Kapitel 1. ... Ãœbung macht den Meister

[Tory]

Shinji schüttelte kurz über den gesamten Lärm mißmutig den Kopf, ehe er die Augen schloß und sich ganz und gar auf sein Innerstes konzentrierte. Er spürte den sanften Wind durch seine Haare und über sein Gesicht streichen, gleich einer lockenden Liebkosung. Unbewußt lächelte Shinji.
Frei wie der Wind möchte ich sein. Ja, das wäre schön. Wie der Wind ...

Auch er spürte eine Wärme in sich aufsteigen, ein zeitweiliges Ziehen, als würde sein Körper langgezogen werden. Der Wind selbst schien ihn einzuhüllen, ihn zu ermuntern und zu locken. Er spürte, wie er selbst ein Teil des Windes wurde. Als Shinji Minuten später die Augen aufschlug, hatte er sekundenlang Probleme, alle Konturen klar zu erkennen. Bis das Bild so klar wurde, dass es fast schmerzte. Fassungslos blickte er erst auf seine Hände, dann an seinen Körper entlang.

Seine Hände waren nun lang und feingliedrig, die Fingernägel ähnelten eher Krallen. Ein langer Umhang in blau und weiß umschmeichelte seinen Körper. Shinji spürte lange Haare und tastete erstaunt die Länge ab. Zu seiner Verwunderung waren seine Haare nun sehr lang und weiß. Ungläubig tastete er seinen Körper ab. Er war nun viel größer als zuvor, gute 2,10 Meter und sehr muskulös, wie er feststellte. Und seine Ohren ... was war denn mit seinen Ohren passiert? Unwillkürlich mußte Shinji an Elfen denken.

Aber die Stimmen seiner unfreiwilligen Gefährten drangen so überlaut zu ihm. Leicht knurrend wandte er sich den anderen zu, die durch die Gegend flogen, stolperten und gegen Bäume krachten.
"Müßt ihr so laut sein?" fragte er wütend. "Ihr klingt wie eine Gruppe von ausgehungerten Raubtieren. Geht das auch disziplinierter?"

Ohne es zu merken, hob er dabei eine Hand und beschrieb einen kleinen Wirbel. Was dazu führte, dass alle wild durcheinanderflogen, als die Windwirbel sie trafen und sie schließlich allesamt auf dem Boden landeten.
"So ist es besser", bemerkte Shinji mit Genugtuung.