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Keller
Nero hatte die Gespräche bisher mit verschränkten Armen an sich vorbeiziehen lassen. Es fehlte jegliche Spur von Fiffy und Leticia, so könnte der rote Fleck am Boden sicherlich Blut sein. Oder Ketchup. Oder schlicht und einfach rote Farbe.
Mit einem leisen Räuspern drängte sich der Demon Trigger an der Meute um den Fleck herum vorbei und kniete sich direkt davor hin. Mit seiner menschlichen Hand griff er nach unten und fasste die Flüssigkeit, die sich am Boden befand, ohne irgendwelche Furcht an, um deren Konsistenz zu prüfen.
Ein genervtes, leises Stöhnen entglitt ihm und mit einem Seitenblick zu Linnet drang ein ebenso genervtes „Nichts da Blut. Kerzenwachs.“ aus seinem Mund.
1. Stock
Nachdenklich sah Dante sich im Raum um. Nin schien wirklich nicht hier zu sein. Hatte er sich etwa getäuscht und sie war in die andere Richtung gerannt? Nein… oder doch?
„Ach verdammt!“
Verärgert stampfte der Weißhaarige kurz mit seinem Fuß auf, bevor er sich am Kopf kratzte und das Zimmer verließ. Vielleicht hatte er sich wirklich einfach nur geirrt und sie war irgendwo anders. Immerhin wird ihr ja nichts zugestoßen sein. Jedenfalls hoffte er das.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.11.2010, 16:10 von Phoenix. )
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Amüsiert hatte das Mädchen Glacys erschrockenen Abflug wahrgenommen, als diese eine Art Geist gesehen hatte. Dass sich die Eisfee vor ihren Haaren erschreckt hatte, konnte das Mädchen nicht ahnen. Freudig war sie der Blauhaarigen hinterher gehüpft, um auch ja auf dem neuesten Stand der Dinge zu sein, was die Entdeckung des Kellers betraf.
Keller
Unter den muffigen Geruch von Keller mischte sich der von Erde unter und Kartoffeln. Staunend und mit leicht geöffnetem Mund ließ Midori ihren Blick über die Wände wandern. Man könnte meinen, sie wollte sich den Standort eines jeden Objekts in diesem Raum merken, so intensiv musterte sie ihre neue Umgebung. Besonders der Spiegel hatte es ihr angetan. Er hatte etwas Geheimnisvolles an sich, etwas Magisches…
„Ich hab wohl zu viel Harry Potter gelesen.“, schoss es ihr durch den Kopf und sie musste unwillkürlich grinsen. Erst Linnets Ausruf brachte sie ins Hier und Jetzt zurück. „Blut?!“ war ihr einziger Beitrag zu dieser Situation gewesen. Ihr Gesichtsausdruck hatte sich schlagartig geändert – Sorge und Furcht standen ihr ins Gesicht geschrieben und – obwohl sie ganz genau wusste, dass sie es bereuen würde – versuchte sie, einen Blick darauf zu erhaschen, was Miss Detektivin da als Blut erkannt hatte. Ein dunkler Fleck auf dem Boden, direkt neben der Kerze. Midori sog geräuschvoll die Luft ein und hielt den Atem an.
„Nichts da Blut. Kerzenwachs.“
Die Worte eines ihr bisher unbekannten Mannes ließen sie erleichtert aufatmen. Sofort trat Midori einen Schritt näher und schenkte der am Boden liegenden Kerze einen ausgiebigen Blick, ehe sie sich Glacy und dem Spiegel zuwandte. „Vielleicht ist sie durch den Spiegel verschwunden, oder so?“ Eigentlich war der Satz nur als aufheiternder Spruch gemeint, den sie da von sich gab, doch im nächsten Moment schien sie ganz fasziniert von dieser Idee zu sein. Mit einem höchst konzentrierten Blick stellte sie sich neben die Eisfee vor den Spiegel und ignorierte ihr unscheinbares Selbst, vielmehr betrachtete sie, so gut es im Halbdunkel ging, den Rahmen, das Glas, und ganz besonders die Spiegelung der Kerze darin.
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Als Glacy den Staub von dem Spiegel wischte und eine Grimasse in diesen schnitt und auch als Midori an deren Seite trat sollten die beiden sofort erkennen, dass sie sich in dem Spiegel nicht wiederspiegelten. Nur der Raum hinter ihnen und die am Boden liegende Kerze war zu sehen, doch nicht die beiden Mädchen selbst oder die, die sich in die Nähe der Kerze begeben hatten. Spiegelte dieser Spiegel denn nur tote Gegenstände wieder? War er... kaputt? Nein...
