vom ''Tellerwäscher'' zum Pokémon-Meister - Druckversion +- Raupyboard (https://www.raupyboard.de) +-- Forum: Allgemein (https://www.raupyboard.de/forumdisplay.php?fid=25) +--- Forum: Literatur und Medien (https://www.raupyboard.de/forumdisplay.php?fid=48) +---- Forum: Fanstories (https://www.raupyboard.de/forumdisplay.php?fid=27) +---- Thema: vom ''Tellerwäscher'' zum Pokémon-Meister (/showthread.php?tid=3143) |
vom ''Tellerwäscher'' zum Pokémon-Meister - Bisaflor9 - 03.05.2007 Joa, ich hatte iwie Lust ne Pokémon-Story zu schreiben ^^' Da ich nich so wahnsinnig viel Zeit hab is das jetzt nur der Anfang... aber der Rest folgt, versprochen ^^ Finn streckte sich. Er hatte keine Lust aufzustehen. Definitiv nicht. Und heute schon gar nicht. Aber er tat es trotzdem, auch wenn er nicht genau wusste wieso. Er schlüpfte in seine Hose und zog sich sein T-shirt über, dann zog er sich ein Paar Turnschuhe an und kämmte sein strohblondes Haar. Als er fertig war, tappte er mit verschlafener Miene zum Frühstückstisch. "Morgen Mama...", murmelte er. "Guten Morgen, Finnilein!", flötete seine Mutter und knallte ihm voller Enthusiasmus einen Teller mit einem halben Butterbrot vor die Nase. Er biss ab. Es schmeckte nach Pappe. Dann nuckelte er demotiviert an einem Glas Orangensaft und stand auf. "Wo willst du denn hin, Finnilein?" "Gute Frage." "Wir müssen doch noch fertig packen! Um acht kommt das Umzugsauto... Es ist fast sechs..... Finni, hast du eigentlich deine Sachen schon in die Kartons?" "Jap." "Dann hilf mir mal mit dem Rest Geschirr!" Aber Finn hatte keine Lust, Geschir zu waschen und in bruchsicher vollgestopften Kartons unterzubringen. Er wollte sich seine Heimatstadt ein letztes mal in Ruhe ansehen. Also redete er sich raus. "Ich kann nicht. Ich hab dem Dingens versprochen dass ich ihm beim Laub harken helfe." "Aber es ist Frühling, Schatzi." "Na und?", fragte Finn, krallte sich noch einen Apfel und verlies dann schleunigst die voller Kartons stehenden Wohnung. Als er dann also durch die noch lange leeren Straßen von Alabastia schlurfte, wurde ihm eines klar. Er würde es nicht vermissen. Hier lebten praktisch keine Menschen. Ein uralter, kauziger Professor, und ein paar andere alte Leute. Und dieser seltsame Typ, Ash, der sich vor langer langer Zeit den Thron des obersten Pokémon-Champions erkämpft hatte und nun in irgendeiner Höhle im fernen Jotho trainierte, stellte alle Pokémon Trainer in den Schatten. Dort, wo er nun hinzog hätte Finn wohl eine weitaus bessere Chance auf eine Karriere als Pokémon-Trainer. Aber wollte er das überhaupt? Er war schließlich weder von sich noch von seinen Pokémon besonders überzeugt. Und Lust hatte er eigentlich auch keine. Seine Pokémon waren Freunde für ihn. Keine Kämpfer. Als er das dachte, zog er drei Pokébälle aus seiner Tasche und öffnete sie. Ein Bisaknosp, ein Evoli und ein weibliches Nidoran. Sie alle waren seine Freunde. Und seine geliebten Erinnerungen. Das Bisaknosp, das ihn nur mit einem genervten und desinteressierten Blick strafte war sein ganzer Stolz. Er hatte es mit viel Mühe trainiert, und es einst als Bisasam von diesem merkwürdigen Professor erhalten. Weich hieß der oder so. Oder Bleich? Er hatte ihn länger nicht mehr gesehen. Das Evoli hatte er von seinem