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+--- Thema: BGH-Urteil zum Thema Schufa-Auskunft (/showthread.php?tid=20740)
BGH-Urteil zum Thema Schufa-Auskunft - Dr_Witzlos - 29.01.2014
Jeder der sich gerne ein Auto kaufen möchte oder wenn man ein Kredit aufnehmen möchte, muss sich vorher bei der Schufa sich erkundigen ober man Kreditwürdig ist. Aber wie kommt die Schufa auf das Ergebniss??? Keine Chance auf Auskunft. Gestern den 28.01. urteilte das Bundesgerichtshof(BGH) das der Kunde KEIN Recht hat, nach zu fragen, wie die Rechnung zustanden kam.
Grund: Es verstößt gegen das Geschäftsgeheimnis.
Weiteres hier auf diesem Link.
Wie seht ihr die Sache?
Ist es Rechtens, wegen Geschäftsgeheimnis den Kunden zu verschweigen wie die Rechnung zusammen kommt?
Diskutiert und schreibt was ihr dazu denkt.
RE: BGH-Urteil zum Thema Schufa-Auskunft - Barghest - 29.01.2014
Ich kenne mich zwar mit dem deutschen Gesetztesurwald nicht so gut aus, aber so aus dem Bauch heraus hätte ich auch gesagt, dass ich gerne wissen würde, wie sich meine Bewertung zusammen setzt. Theoretisch könnte es sich ja um pure Willkür handeln, wenn die Zusammensetzung der Rechnung verschwiegen wird.
(Ich habe übrigens die Umfrage etwas umformuliert. Ob es rechtens oder nicht ist, können wir hier nicht sagen, nach der persönlichen Meinung fragen aber schon.)
RE: BGH-Urteil zum Thema Schufa-Auskunft - dragonfly1989 - 29.01.2014
puuhh ein schweres thema. Die schufa verdient ihr geld mit diesen bewertungen. Wenn ich jetzt genau weis wie sie ihr scoring machen könnte ich theoretisch ein konkurrenz unternehmen gründen. Daher ist es schon richtig das die genaue formel geheim bleibt. Allerdings welche daten in den kochtopf kommen muss ja genannt werden. Unterm strich ist es nichts anderes als die zutatenliste auf lebensmitteln. Du bekommst zwar gesagt was drinnen ist allerdings nicht in welchem verhältnis und wie es verarbeitet wird. Was mich aber nervt ist dass bei zu wenig daten einfach daten der umgebung verwendet werden.
RE: BGH-Urteil zum Thema Schufa-Auskunft - Sylvermoon - 29.01.2014
Ich persönlich würde natürlich auch gern mal das Rechnungsverfahren der Schufa sehen, das würde wahrscheinlich jeder gerne, denn diese Firma kann einem viele Unannehmlichkeiten bereiten. Nichts desto trotz müssen wir das BGH-Urteil akzeptieren, es ist schließlich eines der höchsten Gerichte und die werden sich schon intensiv damit beschäftigt haben.
Nachvollziehen kann ich es auch - schließlich ist diese Formel das wichtigste, was diese Firma besitzt. Sie verdienen durch die Auskünfte ja ihr Geld
Das Problem ist auch, dass diese Firma alles weiß, was wir so mit unserem Geld machen. Deshalb sehe ich auch das Urteil nicht als so schlimm an. Man muss schließlich auch selbst wissen, was man so anstellt. Die Schufa gibt wahrscheinlich niemandem ein schlechte Auskunft, warum auch? Die Schufa persönlich wird daran nichts verdienen - und die Firmen auch nicht ...
RE: BGH-Urteil zum Thema Schufa-Auskunft - Barghest - 29.01.2014
Zitat: Die Schufa gibt wahrscheinlich niemandem ein schlechte Auskunft, warum auch?
Ich finde du sprichst hier einen anderen Knackpunkt an. Die Schufa lässt sich, wie ich finde, gut mit einer der bekannten Raitingagenturen vergleichen (berichtigt mich, wenn ich mich irre) und bei diesen hat man schon gesehen, was im großen Stil bei falschen Bewertungen schief gehen kann. Es ist durchaus einleuchtend, dass die Schufa niemand außenstehendem Einsicht gewähren will, jedoch finde ich dies nur bedingt gerechtfertigt. Ich weiß allerdings auch nicht wie es dort mit Kontrollinstanzen aussieht, die falschen Bewertungen vorbeugen sollen.
Dass es jedoch nicht rechtens ist, dass normalen Menschen kein Einblick in besagte Formel gewährt wird will ich nicht sagen, schließlich hat der BGH ja nicht aus Jux und Tollerei das nun bestehende Urteil gefällt.
RE: BGH-Urteil zum Thema Schufa-Auskunft - Sylvermoon - 29.01.2014
Das Problem mit den Rating-Agenturen ist prinzipiell ein anderes. Dabei lässt sich erkennen, dass die Rating-Agenturen sehr stark auf die USA abziehlen. Es ist meiner Meinung nach allein schon ziemlich ungerecht, dass nur die USA-Agenturen anderen Ländern ihr Rating verändern können, ohne das diese etwas dagegen tun können.
Ich will aber nicht sagen, dass die Schufa eine ähnliche Macht hat wie diese Agenturen. Natürlich ist die Schufa für alle Kreditinstitute das Maß aller Dinge. Das ist das Kernproblem. Und Kontrollinstanzen gibt es sowieso kaum. Das liegt daran, dass die Schufa komplett vom Deutschen Staat unabhängig ist. Zwar ist rechtlich geregelt, was sie so darf und was sie rausgeben muss, aber der Staat hat keinen Einfluss auf die Schufa.
Und das Problem mit den Nachmachern der Schufa sehe ich nicht. Schließlich kann und wird nur die Schufa von sich sagen können, dass sie alle Daten haben, weil alle Unternehmen ihre Daten übermitteln.