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[WoCh] Grimoire of Yukari
Beitrag: #1
vom - [WoCh] Grimoire of Yukari
[Bild: grimoire.png]



[Bild: grimundersea.png]

Dies ist das erste von vielen Erlebnissen, von denen ich berichten kann.
Es war, als ich diese Welt zum ersten Mal betreten hatte. Ich hatte mich sofort auf dem Grund eines gigantischen Sees wiedergefunden. Er war so groß, dass ich bis auf weiteres vermutet hatte, mich in einem Meer zu befinden. Ich hatte dort sofort meine Beine mit den Flossen einer Meerjungfrau ersetzt, um mein Fortkommen zu erleichtern.

Mein Schicksal hatte mich gleich nach meinem Eintreffen in dieser Welt des Wassers dazu geführt auf die Schlüsselperson meines dortigen Lebens zu treffen. Es war ein 14-jähriges Mädchen namens Zoa Shyrks. Eine junge Sirene mit einem viele Meter langen Schweif. Als ich sie zum ersten Mal sah, war sie gerade dabei, von einem Trio quallenähnlicher Damen attackiert zu werden. Diese sollten mir später als die Aurelia Schwestern bekannt gemacht werden. Sie attackierten die junge Sirene mit elektrischen Attacken, die ihnen Unterwasser einen fürchterlichen Vorteil boten, doch hatten sie nicht mit mir gerechnet. Ich hatte mich schützend zwischen die Schwestern und das junge Mädchen gedrängt und beschützte letztere mit meinen vielseitigen Fähigkeiten.
Auch wenn die Schwestern mir mit deren schwebenden und eleganten Bewegungen imponierten, schaffte ich es sie dazu zu zwingen, den Rückzug anzutreten. Ich hatte ein mir unbekanntes Mädchen rein aus Instinkt beschützt. Es sollte kein Fehler gewesen sein.

Nach der Auseinandersetzung mit den Schwestern stellte sich das Mädchen mir unter dem zuvor genannten Namen vor. Sie war überaus dankbar und umkreiste mich lebhaft. Ihre Dankbarkeit reichte so weit, dass sie mir anbot, mit zu ihr nach Hause zu kommen und mich ihrer Mutter vorzustellen. Ich sah dies als eine Gelegenheit, mir eine Bleibe zu sichern und stimmte daher in den Vorschlag ein.
Weiterhin freudig, jedoch ohne viele Worte, hatte mich das Sirenenmädchen dann geführt. Als wir ihrem Zuhause jedoch näher kamen, begann es mir aufzufallen, in was ich mich da hineingeritten hatte. Worauf wir uns zubewegten war kein einfaches Haus, nein, sondern ein gigantisches Unterwasserschloss. Als ich Zoa darauf angesprochen hatte, hatte sie mir dann offenbart, dass sie die Prinzessin dieses Königreichs, Altea, war - ich hätte es von ihrem Verhalten her nie erahnt. Aus dieser Erkenntnis heraus jedoch erkannte ich auch, dass, wenn sie mich zu ihrer Mutter brachte, ich mich bald vor den Augen einer Königin wiederfinden würde.

So war es dann auch gekommen. Zoa hatte mich in das Schloss geführt und mich an Schätzen und Unterwassergärten vorbei in den Thronsaal gewiesen, wo ich ihre Mutter antraf. Zashima Wesper, wie man ihrem Namen nach urteilen konnte, war nicht Zoas leibliche Mutter. Sie war jedoch eine imposant wirkende Sirene und unter allen Umständen ihrer Rolle als Königin gerecht.
Rein in dem Moment als ich ihr gegenüber trat spürte ich, sie war ein Wesen mit nicht weniger magischem Potenzial als mir selbst. In den Augen der Königin jedoch erkannte ich auch, dass sie das Selbe in mir sah. Zoa hatte ihr schnell erklärt, wie heldenhaft ich sie beschützt hatte und ihre Mutter hatte ihren Worten mit Interesse gelauscht. Als das kleine Mädchen geendet hatte, begann die Königin dann mit mir zu sprechen und ich erklärte ihr von meiner Herkunft und meinen nicht vorhandenen Zielen. Das ein mächtiges Wesen wie ich keine Ziele hatte überraschte Zashima sichtlich, doch schien es ihr zu gefallen. Nahezu sofort hatte sie mir ein Angebot gemacht, welches ich nie im Leben abgelehnt hätte. Sie bat mich, die Lehrerin ihrer Tochter zu werden und ich nahm sofort an.
Schnell erkannte ich in meiner Aufgabe als Zoas Lehrerin, dass dieses Mädchen unglaublich wissbegierig war. Nein, nicht nur das. Sie war auch unglaublich fähig, Wissen in ihrem Kopf zu behalten. Dies bezog sich nicht nur auf normale Unterrichtsgegenstände, sondern auch auf Magie. Dieses Mädchen hatte ein Potenzial, dass mich in jeder Hinsicht erstaunte. Es war ein Spaß mit ihr zu lernen und ihr verschiedenste Dinge beizubringen, von denen ich gedacht hätte, nur ich selbst könnte sie beherrschen.

