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[TC2] Nobody's Nowhere Neverland
Beitrag: #1
vom - [TC2] Nobody's Nowhere Neverland
[Bild: shortstroy2.png]

Eine Short Story die auf “The City II - Kap. 3” basiert. Ein manipulierter Teleportationsstein verfrachtet die The City Safers in eine gefährliche Lage… oder so dachte man zumindest.
Was hinter den Kulissen des Irrgartens des Vergessens passierte erfahrt ihr hier!

Jahr: 15000
Tag: ??. Mai – Tag des Kampfes in der Bibliothek

Irgendwann früh morgens im Garten der Erinnerungen…

Eine leichte Windböe weht durch die Haare eines braunhaarigen Mädchens. Sie sitzt mit einem großen weißen Tiger auf einer großen grünen Wiese, die endlos zu sein scheint.
In ihrer rechten Hand hält sie einen schönen Kamm, mit dem sie das Fell des Tigers durchstreicht. „Hey, du dummer Kerl!“ rief sie lachend aus, als der Tiger vor ihr plötzlich eine Rolle machte und sich auf seinen Rücken legte. Dann jedoch knurrte er unerwartet. „Oh, stimmt etwas nicht, Tiger?“ fragte sie die so unglaublich einfallsreich benannte Großkatze und sah in die Richtung in die auch er sah. Dort waren soeben zwei Personen erschienen.

Eines der Mädchen war in einem seltsamen dunkelblauen Kostüm mit einem langen Umhang gekleidet. Aus ihrem Rücken sprossen zwei gewaltige Engelsflügel, die sich jedoch nach drei Flügelschlägen auf dem Boden in Luft auflösten. Sie sah sich etwas nachdenklich um, bevor ihr Blick auf das Mädchen mit dem Tiger fiel…

Das zweite Mädchen hatte schwarzes Haar, welches bis auf den Boden reichte. Dazu passend trug sie einen etwas zu langen tiefschwarzen Kimono mit einem dunkelroten Tuch. Hinter ihr schwebte ein verschwindend durchsichtiges Abbild ihrer selbst, dessen Körper unter der Hüfte nicht mehr zu sehen war. Ihre Augen hatten etwas erschreckendes, solch ein rot war unmenschlich. Auch diese Augen lagen, wie die ihrer Begleiterin, auf dem braunhaarigen Mädchen.

„Mira, Herrin des Gartens der Erinnerungen, nehme ich an?“ fragte das blau gekleidete Mädchen und nahm ihren großen Hut ab, um ihr silberbläuliches Haar in voller Schönheit zu zeigen. Als das kleine, braunhaarige Mädchen nur nickte trat sie näher. „Mein Name ist Zafira und meine Begleiterin nennt sich Elis. Wir wurden geschickt von…“ „Dem Crystal-Trohn, oder wie sich die liebe Sastra genannt hat.“ sprach das kleine Mädchen und stand auf, sowie auch ihr Tiger. „Ihr wisst also Bescheid?“ fragte Zafira überrascht. Mira schüttelte den Kopf. „Nein, hihi, ich hab nur geraten.“ erklärte sie woraufhin Zafira sich erst wieder fangen musste.
„Ihr seid gekommen um mir etwas mitzuteilen?“ fragte Mira dann, als keine weiteren Worte der beiden kamen. Zafira schüttelte den Kopf. „Nein, wir wollten dich um deine Mithilfe bitten.“ „Mithilfe? Wobei könnte ich euch denn helfen?“ fragte das braunhaarige Mädchen interessiert und legte ihre Hand um den Hals des Tigers.
„Training, für die neuen The City Safers, Miss Mira.“ machte nun endgültig Elis ihren Mund zum ersten Mal auf – oder genauer gesagt sprach sie, ohne ihren Mund zu öffnen.
Auch sie kam nun näher an ihre Gesprächspartnerin heran. „Ah, und wie soll ich euch da behilflich sein?“ fragte Mira verwirrt. „Ich kann euch die Tore zu einer Menge Erinnerungen öffnen. Wir bräuchten ihre Hilfe dabei, diese Erinnerungen in deren ursprüngliche Form zu bringen.“ gab Zafira von sich und hielt ihren Hut nun vor ihrer Brust.
„Und diese Erinnerungen wollt ihr dann den neuen The City Safers als Gegner präsentieren, verstehe ich das richtig?“ bat Mira um Verständnis. „Ja, es soll ihnen einen Einblick in die Vergangenheit geben und ihnen als körperliches Training dienen.“ schloss das Mädchen und ließ einen langen Stab in ihrer Hand erscheinen.
„Ich bin damit einverstanden, doch benötigt eine Remembrance dieser Größe ein sogenanntes Herzstück. Eine bestimmte starke Erinnerung, die alles zusammen hält… ich kann es schwer erklären.“ gab Mira zu wissen und kratzte sich am Kinn. „Eine Person, die all diese Erinnerungen erlebt hat, womöglich?“ fragte Zafira, als währe sie darauf vorbereitet gewesen. „Ja, so könnte man es ausdrücken… Gibt es eine Person mit solch einer weit gespannten Erinnerung in eurer Erinnerung?“ „Ja, meinen Vater, der Terror der Zeit, Zocc.“ antwortete Zafira sofort, wobei sie ihre Augen im Angedenken an ihren von ihr ermordeten Vater schloss.

