Freitag Nachmittag
Auf dem Weg in die heimatlichen 4 Wände geht auch noch mein MP3-Player aus. Das heißt dann wohl, dass ich ihn wieder aufladen muss, was wiederum bedeutet, dass ich das dumme Kabel suchen muss. Ich klingel an der Haustür und nach 2 Minuten (neuer Rekord) macht Mama endlich auf. Zum Essen erwartet mich wie immer eine Breze. Mama kocht nicht, keine Ahnung warum. Das einzige warme Essen, das sie für uns macht ist Fertigpizza, Pommes oder Piccolini. Aber Breze mag ich ja auch. Also esse ich sie ganz, ganz schnell, damit ich ganz schnell zu meinem Eis komme. Selbsterziehung. Erst normales Essen, dann Nachspeise. Ich laufe die Treppen zum Keller runter. Dabei haue ichmir – wie immer – meinen Zeh am Karton an. „Scheiße!“ Das war ein klitzekleinesbisschen zu laut. „Claudi!“ „'Tschuldigung!“ Okay, Spaghettieis, oder Stracciatella? Jetzt habe ich die Qual der Wahl. Also mache ich die Tür vom Gefrierschrank wieder zu und denke an Moritz. Dann brauche ich kein Eis mehr. Ich habe auch keine Hausis, kein Lernen. Zugegeben; lernen war noch nie Ich muss nicht lernen. Deshalb trifft der Spruch auch auf mich zu: Genies sind selten ordentlich. Ich weiß, Eiglob stinkt! Jedenfalls bin ich jetzt unterbeschäftigt und überlege etwas für unseren Tanz. Wäre ja blöd wenn Thete alles allein machen muss. Nachdem ich in meinem 25 Quadratmeterzimmer mit etwa doppelt so viel Unordnung nach der Drehung im Refrain 3mal auf dem selben Stift gelandet bin habe ich keine Lust mehr. Ich komme zum Entschluss, dass Muffin machen besser ist. Das ist so eine Backmischung mit schon Förmchen dabei. Auf der Packung steht Das geben sie hinzu: 125 ml Speiseöl zum Beispiel Sonnenblumenöl. Mal überlegen, wo ist bei uns das Öl? Ah ja, im Keller. Keimöl steht drauf. Ist das auch Speiseöl? Naja, solange es kein Mororöl ist, ist ja noch alles gut. Ich werde schon nicht dran sterben. Hoffentlich ist des nicht schlecht für die toll Muffins. Fehlt noch ein Ei und Milch. Statt 125 Milliliter Öl nehme ich nur 75, aus Vorsicht. Dann heize ich den Ofen vor. Welches Bild muss ich jetzt nehmen? Mit den zwei Strichen? Wahrscheinlich. Oder vielmehr Hoffentlich! Zum Umrühren nehme ich einen Schneebesen. Beim Mixer fliegt mir nämlich alles davon. Sieht schon sehr Schokoladig aus. Ich balanciere den Teig zu den Förmchen. Auf der Packung steht mit zwei Löffeln. Da kann ich ja genausogut ein Nudelsieb nehmen. Mit dem landet bestimmt auch nicht weniger auf dem Blech. Egal. In den zwanzig Minuten wo die supertollen schokoladigen Schokmuffins im Ofen auf Saune machen gehe ich ins Internet. Anton schreibt, es tut ihm Leid, dass ich die Gummibärchen erst Montag krieg. Ja, mir auch!
Irgendwann sind die Muffins fertig, aber noch zu heiß zum probiern. Also entschließe ich mich zum Fahrrad fahren. Ich bin ganz stolz auf mein schwarzes, noch sauberes Fahrrad das ich erst zu Weihnachten gekriegt hab. Unterwegs treffe ich einen Kumpel aus der Grundschule. Wir hocken uns auf das nächstbeste Mülltonnehäuschen und quatschen. Und irgendwann fällt uns auf, dass es schon halb 6 ist. Eigentlich sollte Mex jetzt schon beim Abendessen sein müsste. Ich leihe ihm mein Fahrrad damit er wenigstens einigermaßen pünklich ist und versuche mit seinem Skatboard den Weg zu ihm nach Hause zu fahren. Vielleicht soll ich hier erwähnen, dass ich noch nie auf so einem Ding gestanden bin. Irgendwann komme ich schließlich doch bei ihm an. Ich parke sein Skateboard bei ihm in die Garage und fahre heim.