Es vergingen von da an drei Jahre, in denen ich für Königin Wesper deren Tochter Zoa lehrte. Dann kam die Prinzessin eines Tages in unserem Unterricht zu mir und erzählte mir von einem Geheimnis. Sie hatte sich verliebt, jedoch nicht in einen von vielen adeligen Verehrern, Sirenen, die ihre Mutter ihr vorgestellt hatte, sondern in einen Jungen, welcher ihrer Mutter unter keinen Umständen gefallen würde.
Der Junge in Frage war Acan Sharhai, ein Hai im Alter Zoas, nun 17.
Da das Mädchen sich mir anvertraut hatte und ich sie sehr gern hatte, entschied ich mich, ihr zu helfen. In der Hälfte der Fälle, in denen Zoa von diesem Zeitpunkt an ihrer Mutter sagte, sie würde zu ihrem Unterricht mit mir gehen, fand kein Unterricht statt, sondern ich begleitete das Mädchen zu ihrem Freund.
Acan, in meinen Augen, war kein Umgang für eine Prinzessin, doch Zoa verhielt sich auch alles andere als eine Prinzessin, so sah ich es ein. Ich bleib immer in der Nähe der beiden und es schien sie nicht in deren Angelegenheiten zu stören. Der Junghai war mir dankbar und gab mir sein Wort, es mir irgendwann zurückzubezahlen.

Die glücklichen Tage zogen sich in die Länge. Dann jedoch, an einem Tag, der wie jeder andere hätte sein sollen, fand ich die Königin im Gespräch mit den Aurelia Schwestern. Ich wartete versteckt, bis die ungebetene Gesellschaft verschwunden war, bis ich in das Sichtfeld der Königin trat und sie nach dem Hintergrund dieses Treffens fragte.
Sie war mir gegenüber kühl gewesen und ich ahnte schnell, was passiert war. Sie hatte herausgefunden, dass ich Zoa zu einem Treffen mit einem unmöglichen Verehrer verholfen hatte. Sie schrie mich an, voller Zorn und erklärte mir, dass sie Zoa den Quallenschwestern überlassen hatte. Dies hatte mich zutiefst geschockt. Ich hinterfragte, wie sie ihrer Tochter so etwas antun konnte, doch sie erwiderte nur, sie habe nie eine Tochter gehabt hatte und zog sich in ihre Gemächer zurück. Wut war in mir aufgekommen und ich hatte das Schloss verlassen. Ich hatte nachgesehen, ob ich Zoa noch irgendwo vorfand, doch sie war bereits verschleppt worden.
Mein nächstes Ziel war Acan. Ich erklärte ihm die Situation und entfachte eine Wut in ihm, die meiner gleich kam. Er rief sofort eine Gruppe an Haien und zusammen machten wir uns auf zu dem zweiten Schloss auf dem Grund des Sees, dem Mittelpunkt des zweiten Königreichs, Koras, wo mein Begleiter unsere Freundin vermutete.

