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[WoCh] Irish Story - Black-Cat - 18.10.2010 Ein Wolf beschloss einmal, sich zu verkleiden, um im Überfluss leben zu können. Er legte sich ein Schafsfell um und weidete zusammen mit der Herde, nachdem er den Hirt durch seine List getäuscht hatte. Am Abend wurde er vom Hirten zusammen mit der Herde eingeschlossen, der Eingang wurde verrammelt und die ganze Einfriedung gesichert. Als aber der Hirt hungrig wurde, schlachtete er den Wolf. So hat schon manch einer, der in fremden Kleidern auftrat, seine Habe eingebüßt. Hier kniet ein Mädchen namens Mhay Shee Ovis. Sie ist bewusstlos. Ihre Arme und Beine sind mit rauen Seilen gefesselt. Ihre maron-braunen Augen sind verbunden und ihr Mund geknebelt. Zu guter Letzt verbindet eine eiserne Kette die Fesseln an ihrer Hand mit einem fixierten Eisenring in der Wand hinter ihr. In dem Raum in dem sich das Mädchen mit dem wunderschönen, langen, braunen Haar befindet ist es kalt. Es gibt weder eine Heizung, noch ein Fenster durch das die Sonne herein strahlen könnte. Die Wände, die Decke und der Fußboden sind aus kaltem Stein gemacht doch hier und da hatte sich sogar in einer solch unwirklichen Umgebung leben eingenistet. Durch Ritzen in den Wänden, wenn es ruhig und finster im Raum war, kamen hin und wieder Ratten hervor. Zur Beleuchtung im Raum gab es nur eine einzige kleine Glühbirne die ungeschützt an einem Stromkabel von der Mitte der Decke herab hing. War sie eingeschalten flackerte sie aufgrund der schlechten Verbindung zum Stromnetz alle paar Minuten etwas, doch momentan war sie aus und in dem Raum war es stockfinster. Es war beschrieben, das die Wände voll und ganz aus Stein bestehen, doch gibt es eine Ausnahme. Ja, natürlich gibt es eine Tür zu dem kleinen 4 x 5 Meter Raum. Sie bestand aus schalldichtem Metall und erhöhte die freundliche Ausstrahlung des Raumes nicht sehr. Mhay Shee Ovis war ein 12 jähriges, irisches Mädchen. Ihre Eltern waren nur zu Feiertagen zu Hause und sie lebte daher schon seit Ewigkeiten alleine mit ihrer 19 jährigen Schwester Linnet. Diese war ein aufgewecktes Mädchen, immer für Späße zu haben, jedoch auch in der Lage streng und ernst zu sein, wenn dies von ihr verlangt wurde. Sie war für Mhay manchmal wie eine Ersatzmutter gewesen. Sie sollte sie nicht wiedersehen. Linnet Shee Ovis hatte Mhay etwas verschwiegen. Es war nun zirka eine Woche her. Sie hatte eine seltsame Frau getroffen, die sich als ein mysteriöses Wesen herausstellte. Das Wesen war eine Banshee. Ein Bote schlechter Nachrichten nach irischem Glauben. Wenn sie erschien, würde bald jemand sterben. Linnet, welche üblicherweise immer ehrlich war, hatte ihr Treffen mit dem Wesen ihrer Schwester gegenüber verschwiegen. Sie hatte zu viel Angst gehabt, sie wollte es nicht glauben. Erst nachdem Linnet ihre Schwester verloren hatte sollte sie verstehen, was für einen Fehler sie gemacht hatte. Linnet war selbst zu einer Banshee geworden und verlor alles, das ihr lieb und teuer war. Isa Nown war eine Banshee. Sie wanderte durch Irland und suchte nach möglichen „Nachkommen“. Nachkommen in ihrem Sinne wahren nicht das Ergebnis sexueller Beziehungen sondern die Weitergabe ihrer Existenz als Banshee an andere. Vor einem Monat hatte sie sich in dem Dorf niedergelassen in welchem Linnet Shee Ovis lebte. Dieses junge Mädchen faszinierte Isa. Linnet war aufgeweckt, sportlich, gut gelaunt und immer mit Freunden zusammen…. und dann hatte sie auch noch so viel Spaß mit ihrer Schwester. Isa war beeindruckt. So viel positive Energie war für sie das Merkmal eines Nachkommen. Ja, wenn all diese Energie plötzlich verschwinden würde wäre Linnet perfekt für die Aufnahme in die Rasse der Banshee geeignet. Nicht alles war nach Plan verlaufen, doch war ihr Plan im Grunde voll und ganz aufgegangen. Calvina und Philis Scrimgeour sind zwei aus Schottland stammende Schwestern. Sie waren künstlich erschaffene