Später…
Der legendäre Garten der Erinnerungen war nur inmitten eines Labyrinths aus Räumen, dem vermeintlichen Irrgarten des Vergessens, versteckt. Diese Räume waren alle über einen magischen Teleportationsmechanismus verbunden.
Dieses gesamte Labyrinth war auf Zafiras Fähigkeit der Raumkontrolle zurückzuführen. Während die Herrin von Zeit und Raum den Irrgarten immer weiter ausbaute durchschritten Mira und Elis jeden Einzelnen Raum und versahen ihn mit der Erinnerung an eine oder mehrere Personen.
„Dein Körper, er ist schon lange tot, habe ich Recht?“ fragte Mira irgendwann nebensächlich und die geisterhafte Gestalt hinter Elis Körper nickte emotionslos. „Deine Fähigkeiten halten deine Seele und deinen toten Körper zusammen? Ausgleich, war das deine Fähigkeit? Wirklich erstaunlich! Du hast dem Tod ein Schnippchen geschlagen.“ kicherte Mira. Offensichtlich wollte sie Elis ein Lächeln aufs Gesicht zaubern, spielte hierbei jedoch gegen die Meisterin des gefühlslosen Blicks.
„Diese Erinnerung…“ murmelte Elis dann, als Mira die Erinnerung für den Raum beschwören wollte. „Diese Erinnerung ist die an … meinen liebsten Freund.“ erklärte sie und verschwand im Nichts.
Mira sah die Stelle etwas länger an, an der das Mädchen gerade verschwunden war, bevor sie lächelte. „Huhu~ Sie hatte also einen Freund~“ kicherte sie.

Später…
Die The City Safers hatten den Irrgarten des Vergessens nun bereits betreten.
Währenddessen befanden sich die drei Mädchen hinter den Kulissen nun in einer Welt, die Zafiras Vater erschaffen hatte – Nowhere, eine leere Welt, mit wenigen kleinen Lichtern und sonst purer Schwärze. Sie hatten diese Welt vorübergehend mit dem Irrgarten des Vergessens gekoppelt und sie sollte die Endstation des Trainings für die Safers werden.

