - gerade als Musiker selbst finde ich sollte man die Werke anderer respektieren und offen gegenüber neuem sein. Da könntest du ja auch sagen mit dem Klavier etwas komponieren kann auch jeder, ist ja nur ein par Tasten drücken ... Aber da würde ich gern mal das vollständige Zitat von ihm haben ^^'(09.02.2014, 23:41)dragonfly1989 schrieb: [...]Serj Tankian (der Typ aus meiner Sig/Ava) meinte einmal, dass für ihn sowas nichts mit Musik zu tun hat, da auf ein paar Knöpfe drücken jedes Kind kann. [...]Und das sagt er als Musiker? Das ist mir vollkommen unverständlich. Damit spricht er ja auch Leuten wie Stockhausen oder Cage jegliches musikalische Verständnis ab...
Und noch ein kleines Hörbeispiel für euch: The Illiac Suite for String Quartet wurde 1956 von Lejaren Hiller zusammen mit Leonard Isaacson komponiert, war computergestützt und basierte auch auf Zufall. Das klingt zwar im ersten Moment noch etwas bizarr, aber man muss sich überlegen, dass das Stück mittlerweile fast 60 Jahre alt ist und sich die Technik und die Möglichkeiten deutlich weiterentwickelt haben.