Mutanten ohne Hintergrund. Beide trugen sie Augenklappen, da ihnen jeweils ein Auge fehlte. Calvinas rechtes und Philis linkes. Auch waren beide geübt im, Umgang mit Waffen. Calvina führte ein Samurai Schwert und Philis ein zweigriffiges, seltsames Messer. Beide waren sie wunderschön doch waren sie auch beide völlig herzlos anderen gegenüber. Calvina Scrimgeour war eine künstlich erschaffene Mutantin. Sie trug üblicherweise eng anliegende rot-orange Kleidung umschlungen mit Gürteln die ihre schmächtige Oberweite etwas hervor hoben. Passend dazu trug sie eine gleichfarbige Augenklappe die ihr rechtes Auge verdeckte. Ihr rechtes Auge hatte den Namen „Steorra“. Es war eine mächtige Waffe. Nahm Calvina ihre Augenklappe ab war es ihr unmöglich mit ihrem Schwert zu verfehlen. Auch wenn sie völlig ins Nichts schlug, traf sie ihr gewünschtes Ziel direkt. Sie konnte theoretisch mit einem hieb jeden Menschen den sie sah mit genau derselben Wunde erlegen. Dies ist nicht aus der Luft gegriffen, denn genau so hatte sie mehrere irische Dörfer von deren Einwohnern befreit. Auch ohne „Steorra“ ist Calvina jedoch immer noch eine unheimlich gute Schwertkämpferin. Philis Scrimgeour war die Zwillingsschwester Calvinas. Wo ihre Schwester rot bevorzugte fand man an ihr weiß. Weiße enganliegende Kleidung die ihren Vorbau noch mehr hervor hob als dieser schon selbst tat und eine weiße Augenklappe die ihr linkes Auge verdeckte. Sie legte wie ihre Schwester auf viel Wert aufs Detail. Anstatt dass sie sich jedoch Gürtel um ihren Oberkörper fesselte hatte sie ein herzförmiges Amulett an ihrer Augenklappe befestigt. Hinter dieser Augenklappe befand sich das Sternenauge „Réalta“. Dessen Fähigkeiten unterschieden sich in jeder Hinsicht von Calvinas „Steorra“. „Réalta“ erlaubt es Philis in simplen Worten, die Realität zu beeinflussen. Dies ist eine Ausweitung ihrer ursprünglichen Fähigkeit Illusionen zu erzeugen. Wenn das Sternenauge eine Realität erschafft, bleibt diese auch existent wenn das Auge wieder verschlossen wird. Nur Philis kann die Änderungen wieder Rückgängig machen - auch ohne den erneuten Gebrauch des Auges. Calvina und Philis waren nicht ohne Zweck erschaffen worden. Sie waren dazu geschaffen worden für ihren Erfinder Rache zu üben. Rache an der Banshee, die seine Frau von ihm genommen hatte. Die beiden Mädchen jedoch waren anderer Meinung. Sie ermordeten zuerst den Schatten seiner selbst, den Mann der sie erschaffen hatte, ihren Vater bevor sie loszogen um seinen letzten Wunsch zu erfüllen. Hierbei jedoch begingen die Mädchen einen Fehler. Anstatt die Banshee zu jagen, die die Frau ihres Vaters verschleppt hatte jagten sie Isa Nown, die Frau welche ihr Vater so geliebt hatte - nie sollten sie dies jedoch erfahren. Die Schwestern zogen von Schottland nach Irland da sie vermuteten, eine Banshee würde sich dort aufhalten. Sie forschten in Stadtbibliotheken nach, was Banshee waren und was sie taten, lasen alte Geschichten und Sagen und machten sich schließlich auf die jagt. Ihr Plan war einfach. Eine Banshee sucht nach „Nachkommen“? Vernichte alle möglichen „Nachkommen“. Es war ein irrer Gedanke, doch für die beiden Mädchen war es die einzige logische Lösung. Sie zogen von einem irischen Dorf zum nächsten, horchten zuerst einige Bewohner aus, ob diese eine Banshee gesehen hatten, wurden dann ausgelacht und folglich wurde löschten sie jedes Lebewesen aus, das die Dörfer bewohnte. Sie waren jedoch schlau genug, keine Blutseen zu hinterlassen. Philis veränderte nach deren Massakern immer die Realität, so dass es aussah, als wäre nie etwas geschehen. Dass die Menschen in den Dörfern fortan nur noch Puppen waren viel niemandem jemals auf. Die Schlachttour hatte Calvina und Philis schließlich in das Dorf geführt, in welchem Mhay Shee Ovis und deren Schwester lebten. Auch hier fragten sie herum und wie erwartet fanden sie endlich einen Hinweis. Ja, erst vor kurzem sei ein Schrei