Raupyboard
-- Engelsburg -- - Druckversion

+- Raupyboard (https://www.raupyboard.de)
+-- Forum: Allgemein (https://www.raupyboard.de/forumdisplay.php?fid=25)
+--- Forum: Literatur und Medien (https://www.raupyboard.de/forumdisplay.php?fid=48)
+---- Forum: Fanstories (https://www.raupyboard.de/forumdisplay.php?fid=27)
+---- Thema: -- Engelsburg -- (/showthread.php?tid=179)

Seiten: 1 2


-- Engelsburg -- - Iruini - 19.03.2006

1.Kapitel
- Der Anfang des Bösen -
Die Geschichte beginnt in einem kleinen Dorf im Land Irgenia. Es ist ein Land, in dem noch die mystischen Wesen und Fabeltiere gegenwärtig sind. Das Dorf, dessen Namen niemand kannte, nicht einmal die Bewohner selbst, wahrscheinlich hatte es keinen Namen, war umgeben von sattgrünen Wiesen, auf denen der Mohn, die Gänseblümchen und der Klee blühte. Es gab einen großen Wald und hin und wieder konnte man ein Paar Adler über den Wipfeln der großen Eichen, Buchen und Kiefern ihre Kreise ziehen sehen.
Auf einem Hügel, der neben dem Wildbach lag, saß das Greifenmädchen Ellion. Mit ihren Bernsteinfarbenen Augen, sah sie die ersten Sonnenstrahlen der frühen Morgensonne, die so eben hinter dem großen Berg Engelsburg hervor gekommen war und genoss sie. Ihre Hüftlangen, braunen Haare wehten im Wind und ihre weißen Greifenflügel schwangen schwach hin und her.
„Es wird sicher ein schöner Tag, genau wie Gestern. Unsere neue Königin wird sich freuen, dass sie an so einem Tag ihren Thron besteigen kann.“ Dachte sie, stand auf und schritt den Wildbach entlang nach hause. Dort wurde bereits schon alles festlich geschmückt. An en Bäumen hingen Girlanden und auch Laternen. Das kleine Musikorchester nahm bereits seinen Platz auf der extra angefertigten Bühne ein. In zwei Stunden sollte die Krönung stattfinden. Wenn der Holzhaufen oben auf der Spitze der Engelsburg angezündet wurde und man das Feuer sah, wusste das Dorf, dass es nun eine neue Königin gab. Während Ellion durch die Festlichkeiten ging, traf sie ihre 3 besten Freunde, Ike einen Elfen mit den typischen langen Ohren, schwarzen Haaren und immer noch einen Kopf kleiner als Ellion. Ike war sehr lebhaft und Ellion hatte ihn noch nie mit mieser Laune gesehen. Neben Ike saß Neila auf einem Holzstumpf. Eigentlich sah sie aus wie ein ganz normaler Mensch, doch der erste Eindruck täuschte. Denn sah man ihr in die Augen, merkte man dass sie rot waren und betrachtete man sie von hinten, konnte man 5 Kupferfarbene, lange Vogelfedern aus ihrer Hose, oberhalb ihres Pos ragen sehen. Wenn sie sich verwandelte wurde sie zu einem Phönix. Phönixe werden in ihrer eigenen Asche wiedergeboren, ihre Tränen heilen Krankheiten und Wunden und Phönixe können schwere Lasten tragen. Ihre etwa einen Meter langen Haare, flocht sie stets zu einem Zopf. Sie war die Vernünftige in der Gruppe und auch die schlauste.
Der letzte in der Gruppe war Zeto. Über ihn wusste man nicht viel, außer das seine Mutter ein Einhorn war und sein Vater ein Mensch. Deshalb hatte er wohl auch diese Schulterlangen silberweißen Haare und die Eisblauen Augen. Zeto war immer etwas zurückhaltend, aber wenn ihm etwas nicht passte sagte er seine Meinung. Manchmal lebte er auch richtig auf, tat verrückte Sachen und erzählte Witze.
„Ich habe das Gefühl, dass heute etwas Schreckliches geschehen wird“, sagte Zeto. „Wie meinst du das?“ „Es ist ein schöner Tag und jeder weiß, dass der schwarze Drachenherrscher in einen endlosen Schlaf gefallen ist“, meinte Neila. Zeto stand auf, sagte eine Weile nichts und flüsterte dann: „Es könnte ja sein, dass man ihn irgendwie aufgeweckt hat. Der Schlaf ist kein unbrechbarer Zauber. Ich habe wirklich das ungute Gefühl das etwas Schreckliches passieren wird.“
Er schrak zusammen. Ike hatte ihm einen Klaps auf die Schulter gegeben. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht rief er: „Nun mach dir doch nicht ins Hemd! Es wird nichts passieren. Du hast nur Angst um unsere zukünftige Königin, weil du in sie verliebst bist.“
Zeto lief knallrot an: „Ach du hast ja keine Ahnung!“ Mit diesen Worten drehte er sich um und lief einen Weg entlang der in den Wald führte.
Ellion und Neila mussten sich ein Grinsen verkneifen. Jeder im Dorf wusste, dass Zeto in Prinzessin Jasmin verliebt war, aber Zeto gab es nicht zu, obwohl er jedes Mal rot anlief, wenn man ihren Namen nannte oder über sie sprach.
Neila fing sich wieder schneller als ihre Freundin und sagte im drohenden Tonfall: „Ike, ich denke es wird Zeit das du dich bei Zeto entschuldigst, oder ich werd mal eben deine Ohren anbrennen lassen.“
Ike grinste trotz der Drohung weiter: „Ja klar und nebenbei kann ich ihm ja noch erklären das er keine Chance bei Jasmin hat.“
Neila stand wütend auf und Ike sah zu das er das weite suchte. Er schlug denselben Weg ein wie Zeto.
Ellion und Neila fingen an über Jungs zu lästern, was wohl für Mädchen in dem zarten Alter von 15 Jahren normal war. Plötzlich ertönte ein lauter gellender Schrei vom Waldrand her. Die beiden Mädchen sprangen auf und liefen den Weg entlang den die beiden Jungen kurz vorher genommen hatten.
