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[ADoR] Kapitel 1 - There are no Witches, Sir.
Beitrag: #101
vom - RE: [ADoR] Kapitel 1 - There are no Witches, Sir.
Der Dämonendrache krachte mehrere Meter entfernt von der Gruppe in den Garten, der sich neben dem Haus befand. Ein relativ schwaches Erdbeben war die Folge des Aufpralls, ebenso war eine gut 6 Meter tiefe Delle im Garten. Um den Aufprallort befanden sich mächtige Staubwolken, die vorerst die Sicht versperrten, sich aber nach und nach aufklarten. Zusätzlich schlug der tonnenschwere Drache noch mit seinen Flügeln, sodass der Staub weggeweht wurde. So konnte man nach einigen Minuten erkennen, dass der Schweif des Drachens, an dessen Spitze sich ein messerscharfer, 2 Meter langer Stachel befand, wild umherwedelte und mehrmals auf den Boden peitschte. Der Grund für dieses Verhalten war Reno, der das Schweifende umklammert hatte, als er durch die Wucht des Sturzfluges nach hinten gezerrt wurde. Sicherlich wäre es weitaus ungefährlicher gewesen, sich einfach in dem passenden Moment fallen zu lassen, damit man unversehrt am Boden landen konnte, doch schien dies nicht für Reno ersichtlich gewesen zu sein.
,,ICH HASSE DIIIICH, DU FETTKLOPS!!", brüllte der Cerberus lautstark umher, ab und zu wurden das Gebrüll und die Flüche leiser und lauter, je nachdem, wie Nine gerade seinen Schweif schwang. Zu Renos Gebrüll gesellten sich genervte Schreie des Drachens, der sich nun zusätzlich noch umherwälzte.

Jennifer, die bereits am Boden saß und sich hysterisch einredete, dass alles wieder gut werde, nickte erleichtert, als sie Isis' Selbstlosigkeit mitbekam. Trotz alledem krallte sie sich in Ryans Jacke, da der Junge neben kniete und sie schützend in seine Arme genommen hatte.
,,Danke, man!", atmete auch er erleichtert auf, bis er allerdings verwirrt zu seinem Vater sah, als er das Geräusch von einem gerade geladenen Gewehr hörte. Erschrocken weiteten sich seine Augen, sein Vater hatte allen Ernsten vor, gegen diesen großen Drachen zu kämpfen - mit einem stinknormalen Gewehr. Fassungslos starrte er den Blondhaarigen an.
,,Bist du verrückt?! Das ist hirnrissig!", schrie er, allerdings nur um Renos Gebrüll und Nines Schreie zu übertönen. Er hoffte nicht wirklich, seinen Vater von seinem Vorhaben abbringen zu können, doch konnte er es wenigstens versuchen.
,,Das bin ich gerne, wenn das heißt, dass ich meinen und eure Ärsche rette", war die todernste Antwort, die Daniel seinem Sohn gab. Durch Renos wildes Luft-Rodeo war das Gewehr, dass er bei sich getragen hatte, auf den Boden gefallen. Ein Laie in Sachen Pistolen und Gewehren war Daniel nicht, schließlich war er in seiner "Jugend"zeit lange genug beim Militär gewesen, um den Umgang mit solchen Schusswaffen zu erlernen.
Kampfbereit wendete sich der zweifache Vater von Isis und den Teenagern ab, mit eiligen Schritten und dem Maschinengewehr in seiner Hand rannte er zu dem Garten, darauf Acht gebend, nicht von dem genervten Drachen bemerkt zu werden.

