Kapitel 2. ... Eine ungewisse Reise

[Tory]

Schweigend hörte Shinji Misaki zu. Auch lauschte er zunächst Tahus Antwort, ehe er selber eine gab.
Auch ich bin nicht der allerbeste Kämpfer, Misaki. Es gibt viele, die weitaus besser sind als ich. Es ist aber mein Ziel, gut zu sein. Nicht der Beste, aber gut. Also muß ich an mir arbeiten. Meine neuen Fähigkeiten machen mir auf der einen Seite Angst, gleichermaßen stärken sie mich innerlich und geben mir Zuversicht.

Er ging auf Misaki zu, blickte ihr intensiv in die Augen, ehe er fortfuhr.
Ich bin auch nicht wirklich älter als du und ich fürchte mich auch vor dem Kampf. Es gibt zu viele unbekannte Variablen, die wir nicht einschätzen können. Wirklich bereit wird keiner von uns sein - heute nicht und auch in zehn Jahren nicht, wie Tahu richtig sagte. Aber wir sind hier, keiner von uns hat Mr. Lenn verlassen, obwohl wir es gekonnt hätten. Er hat uns unsere neuen Fähigkeiten gezeigt, uns ein Dach über den Kopf und reichlich Essen gegeben. Meinst du nicht, dass wir es ihm schuldig sind? Ihm, seiner Frau, vielleicht auch der ganzen Welt? Aber auch uns. Solange wir alle zusammenhalten und uns als Team sehen, werden wir es auch schaffen. Eine Gruppe ist immer so schnell wie der Langsamste und so stark wie der Schwächste, sagt man. Aber wenn wir begreifen, dass die Schwäche des einen die Stärke des anderen ist, können wir alles schaffen. Wir müssen nur an uns glauben.

Für einen Moment schwieg er, ehe er sich zu Misaki vorbeugte und ihr ins Ohr flüsterte: Du hast es doch auch gespürt. Das Kribbeln, die Wärme. Das Gefühl des Glücks, etwas Einzigartiges zu sein. An diesen Dingen mußt du festhalten. Und an dem Wissen, dass wir alle füreinander da sind.

Mit diesen Worten schloß Shinji seinen Vortrag, ging zu Mary zurück und griff nach ihrer Hand, ehe er sich wieder Mr. Lenn zuwandte.
Was genau wird uns erwarten, Sensei?