Freitag Abend
Nachdem mein wunderschönes Fahrrad in der Garage verstaut ist und ich gleich eine ganze Flasche Apfelschorle in mich reingieße erzählt Mama: „Tete hat angerufen, sie kommt um halb 8.“ Okay, dann kann ich bis dahin ja noch ... ja, was kann ich denn bis dahin machen? Däumchen drehen. Ich gehe in mein Zimmer und schiebe mal die Unordnung mitte rechts zur Unordnung nach hinten links. Jetzt kann ich den Tanz tanzen. Dafür habe ich aber auch nach 3 mal keine Lust mehr. Ich habe jetzt Bock darauf zu versuchen zwei Flummis gleichzeitig an die Wand zu werfen und zu fangen. Aber dann würden die Nachbarn wieder rüberkommen uns sich beschweren.
Irgendwie schaffe ich es dann doch, nicht vor Langeweile umzukommen. Dann kommt Tete und wir essen Muffins. Sie findet die auch sehr gelungen. Das macht mich wieder sehr stolz! Dann gehen wir hoch und schauen einen Film. 'Kick it like Beckham'. Ich frage mich echt, warum da drauf steht, dass es erst ab 16 ist. Ich habe den Film letztes Jahr angeschaut, da war ich sogar erst 11. Um 10 werden wir dann mal aktiv und führen uns wieder Tänze vor. Dann lesen wir meine Tagebücher von der Grundschule. Mein Lachkrampf geht nicht mehr weg. Vor allem wo ich ihr den ersten Liebesbrief den ich bekommen habe vorlese! Dann beeindrucke ich Tete damit, dass ich mit den Ohren wackl, mit den Nasenwänden schlacker, mit der Kopfhaut wackl und schiele. Okay, schielen kann sich auch. Deshalb machen wir auch gleich Fotos! Irgendwann, so um 2 in der Nacht werde ich müde und wir gehen schlafen. Aber nicht ohne uns vorher grauselige Gruselgeschichten zu erzählen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.04.2011, 19:47 von Smiley. )
Auf dem Weg in die heimatlichen 4 Wände geht auch noch mein MP3-Player aus. Das heißt dann wohl, dass ich ihn wieder aufladen muss, was wiederum bedeutet, dass ich das dumme Kabel suchen muss. Ich klingel an der Haustür und nach 2 Minuten (neuer Rekord) macht Mama endlich auf. Zum Essen erwartet mich wie immer eine Breze. Mama kocht nicht, keine Ahnung warum. Das einzige warme Essen, das sie für uns macht ist Fertigpizza, Pommes oder Piccolini. Aber Breze mag ich ja auch. Also esse ich sie ganz, ganz schnell, damit ich ganz schnell zu meinem Eis komme. Selbsterziehung. Erst normales Essen, dann Nachspeise. Ich laufe die Treppen zum Keller runter. Dabei haue ichmir – wie immer – meinen Zeh am Karton an. „Scheiße!“ Das war ein klitzekleinesbisschen zu laut. „Claudi!“ „'Tschuldigung!“ Okay, Spaghettieis, oder Stracciatella? Jetzt habe ich die Qual der Wahl. Also mache ich die Tür vom Gefrierschrank wieder zu und denke an Moritz. Dann brauche ich kein Eis mehr. Ich habe auch keine Hausis, kein Lernen. Zugegeben; lernen war noch nie Ich muss nicht lernen. Deshalb trifft der Spruch auch auf mich zu: Genies sind selten ordentlich. Ich weiß, Eiglob stinkt! Jedenfalls bin ich jetzt unterbeschäftigt und überlege etwas für unseren Tanz. Wäre ja blöd wenn Thete alles allein machen muss. Nachdem ich in meinem 25 Quadratmeterzimmer mit etwa doppelt so viel Unordnung nach der Drehung im Refrain 3mal auf dem selben Stift gelandet bin habe ich keine Lust mehr. Ich komme zum Entschluss, dass Muffin machen besser ist. Das ist so eine Backmischung mit schon Förmchen dabei. Auf der Packung steht Das geben sie hinzu: 125 ml Speiseöl zum Beispiel Sonnenblumenöl. Mal überlegen, wo ist