Mit hochgehobener Augenbraue beobachtete Iduna das Schauspiel zwischen Reno und Nine Eyes, bis ihr Blick langsam zu dem Gebäude wanderte, in dem Lisa und nun auch Aerion verschwunden waren.
,,Das Haus muss eine Funktion in dieser ganzen Dimension erfüllen", murmelte sie nachdenklich und teleportierte sich kurzerhand auf Aerions Kopf.
Was die Beiden im Gebäude erwartete, war das Unspektakulärste, was es in dieser Kampfsituation hätte geben können: eine leere, verwahrloste Halle, in der sich nichts anderes versammelte als Dunkelheit, Staub, Gerümpel und Müll. Die einzige Lichtquelle war ein Loch in der Mitte der Decke, welches das "Tageslicht" von draußen in die Halle ließ. Direkt inmitten dieses Lichtstrahls, der durch die Decke drang, lag auf dem staubigen, verdreckten Boden eine kleine Skulptur, die wie Lazarus am Anfang des Kampfes in Farbe war und den Grautönen der Umgebung trotze. Von Weitem erkannte man nicht viel außer ihre Farbtöne, trat man jedoch näher heran, konnte man sie klar und deutlich erkennen. Es war ein kleiner, roter Drache, der einen menschlichen Schädel in seinen Fängen hielt, als wolle er ihn wie seinen heiligsten Schatz beschützen und um keinen Preis der Welt hergeben... oder vielleicht gab es doch einen einzigen Preis, den man dafür zahlen konnte? Nur Aerion konnte diese Frage beantworten, da sich sein Schicksal bereits vor seinen Augen widergespiegelt hatte.

Interessiert hüpfte Iduna von Aerions Kopf und musterte die neue Umgebung. Sie konnte sich nicht vorstellen, was für einen Sinn dieses Gebäude haben sollte. War es nur Deko? Oder steckte ein tiefgreifender Sinn hinter diesen ganzen Bergen aus Dreck und Abfall? Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als ihr der Gedanke kam, sich in diesen ekligen Gerümpel zu wälzen, auf der Suche nach einem Schlüssel oder einer Nadel im Heuhaufen.
Ein ängstliches Schniefen schubste den Persocom aus seinen Schreckensszenario, dass sich in seinen Gedanken abspielte. Sein Blick wanderte zur Skulptur, die sich am Boden befand, dann schweifte er nach rechts. Dort kniete das Mädchen und blickte zu der Drachenstatue. Zögernd hatte sie bereits einen Arm nach diesem Etwas ausgestreckt, doch sah man ihr den Kampf zwischen Neugierde und Angst genau an. Mit dem anderen Arm presste sie den weißen Plüschhasen angespannt an ihren Körper.

Regis Klingenarm kam - und wie sollte es anders passieren? - nicht ansatzweise dazu, den Geist von hinten in irgendeiner Weise zu packen, geschweige dann anzufassen. Dieser Moment hatte lange auf sich warten lassen, doch endlich war er gekommen: schlicht und einfach fiel das Körperteil des Virus' durch Lazarus hindurch ohne auch nur einen Schaden zu hinterlassen.
Der Geist selbst ließ Regis' Antwort unkommentiert und konzentrierte sich auf den bevorstehenden Kampf. Bereit für das Gefecht schwang er seine Schwerter und ging für ein paar Sekunden in eine hockende Position, stieß sich dann vom imaginären, festen Boden ab und sprang dem Virus so entgegen. Mit einem Schwert holte er nach dem Rotschopf aus, während das Andere noch ohne Nutzen ungebraucht blieb.

Abgesehen von Lazarus' Reaktion und Beginn des Kampfes ergab der Scan von Regis nicht viel, doch war dieses magere Ergebnis recht seltsam. Die Daten, die der Virus über den Geist bekommen hatte, glichen dem eines normalen Mannes Mitte 30. War ihr Gegner in seiner jetzigen Form ein einfacher Mensch? Wenn nicht, wie kamen diese Ergebnisse zustande?
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.10.2009, 22:03 von Phoenix. )
[Bild: bls2h2c4c.png]
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RE: [ADoR] Kapitel 1 - There are no Witches, Sir. - von Phoenix - 17.10.2009, 21:49

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