Nach 3 Minuten entdeckten sie jemanden, der am Waldrand sich über eine Person gebeugt hatte, die stark am ganzen Körper zitterte. "Zeto!“ schrieen beide, als sie die Person auf dem Boden erkannten.
Ike, der sich über ihn gebeugt hatte, rief voller Angst: "Zeto! Was ist los mit dir? Was ist passiert?“
„Er, er ist…..wie - wieder da!“ Stotterte Zeto.
„Wer ist wieder da? Sag schon!“ Riefen alle drei entsetzt.
„Der schwarze Drachenherrscher! Sein endloser Schlaf ist vorbei!“
„Aber…“
Doch bevor Neila noch ein weiteres Wort sagen konnte, ertönte von oben aus dem Himmel ein so lautes Gebrüll, dass sich die vier Freunde ihre Ohren zuhalten mussten. Auf einmal wurde es dunkel. Irgendetwas verdeckte die Sonne.
„Ein Drache!“ schrie Ellion entsetzt.
Groß, schwarz, mit giftgrünen Stacheln auf Kopf, Hals und Schwanz und stechend gelben Augen, flog über ihnen der größte Drache, den sie je gesehen hatten. Auf dem Drachen saß jemand. Die Person war völlig in schwarz gekleidet und trug über dem Kopf eine Kaputte, damit man sein Gesicht nicht erkennen konnte.
Blaues Licht blitzte auf und die vier Freunde sanken ohnmächtig zu Boden, während der Drache in Richtung der goldenen Stadt flog, in der die Krönung stattfinden sollte.
Alles war Dunkel. Schwarz wie die Nacht. Doch selbst die Dunkelheit verschwindet einmal, genau
wie die Nacht, wenn der Tag anbricht. Zum Glück, wie viele meinen. Denn ein Leben in völliger
Dunkelheit wäre so eine Art Hölle.
Auf einmal erschien aus der Dunkelheit ein schmaler Lichtschlitz. Dieser weitete sich mit den Sekunden stetig. Bis Ellion erkennen konnte, dass sie in einem Bett in einem gemütlichen Zimmer lag. Rechts neben ihr, lagen Ike, Neila und Zeto ebenfalls in weichen Betten und noch schlafend.
„Na, bist du schon wach?“
Ellion erschrak, sie entdeckte eine alte Frau, die neben einer Eichentür stand, die sie wohl gerade geöffnet hatte.
„Ja sieht so aus. Wo sind wir hier? Wer sind sie? Und wieso sind wir hier?“ Die Fragen sprudelten nur so aus ihr heraus.
„Nun mal langsam mit den jungen Pferden.“ Die Frau stellte das Tablett mit der frischen Milch und der Hühnersuppe, welches sie auf den Händen trug auf einen Tisch ab.
,,Ihr seit in meinem kleinen Haus, mitten im Wald. Und mein Name ist Hedwig . Zu guter letzt noch. Der Förster hat euch auf dem Waldweg liegen sehen und euch zu mir gebracht. Genügt das?“
Ellion dachte eine Weile nach.
„Ich möchte etwas mehr über sie wissen. Ich kenne sie gar nicht.“
„Kindchen, du kannst mich ruhig duzen. Also ich heiße Hedwig, bin 86 Jahre alt und bin so eine Art Heilerin.
Genügt das jetzt? Ich plaudere nie gerne zu viel über mich.“
Aus den anderen Betten erklang ein leises Stöhnen.
„Hört sich so an als wären deine Freunde auch wieder wach.“ Alle vier saßen jetzt aufrecht in ihren Betten, alle mit zerzausten Haaren und müden Gesichtern.
„Wie wäre es mit einem Teller Hühnersuppe, damit ihr wieder zu Kräften kommt?“
„Tut mir leid, aber meine Eltern haben mir beigebracht, nichts von Fremden zu nehmen, selbst wenn sie mich freundlich Fragen.“
Hedwig stutzte. Dann tat sie etwas von der Suppe aus dem Topf in einen Suppenteller und aß sie genüsslich.
,,Also, also wenn das so ist…“ Ike kletterte aus seinem Bett und machte sich ebenfalls einen Teller mit Suppe, brachte sie zurück in sein Bett und fing an sie zu essen.
Das überzeugte auch die anderen und so fand ein förmliches Gerenne auf die Suppe statt.
In der Stille, in der man nur das Klirren des Geschirrs hörte, vernahm Hedwig ein peinlich berührtes „Danke“.
„Schon gut, Kindchen.“ Murmelte die alte Frau.
„Nun ich denke es wird an der Zeit, dass ihr nach Hause geht, bevor sich eure Eltern Sorgen um euch machen.“
Die Freunde sahen dies als eine Aufforderung an und stiegen sofort aus den Betten. Zusammen mit Hedwig gingen sie durch die Küche und durch eine weitere Tür hinaus in den Wald.
„Ihr müsst einfach nur diesem Weg folgen, dann seid ihr in etwa 15 Minuten zu Hause.“
Doch bevor die Freunde auch nur einen Schritt gehen konnten, fingen an die Bäume zu rauschen. Nacheinander rissen sich ein paar Bäume wie von selbst heraus und machten so Platz für ein fliegendes Ding, welches nun zu einer Landung ansetzte.
Alle konnten jetzt erkennen dass es sich um eine goldene Kutsche handelte. An den Seiten hatte sie rosa leuchtende Flügel.
Sanft setzte sie auf dem Waldboden auf, als auch schon die Tür aufgerissen wurde und ein merkwürdig aussehender Mann die Kutsche verließ.
Er hatte so eine Art Gehrock an, allerdings war dieser silber-grau und schimmerte in der Mittagssonne. Mit einer Verbeugung vor Hedwig sprach ehr:,, Sehr geehrte Fee Hedwig, die Krisensitzung von Irgenia wünscht um ihre Anteilnahme. Es ist wirklich von äußerster Wichtigkeit.“
Hedwig sah zu ihm herunter, denn der Mann konnte gerade einmal 1m groß sein.
„Nun gut Alfons, König der Zwerge ich werde der Bitte des Krisenrats stattgeben. Und ich denke, dass diese vier mutigen Mädchen und Jungen, von äußerster Wichtigkeit sein können. Deshalb bitte ich darum sie mitnehmen zu dürfen.“