Der Hai hatte Recht behalten. Ein Schloss aus weißen Korallen türmte über einem Reich nicht ungleich dem der Königin Wesper. Wir näherten uns, doch hatte man unsere Ankunft bemerkt.
Die Aurelis Schwestern kamen uns entgegen und ein Kampf entbrannte. Ich schickte den Jungen und seine Haie voran und kümmerte mich selbst um das Trio, welches mir so ähnlich war. Sie hatten versucht mich zu umkreisen, mich mit Blitzen zu erschlagen, das Wasser um mich herum mit Eis zu frieren, doch ich durchbrach ihre Attacken erneut. Ich hatte mich an das Wasser inzwischen gewöhnt und war den dreien nun mehr überlegen als zuvor. Als sie dies erkannten, wollten sie erneut die Flucht ergreifen, doch dieses Mal war ich zu wütend dafür, um dies geschehen zu lassen. Ihr Blut färbte dkurz darauf das Wasser, das sich hinter meiner Schwanzflosse herzog.
Als ich das Schloss betrat kam mir ein Schwall weiteren Blutes entgegen und ich ahnte nichts Gutes. Ich folgte der Spur und erreichte einen Thronsaal, wo ich Acan und die Königin dieses Schlossen inmitten eines Packs aus toten Haien sah.
Der Name der Königin war Medusa Chironex, eine gigantische Qualle und in ihren Händen hielt sie niemanden anderen als eine bewusstlose Zoa. Als die Königin mich erkannte, blickte sie mich mit ihren roten Augen wütend an. Sie hatte bereits von mir gehört, sprach von mir in unbeeindruckter Stimme und erwähnte, welch gute Arbeit ich mit Zoa geleistet hatte. Auf das hin fragte mein Haifreund, was sie mit Zoa gemacht hatte und kühl erklärte die Qualle, sie hätte deren Jugend, deren Magie, deren Alles in sich aufgesogen.
Diese Worte, so grausam sie auch waren, so sehr sie den jungen Acan auch erzürnten und dazu trieben, in sein Verderben zu rennen, hatten sie für mich eine andere Bedeutung. Das simple Wort „Alles“ hatte gereicht, um meine Gedanken zu vernebeln und meine magische Stärke ins unermessliche steigen zu lassen…
Die Flosse, die meine Beine ersetzte, zerbarst und wurde von unzähligen kräftigen Tentakeln, wie die eines Kraken, ersetzt. Mit diesen packte ich die Königin und innerhalb von Sekunden hatte ich sie in Stücke gerissen.

Acan, auch wenn seine Wut ihn blind in den Kampf stürzen hatte lassen, war meiner ungebändigten Wut entkommen und hatte Zoas bewusstlosen Körper in Sicherheit gebracht.
Als ich nach meiner Beherrschungslosigkeit wieder zu mir kam, saßen die beiden neben mir auf dem Boden des von Blut gefüllten Thronsaals. Der Hai erklärte mir, dass die Zoa, die er da in seinen Armen hielt, kein Lebenszeichen mehr von sich gab.
Stumm erhob ich mich, während meine Tentakel sich wieder in eine Flosse verwandelten. Ich wollte diesen Ort nicht mehr sehen, ich wollte keine Sirenen mehr sehn, ich wollte keine Quallen mehr sehn, ich wollte keine Haie mehr sehn. Ich schwamm aus dem Schloss, ungeachtet Acans Rufen hinter mir, nach oben, zur Wasseroberfläche, von wo ich sah, welch einen kleinen Teil dieser Welt ich erst gesehen hatte.
Ich ließ den großen See hinter mir und machte mich auf, weitere Abenteuer in dieser chaotischen Welt zu erleben.



