-vesperugo-
„Haaaaaa…, was wittern meine alten Nüstern. Haaa…, dieser Geruch. Rosen waren es, nicht? Das heißt es ist eine dieser beiden. Welche war es, welche bloß? Die die deren Mutter oder die deren Vater stammte… Haaaa…, was für einen Zweck hat es, sie zu erkennen. Sie wird nicht leben. Sie ist eine der deren, die ich betrogen. Nie mehr soll ich in deren Dienste stehen! Deren Ende soll kommen! Ohne meinen Schutz ist es gewiss.“
„Was brabbelst du da, alte Schuppenhaut? Schön zu sehen, du bist noch am Leben. Ich hatte befürchtet, du wärest sterben gegangen.“
„Haaa…, es war also diese, die freche große Schwester mit ihrem noch größeren Mundwerk. Haaaaaa…, wer hier stirbt, entscheide ich. Dein Wunsch danach scheint ja zu existieren, wenn du dich in meine Höhle traust.“
„Jetzt sei nicht so. Ich bin nicht, was du denkst, du blinder alter Drache.“
„RAAAAAAAAAAAAAAAA!! Ich mag zwar lange blind sein, doch in dieser Höhle ergeht es dir nicht anders, junge Fledermaus! Was bist du, dass du denkst, ich würde dich nicht verschlingen, sobald der Duft deines Vleermuis Blutes an meine alten Nüstern drang!“
Ich roch, wie sie sich mir näherte. Sie war nicht gekommen, um mich zu erschlagen. Ich roch keinen Willen, Blut zu vergießen. Ich spürte, wie ihre Hand meine kolossalen Nüstern tätschelte.
„Ich bin wie du, großer Alter. Riechst du es nicht an mir, den Duft des Vampirbludes meines Vaters, dessen Großvater dich einst gebändigt hat. Ich habe ihn erschlagen, erstochen, mit der Vampirmörderklinge selbst, so dass er für ewig in der Hölle schmore. Ich bin wie du, eine, die die Vleermuis nicht mehr ertrug und sie betrog.“
Ich schnaubte laut auf diese Offenbarung hin.
„Haaaaaa… so das bist du, ein Deserteur! Und deshalb suchst du mich auf, Vleerdens, da du mich als deines gleichen siehst.“
Ich hob meinen wuchtigen Kopf und lachte welterschütternd.
„Ich mag dich, hab dich immer gemocht, kleine Fledermaus! Dein Denken ist mir nicht fremd! Du bist deines Großgroßvaters Blut, eine, wenn nicht die einzige, wahre Vleermuis. Wenn ich dir helfen kann, so sag mir, was ich tun kann, haaaaaa…“
Es begann leise, doch wurde schnell lauter. Ein Lachen, dass dem meinen an Temperament nichts fehlte. Dieses Mädchen war vielleicht mehr Drache als Fledermaus. Es war womöglich ein Zeichen. Gerade sie, die als eine Missgeburt geboren wurde, nur mit einem Flügel und diesem so verkrüppelt, dass man ihn abtrennen musste, war die Verkörperung eines wahren Vleermuis. Wie gerne hätte ich sie gesehen, ihr Antlitz, dass ich als so wunderschön in Erinnerung hatte, doch war mir mein Augenlicht lange genommen worden.
Ich spürte, wie sie sich nun meiner drei Mann großen Klauen näherte. Ich hielt still, mit der Angst sie ansonsten zu verletzten, als sie sich mit Leichtigkeit auf mein Vorderbein schwang und sich dort niederlegte.
„Alte Schuppenhaut, was ich mir von dir wünsche ist ganz einfach. Etwas, dass mich überleben lässt, wenn ich in die Sonne trete und etwas das meine rassentypischen Schwächen ausgleicht. Ich habe gehört, du hast für meinen Urgroßvater ein Schild geschaffen, mit welchem er den Himmel im Nu mit Wolken überziehen lassen konnte. Wenn du mir eine solche Ausrüstung verschaffen kannst, dann wär dir mein ewiger Dank sicher.“
Mir blieb nichts anderes übrig, als erneut donnernd loszulachen.