Der weiße Dämon ging an der Meute um die Kerze und den beiden Mädchen am Spiegel vorbei zu dem Schaldkasten, an dem sich bereits Schischi zu schaffen machte. Da die geisterhafte Maus Probleme mit dem Schlüssel zu haben schien ging er ihr zur Hand. Er griff nach dem Schlüssel drehte daran doch... klemmte irgendetwas. Der Schlüssel rührte sich im Schluss um keinen Millimeter. Höchst seltsam. Wheis zog an dem Schlüssel, mit dem Willen auszuprobieren ob ein anderer Schlüssel an dem Schlüsselbund passte, doch erneut tat sich nichts. Der Schlüssel steckte fest im Schloss. Tatsächlich höchst seltsam. wiederholte er, wobei seine Stimme monoton in den Köpfen aller Anwesenden wiederhallte.
Nachdem sie die Entwarnung bezüglich des "Blutes" vernommen hatte, begab sich Linnet ebenfalls zu den anderen und der Kerze. Sie wollte gerade nach dieser greifen, als sie plötzlich einen leichten, kalten Windhauch verspührte und die Flamme der Kerze unter ihrer ausgestreckten Hand erlöschte. Huh? Instinktiv wandte das Mädchen ihren Blick in die Richtung, aus der der Windhauch gekommen war. Ihre Augen weiteten sich dabei erschrocken. B-b-b-b-! Die Quelle des Windhauchs was der ale Spiegel im Raum gewesen.
Von oben nach unten begann dieser sich, als würde man Blut über diesen ausleeren, rötlich zu verfärben. Gleichzeitig wurde es kälter im Keller als der Windhauch umging und ein Gesicht sich im Spiegel zu formen begann...
Der Windhauch, wie sich herausstellte, waren die Geister, die zuvor im Obergeschoss herum gespukt hatten. Sie bewegten sich kreisförmig, fast tanzend um diejenigen, die vor dem Spiegel und um die Kerze herum standen.
Ihre Gesichtsausdrücke waren allesamt blank. Sie schienen sich wie in Trance zu bewegen, bis sie plötzlich alle in deren Positionen und Bewegungen erstarrten. Ihre Körper wurden wieder durchsichtig, formten sich erneut in kleine Lichtkugeln und schossen auf das Gesicht im Spiegel zu.
Dieses verformte sich bevor sich ein geisterhafter Körper aus dem Spiegel zu schieben begann. Solange der Körper noch teilweise im Inneren des Spiegels saß, war er völlig weiß, dann bildete sich langsam blaue und weiße Farbe an seinen Kleidern. Es war die Gestalt einer Frau in einem langen Kimono...
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Immer abwechselnd schaute Glacy zu ihrer "Grimmasse" im Spiegel und Midori hin und her. Sie wusste nicht was gruseliger war, dass sie kein Gesicht im Spiegel sah oder dass die Haare an das Fellmonster errinerten. Darum bemerkte sie im Moment gar nicht, was um sie herum passierte. Immerhin war ihr die Kälte so gut wie egal. Erst, als sich doch ein Gesicht im Spiegel zeigte. „Hu? Ich bin gewachsen!" Voller Freude stemmte sie eine Faust in die Luft, merkte aber schnell dass das nicht wirklich sie selbst im Spiegel war...
„Oh, achso. Das ist ein Geist." Und als ob diese Erkentniss und die rote "Farbe" erst jetzt durch ihr Gehirn floss, wurden die Augen von dem Mädchen riesig und das kleine Gör flatterte langsam zurückweichend zu den anderen. Die Kerze hatte sie immernoch fest umschlossen, geschützt durch Eis war sie nicht ausgegangen. „Duuu.... Geist du! Lass die Letty frei, oder du bekommst es mit uns zu tun!" Ihr Zeigefinger zeigte dabei auf die Frau mit dem Kimono, zitterte aber sichtlich.
