The City II - Kapitel 8 / Sister Act 2: the sisters act!

[Phoenix]

- Rot -

Ein kurzes Zögern ging von der Seite des Telekinisten aus. Sein Gegner schien von der Klinge stark getroffen worden zu sein, das konnte jeder Trottel erkennen. Doch war es richtig, trotz dieser Tatsache weiter anzugreifen? Sein kurzer, suchender Blick verriet ihm, dass Yuna sich nicht um das Wohl des Gegners kümmerte. Irgendwo konnte er es auch verstehen. Diese Ratte war ein mächtiger Gegner, nicht zuletzt wegen ihrer Fähigkeit des Gestaltenwandels. Sie war blitzschnell und konnte noch so massive Waffen lockerleicht in die Luft erheben. Doch war irgendetwas faul an dieser ganzen Sache. Der Telekinist traute dem Mädchen nicht zu, dass sie nach so einer einfachen Attacke schon angeschlagen war, eher im Gegenteil. Es dürfte eigentlich nur ein Kratzer sein. Ein weiteres Rätsel war, dass diese Ratte sich unglaublich schnell bewegen konnte, kaum sichtbar für das menschliche Auge - warum zum Geier nutzte sie diesen Fakt nicht? Um ein Haare hätte dieses Mädchen Mitha niedergeschlagen, und der Braunhaarige war sich sicher, dass sie keinerlei Probleme damit hätte, mal eben eine Runde um die Gruppe zu laufen und sie allesamt mit gezielten Schwerthieben zweizuteilen. War es der Drang nach Fairness, den die Ratte verspürte? War es eine Art Probe oder Training für die TCS, um ihre Stärke zu prüfen?
Renji biss die Zähne zusammen. Dieses Mädchen war mehr als nur ein normaler Gegner, man durfte sie nicht unterschätzen oder gar wie einen schäbigen Bauern behandeln. Ein erneuter Angriff war vielleicht doch nicht so abwegig und unangebracht. Der Zustand der Ratte konnte nur Show sein und musste noch lange nicht zeigen, dass das Mädchen angeschlagen war.
,,Sheesh, ich hasse es!“, murmelte der Telekinist argwöhnisch, während sich eine seiner Fäuste zu einer Hand ballte. Seine Entscheidung war gefallen, nun blieb nur noch die Frage, ob er sie bereuen würde.

Yuna stoppte abrupt, jedoch war der Grund für diese plötzliche Meinungsänderung nicht etwa der Zustand ihres Gegners oder die Risse im Asphalt unter ihr. Eher waren es die dutzenden Windklingen, die von allen Seiten und Richtungen, somit sogar von oben, auf die Ratte zuschossen, die sozusagen den Mittelpunkt dieser Attacke darstellte. Auch an der Fenrir schossen einige Windklingen vorbei, sodass es nur gefährlicher wurde, wenn sie sich ihrem Gegner näherte. Zu ihrem Glück konnte sie aus der Ferne angreifen, um den Gegner zusätzlich zu schaden, sodass ihr die Windklingen insofern keine Hürde darstellten.
Unbekümmert setzte sie ihren Kugelhagel fort. Dabei schoss sie einige Kugeln extra in die Bahn mancher Windklingen, da diese durch ihre Schärfe die Kugeln teilten und kleine Explosionen zur Folge hatten. Somit bekam es die Ratte nicht nur mit zig Windklingen aus wirklich allen Seiten und Richtungen zutun, sondern musste dabei noch aufpassen, nicht von einer Explosion getroffen zu werden.

Zwar war der Wolf praktisch mit der Dunkelheit der Nacht eins geworden und somit nicht sichtbar, doch konnte man sich denken, dass er genauso klug wie seine Partnerin war und sich vorerst von Ratte fern hielt. Im Gegensatz zu Yuna konnte er nicht aus der Ferne angreifen, wodurch er auf die Nähe des Gegners angewiesen war. Sich jetzt direkt neben Ratte zu stellen beziehungsweise sie überraschend aus dem Hinterhalt anzuspringen und sie mit den scharfen Zähnen zu konfrontieren würde Inukas eigenen Tod bedeuten, da er den Windklingen ebenso schutzlos ausgesetzt wäre.


- Blau -

Egal, welche Worte Saltatio an Varhya gerichtet hätte, die Vampirin wäre so oder so sofort auf die kleine Metallhexe zugerannt (nicht zuletzt, um Zafira und Yeni zu beschützen, da es ihre Pflicht und die Aufgabe ihrer derzeitigen Mission war). Trotz alledem nickte die Schwarzhaarige noch während des Rennens, als Bestätigung von Saltatios Plan.
Beide Fäuste der Catalysmas entflammten lodernd, während sie sich immer schneller auf Metall zubewegte. Für den Fall, dass sie die kleine Hexe nicht rechtzeitig erreichen sollte, hatte sich Varhya schon einen Notfallplan ausgedacht. Vielleicht würde sie diesen Plan mit ihrem Angriff beziehungsweise Stoppversuch kombinieren, doch wollte sie nichts überstürzen.

Keiras Blicke huschten von Death Metal zu Metall und machten schlussendlich bei Zafira halt. Das kleine Mädchen durfte Yeni auf keinen Fall zu Nahe treten und hatte somit die oberste Priorität. So, wie sie die Situation wahrnahm, kümmerte sich Saltatio und Clarissa so oder so schon um Death Metal, wodurch sie sich um dieses Problem keinerlei Sorgen machen musste.
Nickend setzte sich das Mädchen nun in Bewegung und rannte aus Metall zu.