2.Kapitel
- Die Kriesensitzung –
Die 4 Freunde stiegen mehr als verwundert in die goldene Kutsche ein. Tausend Fragen schossen ihnen durch den Kopf, aber keine wagte es, auch nur eine zu stellen. Also alle 6 im Innern der Kutsche auf den purpurfarbenen und weichen Polstern platz nahmen, erhob sie sich auch schon ganz von allein.
Ike konnte aus dem Fenster erkennen, dass sich die Bäume wieder eingruben und dastanden, als wäre nichts passiert.
„Nun Alfons, was ist denn geschehen? Das letzte Mal wurde die Krisensitzung vor 200 Jahren einberufen, als über die Hälfte des Zentaurenvolkes einfach verschwand.“ Sagte Hedwig.
Alfons, der Zwerg saß etwas bedröppelt auf seinem Polster und suchte offenbar nach Worten. Gerade als er den Mund geöffnet hatte, sprach Hedwig: „Du brauchst es mir nicht zu sagen. Ich habe in deinen Kopf geblickt und gesehen, dass Prinzessin Kisara entführt wurde. Dabei wurde auch fast die komplette goldene Stadt zerstört. Der Entführer ist der Dunkle Drachenherrscher“, Hedwig seufzte, „also beginnt nun das 2. Dunkle Zeitalter unserer Welt.“
Alfons saß immer noch mit offenem Mund da und es sah nicht so aus als würde er ihn auch einmal zu machen. Die Freunde jedoch, waren sehr erschrocken über Hedwigs Worte. Besonders Zeto blickte betroffen zu Boden und krallte seine Hände in das Polster.
Alle wussten, dass das dunkle Zeitalter die schlimmste aller Zeiten von Irgenia war. Selbst der Himmel wurde schwarz durch die Dunkelheit im Herzen des Drachenherrschers. Hedwig räusperte sich. Dem Zwerg Alfons klappte automatisch der Mund wieder zu.
„Meine Liebe Hedwig, sie beeindrucken mich wirklich immer wieder mit ihren Zaubertricks, aber dennoch würde ich es vorziehen, wenn sie demnächst ihre Augen in ihrem Kopf lassen würden. Ansonsten kann ich sie wegen Kopffriedensbruch beim göttlichen Gericht anzeigen. Und sie wissen, liebe Hedwig, dass die Götter nicht zimperlich sind.“
Hedwigs Mundwinkel zuckten.
„Sicher, ich weiß es. Im Übrigen sind wir da, Alfons.“
Die 4 Kinder schauten aus dem Fenster. Die Kutsche schwebte über einem funkelnden See der ein strahlendes Blau hatte.
„Und jetzt?“ fragte Neila. „Das wirst du nun sehen.“ Antwortete Hedwig.
Die Kutsche senkte sich langsam und die Kinder entdeckten eine Glasröhre im See, groß genug für die Kutsche. Sie sank durch die Öffnung der Röhre und war nun unter Wasser.
„Wow!“ riefen alle 4 wie aus einem Munde. Riesige, farbenfrohe Fischschwärme schwammen umher. Schildkröten, Molche, Salamander und……. „Was es gibt sogar Seenixen?!“ rief Ellion verblüfft.
„Natürlich gibt es sie, nur weiß es halt nicht jeder.“ Sagte Hedwig und lächelte.