„Haaaaaaaaaaaa, du bist ein dummes kleines Ding, wenn du denkst, von mir zu bekommen, was du dir wünscht. Dein Großgroßvater hatte sich ewiges Leben erbeten und was ich ihm gab war das Schild. Er war ein gieriger, dummer Mann, der mir blind vertraute. Willst du so dumm sein und das Selbe tun, kleiner Drache?“
„Ho, du bist ein kompliziertes Monster, als ich dachte, alte Schuppenhaut. Aber ja, wenn du so fragst, werde ich den Selben Fehler begehen, ebenso dumm sein. Du sagst, sein Blut fließt in meinen Adern, so ist es wohl die einzig gute Lösung, der Dummheit meiner Ahnen zu folgen.“
„Haaaa…, wahr wahr, so sei es. Kehre morgen zurück und ich werde etwas für dich haben. Es wird dir nicht gefallen, aber du wirst damit leben.“
Ich spürte wie sie von meiner Klaue sprang und sich einige Meter von mir entfernte.
„Dann sehen wir uns Morgen, zur selben Zeit, hier.“
„Haaaaaaa…“
Der Duft von Rosen entfernte sich nun und verschwand dann schließlich. Einen Tag sollte es dauern, bis der Geruch erneut meine alten Nüstern erfüllen sollte. Ich würde diese Zeit nutzen.
Wie versprochen kehrte sie am nächsten Tag zurück. Nichts an ihrem Geruch hatte sich verändert. Sie hatte womöglich den ganzen Tag geschlafen. Als ein Vampir hatte sie nicht viele andere Möglichkeiten.
„Haaaaaa…, da bist du, kleiner Drache.“
„Haaaaaa…, da bin ich, großer Drache.“
Ich lachte über ihre schlechte Imitation meiner alten Drachenstimme, doch stoppte sie mich schnell.
„Was hast du mir anzubieten, Vleerdens?“
Ihre Stimme war nun anders als am Tag zuvor. Voller Autorität, kräftig, sie hatte einen starken Willen.
„Saaaasha, ich habe mich erinnert, dass war dein Name, nicht? Mit diesem Namen und dem Bild deines Aussehens in meiner Erinnerung, dem Geruch der Rosen, der dich stets begleitet, habe ich etwas passendes für dich gefertigt, aus den verfluchten Flammen meines Rachens und dem magischen Metallen meiner Höhle. Heb deine starke Hand und es ist dein.“
Ich spürte, wie magische Energie meine Höhle füllte und trotz das meine blinden Augen es nicht sehen konnten war das Bild in meinen Gedanken klar. Eine rote Klinge formte sich in Sashas hoch gestreckter Hand, während die Kleider an ihrem Körper sich schwärzten wie Asche und sich verbanden zu einem langen schwarzen Mantel.
„Ho, das ist etwas, womit ich mich anfreunden könnte.“
Die Stimme der jungen Vampirin stoppte meine Gedankengänge.
„Ist es das, was du sagst, bevor du weißt, was du da in Händen hältst? Du bist wirklich ein dummes Kind.“
Ein bebendes Lachen entkam mir.