Die Maus war etwas zur seite geflattert und hatte Wheis Hand Platz gemacht, aber anscheinend lag es nicht nur an ihrer zierlichen Größe, den Kasten nicht aufzubekommen. Mit einem stummen pieps, den nichtmal Schischi hörte stimmte sie dem Dämon zu. Als es plötzlich kälter wurde schaute sich das Nagetier ängstlich um- was hatte Glacy schon wieder gemacht?? Doch diesmal war der Übeltäter gar nicht Glacy und ängstlich, aber gespannt wartete die Maus, was passieren würde.
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Hunter besah sich das ganze Spektakel von seinem erhöhten Blickwinkel aus. Angst verspürte er keine Sekunde lang, weder als sich die Geister erneut zeigten, noch als die Dame im Kimono aus dem vermeindlichen Spiegel stieg und sich zu ihm und den anderen bequemte. Noch konnte er nicht ahnen, was die geisterhafte Frau von ihnen wollte, beziehungsweise wo Letty abgeblieben war, doch solange sie sich nicht aggressiv oder angriffslustig gab hatte er keinen Grund, irgendwie gegen sie vorzugehen. Da er auch kein Meister vieler Worte war, überließ er lieber anderen das Reden und wartete ab, was passieren würde.
Chasers Augen hatten sich nur mäßig an die Dunkelheit gewöhnt, der Adler konnte ausmachen, dass sich direkt vor ihm ein anderes Getier niedergelassen hatte, wohl ein Beflügeltes, das ein Stück kleiner war. Was es allerdings von ihr wollte, nun, wer wusste das schon.
Mißtrauisch machte der Vogel ein, zwei Krallenschritte in geduckter Haltung nach vorne auf den Raben zu.
Siks Gesicht blieb weiterhin völlig neutral, auch, als Vent ein etwas peinlicher Laut entwich. Er selbst hätte die Hand nicht zurückgezogen, sondern dort gelassen, wo sie war, allerdings machte der "Junge" ihm da einen Strich durch die Rechnung und drehte sich von ihm weg.
"Ich weiß gar nicht, was für Probleme du hast~" gurrte der Silberhaarige schließlich. Seine Hand hielt er weiterhin in der Luft, als hätte Vent nie die Position gewechselt, während er mit seinen Fingern immer wieder ins Leere grapschte.
"Schließlich hast du doch meine Hände auf deine neuen Weichteile gelegt, hm~?"
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Dass der Spiegel sich rot färbte, bekam Midori nur als Endergebnis mit, denn sie hatte immer wieder über ihre Schulter geguckt, um sich zu vergewissern, dass die Leute, die nicht gespiegelt wurden, sich immer noch hinter ihr befanden.
Wie bei Glacy weiteten auch ihre Augen sich, doch glitzerten sie hingegen vor Begeisterung. „Abgefahren!“, hauchte sie, als sie die Geister um sich herum gesehen hatte. Schnell hatte sie ‚ihren’ Geist ausfindig machen können und war in einem gewissen Sinne erleichtert, dass ihm nichts passiert war und dass er immer noch da war, damit sie ihm Fragen stellen konnte – und im nächsten Moment ließ sie enttäuscht ihre Hände sinken, die sie zuvor begeistert vor ihrer Brust zusammengeklatscht hatte.
„Hallo Lady! Wir suchen eine Frau namens Letty, mit schönen grünen Haaren und einer rot karierten Weste mit passendem Rock! Haben Sie sie gesehen?“
Sogar die Geisterfrau war hübsch! Midori musste sich fest zusammenreißen, um nicht vor Neid zu erblassen.
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Der anscheinend Einzige ohne Interesse an dem Spiegel, Echoes McDowell, vergrub seinen Kopf in seiner mit einem weißen Handschuh bekleideten Hand. Er hatte Kopfschmerzen. Nur von Kindern umgeben zu sein setzte ihm zu. Linnet alleine war ja schön und gut, aber diese Naivität, die von Midori und Glacy ausging war ja nicht auszuhalten. Beschäftigt damit seine Gedanken zu sammeln ging die aus dem Spiegel kommende Frau völlig an ihm vorbei. Er war wie in seiner eigenen Welt, völlig abgelenkt von seinen Kopfschmerzen, die er mit solchen Mitbewohnern wohl nie wieder loswerden würde.
