[Story] The Tribes - Der Anfang einer Buchidee - Druckversion +- Raupyboard (https://www.raupyboard.de) +-- Forum: Allgemein (https://www.raupyboard.de/forumdisplay.php?fid=25) +--- Forum: Literatur und Medien (https://www.raupyboard.de/forumdisplay.php?fid=48) +---- Forum: Fanstories (https://www.raupyboard.de/forumdisplay.php?fid=27) +---- Thema: [Story] The Tribes - Der Anfang einer Buchidee (/showthread.php?tid=19457) |
[Story] The Tribes - Der Anfang einer Buchidee - Vorador - 03.10.2012 Kapitel 0 - Ein Buch „Bitte, bitte!“, bettelte das kleine Kind. Die Frau strich dem Kind, einem Mädchen von etwa sieben Jahren, durch das Haar. „Bitte was?“, fragte sie neckend. „Bitte lies nochmal aus dem Buch vor!“, quengelte das Mädchen. Mit einem gespielten Seufzen zuckte die Frau mit den Schultern und nahm das Buch, aus dem sie gerade eben noch gelesen hatte, wieder zur Hand. Zufrieden kuschelte sich das Mädchen an ihre Seite und die Frau strich ihr sanft über den Rücken während sie aus dem Buch vorlas. „Der Planet Erde wird auch der 'Blaue Planet' genannt, da er aus dem All betrachtet hauptsächlich blau schimmert. Das Blau sind die Ozeane, gigantische Mengen Wasser, die gut zwei Drittel der Oberfläche der Welt bedecken. Das Wasser der Ozeane ist Salzwasser und daher zum trinken nicht geeignet. Das trinkbare Süßwasser entspringt zahlreichen Quellen auf dem Festland und sammelt sich in Seen und Flüssen. Diese winden sich über weite Strecken durch das Land, bis sie zum Ozean gelangen. Ebenfalls kann man Süßwasser gewinnen in dem man Meerwasser kocht und den aufsteigenden Dampf auffängt. Nach einer Weile setzt sich Wasser ab und kann getrunken werden. Das ist das gleiche wie mit dem Regen, nur das dabei niemand das Meer zum kochen bringt, es verdampft von alleine durch die Sonne. Ebenso können Schnee oder Eis durch ausreichende Wärme geschmolzen und wieder in Wasser umgewandelt werden.“ Das kleine Mädchen hatte verträumt seine Augen geschlossen und den Kopf auf den Schoß der Frau gelegt. Diese klappte vorsichtig das Buch zu und sah sich um. Einige der anderen Kinder hatten sich in einem Kreis versammelt und der Geschichte gelauscht. Viele waren zusammengesunken und eingeschlafen und die Frau konnte es ihnen nicht verdenken. Es war spät in der Nacht und selbst ihr fielen langsam die Augen zu. Sie nickte einem wachhabenden Männer zu und dieser hob vorsichtig das Mädchen von ihrem Schoß um es ins Bett zu tragen. Andere Erwachsene die dem Erzählten mit unterschiedlichen Gesichtsausdrücken gelauscht hatten traten nun vor und trugen die anderen Kinder in die Betten, so wie jede Nacht. Die Frau legte das Buch neben sich auf den Boden und massierte sich die Beine. Sie konnte sie seit Jahren nicht mehr spüren, aber dennoch, wenn sich Blut staute konnte es im schlimmsten Fall zum Absterben der Beine führen. Einer der Wächter setzte sich neben die Frau und starrte in die Flammen des nahen Lagerfeuers. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was die Kleinen an diesen Dingen so toll finden.“, sagte er schließlich. „Ich meine, keines der Kinder hat jemals das Meer, geschweige den Schnee oder Eis gesehen. Und das was heutzutage als Regen fällt würde ich mindestens fünfmal filtern bevor ich mir auch nur überlege es zu trinken.“ Die Frau sah den Mann an und seufzte dann. „Ich weiß was du meinst, aber war es nicht schon immer so? Das was man nicht kennt ist halt immer am interessantesten. Außerdem sind in dem Buch auch Bilder drin, also wissen sie in etwa wie es aussieht.“ Die Antwort war nur ein Schulterzucken. „Kann schon sein, aber dennoch. Ich meine Bilder sind doch eine Sache, aber es selbst zu sehen eine ganz andere. Außerdem sollten wir bedenken um was für ein Buch es sich hier handelt.“ Die Frau nahm das Buch wieder zur Hand. 