„Diese Klinge ist magisch. Ihr Aussehen basiert auf der legendären Klinge Caliburn, es ist die legendäre Klinge Excalibà oder auch Excalibrè. Sie ist für dich geschaffen, doch beachte ihre völlige Unfähigkeit dich zu schützen! Sie durchtrennt alles, das sie berührt, so führe sie mit Geschick. Der Mantel, den du nun trägst, ist ein Teil der Waffe. Er ist ihre Scheide. Du kannst die Klinge jederzeit in ihm verschwinden lassen, doch ist es dir nicht möglich, andere Kleidung neben ihm zu tragen, noch, die Waffe ohne ihn zu führen. Er bietet dir wenig Schutz, doch solange du ihn trägst schirmt er dich von Sonne und Regen.“
„Ich verstehe, du bist gut darin, selbst zu entscheiden, was mir zusteht.“
„Haaaaaa…, und so überlasse ich dir dieses Stück Metall, welches nicht mehr ist als ein Spielzeug in deiner Hand. Verglichen mit dem, was dir zusteht, ist dieses Stück völlig nutzlos.“
„Was sagst du?“
„Dieses Stück Metall mag wie eine Klinge erscheinen, doch ihre wahre Form, die Form, die sie gerne hätte sein wollen, ist eine andere. Nur in ihrer wahren Form kann sie in deinen Händen ihr volles Potenzial erreichen, doch das ist alles, was ich dir dazu sagen werde.“
Ich wollte lachen, doch kam mir das Mädchen mit einem großen Lacher zuvor.
„Sehr gut. Sehr gut, alter Feuerspucker! Ich mag, was du da sagst! Das heißt für mich, ich kann, auch mit Excalibà in meinen Händen, noch stärker werden! Ich bin dir zu ewigem Dank verpflichtet.“
„Das… bist du!“
Mit diesen meinen Worten hörte ich ihr Lachen jäh verstummen.
„Was meinst du damit?“ fragte sie mich ungläubig. „Du willst mir doch nicht sagen, du willst etwas von mir als Gegenleistung?“
Ich schnaubte heißen Dampf in die Richtung des Mädchens und hörte sie kurz darauf husten, als sie diesen von sich abwenden wollte.
„Haaaaa…, aber natürlich… doch ist es nicht viel, das ich von dir verlange.“
„W…“ Sie hustete erneut. „Was ist es… das du von mir willst?“
„Ich gab deines Großgroßvaters Rasse ihren Namen, Vleermuis. Seine Nachkommen haben diesen meinen Namen in den Dreck gezogen! Haaaa…, ich will, dass du einen neuen Namen trägst. Immerhin ist es passend, denn dein Körper ist nicht zu vergleichen mit dem eines Vleermuis-Vampirs.“
Es herrschte Stille.
„Haaaa…? Du wiedersprichst nicht? Oder ist dir der Rauch zu tief in den Rachen gedrungen? Was auch immer!“ Ich stampfte mit meiner Klaue auf den Boden, so dass die Höhle erbebte. „Sasha van Dracul, kleiner Drache, ich will das du von nun an die Rasse Vleerdens trägst und meinen Namen somit unsterblich machst! Meine Tage nähern sich deren Ende, so ist dies mein letzter Wunsch...“
…
„Ist das alles, das du von mir verlangst, alte Schuppe? Ich soll den Namen, der mich mit dieser vermaledeiten Familie verbindet, von mir geben, und deinen neuen Namen annehmen…? Ich gehe sogar weiter als das! Ich nenne mich von nun an Sasha van Vleerdens, Königin der Vleerdens!!“
Dieser Ausspruch ließ mein altes Drachenherz entflammen. Ein markerschütterndes Brüllen, laut genug um das ganze umliegende Land zu erschüttern, entkam mir.
„Haaaaaaaaaaa!! Sasha, du bist wirklich etwas Besonderes! Nun geh! Geh, denn du steht mir im Weg!“
Ich erhob meinen alten Körper und stapfte laut auf das Mädchen zu, welches schnell überrascht von mir zurück wich.
„W- Wo willst du hin?“ fragte sie aufgeregt, als sie meinen Beinen flink aus dem Weg sprang. So erreichten wir schließlich den Ausgang meiner Höhle und traten auf ein großes Feld in die Dunkelheit der Nacht hinaus.