bei uns das Öl? Ah ja, im Keller. Keimöl steht drauf. Ist das auch Speiseöl? Naja, solange es kein Mororöl ist, ist ja noch alles gut. Ich werde schon nicht dran sterben. Hoffentlich ist des nicht schlecht für die toll Muffins. Fehlt noch ein Ei und Milch. Statt 125 Milliliter Öl nehme ich nur 75, aus Vorsicht. Dann heize ich den Ofen vor. Welches Bild muss ich jetzt nehmen? Mit den zwei Strichen? Wahrscheinlich. Oder vielmehr Hoffentlich! Zum Umrühren nehme ich einen Schneebesen. Beim Mixer fliegt mir nämlich alles davon. Sieht schon sehr Schokoladig aus. Ich balanciere den Teig zu den Förmchen. Auf der Packung steht mit zwei Löffeln. Da kann ich ja genausogut ein Nudelsieb nehmen. Mit dem landet bestimmt auch nicht weniger auf dem Blech. Egal. In den zwanzig Minuten wo die supertollen schokoladigen Schokmuffins im Ofen auf Saune machen gehe ich ins Internet. Anton schreibt, es tut ihm Leid, dass ich die Gummibärchen erst Montag krieg. Ja, mir auch!
Irgendwann sind die Muffins fertig, aber noch zu heiß zum probiern. Also entschließe ich mich zum Fahrrad fahren. Ich bin ganz stolz auf mein schwarzes, noch sauberes Fahrrad das ich erst zu Weihnachten gekriegt hab. Unterwegs treffe ich einen Kumpel aus der Grundschule. Wir hocken uns auf das nächstbeste Mülltonnehäuschen und quatschen. Und irgendwann fällt uns auf, dass es schon halb 6 ist. Eigentlich sollte Mex jetzt schon beim Abendessen sein müsste. Ich leihe ihm mein Fahrrad damit er wenigstens einigermaßen pünklich ist und versuche mit seinem Skatboard den Weg zu ihm nach Hause zu fahren. Vielleicht soll ich hier erwähnen, dass ich noch nie auf so einem Ding gestanden bin. Irgendwann komme ich schließlich doch bei ihm an. Ich parke sein Skateboard bei ihm in die Garage und fahre heim.
Freitag Abend
Nachdem mein wunderschönes Fahrrad in der Garage verstaut ist und ich gleich eine ganze Flasche Apfelschorle in mich reingieße erzählt Mama: „Tete hat angerufen, sie kommt um halb 8.“ Okay, dann kann ich bis dahin ja noch ... ja, was kann ich denn bis dahin machen? Däumchen drehen. Ich gehe in mein Zimmer und schiebe mal die Unordnung mitte rechts zur Unordnung nach hinten links. Jetzt kann ich den Tanz tanzen. Dafür habe ich aber auch nach 3 mal keine Lust mehr. Ich habe jetzt Bock darauf zu versuchen zwei Flummis gleichzeitig an die Wand zu werfen und zu fangen. Aber dann würden die Nachbarn wieder rüberkommen uns sich beschweren.
Irgendwie schaffe ich es dann doch, nicht vor Langeweile umzukommen. Dann kommt Tete und wir essen Muffins. Sie findet die auch sehr gelungen. Das macht mich wieder sehr stolz! Dann gehen wir hoch und schauen einen Film. 'Kick it like Beckham'. Ich frage mich echt, warum da drauf steht, dass es erst ab 16 ist. Ich habe den Film letztes Jahr angeschaut, da war ich sogar erst 11. Um 10 werden wir dann mal aktiv und führen uns wieder Tänze vor. Dann lesen wir meine Tagebücher von der Grundschule. Mein Lachkrampf geht nicht mehr weg. Vor allem wo ich ihr den ersten Liebesbrief den ich bekommen habe vorlese! Dann beeindrucke ich Tete damit, dass ich mit den Ohren wackl, mit den Nasenwänden schlacker, mit der Kopfhaut wackl und schiele. Okay, schielen kann sich auch. Deshalb machen wir auch gleich Fotos! Irgendwann, so um 2 in der Nacht werde ich müde und wir gehen schlafen. Aber nicht ohne uns vorher grauselige Gruselgeschichten zu erzählen.