RE: -- Engelsburg -- - Iruini - 19.03.2006

Nach ein paar Minuten war die Kutsche in der Röhre am Grund des Sees angekommen und bog sie nun nach rechts. Der Boden war bewachsen mit Seegras und Tang. Bunte Fische schwammen darin umher, versteckten sich oder flohen vor der Kutsche. Andere kamen neugierig näher und stupsten mit den Flossen gegen das Glas.
Schon bald entdeckte die Gruppe in der Kutsche große Umrisse in der Ferne. Ihre Gesichter sahen aus wie Gespenster, als sie aus den Fenstern sahen. „Das ist ja eine Stadt!“ Riefen die Kinder überrascht, als die Umrisse deutlicher wurden. „Ganz richtig. Dies ist die versunkene Stadt Meral. Vor mehr als 2000 Jahren stand sie noch auf einem Berg, welcher sich in der Mitte des großen Sees erhob. Eines Tages gab es ein fürchterliches Gewitter. Die Blitze zerstörten den Berg, die Stadt viel in den See. Einen großen Teil von Meral gibt es heute nicht mehr. Die Seenixen leben in den Trümmern. Der Tempel jedoch, ist erhalten geblieben und in seinem Inneren findet die Krisensitzung statt.“ Erklärte Hedwig.
Die Freunde staunten nicht schlecht. Die Glasröhre war jetzt in grünes Licht getaucht, da die Algen und der Tang jetzt auf dem Glas wuchsen. „Seht mal, da vorne.“ Rief Ellion. Vor ihnen befand sich eine silbergraue Wand, die jedoch nicht fest war, da sie kleine Wellen schlug. Die Kutsche glitt einfach hindurch.
Nachdem sie hindurch geglitten war, befand sie sich in einer großen Halle aus weißem Marmor.
„Also hier zu putzen muss echt hart sein.“ Flüsterte Ike. „Ike!“ tadelte Neila ihn. Er hob die Schultern und machte ein Unschuldsgesicht.
Neila rollte mit den Augen.
„Nun denn, “ sagte Hedwig, „alles aussteigen, wir sind da.“ Nacheinander folgten sie dieser Aufforderung und stiegen aus der Kutsche.
Ein Känguru in einem feinen, schwarzen Anzug mit einer hässlichen rosa Krawatte kam auf sie zu gehüpft: „Guten Tag, mein Name ist Slyli und sie müssen Hedwig die Fee und Alfons der Zwerg sein.“
Das Känguru verneigte sich.
„Doch die 4 Grashüpfer dort, mit denen kann ich leider nichts anfangen.“
„Nun das ist meine Begleitung. Ich habe Alfons darum gebeten, sie mitnehmen zu dürfen.“ Sagte Hedwig.
„Und das, obwohl sie ganz genau wissen: Unbefugte dürfen nicht an der Sitzung teilnehmen, liebe Hedwig.“ Widersprach Alfons.
„Oh, ich denke, der Senator wird der gleichen Meinung sein wie ich, wenn er meine Erklärung gehört hat, verehrter Alfons.“ Sagte Hedwig.
„Wie dem auch sei, ich kann nicht entscheiden, was mit den Hüpfern ist. Aber die Sitzung fängt in einer halben Stunde an und ich bitte sie, mir nun zu folgen.“
Slyli führte sie durch einen breiten Gang, der immer wieder Rechts und Links Abzweigungen hatte. In Ihnen standen hunderte von Holzregalen, welche mit tausenden von Büchern voll gestopft waren. „Hier scheint das Wissen dieser Welt gelagert zu sein.“ Flüsterte Zeto.
„Ach ne, Großer, ich dachte das sind alles Märchenbücher. “Zeto sah ihn mit drohendem Blick an.
„Jetzt reißt euch doch mal zusammen!“ Zischten Neila und Ellion. Kopfschüttelnd gingen sie weiter.
Sie bogen nun links ab und standen vor einer dicken Steinwand. Ike wollte gerade den Mund aufmachen und einen passenden Kommentar abgeben, als Slyli ein rotes Buch aus dem Regal rechts von ihm holte und auf irgendetwas im Regal drückte. Die Mauer verschwand.



RE: -- Engelsburg -- - Iruini - 27.03.2006




RE: -- Engelsburg -- - Mogli - 22.06.2006

Ike sagte dazu gar nichts, seine Mutter war ein Einhorn, das stimmte, aber er selbst war nie zu einem Einhorn geworden und dies sollte auch nicht der Fall sein, dafür waren die Gene seines Vaters zu stark.
Der Senator schaute Hedwig mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck an, als würde er fragen: Und was soll das bedeuten?
Hedwig bemerkte es auch und sagte:,, Vier Wesen ist doch mit sicherheit allen klar. Es sind diese Vier Kinder hier gemeint. Ich habe bereits erkannt, dass in diesen Kindern mehr steckt, als nur ihre herrkömmlichen Fähigkeiten. Sie haben Möglichkeiten, die wir nicht haben. Nicht einmal ich."
,,Aber Hedwig," stammelte Ellion, ,, Ich kann nicht die Gedanken von anderen lesen. Ich kann nur Fliegen und das nicht einmal für längere Zeit."
,,Mit der Zeit, erfahrt ihr alles, was ihr wissen müsst."

Der Senator hatte dies ohne ein Wort mit angehört jetzt aber meldete er sich:,, Wir sollten die anderen im Raum befragen, immerhin ist es ihre Welt die auf dem Spiel steht."

Daraufhin schaltete sich ein Zentauer in das Gespräch ein:,, Mein Volk möchte, dass unsere Welt gerettet wird, auch wenn wir sie in die Hand solcher legen müssen, die wir verachten und als niedrigeren Ranges ansehen. Viel Glück."

Eine Meerjungfrau in ihrem Goldfischglas sprach:,, Mein Volk lebt seit tausenden von Jahren in den Meeren von Irgenia, wir lassen sie uns nicht wegnehmen."
Auf einmal standen alle Magischen Wesen, Menschen und Sonstige Lebewesen von ihren Plätzen auf und riefen:,, Rettet unsere Welt, ihr seid die Einzigen, die dazu Fähig sind. Wir vertrauen euch!"

,,Da habt ihr eure Antwort." meinte Hedwig mit einem stillen Lächeln auf ihren Lippen.