„Sie sind da. Wenn es euch nichts ausmacht, werde ich euch nun alleine lassen. Ich will mir das ansehen, hihi~“ gab Mira ihren beiden neuen Bekanntschaften freudig zu wissen und verschwand spurlos ohne deren Antwort abzuwarten.
„Ein seltsames Mädchen.“ ließ Elis verlauten. „Was hast du erwartet. Sie ist die Herrin des Gartens der Erinnerungen und eine legendäre Heldin.“ „Das habe ich nicht gemeint… sie scheint so fröhlich… andauernd.“ erklärte das schwarz gekleidete Mädchen ungläubig.
Zafira ließ sich in der Horizontale auf dem ewigen Nichts schweben und verschränkte ihre Arme hinter ihrem Kopf. „Ich bezweifle, dass das ihr wahres Gesicht ist.“ „Wie meinst du das?“ „Sie hat in ihrem langen Leben bereits soviel durchgemacht und soviel Trauer im Garten der Erinnerungen erlebt. Ohne ein Lächeln aufzusetzen und zumindest so zu tun, als wäre alles gut – denkst du sie würde es aushalten? Nein, sie versucht jeden der hierher kommt aufzumuntern, also muss sie lächeln.“ Elis erinnerte sich an das Gespräch, dass sie vorhin mit der Herrin des Gartens geführt hatte. „Du hast Recht, sie hatte es auch mit mir versucht… mich aufzumuntern, meine ich.“ Zafira sah das Mädchen ungläubig aus den Augenwinkeln an, dann setzte sie ein Grinsen auf, das man ihr üblicherweise nicht zutrauen würde. „Die Herrin der Ausgeglichenheit sollte ihren Verdrieß und ihre Freude in Balance bringen.“ philosophierte sie und lachte dann plötzlich los.
In das Gesicht des leblosen Körpers Elis schlich sich leichte Röte ein, bei dessen Anblick Zafiras Lachen nur noch lauter wurde.
„ZARUUUUUUUUUUUU!!!“
Plötzlich bebte die Atomsphäre und Zafiras Lachen verstummte schlagartig. In der fernen Dunkelheit war etwas aufgetaucht das immer näher kam und größer wurde. „Destiny, tut mir Leid, hab ich dich geweckt?“ sprach das silberhaarige Mädchen ruhig in die Richtung aus der das Etwas kam und richtete sich wieder aus ihrer liegenden Position auf. „ZARKARUU!!! RUUUZA!!“ war die ohrenbetäubende Antwort, als sich das Wesen, so groß, dass man es mit einer lebenden Gebirgskette vergleichen hätte können – Destiny – neben Zafira hinbewegte und sich streicheln ließ – ob es dies überhaupt spüren konnte war fraglich.
„Ich sollte Mira die Chance geben, mich lächeln zu sehen…“ bemerkte Elis ruhig, doch niemand hörte ihr mehr zu…

Später…
Destiny war wieder verschwunden, Elis und Zafira saßen Rücken an Rücken, nichts tuend in der Finsternis. „Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so langweilig wird.“ ließ Zafira irgendwann verlauten. Elis nickte. „Wie lange es wohl noch dauern wird?“ „Sie kommen gleich.“
Wie sie verschwunden war, war sie auch zurückgekehrt – plötzlich. Mira schwebte etwas über den beiden gelangweilten Catalysmas. „Ich habe die City Safers in den Kontrollraum geschickt, wo sie gegen das Herzstück antreten können. Danach werden sie hier erscheinen, sollten sie gewinnen können.“ erklärte sie, beim letzten Teil etwas nachdenklich klingend.
„Denkst du, es gibt eine Möglichkeit, dass sie verlieren können?“ fragte Zafira überrascht und stand auf. „Ihr Gegner ist immerhin der gefürchtete Terror der Zeit. Die ursprünglichen The City Safers hatten sich im Kampf gegen ihn die Zähne ausgebissen. Natürlich hatte er damals Destiny an seiner Seite, doch du musst am besten wissen, was für ein unbeschreiblicher Gegner er ist.“ erklärte Mira und verschränkte ihre Hände hinter ihrem Rücken. „Es ist nur ein Schatten seiner selbst, erschaffen aus meiner Erinnerung, Elis Fähigkeiten und deiner Kräfte. Die Fähigkeiten, die wir diesem Schatten gegeben haben sind denen meines Vaters nicht ähnlich. Er konnte keine Abbilder der Personen erschaffen, die er getroffen hatte. Dieser Schatten ist ein eigenes Lebewesen.“ erwiderte Zafira kühl und schwebte auf Miras Augenhöhe hinauf. Diese jedoch verschwand sofort wieder und die The City Safers erschienen im Raum…

