Uruviel, mit solchen Aussagen bin ich sehr vorsichtig geworden - niemand hat es verdient, gemobbt zu werden. Klar gibts auch böswillige Leute, aber oft wird ein Verhalten einfach nicht oder auch falsch verstanden.
Ich selbst hatte riesige Probleme, einfach weil ich anders war als die restliche Klasse. Da kam auch oft genug "die ist ja selbst schuld", aber selbst wenn man dann versucht sich einzufügen, ist man oft schon so sehr auf der Abschussliste, dass mans den anderen überhaupt nicht mehr rechtmachen kann und erst recht gemieden wird.
Dazu fällt mir die letzte Lektion vom Aikidotraining ein:
Wenn man ein Problem auf der offensichtlichen Ebene nicht lösen kann, sollte man das Problem dahinter suchen.
Das könnte zB bedeuten, dass man die Ursachen rausfindet - welche Beweggründe haben die einzelnen Beteiligten (insbesondere Täter/Opfer)?
In diesem Fall: warum könnte deine Mitschülerin geglaubt haben, durch Lästern Anschluss zu finden? Hätte man mal in Ruhe (!) und ohne Vorwürfe (!!) mit ihr reden und ihr erklären können, dass es so nicht funktionieren wird?
Wichtig ist aber auch, dass man nicht "so gnädig ist, jemanden mitmachen zu lassen" oder jemandem "eine Chance zu geben", wenn man eigentlich nur auf den nächsten Fehltritt wartet - wichtig wäre, dass man sich wirklich zusammensetzt und eine gemeinsame Lösung sucht, wie man sich gegenseitig (!!) respektieren und akzeptieren kann.
Zum Thema Gaffer: jeder ist Teil davon, egal ob aktiv oder passiv.
Hab da grade erst in der Uni einen Artikel durchgenommen, bei aggressiven Auseinandersetzungen bzw Mobbing sind laut Studien:
8% Täter
12% Opfer
19%, bestärken den Täter
7% assistieren ihm
17% helfen dem Opfer
24% sind Außenstehende
und 13% können nicht eindeutig zugeordnet werden.
Das bedeutet, dass (ganz grob gesagt) das eine Drittel auf das zweite losgeht und sich das dritte "raushält" - was so interpretiert wird, dass es kein Problem Einzelner ist, sondern ein Gruppenphänomen.
In anderen Worten: prinzipiell sind etwa gleich viele da, die dagegen sind wie die, die das Mobbing unterstützen. Schließt euch zusammen, zieht ein paar "neutrale" auf eure Seite und setzt dem Trauerspiel ein Ende!
Das Problem mit dem Sich-Wehren ist natürlich immer schwierig - aber man kann auch hier versuchen, sich das in Ruhe auszureden und am besten Zeugen organisieren, dass man sich gegen Angriffe gewehrt hat (vielleicht auch mit einem Vertrauenslehrer als Stütze, falls man mit dem anderen nicht so klarkommt). So sollte man Missverständnisse mit den meisten Lehrern ausräumen können und bekommt auch eher Unterstützung, statt nochmal eins aufs Dach zu kriegen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.11.2010, 14:20 von gijinka. )
Ich selbst hatte riesige Probleme, einfach weil ich anders war als die restliche Klasse. Da kam auch oft genug "die ist ja selbst schuld", aber selbst wenn man dann versucht sich einzufügen, ist man oft schon so sehr auf der Abschussliste, dass mans den anderen überhaupt nicht mehr rechtmachen kann und erst recht gemieden wird.
Dazu fällt mir die letzte Lektion vom Aikidotraining ein:
Wenn man ein Problem auf der offensichtlichen Ebene nicht lösen kann, sollte man das Problem dahinter suchen.
Das könnte zB bedeuten, dass man die Ursachen rausfindet - welche Beweggründe haben die einzelnen Beteiligten (insbesondere Täter/Opfer)?
In diesem Fall: warum könnte deine Mitschülerin geglaubt haben, durch Lästern Anschluss zu finden? Hätte man mal in Ruhe (!) und ohne Vorwürfe (!!) mit ihr reden und ihr erklären können, dass es so nicht funktionieren wird?
Wichtig ist aber auch, dass man nicht "so gnädig ist, jemanden mitmachen zu lassen" oder jemandem "eine Chance zu geben", wenn man eigentlich nur auf den nächsten Fehltritt wartet - wichtig wäre, dass man sich wirklich zusammensetzt und eine gemeinsame Lösung sucht, wie man sich gegenseitig (!!) respektieren und akzeptieren kann.
Zum Thema Gaffer: jeder ist Teil davon, egal ob aktiv oder passiv.
Hab da grade erst in der Uni einen Artikel durchgenommen, bei aggressiven Auseinandersetzungen bzw Mobbing sind laut Studien:
8% Täter
12% Opfer
19%, bestärken den Täter
7% assistieren ihm
17% helfen dem Opfer
24% sind Außenstehende
und 13% können nicht eindeutig zugeordnet werden.
Das bedeutet, dass (ganz grob gesagt) das eine Drittel auf das zweite losgeht und sich das dritte "raushält" - was so interpretiert wird, dass es kein Problem Einzelner ist, sondern ein Gruppenphänomen.
Zitat:Diese Ergebnisse unterstreichen jedoch auch die Bedeutsamkeit der Förderung positiver Verhaltensweisen bei einer möglichst großen Gruppe von Personen, da sie beteiligt und daher auch mitverantwortlich sind. Der Aktivierung von Zuschauerinnen und Zuschauern kommt ein besonders hoher Stellenwert für die Prävention und Intervention zu. Für Lehrer und Lehrerinnen gibt die Rollenverteilung Auskunft über das soziale Gefüge der Gruppe bzw. der Schulklasse.
(Quelle wird nachgereicht, fand den Artikel überhaupt interessant)
In anderen Worten: prinzipiell sind etwa gleich viele da, die dagegen sind wie die, die das Mobbing unterstützen. Schließt euch zusammen, zieht ein paar "neutrale" auf eure Seite und setzt dem Trauerspiel ein Ende!
Das Problem mit dem Sich-Wehren ist natürlich immer schwierig - aber man kann auch hier versuchen, sich das in Ruhe auszureden und am besten Zeugen organisieren, dass man sich gegen Angriffe gewehrt hat (vielleicht auch mit einem Vertrauenslehrer als Stütze, falls man mit dem anderen nicht so klarkommt). So sollte man Missverständnisse mit den meisten Lehrern ausräumen können und bekommt auch eher Unterstützung, statt nochmal eins aufs Dach zu kriegen.