RE: -- Engelsburg -- - Mogli - 28.07.2006

Der Senator, sichtlich perplex brauchte einige Zeit um sich zu einer Antwort zu bewegen:,, Na schön, wie ich sehe vertraut euch Irgenia. Dann geht und rettet die Welt, meinen Segen habt ihr."
,,Ihr habt ihn gehört," Hedwig wandte sich an die Kinder, ,,Ich weiß, es geht sicher etwas schnell und ihr versteht vieles nicht doch ich versichere euch, es wird sich bald alles klären.
Ich werde euch jetzt in die Nähe der Engelsburg bringen. Dort werdet ihr einen Freund von mir finden. Er wird euch begleiten und die Verbindung zwischen mir und euch darstellen. Viel Glück!"
Mit einem Mal verschwamm Hedwig und der gesamte Senatsraum vor den Augen der Freunde. In rasender Geschwindigkeit sahen sie ganze Landschaften an sich vorbeiziehen. Dann wurden sie langsamer, bis sie sich schließlich einige Meter entfernt vor einem Dorf wiederfanden.
Die Landschaft ähnelte sehr einer Steppe. Hier und da ein paar Bäume, Büsche und vertrocknetes Gras.
Alle 4 lagen mit dem Gesicht nach unten auf der Erde und rappelten sich schnell wieder auf.
,,Ähm Leute, was bitte ist mit uns gerade passiert?" Ellion fand als erstes ihre Sprache wieder.
,,Also soweit ich es mitbekommen hab, sollen wir Irgenia retten. Wegen einer Prophezeihung. Super ich freu mich schon." meinte Neila ironisch.
Zeto musste nichts sagen, die anderen wussten auch so das ihm der Gedanke nicht gefiel verantwortlich für ein ganzes Land zu sein.
Ike sah das ganze von der positiven Seite:,, Wenigstens sehen wir jetzt mal etwas von Irgenia. So weit weg waren wir noch nie von zu hause."
Ellion wollte gerade mit einem Spruch antworten als sie sah, wie eine Gestalt auf sie zu gerannt kam.
,,Hallo ihr da!" Ein Junge mit rotblonden zerstrubbelten Haaren und Sommersprossen kam nach Atem ringend bei ihnen an und stützte seine Arme auf seine Beine.
,,Ihr müsste Fremde sein, ich habe euch hier noch nie gesehen," keuchte er, ,, mein Name ist Aleks ich bin der Sohn vom Ältesten von dem Dorf dort drüben."
Ike antwortete Aleks:,, Hallo, mein Name ist Ike und der andere Junge dort heißt Zeto, das Mädchen mit den roten Augen hat den Namen Neila und das andere Mädchen heißt Ellion. Wir kommen vom Dorf ohne Namen. Die Feenkönigin Hedwig hat uns geschickt. Sie meinte wir seien die 4 Personen aus der Prophezeihung und können Irgenia retten."
Aleks blieb der Mund offen stehen:,, Oh, das ist genau das was unsere Weise Samyr uns seit Jahren gesagt hat. 4 Kinder werden erscheinen und Irgenia retten. Kommt schnell mit mir zu Samyr, ich denke sie wird sich freuen euch zu sehen."




RE: -- Engelsburg -- - Mogli - 05.08.2006

Ike flüsterte zu Ellion:,, Sieht so aus, als bräuchten wir gar nicht viel tun. Jeder schickt uns irgendwo hin und wir müssen nur folgen."
,,Denkst du, Aleks ist dieser Freund von dem Hedwig uns erzählt hat?"
fragte sie.
,,Könnte sein, aber ich bin mir nicht sicher."
Und so wanderten sie hinter diesem Jungen her und kamen dem Dorf immer näher.
Bis sie vor dem Eingang standen, einem Tor welcher von zwei Männern "bewacht" wurde. Bewachen konnte man dies nicht nennen. Immerhin schnarchten beide so laut, das Neila sich fast schon sicher war zu sehen, wie eine Säge einen Baum selbständig zerlegte.
Sie schüttelte den Kopf und blickte noch einmal hin. Die Säge war verschwunden.
,,Hey ihr, wacht gefälligst auf, sonst melde ich euch und dann könnt ihr euren Job hier vergessen." rief Aleks und trat einem von ihnen auf den Fuß, sodass dieser mit einem Schrei aufwachte.
Schlaftrunken murmelte er etwas von, er wolle ja nur schlaf nacholen da ihm die neugeborenen zwillinge jede Minute zum schlafen in der Nacht rauben würden.
,,Das ist nicht mein Problem, kümmere dich selbst darum. Ich habe Gäste mitgebracht. Ich bringe sie zu Samyr." sagte Aleks im gebieterischen Ton.
,,Das wird ihr nicht gefallen." sagte der Wächter.
,,Wieso nicht?" meinte Aleks argwöhnisch.
Der Mann brach in schallendes Gelächter aus.
,, Sie ist geradedamit beschäftigt den Sohn des Schmiedes einzufangen. Er hat in ihre Weißwäsche ein rotes Hemd getan. Sollte wohl ein Scherz sein. Nur war dieser nicht ganz perfekt, da im Hemd ein Ettiket mit dem Namen des Besitzers angenäht war."
,,Ja ich kann mir denken, wie sehr sie in Rage sein muss." Aleks grinste, dann wandte er sich zu seinen Gästen.
,,Ja, so wie es scheint ist sie noch einen Moment beschäftigt, aber wir können ja trotzdem schon einmal hinein gehen."
Ellion sah ihn mit schiefen Blick an. Konnte das gut gehen?
Kaum hatten sie das Tor durchquert, hörten sie erstens, das Schnarchen des Wächters und zweitens ein riesen Geschrei eines kleinen Jungens und einer sehr, sehr alten Frau, die für ihr Alter dennoch sehr schnell hinter dem Jungen her flitzen konnte.
Nach einer Weile flüsterte Neila Zeto zu:,, Ich fühle mich hier wie beim tennis, weißt du das?" ,,Nein, aber jetzt wo du es sagst fällt es mir auch auf". meinte er, seufzte und ließ den Kopf hängen.
Aus Samyr und dem Jungen war eine Treibjagd entstanden, die sich vor ihren Augen hin und her zog, so dass Aleks und seine Gäste den Kopf immer nach rechts oder links wenden mussten.
Dann, mit einem gewaltigem Hechtsprung, packte Samyr den Jungen und zog ihn amOhr. Doch dieser war nicht untätig. Er packte ihre andere Hand und biss fest hinein. Samyr schrie auf, ließ den Jungen los und dieser verschwand.
,,Oh hallo ich habe euch gar nicht bemerkt." Samry lachte gekünstelt in einem hohen Ton.
,,Samyr bist du fertig? Ich habe Besuch für dich."