Später…
Destiny hatte die The City Safers zurück nach The City verfrachtet und hatte sich selbst zurückgezogen.
Der Irrgarten des Vergessens löste sich auf… Die Koppelung zwischen Nowhere und dem Garten der Erinnerung löste sich und Zafira, Elis und Mira kehrten zurück auf die ewig weite Grüne Ebene – zwei davon, ohne es gewollt zu haben.
„Ihr wollt schon gehen?“ fragte Mira, welche auf dem Rücken ihres großen weißen Tigers Platz genommen hatte.
Zafira blickte sie ungläubig an. „Was soll das werden… wir hätten mit der Entkopplung von Nowhere zurück in die Crystal City kommen sol…“ „Nein, ihr seid hierher gekommen, weil ihr etwas von der Herrin der Erinnerungen wolltet. Dekt ihr ich arbeite für nichts? Die übliche Tauschware ist mein Wissen, doch heute war es Mithilfe. Hat euch Sastra nichts von den Regeln erzählt?“
Mira schien verändert, nicht wütend, doch lag etwas Gefährliches in ihrer Stimme … etwas Herausforderndes. „Regeln?“ fragte Zafira. „Nein, Sastra sagte nichts vonwe…“

„Und kämpft nicht gegen die Safers. Ihr braucht eure Kräfte noch anderweitig.“

„…gen Regeln gesagt … verdammt, kann sie sich nicht klarer ausdrücken.“ das blau gekleidete Mädchen stampfte genervt auf den Boden und griff sich an die Stirn.
Amüsiert lachte Mira. „Ahaha, Sastra hat sich nicht richtig ausgedrückt und ihr dachtet daher, ihr hättet den ganzen Tag nichts zu tun, während ich mich abarbeite~? Wie ignorant!“
Ein finsteres Grinsen zog sich plötzlich über das kindliche Gesicht.
„Der Garten der Erinnerungen – ich erinnere mich an alles und jeden der hier erschien. Diese meine Erinnerungen. Seid ihr ihnen gewachsen?“
Zafira und Elis sahen sich kurz fragend an, dann sahen sie ernst zu Mira und dem weißen Tiger. Langsam verschwamm die Umgebung. Sie verloren sich gegenseitig aus den Augen, waren verschollen und fanden sich dann alleine in neuen Umgebungen wieder…

Schwarzweiße Welt,
ein Uhrturm dessen Zeit wohl für immer auf 9:00 Uhr stehengeblieben war. Es war Nacht, eine ewige Nacht in schwarzweißer Dunkelheit. Vor dem Uhrturm erstreckte sich eine Fläche, ein Dach, Zafira befand sich als einziges färbiges Objekt dieser Welt auf einer großen Dachfläche vor einem Uhrturm. „Diese kleine…“ murmelte sie genervt.
Weit und breit war niemand zu sehen, doch sie hatte an diesem Tag gelernt was Miras Fähigkeiten bewirkten. Es war klar, dass sich hier irgendwo ein Gegner für sie befand.
„Zeig dich, ich weiß, dass du hier bist!“ rief sie dann, keine Zeit verschwenden wollend.
„Seih nicht so aufbrausend, wir haben alle Zeit der Welt.“ eine Stimme aus der Richtung des Uhrturmes – von dessen Dach. Eine Stimme mit leicht mechanisch gestörtem Unterton. Ein großer Fortschritt gegenüber den völlig Stummen Gegnern, die Mira den The City Safers vorgesetzt hatte.
„Wer ist da?!“ brüllte Zafira und sah zu dem Dach empor, wo sie eine Figur bemerkte, jedoch nicht erkannte – ihre schwarzweiße Farbe blendete zu sehr mit der Umgebung ein.
„Sag nicht, du hättest mich vergessen? Du würdest es nicht wagen mich zu vergessen? Don’t you dare, to forget me, mich, den Terror der Zeit, dein eigen Fleisch und Blut, deinen Vater, würdest du das, Zafira?!“
Zafiras Augen weiteten sich, ihre Fäuste ballten sich. „Ich kenne dich nicht!!!“ brüllte sie wütend, woraufhin die Zeiger der erstarrten Uhr wie verrückt zu laufen begannen. Ein verrücktes Lachen vom Dach des Uhrturms untermalte das Geschrei Zafiras.
Zoccs Lachen, das womöglich schlimmste, das den Ohren passieren konnte…