[Bild: grimmountain.png]

Dieses Mal möchte ich euch von meiner ersten großen Liebe und meinem Zusammentreffen mit meinem treusten Partner erzählen.
Es war an einem stürmischen, bewölkten Tag. Ich wanderte durch eine Bergregion - Großteils waren es steinerne Riesen ohne das geringste Anzeichen von Vegetation. Ich hatte kein Ziel und sah in diesen Bergen eine nette Abwechslung von den Ebenen und Wäldern, die ich die letzten Monate davor durchkreuzt hatte.
Nahe dem Gipfel dieses Berges fand ich überraschenderweise ein Dorf, in welchem einige Menschen lebten. Sie huldigten einem Drachengott, so nannten sie ihn, doch an Götter mochte ich nicht glauben, bevor ich sie nicht gesehen hatte. Als ich dies zu einem Passanten sagte, gab er mir lachend Bescheid, dass ich den Gott doch selbst kennenlernen sollte, denn er befände sich in einem Tempel, nahe dem Dorf. Nun doch etwas interessiert in die Sache folgte ich dem Rat des Passanten und suchte besagten Tempel auf - es war mehr ein großes, goldenes Portal vor einer mit Fackeln beleuchteten Berghöhle als ein wirklicher Tempel, doch es hatte Stil, musste ich zugeben.
Ich wanderte bis ans Ende des Tempels, wo ich auf einem goldenen Thron eine Gestalt sitzen sah. Sie saß nicht normal auf dem Thron, sondern lag seitwärts darauf. Neben dem Thron stand ein kleiner goldener Tisch, auf dem eine Schüssel voller Weintrauben stand. Derjenige, der dort saß hielt eine Rebe von Weintrauben über seinem Gesicht und riss sich herzhaft eine Traube mit seinen Zähnen herab.
Es war ein grauhaariger junger Mann, mit großen lederartigen schwarzen Flügeln, welche nicht von irgendwelchen Knochen durchzogen zu sein schienen, da sie wie ein Tuch über den Thron auf den Boden hinab hingen. Als er mich bemerkte, verschluckte er sich an der Weintraube in seinem Mund, warf die Rebe sofort in die Schüssel zu den anderen, hustete, räusperte sich und stellte sich dann in einer tiefen, an den Höhlenwänden wiederhallenden, imposanten Stimme als der Gott der Berge, Rohan Arcana, vor.

Ich hatte mir nach dieser jämmerlichen Darstellung ein Lachen nicht verkneifen können, woraufhin er mich wütend anfauchte, ich jedoch nur noch lauter lachte. Er gab sich schließlich geschlagen und wartete, bis ich fertig war. Danach hatte ich mich ihm genähert und nahm mir eine Rebe Weintrauben aus deiner Schüssel. Er fragte, was ich mir erlaubte und ich fragte ihn, ob ich allen erzählen sollte, dass er nicht wirklich ein Gott sei. Wie erwartet wurde der Gute sofort lieb wie ein Schoßhündchen - dabei hatte ich doch nur geraten. Hmhmhm~
Ich stellte mich ihm vor und erzählte ihm von meiner bisherigen Reise und er erzählte mir als Gegenleistung, wieso er dies hier tat. Natürlich tat er es, für gratis Essen, Leute die zu ihm aufsahen und gratis Essen. Einer Menge gratis Essen.
Ich hielt mich bis spät in die Nacht bei ihm auf und, trotz anfänglicher Schwierigkeiten und ewigen Neckereien, begannen wir uns recht gut zu verstehen. Schließlich hatte ich mich ins Dorf zurück begeben und mir dort eine Bleibe gesucht.