RE: -- Engelsburg -- - Mogli - 17.08.2006

Als Samyr die Besucher sah, klappte ihr der Mund auf. Aber so schnell ihr die Kinnlade herab gefallen war, hatte sie sie auch wieder da wo sie hingehörte.
,,Ihr müsst die Auserwählten sein. Bevor man meine Wäsche verschmutzte, teilte Hedwig mir in Gedanken mit, dass sie die Auserwählten gefunden hatte."
Ike verdrehte die Augen. Er konnte es nicht mehr hören. Auserwählte hier und Auserwählte da.
,,Das habe ich gesehen Ike." knurrte Samyr. ,,Sie kennen meinen Namen?" fragte Ike verdutzt. ,,Natürlich, ich weiß alles über euch. Ein Blick in euer Herz genügt und ich weiß alles über euch. Ich bin ja eine Weise oder etwa nicht?"
,,Na ja Samyr, das was wir gerade gesehen haben, sah nicht aus wie das Verhalten einer Weisen." meinte Aleks scherzhaft.
Samyr gab ihm mit ihrem Stock einen Klaps auf den Kopf.
,,Sei gefälligst nicht so Vorlaut. Also, wie es scheint bin ich diejenige, die euch aufklären und den Weg weisen muss. So viel ich weiß, ging ja alles ganz schnell und viel konnte man euch nicht sagen. Warum auch immer, die Gründe interressieren mich nicht, auch wenn ich es verwantwortungslos finde."
,,Samyr.....zieh es nicht zu in die Länge." dieser Kommentar handelte Aleks den zweiten Schlag auf seinen Kopf ein.
,,Wenn ihr mir bitte in meine Hütte folgen würdet....."
Samyr ging voraus und die anderen folgten ihr, zu einem Teil verdutzt, zum anderen erstaunt und wieder zum anderen belustigt.
,,So da sind wir, es wird nichts angefasst oder mitgenommen ist das klar? Es könnte sein das ihr ins Jenseits gezogen werdet oder in einen Troll verwandelt werdet....."
Ellion betrat die Hütte als erste. Er war sehr orientalisch eingerichtet und jede Wand war so voll gehängt, dass man unmöglich noch einen Fleck von der wand sehen konnte.
Eine kleine silberne Flasche, zog ihren Blick förmlich an, wie in Trance schritt sie hinüber und betrachtete sie.
Eine kleine süße Wasserelfe war in ihrem Inneren gefangen. Sie starrte Ellion mit ihren großen, traurigen Augen an, als wolle sie sagen:,, Hol mich hier bitte raus." Ellion konnte diesem Blick unmöglich widerstehen und wollte gerade mit einer Hand die Flasche fassen, als sie an ihrer Kleidung weggezogen wurde.
,,Lass das lieber bleiben. Das ist keine Wasserelfe sondern ein gefährlicher Gestaltenwandler. Hättest du ihn raus genommen, hätte er uns alles getötet. Merkt euch, alles was noch so schön aussieht kann gefährlich sein. Alles was hier irgendwie eingesperrt ist oder verschlossen ist hat einen guten Grund in Ordnung?"
Ellion war beeindruckt und zugleich peinlich berührt. Sie verzog sich hinter Neilas Rücken.
,,Also bitte setzt euch." In der Mitte des Raumes lagen 6 Kissen kreisförmig auf dem Boden. Jeder setzte sich auf eines.
,,Ich werde euch jetzt eine Geschichte erzählen." Samyr machte mit ihrer rechten Hand einige Kreisförmige bewegungen und murmelte etwas.
In der Mitte des Kreises aus Personen erschien eine durchsichtige Kugel.
Doch befand sich in ihr ein Bild, es zeigte das Land Irgenia.
,,Vor 200 Jahren herrschte der Drachenlord über Irgenia, wie ihr sicher wisst, wird es heute das dunkle Zeitalter genannt und das zurecht.
Es war ein Zeitalter der Zerstörung, des Krieges und der Toten. Ebenso der Trauer, der Hilflosigkeit und des Misstrauen. Niemand wusste mehr, wer noch aus freien Stücken handelt oder vom Drachenlord manipuliert wurde. Damals gab es ebenfalls eine Prophezeiung, sie klang fast genau wie die heutige. 4 Personen, ein Menschliches Einhorn, ein Phönix, ein Elb und ein Hyppogreif, waren die Auserwählten um den Drachenlord zu schlagen. Schnell begriffen sie jedoch, dass es mit ihren normalen Fähigkeiten zwecklos war gegen ihn zu kämpfen. Die Mutter von Hedwig, eine damals sehr hoch angesehene Fee, wusste dafür jedoch eine Lösung. Eine uralte, starkte Zauberkraft, die in den 4 Bergen verborgen war. Aber es war nicht einfach, die Auserwählten erklommen jeden Gipfel und küssten so den roten Himmel. Was genau dort oben geschah, weiß keiner. Aber es zeigte Wirkung, jedoch nicht die verhoffte, denn es ging etwas schief. Der Zauber tötete ihn nicht, sondern ließ ihn in einen endlosen Schlaf fallen. Das Einhorn frohr in mit seiner Kraft in einen Eisblock ein auf das er bis in alle Ewigkeit schlafe.
Jedoch, von dieser großen Anstrengung geschwächt, starben sie auf den höchsten Turm der Festung des Drachenlords.
Diese brach zusammen und die letzten Trümmer liegen noch heute auf dem Grund des Meeres....."
Betretenes Schweigen, keiner brachte ein Wort heraus.
Samyr durchbrach die Stille:,, Ich hoffe für euch, dass ihr es besser macht und lebend zurück kommt."