„Haaaaa… Avalon, das Land der Könige. Ein Ort, wo ich in Ruhe meine letzten Jahre ausleben kann.“
Ich spreizte meine gigantischen Flügel, zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit. Alte Schuppen vielen von diesen ab, doch sollten sie stark genug sein, um meinen schweren Körper zu tragen.
„Avalon, huh? Was will eine alte Echse wie du im Land der Könige?“
Mein Lachen hallte über das Feld.
„Haaaaa, du weißt so wenig und doch so viel. Junger Drache, Sasha, hat man dir nie von den Drachenkönigen erzählt? Ich bin der älteste Höhlendrache, der König dieser. Ich bin mehr als bloß ein Wappentier dieser elenden Vampirfamilie. Ich bin Adel selbst!!“
Ich brüllte laut, alte Schuppen brachen aus meinem Körper und offenbarten pures Gold unter diesen, welches im Licht des Mondes schimmerte.
„Vleerdens…“
Ich musste es nicht sehen. Ich konnte es fühlen. Ein junges Vampirmädchen kniete unterwürfig vor mir, als ich meine erhabenste Pose einnahm, meine Flügel zu deren voller Breite erstreckte, meinen Kopf hob und einen Schwall aus verfluchtem goldenem Feuer mit dem welterschütternsten Brüllen in den Himmel spie.
Ich begann mit meinen alten Schwingen zu schlagen, erhob mich vom Boden und spie und brüllte Feuer in alle Himmelsrichtungen. Vor meinen blinden Augen sah ich die Vergangenheit, den Großgroßvater Sashas, wie er mich bändigte, dessen Sohn, den ich verachtete, die Burg, in der sie hausten, die Töchter, die sein Weib gebar, das Chaos, welches diese Verfluchte Familie heimsuchen sollte. Ich flog hoch in den Himmel, verbrannte Wolken und Luft, als ich mich auf den Weg machte. Mein Ziel war Avalon, mein wahres Ziel jedoch war das meiner neuen Erbin. Sasha van Vleerdens war, als wie meine Tochter, mein Schicksal.
„Haaaaaa…, was wittern meine alten Nüstern. Haaa…, dieser Geruch. Rosen waren es, nicht? Das heißt es ist eine dieser beiden. Welche war es, welche bloß? Die die deren Mutter oder die deren Vater stammte… Haaaa…, was für einen Zweck hat es, sie zu erkennen. Sie wird nicht leben. Sie ist eine der deren, die ich betrogen. Nie mehr soll ich in deren Dienste stehen! Deren Ende soll kommen! Ohne meinen Schutz ist es gewiss.“
„Was brabbelst du da, alte Schuppenhaut? Schön zu sehen, du bist noch am Leben. Ich hatte befürchtet, du wärest sterben gegangen.“
„Haaa…, es war also diese, die freche große Schwester mit ihrem noch größeren Mundwerk. Haaaaaa…, wer hier stirbt, entscheide ich. Dein Wunsch danach scheint ja zu existieren, wenn du dich in meine Höhle traust.“
„Jetzt sei nicht so. Ich bin nicht, was du denkst, du blinder alter Drache.“
„RAAAAAAAAAAAAAAAA!! Ich mag zwar lange blind sein, doch in dieser Höhle ergeht es dir nicht anders, junge Fledermaus! Was bist du, dass du denkst, ich würde dich nicht verschlingen, sobald der Duft deines Vleermuis Blutes an meine alten Nüstern drang!“
Ich roch, wie sie sich mir näherte. Sie war nicht gekommen, um mich zu erschlagen. Ich roch keinen Willen, Blut zu vergießen. Ich spürte, wie ihre Hand meine kolossalen Nüstern tätschelte.
„Ich bin wie du, großer Alter. Riechst du es nicht an mir, den Duft des Vampirbludes meines Vaters, dessen Großvater dich einst gebändigt hat. Ich habe ihn erschlagen, erstochen, mit der Vampirmörderklinge selbst, so dass er für ewig in der Hölle schmore. Ich bin wie du, eine, die die Vleermuis nicht mehr ertrug und sie betrog.“
Ich schnaubte laut auf diese Offenbarung hin.