Ein halbes Jahr war dann vergangen. Rohan blieb der Gott der Berge und teilte seine Gratisspeisen nachts, wenn niemand mehr seine Höhle betreten durfte, mit mir. Er war kein Schwächling und sah nicht schlecht aus. Er stellte sich zwar dumm an, war jedoch in Wirklichkeit recht intelligent und ein spaßiger Geselle. Es hatte nicht lange gedauert, bis wir uns ineinander verliebt hatten und hinter dem Rücken der Dorfbewohner eine göttliche Beziehung in Gang setzten.
Nach und nach begann ich nachts nicht mehr ins Dorf zurückzukehren und meine Zeit lieber mit Rohan zu verbringen. Eines Tages als ich ins Dorf zurückkam erlebte ich jedoch ein Déjà-vu. Ein Dorf voller Blut, Leichen und Gestank erwartete mich.
Dies war ein recht unansehnlicher Anblick - außerdem fragte ich mich, ob dies wohl das jähe Ende meiner Gratismahlzeiten sein würde. Ich hatte sofort begonnen, nach einem Verantwortlichen für dieses Blutbad zu suchen und stolperte über ein kleines Hasenmädchen, welches völlig blutverschmiert inmitten all des Chaos stand und an der Hand einer Frau nagte - an der keine Frau mehr hing.
Ich näherte mich mit einen freundlichen Lächeln, und fragte, ob es ihr denn schmeckte. Nicht auf Späße aus zu sein, sprang das Mädchen jedoch sofort einige zehn Meter in die Luft, als sie mich bemerkte. Dort im Himmel begann ihr Körper hell zu erstrahlen und wie ein Komet schoss sie auf mich herab. Ich hatte es mir leicht gemacht und ein rissförmiges Portal vor mir geöffnet, um sie in eine andere Richtung umzuleiten. Sie krachte in eine Bergwand und löste eine kleine Gerölllawine aus, dann sah sie ein, dass ich ein Gegner war, den man nicht zu unterschätzen hatte.
Sie stellte sich als Aisha Rabbis vor. Ich erwiderte die Freundlichkeit mit meinem Namen und fragte sie, was sie tat. Sie jedoch ging sofort wieder zum Angriff über. Es dauerte eine gute Weile, bis ich das Monsterhäschen niederstrecken konnte und sie mit der Spitze meines Schirms durch ihren Hals hindurch am Boden festnagelte. Sie löste sich in schwarzen Rauch auf und erschien in anderer Form wieder, einige Meter von mir entfernt. Ich ahnte schnell, dieser Kampf war nicht vorbei.

Dieses Mal war es die Form eines silberhaarigen Mannes. Anders als der Hase gab dieser sofort seinen Namen bekannt. Er war Cavo Orléar. Von diesem Herren, oder den Orléars Ansicht hatte ich bereits zuvor gehört. Sie waren eine korrupte Königsfamilie gewesen, einige Jahre zuvor, doch war ihr Königreich nach dem Tod deren Prinzen plötzlich ausgelöscht worden. Ich fragte ihn, wie er mit dieser Königsfamilie verkettetet war und er erwiderte mir knapp, er sei erwähnter toter Prinz. Dies erstaunte sogar mich - hatte ich es mit einem Geist zu tun?
Ich bekam keine Chance auf weiteres Frage-Antwort-Spiel, denn in diesem Moment hatte der Prinz ein einige Meter langes Schwert gezogen und war auf mich zugestürmt. Ungleich dem Hasenmädchen davor, welches versucht hatte, mich mit purer Stärke und der Kontrolle von Gewicht zu bezwingen, kämpfte Cavo intelligent, trickreich, schnell und mit der Fähigkeit Distanzen zu kontrollieren. Es verlangte mir einiges ab, bis ich eingesehen hatte, er war tatsächlich zu stark für mich alleine gewesen. Mit einer galanten Handbewegung hatte ich einen Portalriss zu einem anderen Ort geöffnet und ließ aus diesem heraus niemanden anderen als meinen guten Freund Rohan vor mir auf den blutverschmierten Boden fallen.
Natürlich beschwerte sich mein Freund, war genervt, da er wohl geschlafen hatte und fragte sich, wieso ich ihn ins Dorf gebracht hatte. Ich musste ihm nicht antworten, da Cavo sich uns bereits mit einem Angriff näherte und die Situation sich somit selbst erklärte.
Wir begannen von diesem Moment an zusammen zu kämpfen und schließlich konnten wir den trickreichen Prinzen überraschen und in die Flammen eines „Drachengottes“ hüllen, welche ihn sogleich einäscherten.