Schwarzweiße Welt,
eine gewöhnliche, lange, gerade, leere Straße in The City – schwarzweiß. Elis Anwesenheit gab diesem Ort keine wirkliche Auffrischung im Sinne Farben. „Diese Straße…“ murmelte sie und sah zur ihrer linken, wo sich ein Haus mit Garten inzwischen der unzähligen Hochhäuser befand. „Kamens Haus.“ murmelte sie monoton. „Nein, das Haus, das in der Crystal-City als Kamens Haus dienend nachgebaut wurde.“ korrigierte sie sich. „Hier lebten zwei Personen, hier liebten zwei Personen… Cityscrapter… was war sein Name? Irgendein alter Gott…“
„Freyr“
„Ja, Freyr… und seine Frau… als er von dem einäugigen City Safer ermordet wurde trat sie an seinen Platz.“
„Ja.“
„Hm, wenn ich darüber nachdenke waren wir uns sehr ähnlich.“
„Ja.“
„Wir verloren beide unsere Liebe.“
„Ja.“
„Ihr stieg ihre neue Macht zu Kopf, während ich versuchte den Kampf zu beenden.“
„Dummes Ding.“
„Wer?“
„Den Kampf zu beenden, wie dumm von dir, zu glauben es währe so einfach.“
Elis schloss ihre Augen. „Vielleicht war es dumm.“
„Du siehst es ein?“
Elis drehte sich mit geschlossenen Augen um, öffnete diese langsam und sah empor in den Himmel. „Die Balance der Welt ist wichtig, doch habe ich den Weg falsch angegangen. Dein Weg war nicht besser, doch hattest du deine Gründe. Mira ist dir ähnlich. Sie weiß immer was sie tun muss.“
„Ja.“
Elis hob vom Boden ab und schwebte auf gleiche Höhe mit ihrem Gegner. „Um die Balance dieser Welt zu retten.“ sagte sie kühl.
„Elis im Nimmerland?“ „Ob Peter Pan oder Alice. Jede Balance die du verwirrst. Ich werde sie entwirren.“
„Darauf habe ich lange gewartet.“
„Ich weiß, Gerdr.“ sprach Elis zu der Frau, die sich selbst im Nebel ihrer Pfeife einhüllte und um welche sich nun unzählige schwarzer Schmetterlinge versammelten…

…Der unausweichliche Kampf war entbrannt.
Zafira hatte ihre Wutschreie unterbunden und schoss nun mit hoher Geschwindigkeit an der Wand des Uhrturmes empor zu ihrem Gegner. Auf gleicher Höhe mit Zocc blickte sie nur kurz in seine tiefen Augen, bevor sie mit ihrem Stab nach ihm ausschlug.
Die Zeiger der Uhr stoppten, Zocc verschwand, sie liefen weiter, Zocc befand sich nun hinter Zafira, die Zeiger stoppten erneut, Zafira machte eine schnelle Drehung und schlug ihren Stab gegen Zoccs Oberkörper, die Zeiger bewegten sich wieder, Zocc wurde leicht zur Seite geschleudert. „Versuche nicht die Zeit zu stoppen, es wirkt nicht gegen mich, Zocc!“ brüllte sie, bevor sie ihrem Gegner folgte und erneut mit ihrem Stab nach ihm schlug. Dieser jedoch stoppte die Zeit nicht, sondern versetzte Zafira stattdessen in Zeitlupentempo. „Es gibt viele Möglichkeiten die Zeit zu kontrollieren, Zafira~“ lachte er, woraufhin er jedoch erneut Zafiras Stab in die Magengegend gerannt bekam. „ES WIRKT NICHT GEGEN MICH!“ demonstrierte sie ausdrücklich.
Ihr Vater schien überrascht, lächelte jedoch finster. „Dann anders~“ kommentierte er. Seine gräulichen Augen leuchteten in dunklem Blau auf, bevor aus seiner momentanen Position unzählige Zoccs hervor sprangen. Zafira wich zurück und versuchte deren Angriffe, Kugeln aus einer undefinierbaren schwarzen Masse, mit ihrem Stab abzuwehren. „Wirklich… du lernst es nicht…“