„Haaaaaa… so das bist du, ein Deserteur! Und deshalb suchst du mich auf, Vleerdens, da du mich als deines gleichen siehst.“
Ich hob meinen wuchtigen Kopf und lachte welterschütternd.
„Ich mag dich, hab dich immer gemocht, kleine Fledermaus! Dein Denken ist mir nicht fremd! Du bist deines Großgroßvaters Blut, eine, wenn nicht die einzige, wahre Vleermuis. Wenn ich dir helfen kann, so sag mir, was ich tun kann, haaaaaa…“
Es begann leise, doch wurde schnell lauter. Ein Lachen, dass dem meinen an Temperament nichts fehlte. Dieses Mädchen war vielleicht mehr Drache als Fledermaus. Es war womöglich ein Zeichen. Gerade sie, die als eine Missgeburt geboren wurde, nur mit einem Flügel und diesem so verkrüppelt, dass man ihn abtrennen musste, war die Verkörperung eines wahren Vleermuis. Wie gerne hätte ich sie gesehen, ihr Antlitz, dass ich als so wunderschön in Erinnerung hatte, doch war mir mein Augenlicht lange genommen worden.
Ich spürte, wie sie sich nun meiner drei Mann großen Klauen näherte. Ich hielt still, mit der Angst sie ansonsten zu verletzten, als sie sich mit Leichtigkeit auf mein Vorderbein schwang und sich dort niederlegte.
„Alte Schuppenhaut, was ich mir von dir wünsche ist ganz einfach. Etwas, dass mich überleben lässt, wenn ich in die Sonne trete und etwas das meine rassentypischen Schwächen ausgleicht. Ich habe gehört, du hast für meinen Urgroßvater ein Schild geschaffen, mit welchem er den Himmel im Nu mit Wolken überziehen lassen konnte. Wenn du mir eine solche Ausrüstung verschaffen kannst, dann wär dir mein ewiger Dank sicher.“
Mir blieb nichts anderes übrig, als erneut donnernd loszulachen.
„Haaaaaaaaaaaa, du bist ein dummes kleines Ding, wenn du denkst, von mir zu bekommen, was du dir wünscht. Dein Großgroßvater hatte sich ewiges Leben erbeten und was ich ihm gab war das Schild. Er war ein gieriger, dummer Mann, der mir blind vertraute. Willst du so dumm sein und das Selbe tun, kleiner Drache?“
„Ho, du bist ein kompliziertes Monster, als ich dachte, alte Schuppenhaut. Aber ja, wenn du so fragst, werde ich den Selben Fehler begehen, ebenso dumm sein. Du sagst, sein Blut fließt in meinen Adern, so ist es wohl die einzig gute Lösung, der Dummheit meiner Ahnen zu folgen.“
„Haaaa…, wahr wahr, so sei es. Kehre morgen zurück und ich werde etwas für dich haben. Es wird dir nicht gefallen, aber du wirst damit leben.“
Ich spürte wie sie von meiner Klaue sprang und sich einige Meter von mir entfernte.
„Dann sehen wir uns Morgen, zur selben Zeit, hier.“
„Haaaaaaa…“
Der Duft von Rosen entfernte sich nun und verschwand dann schließlich. Einen Tag sollte es dauern, bis der Geruch erneut meine alten Nüstern erfüllen sollte. Ich würde diese Zeit nutzen.
Wie versprochen kehrte sie am nächsten Tag zurück. Nichts an ihrem Geruch hatte sich verändert. Sie hatte womöglich den ganzen Tag geschlafen. Als ein Vampir hatte sie nicht viele andere Möglichkeiten.
„Haaaaaa…, da bist du, kleiner Drache.“
„Haaaaaa…, da bin ich, großer Drache.“
Ich lachte über ihre schlechte Imitation meiner alten Drachenstimme, doch stoppte sie mich schnell.