'Mein erstes Buch über Wasser' lautete der Titel und obwohl es durch die häufige Beanspruchung sehr verschlissen war, konnte man auf dem Einband noch einen einfach gezeichneten, lächelnden Jungen sehen der mit einem Fragezeichen über dem Kopf neben einem Erwachsenen in einem weißen Kittel stand. „So etwas haben mir meine Eltern vorgelesen als ich noch nicht sprechen konnte und gerade anfing zu lernen wie man auf zwei Beinen steht.“, meinte der Wächter mit einem schiefen Grinsen. „Ja, meine auch.“, murmelte die Frau und legte das Buch wieder weg. „Aber das ist jetzt schon lange her.“ „Mensch Jasper, verbreitest du wieder miese Stimmung?“, lachte ein dunkelhaariger Mann der hinter den sitzenden Wächter trat und diesem spielerisch mit dem Finger drohte. „Keine Absicht!“, verteidigte sich der Wächter namens Jasper. „Ich werde halt immer etwas depressiv wenn ich darüber nachdenke. Und dann zieh ich automatisch alle mit runter, damit ich nicht so alleine bin.“ Der Mann der ihn gescholten hatte gluckste in sich hinein, während er sich über die Stoppeln auf seinen Wangen strich. Dann hob Jasper den Kopf und sah dem Neuankömmling ihm ins Gesicht. „Was machst du eigentlich hier, Jerral? Ich dachte du hättest noch was zu tun?“ Jerral grinste bis über beide Ohren als er längliches Paket hinter dem Rücken vorzog und es Jasper in den Schoß warf. Vorsichtig hob dieser es auf und packte es aus. Jasper's Augen wurden groß als ein matt schimmerndes Kurzschwert zum Vorschein kam. „Du hast es repariert?! Aber wie? Ich dachte es wäre hinüber!“ Jerral lachte zufrieden. „Ich kann dir auch sagen, dass es nicht einfach war. Aber wie du es fertiggebracht hast dein Schwert zu zerbrechen ist mir noch immer ein Rätsel.“ Jasper wurde rot und sah zur Seite. Die Frau kicherte leise und sah dann zu Jerral. „Er hat versucht Sarah mit seiner 'Schwertkunst' zu beeindrucken und hat es beim Versuch eine massive Eisenstange zu durchtrennen zerbrochen.“ „Woher weißt du das?!“, rief Jasper und sah entgeistert zu ihr rüber, worüber diese nur lauter lachen musste. „Mama Kassandra hat überall Augen und Ohren, mein Freund.“, erklärte sie im verschwörerischen Tonfall. Jerral fixierte Jasper mit bohrendem Blick. „Eine Eisenstange, ja?“, knurrte er. „Ich glaube ich sollte gehen, hab noch Wachdienst und so.“, stammelte Jasper während er davonhastete. Kassandra sah Jerral vorwurfsvoll an. „Das hast du extra gemacht.“, sagte sie. „Kann sein.“, erwiderte Jerral und setzte sich neben sie. „Und was wenn dem so wäre?“ Die Frau lächelte. „Dann würde ich mich fragen, warum du ihm nicht hinterherläufst. Schließlich hat er eines deiner Schwerter ruiniert.“ Jerral legte seinen Arm um Kassandra's Schultern. „Weil ich lieber dir auf die Pelle rücke statt ihm.“, sagte er und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Kassandra lachte und drückte ihn spielerisch weg. Dann schmiegte sie sich an ihn und sah in die Flammen. „In gewisser Weise bin ich froh, dass alles so ist wie es ist.“, sagte sie plötzlich. „Was meinst du?“, fragte Jerral und strich ihr durch das fuchsrote Haar. „Naja, du weißt schon. Der Kataklysmus und all das. Ich bin froh dass alles so gekommen ist wie es gekommen ist.“ Jerral sah sie fragend an. „Warum?“ Sie kicherte und kuschelte sich noch enger an ihn. „Weil ich dich sonst nie kennengelernt hätte.“, schnurrte sie und gab ihm einen Kuss. OT: Was ihr hier lest ist der Anfang einer Geschichte die mir schon länger im Kopf herumspukt und die ich nun zu Papier bringe. Das Setting ist eine dystopische, also negative, Zukunft in der die Welt und Zivilisation, wie wir sie kennen, durch ein weltumfassendes Ereignis, dem Kataklysmus, grundlegend verändert bzw. zerstört wurde. Das hier ist nur der Anfang, ein kurzer Einblick in das Leben eines Stammes, einer Gruppe von Menschen die sich zusammengeschlossen haben. Die Story wird fortgesetzt und gelegentlich werde ich Teile hier posten, damit ihr sie euch zu Gemüte führen und kommentieren könnt. |