RE: -- Engelsburg -- - Mogli - 21.08.2006

Inzwischen war es Abend geworden und Samyr hatte ihnen angeboten bei ihr zu übernachten, aber ohne Aleks.
Aus einer alten True konnten sie ein paar alte Decken finden und machten sich ein Lager daraus.
Samyr kochte inzwischen eine Suppe, die ihre Ururururururgroßmutter vor 300 Jahren gekocht hatte.
Ellion und Ike hielten es in der Hütte nicht mehr aus und schlenderten zwischen den Hütten umher und sahen sich all die Werkstätten und Gasthäuser an.
,,Hast du eigentlich Angst?" fragte Ellion Ike, nach einigen schweigsamen Minuten.
,,Na ja, " antwortete er , ,, bei mir ist es meistens so, dass ich erst Angst bekomme wenn ich unmittelbar davor stehe. Und überhaupt," er grinste, ,, wissen wir ja noch gar nicht was alles auf uns zukommt. Also weiß ich auch noch gar nicht, ob ich Angst haben muss."
,,Ja, das denke ich auch. Aber ich meine, hast du Angst zu streben?"
,,Du kannst Fragen stellen. Jeder hat wohl Angst vor dem Tod, aber wenn es soweit wäre, wäre ich bestimmt auch glücklich, da ich dann meine Schwester wiedersehen würde..." Ike wandte den Blick ab und zeigte auf ein Haus:,, Sieh mal, da ist die Schmiede und da sitzt auch der Junge von vorhin.
,,Ja du hast Recht..." Mehr ging Ellion nicht darauf ein. Ike's kleine Schwester Fiona starb vor 1 Jahr. Sie spielte allein im Wald, als auf einmal ein Wolf kam und sie tötete. Ike's Eltern gaben ihm die Schuld, dass er nicht aufegepasst habe, obwohl sie slebst es in Schuld waren. Aber diese Geschichte quälte ihn noch immer.
,,Komm, lass uns gehen, es ist schon dunkel geworden." sagte sie.
,,Ja du hats recht." erwiderte er.
Und so machten sie kehrt, zurück zu Samyrs Hüte.
Ellion, hielt Ike's rechte Hand, nur um ihn zu zeigen, dass sie für ihn da war, doch er löste sie wieder.
Zeto war damit beschäftigt sich die ganzen Sachen, die an den Wänden der Hütte hingen, zu begutachten. Da hing ein Bild mit einem Feuerdämon, dort ein Wandteppich mit dem Stambaumder Königsfamilie und dort stand ein Schrank mit lauter Schriftrollen und kleinen Falschen gefüllt.
,,So es wird Zeit zum essen." flötete Samyr glücklich und trug einen großen Topf zu einem Tisch, der nicht so aussah als, würde er dem standhalten. Doch zu Neilas erstaunen tat er dies.
,,Ach da seid ihr ja endlich, ich hab mich schon gefragt wo ihr bleibt." sagte sie, als sie Ellion und Ike entdeckt hatte.
,,Ich habe euch ein leichtes Schlafmittel reingemischt, damit ihr schnell Schlaf findet und Morgen fit seid.
,,Hoffentlich kip ich nicht beim essen um." flüsterte Ike, als er den ersten Löffel der Suppe hinunter schluckte.
Dafür, dass Neila nicht wusste was drin war, schmeckte sie ihr hervorragend, dennoch schob sie ein merkwüdrig aussehendes, glitschiges, grünes Ding lieber auf den Tellerrand.
Als alle den ersten Teller aufhatten, machte sich eine wohlige Müdigkeit breit. Zeto konnte kaum noch die Augen aufhalten und so machten sich alle Bettfertig und kaum lagen sie im bett, waren alle eigeschlafen.
Alle? Nein, Samyr selbst hatte nichts von der Suppe angerührt. Sie saß auf einem Kissen und rauchte eine Pfeife.
,,Du bist also wieder hier Ayano."
murmelte sie und namh einen Zug aus ihrer Pfeife.
In einer dunklen Ecke regte sich etwas.
,,Woher wusstest du das ich hier bin?"
,,Reine Intuition. Oder doch eher Routine? Sobald du meinst, hier würde jemand auftauchen der dir hilft bist du sofort bei mir. Oder hat Hedwig dich diesesmal geschickt?"
,,Beides, ich stecke große Hoffnung in diese schlafenden Kinder.
,,Sie sind unsere einzige Hoffnung, Ayano und unsere letzten. Sie sind die einzigen noch kampffähigen nachkommen unserer letzten Auserwählten. Wenn sie es nicht schaffen und sterben sind wir verloren..."
,,Wie wahr, aber es ist dennoch nicht gerecht."
,,Da hast du recht, aber so haben es die Götter vorgesehen."
,,Die Götter Samyr! Wenn die Götter nicht gewesen wären, müsste ich nicht in diesem Zustand herumlaufen."
,,Ayano, du bist doch selbst schuld. Du hast ja schließlich ein heiliges Tier erlegt. Und was soll heißen in diesem Zustand? Ich würde gerne mal so etwas sein, immerhin hast du noch bessere Sinne bekommen."
Aus der dunklen Ecke ertönte ein hohles Lachen.
,,Oh ja sicher, und auch mehr verehrer, die im Frühling hinter mir herlaufen, wie Orks, die einen elckeren Braten gerochen haben."