„Was hast du mir anzubieten, Vleerdens?“
Ihre Stimme war nun anders als am Tag zuvor. Voller Autorität, kräftig, sie hatte einen starken Willen.
„Saaaasha, ich habe mich erinnert, dass war dein Name, nicht? Mit diesem Namen und dem Bild deines Aussehens in meiner Erinnerung, dem Geruch der Rosen, der dich stets begleitet, habe ich etwas passendes für dich gefertigt, aus den verfluchten Flammen meines Rachens und dem magischen Metallen meiner Höhle. Heb deine starke Hand und es ist dein.“
Ich spürte, wie magische Energie meine Höhle füllte und trotz das meine blinden Augen es nicht sehen konnten war das Bild in meinen Gedanken klar. Eine rote Klinge formte sich in Sashas hoch gestreckter Hand, während die Kleider an ihrem Körper sich schwärzten wie Asche und sich verbanden zu einem langen schwarzen Mantel.
„Ho, das ist etwas, womit ich mich anfreunden könnte.“
Die Stimme der jungen Vampirin stoppte meine Gedankengänge.
„Ist es das, was du sagst, bevor du weißt, was du da in Händen hältst? Du bist wirklich ein dummes Kind.“
Ein bebendes Lachen entkam mir.
„Diese Klinge ist magisch. Ihr Aussehen basiert auf der legendären Klinge Caliburn, es ist die legendäre Klinge Excalibà oder auch Excalibrè. Sie ist für dich geschaffen, doch beachte ihre völlige Unfähigkeit dich zu schützen! Sie durchtrennt alles, das sie berührt, so führe sie mit Geschick. Der Mantel, den du nun trägst, ist ein Teil der Waffe. Er ist ihre Scheide. Du kannst die Klinge jederzeit in ihm verschwinden lassen, doch ist es dir nicht möglich, andere Kleidung neben ihm zu tragen, noch, die Waffe ohne ihn zu führen. Er bietet dir wenig Schutz, doch solange du ihn trägst schirmt er dich von Sonne und Regen.“
„Ich verstehe, du bist gut darin, selbst zu entscheiden, was mir zusteht.“
„Haaaaaa…, und so überlasse ich dir dieses Stück Metall, welches nicht mehr ist als ein Spielzeug in deiner Hand. Verglichen mit dem, was dir zusteht, ist dieses Stück völlig nutzlos.“
„Was sagst du?“
„Dieses Stück Metall mag wie eine Klinge erscheinen, doch ihre wahre Form, die Form, die sie gerne hätte sein wollen, ist eine andere. Nur in ihrer wahren Form kann sie in deinen Händen ihr volles Potenzial erreichen, doch das ist alles, was ich dir dazu sagen werde.“
Ich wollte lachen, doch kam mir das Mädchen mit einem großen Lacher zuvor.
„Sehr gut. Sehr gut, alter Feuerspucker! Ich mag, was du da sagst! Das heißt für mich, ich kann, auch mit Excalibà in meinen Händen, noch stärker werden! Ich bin dir zu ewigem Dank verpflichtet.“
„Das… bist du!“
Mit diesen meinen Worten hörte ich ihr Lachen jäh verstummen.
„Was meinst du damit?“ fragte sie mich ungläubig. „Du willst mir doch nicht sagen, du willst etwas von mir als Gegenleistung?“
Ich schnaubte heißen Dampf in die Richtung des Mädchens und hörte sie kurz darauf husten, als sie diesen von sich abwenden wollte.
„Haaaaa…, aber natürlich… doch ist es nicht viel, das ich von dir verlange.“
„W…“ Sie hustete erneut. „Was ist es… das du von mir willst?“
„Ich gab deines Großgroßvaters Rasse ihren Namen, Vleermuis. Seine Nachkommen haben diesen meinen Namen in den Dreck gezogen! Haaaa…, ich will, dass du einen neuen Namen trägst. Immerhin ist es passend, denn dein Körper ist nicht zu vergleichen mit dem eines Vleermuis-Vampirs.“
Es herrschte Stille.