…Der unausweichliche Kampf war entbrannt.
Ein Sturm aus giftigen Dämpfen und schwarzer Schmetterlinge aus purer dunkler Energie hangelte auf Elis Körper ein, welche es als unmöglich ersah auszuweichen und somit eine farblose Kopie ihrer selbst vor sich aufgebaut hatte, um als Schild zu dienen. „Schlecht…“ murmelte Elis, sich einen Plan überlegend.
„Ich weiß nicht was du hast, ich amüsiere mich~“ bemerkte Gerdr freudig lächelnd. Hinter ihrem Rücken hatten sich zwei riesige schwarze Schmetterlingsflügel ausgebreitet, welche jedoch nicht direkt mit ihrem Rücken verbunden zu sein schienen.
Plötzlich stoppte der dunkle Sturm, denn Elis war aus seiner Schussbahn verschwunden. Farblose Kopien Elis überfüllten den Himmel, doch das Original war nicht zu sehen.
„Elis~ Verstecken macht keinen Spaß~“ ließ Gerdr verspielt verlauten und schwebte zwischen den Eliskopien herum, welche sie nicht anzugreifen schienen. „Eeeeeliiiiiiis~“ rief sie aus.
„Dein Schatten, Gerdr, wo ist er geblieben?“ plötzlich hinter Gerdr aufgetaucht war das Mädchen mit dem schwarzen Kimono. Ihre Stimme war kühl, hatte jedoch einen lüsternden Unterton. Sofort machte die Schmetterlingsherrin eine Drehung, nur um einer farbigen Kopie ihrer selbst gegenüber zu stehen. „Du … hast meine Gestalt angenommen?“ fragte Gerdr und sah sich um. Auch die Eliskopien hatten nun Gerdrs Körperform angenommen, waren jedoch nahezu völlig weiß. „Wenn du sie nicht besiegen kannst, schließe dich ihnen an… oder so ähnlich zumindest.“ sprach Elis und legte “ihre“ langen Beine übereinander.

Die Zeiger der Uhr stoppten erneut, tänzerisch schoss Zafira von einem Zocc zum anderen und stach ihnen das untere Ende ihres Stabes durch die Brust. Als die Zeiger weiterliefen, lösten sich die Fälschungen allesamt auf. „Gh… Der echte war nicht dabei, es war nur eine Ablenkung?“ fragte sich Zafira und sah sich erneut um.
Am Himmel schien der graue Mond, seine Konturen schimmerten in hellem, unnatürlichem Weiß. Ein Sternförmiges Muster innerhalb eines Kreises, ein üblich gesehenes magisches Symbol, hatte sich am Himmel gebildet und ließ es erscheinen, als hätte man das Symbol direkt auf die Oberfläche des Mondes gezeichnet. Dies war Zoccs Tun gewesen, Zafira war sich dabei sicher. „Was planst du, Vater…“ murmelte sie, ihren Blick von dem Symbol abwendend. „Und wo bist du geblieben, verdammt.“

