(30.06.2011, 19:42)DeepDarkOcean schrieb:Was aber nicht Schuld der Lehrer ist. Die sind ja auch nur Sklaven der Lehrpläne und des Ministeriums. Es ist Utopie zu denken, dass man als Lehrer seinen Unterricht frei gestalten kann.(30.06.2011, 19:37)Iruini schrieb: Abschaffung der Diktatur der Lehrer? Hier verstehe ich nicht wie das Biotte gemeint sein soll o.o'''
Es wird mehr Selbstbestimmung gefordert, was Unterrichtsinhalte, Lehrplan, Schulzeit und schulinterne Entscheidungen betrifft.
Aber sonst ist so ein Protest eine gute Sache, das ganze Schulsystem ist ja nicht so toll.
Meiner Meinung nach sollte die Schule viel freier aufgebaut sein: In der Grundschule und eventuell noch Unterstufe, also in den ersten sechs Jahren, lernt man die ganzen Grundlagen, so ähnlich wie jetzt.
Aber danach sollte der Stundenplan frei zusammenstellbar sein. Je freier umso besser. Wenn einer kein Bock auf Mathe hat, dann soll er es auch nicht machen müssen. Wenn jemand lieber Kunst statt Deutsch hat, dann sollte er auch das Recht haben, statt nur zwei Stunden auch sechs Stunden Kunst die Woche zu haben.
Dadurch könnte man dann auch Schüler anhand von Zeugnissen nicht mehr vergleichen, weil jeder andere Fächer und Schwerpunkte hatte - vlt fallen dann auch so dämliche Sachen wie NC an den Unis weg.
Okay, fies wird es, wenn man sich in der Schule denkt: "Boah, Mathe ist ja kacke" - es abwählt... und dann doch Mathe studieren will. Aber so das große Problem ist das ja nicht: Man fängt ja an der Uni eh wieder von vorne an und braucht eigentlich gar kein schulisches Vorwissen (und ich denke in anderen Studienfächern ist das auch so).
Außerdem wäre es für die Schüler wohl auch schön, wenn es statt der "Standard-Fächer" auch neue Fächer zur Wahl gäbe: "Theater" (was ja eindeutig neben Bildender Kunst und Musik fehlt) würde viele Leute freuen. Diverse berufsrelevante, handwerkliche Fächer wären auch nicht schlecht. Oder Psychologie - es ist etwas so Interessantes, aber man kann es sich nur autodidaktisch beibringen oder eben studieren... (wie so vieles - wo soll man nur die Zeit hernehmen? )
Aber das ganze Prinzip wird man wohl nie umsetzen können, weil es einfach viel zu teuer ist und es viel zu wenig Lehrer dafür gibt.
Aber man könnte die Mittelstufenschüler, wie von Hartmut von Hentig vorgeschlagen, einfach "ins Leben" entlassen - also selbst ausgesuchte Praktika machen lassen, damit sie rausfinden können, was sie interessiert. Es ist ja so, dass Pubertierende in der Schule eh nicht sonderlich gut aufgehoben sind - auf Grund der biologischen (also auch psychologischen) und chemischen Prozesse in dem Lebensabschnitt lernen sie nicht viel, weil ihr Gehirn anderes zu tun hat, als sich auf den Unterrichtsstoff zu konzentrieren.
(Klar, wenn man ein Fach (oder einen Lehrer!) mag, dann fällt das leichter - aber ein eh schon uninteressantes Fach hat keine Chance, einem durchschnittlichen Jugendlichen in der Pubertät etwas beizubringen - zumindest nicht, wenn der Unterricht so abläuft, wie er es heute tut)