Das Gesicht des eben noch tief traurigen Vents hellte auf. Es wurde rot um genau zu sein. "Was redest du dir da für ein Zeug ein!", fragte er Sik, völlig außer sich. "Und wenn ich es getan habe! Dich hat doch nie was davon abgehalten irgendwelche meiner Weichteile anzufassen!" Selbst wenn Vent es nur ungern zugeben wollte, Sik war aus mehreren Gründen der Richtige zum rufen. Der Wichtigste davon war, das er Vent dazu brachte seine Situation völlig zu vergessen, oder wenigstens darüber zu lachen. Wahrlich ein guter Freund. "Du hättest sie sowieso angefasst! Gib's zu!" Vent verschränkte seine Arme über seiner Brust.
- - - Let's rock'n roll - - -
Die hübsche Geisterfrau verharrte nicht lange vor dem Spiegel. Ohne Schwung holen zu müssen fuhr sie aus dem Stand durch Glacy hindurch. Hinter dieser führte sie schwebend eine tiefe Verbeugung aus, nur um sich danach in Luft aufzulösen und vor dem Spiegel wieder aufzutauchen. Elegent legte sie ihren Fächer vor ihren Mund und fing an zu kichern. "Was für ein Anblick!", rief sie be(Geist)ert. "Gehört ihr wirklich alle zu dieser Frau von eben? Kein Wunder, dass meine Kleinen sich diesen Ort hier zum spuken ausgesucht haben!" Sie stieß sich, mehr symbolisch als tatsächlich, da ihr Fuß kurze Zeit im Fußboden hing, vom Boden ab und kam über Midoris Kopf zum stehen. "Ich bin Yuyuko, ich werde euch das Fürchten leeren, oh ihr von der Gesellschaft ausgestoßenen!" Yuyuko fing erneut an zu lachen. Ihre Freude erreichte anscheinend eine Art Höhepunkt und so tat es der Sturm. Lauter und lauter wurden die Donnergeräusch, mehr und mehr Blitzeinschläge gab es in der Stadt. Die Anführerin der Poltergeister machte sich zum Kampf bereit.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.11.2010, 17:07 von Shai. )
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Ungläubig begutachtete Nero das Schauspiel, das sich mit der Geisterfrau ereignete. Und er hatte schon gehofft, dass dieser Kindergarten ein Ende gehabt hatte.
„Aber sonst hast du nichts zutun, oder?“, seufzte er, ja fast schon genervt und richtete sich wieder auf. Mit einer Hand fuhr er sich durch das weiße Haar, doch würdigte er weder den wütenden Sturm draußen noch der Frau nicht eines Blickes.
„Als ob wir nicht schon genug Probleme hätten… kannst du dir nicht eine normale Familie heraussuchen, die bei sowas vor Angst und Schrecken an die Decke gehen würde?“, fragte er kurz danach und verschränkte die Arme.
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Das er kein Glück mit dem Schaltkasten gehabt hatte, kehrte Wheis diesem seinen Rücken und musterte das Schauspiel um die Geisterfrau. Ob er Angst von ihr hatte oder nicht war aus seinem starren Gesicht nicht zu erkennen und auch seine Stimme ließ keinen Schluss ziehen, als sie erneut in den Köpfen aller Anwesenden wiederhallte.
Es scheint unsere werte Lady hatte mehr Probleme mit diesen Geistern, als sie vermutet hätte. erklärte er. Das alleine ist ein guter Grund, dieses Fräulein nicht zu unterschätzen. Handelt mit Vorsicht. Aus seinen Worten vernahm man, dass Wheis viel auf Letticia's Fähigkeiten setzte und da diese an diesem Punkt verloren hatte schätze er die Situation problematischer ein, als man es vielleicht hätte vermuten können.
Linnet schien wohl einige der wenigen zu sein, die tatsächlich Angst vor der geisterhaften Gestalt zu haben schien - oder war es noch immer der Schock des nun echten Blutes am Spiegel gewesen.
Wie auch immer, nun da eine der Kerzen erloschen war und es somit dunkler wurde trat sie einige Schritte in Echoes Richtung zurück, bevor ihr gesammter Körper erst leicht zu leuchten begann, dann jedoch völlig in der Dunkelheit verschwand.
Schatten... sagte sie leise, als ihr Körper, nun mit orangerotem Haar und grünen Augen, wieder erschien. Lasst uns dieses Rätsel lösen... sagte sie mit zittriger Stimme und streckte ihre Hand mit geschlossenen Augen in Yuyukos Richtung. Nur wer genau hinsah, erkannte wie sich in der Dunkelheit schwarze Wolken um den Geist herum zu bilden begannen.
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