Gleich gegen Gleich und doch anders. Zirka zehn weiße Gerdrs folgten einer färbigen und jagten zusammen eine Schwarzweise. Es schien wie ein Tanz. Ein seltsamer Tanz.
Ein grausamer Tanz. Eine Gerdr nach der anderen wurde von dem schwarzweißen Original zerstört. Wie aus dem nichts hatte sich in ihrer Hand ein Stab aus dunkler Materie gebildet, den Elis nicht imitieren konnte.
Elis Imitation beruhte auf der Gerdr von vor ein paar Minuten. Neue Daten zu absorbieren und nachzustellen würde wieder Zeit dauern, die sie nicht zur Verfügung hatte.
Nachdem die Jagt ein Ende fand waren es erneut Elis und Gerdr, oder Gerdr und Gerdr, alleine. Elis Kopien waren allesamt vernichtet worden. „Du hast immer ein Ass im Ärmel, Gerdr?“ fragte die echte Elis, welche hinter ihrer Imitation von Gerdr schwach und geisterhaft sichtbar wurde.
„Ja~“ Gerdr grinste breit. „Willst du dich nicht in dich selbst zurück verwandeln? So hast du keine Chance~“ schlug sie dann vor und lehnte sich zurück.
Elis falscher Körper löste sich im nichts auf und hinterließ Elis wahren Körper. Ihr kühler Blick war ein wenig geschwunden und was unbegreiflich war, sie lächelte. „Es macht auch keinen Spaß, dich nicht persönlich zu töten.“ bemerkte sie, mit einem schwachen Unterton der Glückseligkeit.

Zafiras Suche hatte keinen Erflog, Zocc blieb verschollen. „Soll er doch…“ murmelte sie und sah erneut zu dem magischen Symbol empor. „Ich sollte etwas dagegen unternehmen…“ entschied sie und flog dem Sternenring entgegen.
„Zielstrebig bist du ja nun nicht… Tochter.“ wie aus dem nichts formte sich Zoccs verrücktes Grinsen direkt neben Zafiras Kopf uns seine Hände schlossen sich um sie.
Seine farblose Hand hob sich und hob ihr Kinn dabei an. Wie erstarrt ließ sie ihn tun was er wollte, als sie zusammen vor dem magischen Symbol schwebten. „Sie hat sich auch nicht gewehrt… Bin ich so unglaublich anziehend oder einfach nur Angst einflößend?“ fragte er grinsend und schleckte sich über die Oberlippe. „Sie?“ wiederholte Zafira leise. „Das Wesen, das dich geboren hatte… wie war noch gleich ihr Name… egal, du warst nicht zu gebrauchen. Vielleicht gibst du mir jetzt die Chance einen besseren Nachkommen zu zeugen?“ sein Griff an ihrem Kinn festigte sich, während seine andere Hand ihren Körper umschlang.
… ...
Die Zeiger stoppten ein letztes Mal. Zafiras Körper erstrahlte hell. „…ich werde dir nie verzeihen…“

Ein Lächeln? Verwunderung zeichnete sich für einige Momente in Gerdrs Gesicht ab, bevor sie ihr übliches breites Grinsen wiedererlangte. „Wenn du das sagst, gib alles, Elis.“ erklärte sie ruhig. „Danke, das werde ich, Gerdr.“ erwiderte Elis.
… ...
Der Körper Elis, oder um genauer zu sein das geisterhafte Abbild ihrer selbst das immer hinter ihr schwebte, die wahre Elis, begann silbrig zu schimmern. Gerdr beobachtete still, als sich der Körper des geisterhaften Wesens veränderte, dann, kurz darauf, standen ihr zwei Gestalten gegenüber.
„Und jetzt~ Party Time!!!!“ rief das kleine Mädchen, die wahre Elis, Iyana, aus und zeitgleich begann die gesamte Umgebung wie verrückt zu beben. Welch teuflische Energie war nun freigesetzt worden?

Die Zeiger bewegten sich weiter. „Arsch…“ murmelte Zafira. Zocc hatte die Zeit weiterlaufen lassen und war ihr erneut entkommen. Nicht weit entfernen, einige Meter um genau zu sein, schwebte er neben dem magischen Symbol. „Du willst mir nicht dienen, dann kann ich dich nicht gebrauchen.“ bemerkte er kühl und legte seine Hand an das Symbol.
„Beschwörung des Schicksals, des großen Gottes der Zerstörung und des Wiederaufbaus. Diene mir und peinige meine Gegner! Destiny!“
Das Abbild des Mondes am Himmel färbte sich schwarz und aus seinem Inneren trat eine Bestie hervor. Der Zeitfresser, Destiny, Zoccs Biest von der Größe eines Berges.
„Schwarzweiß.“ kommentierte Zafira kühl, als sie sich umdrehte und die Flucht ergriff. Sie versuchte die Zeit zu stoppen, doch jede Sekunde die sie stoppte wurde sofort von der großen Bestie verschlungen. „Das ist Zoccs Destiny aus der Vergangenheit… das bedeutet.“