Vater geschenkt bekommen, bevor er nach Hoenn aufgebrochen war. Es war die einzige Erinnerung an ihn, und dafür liebte er es. Und das Nidoran? Es war sein erstes selbst gefangenes Pokémon, und das eher aus Versehen. Er war durschs Gebüsch gekrabbelt, und hatte versehentlich mit der Hand seinen Giftstachel gestreift. Mal von der schweren Vergiftung abgesehen, und den drei Tagen Bettruhe, war das ein Glücksfall. Das Nidoran wich seitdem nicht mehr von seiner Seite. Und es erinnerte ihn an... ähm.... Nunja. Bisaknosp guckte Finn misstrauisch an. Finn hielt ihm den Apfel hin den er eingepackt hatte. Das brach das Eis. Es lächelte, falls Pokémon sowas machen, und biss vom Apfel ab. Nun wollten auch Nidoran und Evoli ein Stück, und die drei futterten zufrieden an dem Apfel herum. Es war zwar zu früh vor Frühstück, aber die drei hatten anscheinend immer Hunger. Bisaknosp vermutlich am meisten, denn für Nido und Evoli blieb kaum etwas. Das war nicht so schlimm, denn sie würden später sowieso noch jeder Frühstück bekommen. Und sowohl Nido und Evoli als auch Finn hatten sich daran gewöhnt, dass Bisaknosp hier das ''Alpha-Pokémon'' war. Finn setzte sich auf eine kleine Bank, und beobachtete die langsam aufsteigende Sonne. Evoli saß auf seiner Schulter, Nidoran neben ihm und Bisa hatte es sich vor seinen Füßen bequem gemacht. Finn kannte Bisa jetzt lang genug. Es war ein loyaler, treuer Freund, konnte aber auch ziemlich störrisch sein und wollte immer seinen eigenen Willen durchsetzen. "Ach man...", murmelte Finn, "Ich will da nich hin." Nido wurde hellhörig. Achso. Den Umzug hatte er ja bis jetzt erst mit Bisaknosp besprochen. Und dem war es eh relativ egal, etwas Abwechslung kam ihm wohl ganz gelegen. Aber Nido sah das anders. Es fiepte wild, und schien von dieser Idee so gar nicht überzeugt zu sein. Moment. Warum protestierte Evoli eigentlich nicht? Achso. Es hatte sich auf seiner Schulter eingerollt und schlief. Irgendwie verständlich um halb sechs. Finn gähnte auch. Aber dann rief seine Mutter nach ihm. "Schatzi, wir müssen uns beeilen! Wenn wir bald losfahren schaffen wir es noch vor dem Berufsverkehr!!" Finn rappelte sich auf und tappte zu ihrem Haus, wo die Umzugsarbeiter bereits eifrig Tische, Schränke und Kartons hin und her schleppten. Finn rief Nido und Evoli in die Pokébälle zurück, und ließ sich von Bisa dann beim Kisten schleppen helfen. Das passte ihm zwar nicht, aber Finn bekam die dumme Bücherkiste allein einfach nicht hoch. Und endlich, kurz nach halb neun, saß er im Auto und ließ sich von seiner Mutter durch Kanto chauffieren. Aber bald würden sie Kanto verlassen, und das war es was ihn irgendwie beunruhigte. Egal. "Erstmal ankommen.", dachte er, und winkte vom Fenster all denjenigen zu, die er nicht mochte und die ihn vermutlich auch nicht mochten. Alabastia und seine Bewohner würde er nicht vermissen. Sicherlich nicht. RE: vom ''Tellerwäscher'' zum Pokémon-Meister - Bisaflor9 - 03.05.2007 Finn rannte über eine saftige grüne Wiese, die überall mit bunten Blumen bedeckt war. Die Sonne schien, und er ließ sich einfach auf das weiche Gras fallen. Bisaknosp war die ganze Zeit hinter ihm gerannt, doch plötzlich blieb es stehen. Es schaute ihn mit noch finsterer Miene an, und wandte sich ab. Dann lief es