„Haaaa…? Du wiedersprichst nicht? Oder ist dir der Rauch zu tief in den Rachen gedrungen? Was auch immer!“ Ich stampfte mit meiner Klaue auf den Boden, so dass die Höhle erbebte. „Sasha van Dracul, kleiner Drache, ich will das du von nun an die Rasse Vleerdens trägst und meinen Namen somit unsterblich machst! Meine Tage nähern sich deren Ende, so ist dies mein letzter Wunsch...“
…
„Ist das alles, das du von mir verlangst, alte Schuppe? Ich soll den Namen, der mich mit dieser vermaledeiten Familie verbindet, von mir geben, und deinen neuen Namen annehmen…? Ich gehe sogar weiter als das! Ich nenne mich von nun an Sasha van Vleerdens, Königin der Vleerdens!!“
Dieser Ausspruch ließ mein altes Drachenherz entflammen. Ein markerschütterndes Brüllen, laut genug um das ganze umliegende Land zu erschüttern, entkam mir.
„Haaaaaaaaaaa!! Sasha, du bist wirklich etwas Besonderes! Nun geh! Geh, denn du steht mir im Weg!“
Ich erhob meinen alten Körper und stapfte laut auf das Mädchen zu, welches schnell überrascht von mir zurück wich.
„W- Wo willst du hin?“ fragte sie aufgeregt, als sie meinen Beinen flink aus dem Weg sprang. So erreichten wir schließlich den Ausgang meiner Höhle und traten auf ein großes Feld in die Dunkelheit der Nacht hinaus.
„Haaaaa… Avalon, das Land der Könige. Ein Ort, wo ich in Ruhe meine letzten Jahre ausleben kann.“
Ich spreizte meine gigantischen Flügel, zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit. Alte Schuppen vielen von diesen ab, doch sollten sie stark genug sein, um meinen schweren Körper zu tragen.
„Avalon, huh? Was will eine alte Echse wie du im Land der Könige?“
Mein Lachen hallte über das Feld.
„Haaaaa, du weißt so wenig und doch so viel. Junger Drache, Sasha, hat man dir nie von den Drachenkönigen erzählt? Ich bin der älteste Höhlendrache, der König dieser. Ich bin mehr als bloß ein Wappentier dieser elenden Vampirfamilie. Ich bin Adel selbst!!“
Ich brüllte laut, alte Schuppen brachen aus meinem Körper und offenbarten pures Gold unter diesen, welches im Licht des Mondes schimmerte.
„Vleerdens…“
Ich musste es nicht sehen. Ich konnte es fühlen. Ein junges Vampirmädchen kniete unterwürfig vor mir, als ich meine erhabenste Pose einnahm, meine Flügel zu deren voller Breite erstreckte, meinen Kopf hob und einen Schwall aus verfluchtem goldenem Feuer mit dem welterschütternsten Brüllen in den Himmel spie.
Ich begann mit meinen alten Schwingen zu schlagen, erhob mich vom Boden und spie und brüllte Feuer in alle Himmelsrichtungen. Vor meinen blinden Augen sah ich die Vergangenheit, den Großgroßvater Sashas, wie er mich bändigte, dessen Sohn, den ich verachtete, die Burg, in der sie hausten, die Töchter, die sein Weib gebar, das Chaos, welches diese Verfluchte Familie heimsuchen sollte. Ich flog hoch in den Himmel, verbrannte Wolken und Luft, als ich mich auf den Weg machte. Mein Ziel war Avalon, mein wahres Ziel jedoch war das meiner neuen Erbin. Sasha van Vleerdens war, als wie meine Tochter, mein Schicksal.