Samyr ließ ein leises Lachen hören.
,,Du bist eben attracktiv, selbst in diesem "Zustand" wie du es nennst. Sei doch froh das du noch für Hedwig von nutzen bist, man hätte dich auch ganz verbannen können, weil du doch als das große Ungeheuer durchgehst."
,,Du weißt genauso wie ich, das ich kein Ungeheuer bin. Für Menschen wirke ich eben bedrohlich und natürlich bin ich die erklärung für die toten Leute in unserem Dorf. Dabei wissen diese törrichten Leute doch, dass es in diesem Wald hier genug Orks, Schlammmonster und dergleichen gibt die gerne Menschenfleisch essen. Im übrigen muss ich mich jetzt verabschieden.
Die Nachtwache kommt gleich vorbei.
Ich werde auf der Engelsburg, auf deine Schützlinge warten."
So schnell wir ein Schatten lief eine dunkle Gestalt hinaus in die Nahct und war in wenigen Sekunden verschwunden.
Samyr legte ihre Pfeife weg und schlief Augenblicklich ein.






RE: -- Engelsburg -- - Mogli - 12.10.2006

Am nächsten Morgen erwachte Zeto als erster.
Er sah nicht den kläglichen Rest von Pfotenabdrücken auf dem Boden, die Samyr noch hektisch weggewischt hatte.
Zeto verließ leise die Hütte ohne jemanden aufzuwecken.
Er machte einen Spaziergang durch das Dorf, als er merkte, dass er von jemandem verfolgt wurde.
Zeto drehte sich um und runzelte die Stirn.
Die Wand einer Hütte war aus Holzbrettern gemacht, die senkrecht waren, aber es gab einen Fleck, da waren die Bretter Waagerecht. Er schritt näher um es zu begutachten, doch er hatte kaum 10m zurückgelegt, da sprang ein kleiner Junge aus der Wand.
Dieser hielt eine Decke fest, die Waagerechte Bretter aufgedruckt hatte.
,,Also, wenn du dich tarnen willst, solltest du noch etwas üben," lachte Zeto. Der Junge wurde rot und sah beschämt zu Boden.
,,Sag mal, du bist doch der Junge, der Samyr ein rotes Hemd in die Weißwäsche gesteckt hat oder? Ich hab mich zwar großartig amüsiert, aber weißt du, es ist nicht gerecht einer armen alten Frau solche Streiche zu spielen." fuhr er fort.
,,Samyr arm und alt?" Der Junge musste aus vollem Halse lachen.
,,Sie hat vor 100 Jahren aus dem Jungbrunnen getrunken. Seit dem altert ihr aussehen, jedoch nicht ihr Körper und Geist. Sie kann immer noch mit uns Kindern mithalten.
Und zum Thema arm.... Jedesmal wenn jemand ihre Hilfe gebraucht hatte, verlangte sie dafür um die 200 Neipur. Ein Vermögen für jeden Bauern.
Und das ganze Geld, braucht sie nur für ihre Schminksachen, weil sie mal so ausehen möchte wie 20." der Junge rollte mit den Augen.
,,Na gut, wo du Recht hast, hast du Recht." sagte Zeto nur, wenig interessiert und machte wieder kert um seinen Spaziergang fortzusetzen.
,,Ihr seid doch die Auserwählten, oder?"
Zeto blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um.
,,K-Könnt ihr unsere Welt wieder heile machen?"
Zeto dachte eine Weile über seine Antwort nach. Sollte er lügen und ihm sagen das sie es auf jeden Fall schaffen würden?
,,Wir wissen es nicht. Wir wissen kaum etwas.."
Er ging einfach weiter, die Hände in die Hosentaschen, er bracuhte sich nicht umzusehen, er wusste auch so, dass der Junge weinte......


Währenddessen weiter entfernt im Dorf ohne Namen kamen die letzten Suchtrupps wieder nach Hause.
Die Fackeln waren bis zum Ende niedergebrannt, die Füße taten weh und der Magen war leer.
,,Nichts,"verkündete ein kräftig gebauter Mann.
Die Kinder sind wie vom Erdboden verschwunden." Eine Frau brauch auf diese Worte zusammen und weinte sich die Seele aus dem Leib. Es war die Mutter von Ellion, ebenfalls zur Hälfte ein Hyppogreif.
In der Menschenmenge macht sich ein Gemurmel breit, viele fingen ebenfalls an zu weinen.
,,Sie sind nicht verschunden..."
,,Wer hat das gesagt?" fragte der Mann.
,,Ich." Die Menschenmenge drehte sich abrupt um.
,,Hedwig!!!!!" riefen alle wie aus einem Munde und sofort machte sich wieder Gemurmel breit.
Hedwig stand auf der Bühne, die am vorigen Tage noch aufgebaut worden war, für die Feier.
,,Die Kinder, oder vielmehr die Auserwählten befinden sich in Direma. Sie werden bald zur Engelburg aufbrechen und dann unsere Welt retten."


RE: -- Engelsburg -- - Mogli - 15.12.2006