weg, und die saftigen Wiesen verwandelten sich in ein weiches Polster, in dem er immer weiter versank. Es begann zu regnen, zu schüten, er würde ertrinken oder im Polster ersticken, oder beides. Er schrie, er zappelte, aber es half nichts. Und plötzlich hörte er eine Stimme: "Wir sind da! Finn? Fihinn?!" Finn schreckte hoch. Er war im Auto eingeschlafen. Und Bisa? Das saß gemütlich neben ihm, und guckte dem Regnen draußen beim Fallen zu. "Wie lange hab ich..." "Fünf Stunden.", sagte Finns Mutter, und öffnete die Tür. "Aber das ist jetzt egal. Hilf mir mal beim Auspacken!" Finn gehorchte. Bisaknosp folgte ihm nach draußen, wo die beiden ein wunderschönes nasskaltes Gewitter erwartete. "Hrmpf.. Nimm das Wichtigste mit rein. Den Rest nehmen wir mit wenn es aufgehört hat zu regnen. Finn packte seine Bücherkiste und Bisaknosp nahm den Karton wo sein Laptop und seine Klamotten drin waren. So stapften die Drei in das leere Haus, das von nun an ihr Haus sein würde. Finn hatte seine Kisten in den ersten Stock geschleppt, wo nur ein Bett und ein kleiner Tisch stand. Er stellte die Kartons ab und warf sich auf sein Bett. Dann öffnete er die beiden Pokébälle aus seiner Tasche, und Nidoran und Evoli erschienen. Evoli kuschelte sich neben Finn auf dem Bett ein, und Nidoran sah sich im ganzen Zimmer um, während Bisaknosp mit seinen Ranken schon die Kartons einräumte. RE: vom ''Tellerwäscher'' zum Pokémon-Meister - Bisaflor9 - 07.05.2007 Finn lag auf dem Bett, und beobachtete die fallenden Regentropfen. Der Himmel draußen war grau und dunkel, und Finn konnte kaum etwas erkennen. Nur das gegenüber stehende Haus sah er richtig gut. Es sah ziemlich genau so aus wie das, in dem er nun die nächste Zeit leben würde. Nur die Farbe des Daches unterscheidete sich. Während seines graublau war, war das andere eher grau-grün. Plötzlich entdeckte er eine Regung am gegenüberliegenden Haus. Die Balkontür ging auf, und ein Mädchen trat heraus. Viel konnte Finn nicht erkennen, nur dass sie lange, schwarze Haare hatte, die sie an beiden Seiten zu Zöpfen zusammengebunden hatte, ein Violettes Shirt und einen weißen, knielangen Rock trug. Sie beugte sich nach unten, und Finn vermutete dass sie Blumen goss oder so etwas. Dann lehnte sie sich an das Geländer des Balkons, und schaute in den wolkenverhängten Himmel hinauf. Plötzlich ertönte ein lautes, dumpfes Geräusch. Finn richtete sich erschrocken auf, so dass die Decke zurückgezogen und Evoli etwas unsanft aus seinen Träumen gerissen wurde. "Bisaa...", fluchte Bisa, und betrachtete die auf dem Boden verteilten Bücher. Finn sprang auf, und begann die Bücher wieder einzusammeln. "Bisaknosp, Bisa Bisa. Knosp.", stellte Bisa fest, drehte sich um und machte es sich auf dem schlammgrünen Teppich mitten im Zimmer bequem. "Ja, du hast Recht, du hast die eine Pause verdient...", murmelte Finn und packte den Rest selbst aus. Er stellte umständlich das kleine Schränkchen und das Bücherregal auf, und räumte dann alles aus den Kartons in seinem Zimmer ein. Als er fertig war hatte es aufgehört zu regnen. Also ging er mit Nidoran zusammen nach unten, um noch mehr Kisten und Kartons zum einräumen zu holen. Aber als er unten angelangt war, hielt ihn etwas auf. Oder besser: Jemand. "Hey!", begrüßte ihn das