Die Hochhäuser der Umgebung begannen deren Halt zu verlieren und stürzten ein. Riesige Brocken aus Stein und Scherben stürzten zu Boden und Gerdr, mit ihren riesigen Schmetterlingsschwingen war es unmöglich lange auszuweichen, bis sie von einem der Felsen zu Boden gerissen wurde.
Während des Falls verschwanden ihre Flügel und sich konnte gefahrlos auf dem Boden landen, doch Iyana erwartete sie dort bereits, grinsend und mit überfreudigem Blick. „Nicht fair. Stirb! Kihihihihihi!!!!“ Gerdr erschrak und wollte fliehen. Was war das? „Dein Schatten, Gerdr, wo ist er geblieben? Kihi~“ kicherte das kleine Mädchen, unter Gerdrs Körper deutend, wo ihr Schatten sich in eine Pfütze klebriger schwarzer Masse verwandelt hatte. „Die Kontrolle des Gleichgewichts… ich dachte?“ Gerdrs Gesicht wieß ihre momentane Angst auf.
Elis erschien hinter Iyana. „Die Fähigkeit das Gleichgewicht zu kontrollieren. Deren stärkste Darstellungsform ist es, das Gleichgewicht der Welt zu zerstören.“ erklärte sie monoton. Dann stürzte ein großer Felsen auf Gerdrs unbeweglichen Körper…

„Ich kenne zwar keine langen Beschwörungsformeln, aber...“ mit einem Mal war Zafira zum stehen gekommen und hatte sich Zoccs Monster gegenüber gestellt, das sich ihr unaufhaltsam näherte.
„Destiny!!!!!! Fass!!!!!!“
Die unendliche Landschaft hinter Zafira wurde augenblicklich in einem schwarzen Loch dematerialisiert. Die Zeiger der Uhr des Uhrturms brachen, Zoccs Monster stoppte.
Ein Berg, zwei Berg, drei Berg, ... eine ganze Bergkette wenn nicht sogar mehr.
Aus der unendlichen Dunkelheit hinter Zafira erschien die Bestie die sie ihr Eigen nannte, das größte Wesen der Geschichte, Destiny.
Destiny, Zafira’s in diesem Sinn, war mindestens dreimal so groß wie das Monster Zoccs. 5000 Jahre hatte es seither verspeist, eine lange Zeit um zu wachsen. „Vater.“ sprach Zafira, das einzige Geräusch das momentan die schwarzweise Welt erfüllte. „Hier endet deine Terrorherrschaft über die Zeit.“
Destiny bewegte sich ein kleinwenig nach vorne, öffnete sein gigantisches Maul und alles das diesen Kampf bezeichnet hatte... ihr Gegner, sein Monster und die Umgebung waren verschlungen und verschwunden…

„Gut gemacht.“
Miras Stimme war erfrischend fröhlich. Elis, Iyana, Zafira und ein handliches Exemplar Destinys hatten sich im Garten der Erinnerungen wiedergefunden.
Alle Blicke waren erneut auf das Mädchen mit dem großen Tiger gerichtet. „Und nun geht. Eure Arbeit hier ist getan.“ sprach sie weiter, bevor sie und die Umgebung sich auflösten…

Elis, Iyana und Zafira fanden sich auf einem Dach in The City wieder. Diese Mission war erschöpfender gewesen, als sie erwartet hatten, jedoch waren sie auch stärker dadurch geworden. Zafiras Blick fiel auf Iyana. „Und wer bist du?“ fragte sie das kleine Mädchen. „Niemand~“ antwortete diese grinsend. „Niemand, Nirgendwo im Nimmerland~“

THE END

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