Wir hätten uns in diesem Moment gefreut, wenn ich nicht bereits die schwarzen Rauchwolken gesehen hätte, die sich unweit von uns erneut materialisierten.
Ein ungutes Gefühl in meinem Magen ließ mich spüren, dies war die wahre Form unseres Gegners. Ein großgewachsenes Mädchen mit langem lila Haar, glühend roten Augen, Katzenohren, zwei Schwänzen, an deren Enden jeweils eine lebende Fledermaus angewachsen war und zwei große, schwarze Schwingen. Ich wusste nicht, was dieses Wesen darstellen sollte, doch erübrigte sich jede Frage meinerseits, dank meinem Freund Rohan, sofort.
Er hatte von diesem Mädchen bereits gehört. Sie nannte sich Brey Vesvesaria und war eine Kasha. Er erklärte mir, eine Kasha sei ein Wesen, welches Leichen zusammen sammelte und sie in die Hölle brachte, um dort die Flammen der Hölle mit ihnen anzuheizen. Sie waren katzenähnliche Wesen, doch Brey war anders - Ja, das war mir bereits klar gewesen.
Brey Vesvesaria hatte ihre Fähigkeiten als Kasha für ihre eigenen Zwecke genutzt und die Körper und Seelen die sie fand nicht in die Hölle gebracht, sondern genutzt, um sich selbst zu stärken - dadurch war sie zu dem mutiert, was vor mir und Rohan erschienen war.

Mit einer herzlosen, kühlen Stimme machte uns das Mädchen klar, wenn wir schon so viel über sie wüssten, könnte sie uns gleich zu einem Teil von ihr machen. Ich erwiderte darauf lächelnd, dass sie nur Leichen in sich aufnehmen könnte. Sie jedoch lachte dann nur und griff uns an.
Sie war schneller als Cavo und stärker als Aisha. Sie machte uns mit Angriffen aller Art klar, dass ihre Fähigkeit nicht mehr Grenzen kannte als die meinen.
Ich steigerte mich in diesen Kampf hinein. Es gefiel mir einen so würdigen Gegner zu treffen, so dass ich alle Register zog. Ich vergas alles um mich herum, dann tötete Brey Rohan und jeder meiner Muskeln erstarrte vor Schock.
An diesem Moment hatte ich zu ersten Mal realisiert, dass meine volle Stärke mir Unheil brachte. Ich sah, wie Brey Rohan in sich aufsog und sank auf meine Knie. Siegessicher lächelnd hatte Brey mich nach diesem für sie genüsslichen Moment angeblickt. Immer noch sehe ich diesen Anblick hin und wieder vor mir, wenn ich meine Augen schließe.
Meine Kleidung hatte begonnen zu zerreißen, meine Fähigkeiten waren immer noch auf maximaler Stärke gewesen, doch ich hatte lange die Kontrolle verloren. Der Berg auf dem wir gekämpft hatten war fortan als ein Vulkan bekannt gewesen, denn eine Explosion hatte den Gipfel vernichtet, ein Riss hatte sich von dem Mittelpunkt des Kraters bis zu einem unterirdischen Lavasee gegraben und die Lava hatte den Krater gefüllt und war über deren Rände ins Tal geronnen.

Am Fuß des Berges war ich später zu mir gekommen. Brey war halbtot in meiner Nähe gelegen. Ich hätte es dort mit Leichtigkeit beenden können - ihr Leben - doch ich hatte durch sie gegen Tote gekämpft, so ahnte ich, sie könnte auch Rohan für mich zurück holen. Ich heilte Brey Vesvesaria und bot ihr an, mit mir einen Packt einzugehen.

Shikigami, willst du mich begleiten, von meinen, Yukari Arcueids, Kräften zehren und dafür jeden meiner Befehle befolgen? Für mich sein, was für andere wie Sklave und Meister scheint, doch in Wahrheit einer Symbiose gleicht? Shikigami, dein Name wird dein größter Schatz, denn er ist die Leine die dich an mich bindet. Brey Vesvesaria, BREY, schließt du diesen Pakt?

Yukari Arcueid, deine Kraft wird meiner Nahrung sein. Von nun an bis in alle Zeiten, euer Wort ist mein Befehl, euer Wink ist mein Befehl, euer Hinweis ist mein Befehl. Ich liebe euch zu dienen. Yukari Arcueid, ich Brey Vesvesaria, BREY, schließe diesen Pakt…

Ja, von diesem Moment an waren wir aneinander gebunden… und meine wahre Power in Brey versiegelt. Nie mehr sollte ich jemanden verlieren, weil ich meine Kontrolle verlor. Eine neue Yukari war geboren.

[Bild: iCjLV3S.png][Bild: 43066_s.gif][Bild: l1r9YGL.png]

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