schwarzhaarige Mädchen mit den Zöpfen, und lächelte ihn schüchtern an. "Hallo!", erwiderte Finn, und stellte fest dass sie von nahem echt nett aussah. "Bist du neu hier?" "Ehm ja." "Ich bin Hannah!", stellte sich das Mädchen vor, und hörte nicht auf zu lächeln. "Finn.", sagte Finn, und versuchte auch ein Lächeln, auch wenn es ihm nichr recht gelingen wollte. "Soll ich dir mal die Gegend zeigen? Wurzelheim ist nicht gerade groß... aber ein paar größere Städte liegen in der Nähe!", fragte Hannah. Finn nickte feudig. "Das wäre toll!" "Na dann los!", rief Hannah, und lief ein paar Meter vorraus, laut Schild in Richtung ''Rosaltstadt''. RE: vom ''Tellerwäscher'' zum Pokémon-Meister - Bisaflor9 - 25.06.2007 Finn stammelte noch ein "W...Warte!", dann rannte er Hannah hinterher. Beziehungsweise, er wollte ihr hinterher rennen. Er hielt inne, als er ein lautes Fiepen hörte. Nidoran! Er nahm das kleine Pokémon hoch und lief los. Als er keuchend Rosaltstadt erreichte, lehnte Hannah bereits etwas gelangweilt an der Außenwand des Pokémon-Marktes. "Weiter! Weiter!", ermunterte sie ihn, "Rosaltstadt ist auch langweilig. Rosarote Altstadt praktisch...", sie grinste. "Ich... aber... laufen.... puh.", keuchte Finn. "Na gut." Hannah gestattete Finn eine kleine Pause. "Aber nachher gucken wir Blütenburg City an!" Finn nickte etwas ängstlich. "Nido?", fragte das kleine blaue Etwas auf seinem Arm. "Oh.", sagte Finn, "Du hast Recht. Wir sollten echt was essen." Hannah nickte. "Deshalb wollt' ich ja nach Blütenburg. In dem Kaff gibts natürlich kein Restaurant oder so..." Finn legte den Kopf schief, "Aber im Supermarkt müsste es doch was geben!", sagte finn und deutete auf die Wand, an die sich Hannah lehnte. "Ja. Ich hab zwar keine Lust auf Fertig-Fraß, aber für dein Nido sollt's reichen." Nido warf ihr einen missbilligenden Blick zu, den sie nur mit einem Zwinkern quittierte. Finn zahlte eine Dose Pokémon-Futter und eine Flasche Apfelsaft. Er hatte jetzt keinen Hunger auf Konserven und Hannah schon gar nicht. Sie einigten sich darauf, nach Blütenburg City weiter zu reisen und dort im Café etwas zu essen. Nido machte sich über das Pokigree her, und Finn lernte auf dem Weg nach Blütenburg City die Beschriftung der Dose auswendig ("Pokigree - Wir lieben Pokémon! Das günstige und gute Pokémonfutter für Jedermann!"). Hannah schwieg. In Blütenburg City angekommen lief Hannah gleich zu dem kleinen Teich hinüber und öffnete den einzigen Pokéball an ihrem Gürtel. "Schmerbe!" Finn musste sich das Lachen verkneifen, als dieses kleine Würmchen aus dem Pokéball auftachte und durchs Wasser glitt. Hannah ignorierte Finns verkniffenes Grinsen, und grapschte stattdessen einfach einen Klumpen Pokémonfutter aus der halbvollen Dose in seiner Hand. Schmerbe fraß gierig und machte: "Schmerb, Schmörb!" "Hab ich dir eigentlich erzählt," begann Hannah, "Dass Professor Birk übermorgen Pokémon verteilt?" "Professor Birk?" "So ein alter, ziemlich fetter Heini. Er gibt den neuen Pokémontrainern das erste Pokémon. Aber er hat eigentlich immer zuviele. Ich glaub wir kriegen trotzdem eins." Finn nickte. "Wir können ja mal gucken." Hannah rief Schmerbe zurück und setzte sich dann ans Ufer. "Erzähl doch mal... Wo kommst du eigentlich her und wie ist es da so?" |