durch das Dorf gehallt, der nur einer Banshee zugeordnet werden konnte. Nein, niemand hatte sie gesehen, doch wurde vermutet, dass sie irgendeine Verbindung zu dem Haus der Familie Ovis hatte. Das war an Informationen genug für die beiden. Sie kamen in einem Haus in der Nachbarschaft der Ovis unter und beobachteten diese. Sie wussten, was für eine Banshee die besten Voraussetzungen für einen „Nachkommen“ waren. In dem Haus lebten nur zwei Mädchen also musste es eines der beiden sein. Sicherlich konnte es jedoch nicht die ältere der beiden sein, denn sie schien jeden Tag wenn sie nach Hause kam nachdenklich und ängstlich. Nein, die Banshee musste es auf Mhay abgesehen haben - ein schicksalhafter Fehler. Mit der Vermutung, Mhay Shee Ovis sei die Auserwählte war sie dies auch für die beiden Schottinnen geworden. Linnet Shee Ovis ging an eine Schule außerhalb des Dorfes während Mhay eine Schule innerhalb des Dorfes besuchte. Eines Tages fingen sie das 12-jährige Mädchen auf ihrem Nachhauseweg ab und entführten sie… Nun befindet sie sich hier. Gefesselt, geknebelt und angekettet. Matte sie bei ihrer Entführung KO geschlagen und immer noch war sie bewusstlos. Mit einem Mal öffnete sich die schwere Tür des Raumes. Calvina und Philis traten herein und schlossen die Tür hinter sich. Die braunhaarige ging sofort auf Mhay zu und griff nach deren Kinn und hob es an. „Immer noch bewusstlos.“ bemerkte sie schief lächelnd. Philis war an die Tür gelehnt zurück geblieben. „Es würde nicht viel Unterschied machen. Auch mit vollem Bewusstsein könnte sie keinen Mucks von sich geben und sich nicht bewegen.“ erklärte sie kühl. „Sie dir ihr wunderschönes Haar an, Schwester. Es ist noch schöner als deines. Sollen wir es abschneiden?“ Calvina ignorierte ihre Schwester völlig. „Mach was du willst, Calvina, solange du sie nicht umbringst. Wir brauchen sie noch.“ Auf diese Worte hin sah Calvina lächelnd zu ihrer Schwester. „Ich werde unseren Banshee-Köder schon nicht kaputt machen. Hm… was könnte ich mit ihr anstellen?“ Das Verhalten ihrer Schwester war Philis üblicherweise entweder egal oder sie genoss es. Momentan war es ihr egal, da sie sich nur für ihren Köder interessierte und dieser ihr, Philis, egal war. Calvina klatschte plötzlich einmal freudig in die Hände und sah mit einem freudestrahlenden Auge erneut zu ihrer Schwester. „Philis, Schwester, ich hab es. Anstatt ihr eine Glatze zu rasieren werde ich etwas Spaß mit ihrem Körper haben.“ Die blonde verstand ihre Schwester nur zu gut und schloss ihr Auge schulterzuckend. „Wie gesagt, mach was du willst.“ „Aber Philis, Schwester, ich brauche dafür deine Hilfe. Verwandle mich in einen Mann, sei so gut~“ Calvina kicherte mit Vorfreude. Philis hingegen war der Idee über völlig neutral. Sie drehte ihrer Schwester und deren Opfer den Rücken zu, wobei sie mit ihrer linken Hand die Augenklappe von ihrem Gesicht zog. Über die Spanne von zehn Sekunden verwandelte sich das hübsche Mädchen Calvina in einen nicht weniger gut aussehenden Mann. Die eng anliegende Kleidung des Mädchens war dabei völlig verschwunden - gepasst hätte sie „ihm“ sowieso nicht. Erneut kicherte der nun nackte „Mann“ und widmete sie dem bewusstlosen Mädchen. Philis hatte an diesem Schauspiel so wenig Interesse wie man sich nur vorstellen konnte und ließ den kalten dunklen Raum hinter sich. Mit einem Krachen viel die Tür hinter ihr ins Schloss und die Blonde konzentrierte sich auf den Weg vor ihr. Es war ein runder Raum mit einer nach oben führenden Wendeltreppe. Auch dieser Raum war nur spärlich beleuchtet und nicht weniger kalt als der in dem sie Mhay Shee gefangen hielten. Gemächlich stieg das Mädchen die Treppe nach oben bis sie an der Decke des Raumes ankam, durch welche eine Falltür weiter nach oben führte. Durch diese hindurch erreichte sie einen schon eher als wohnlich zu bezeichnenden Raum. Dies war das Wohn- und Schlafzimmer ihrer und Calvinas Unterkunft. Sie hatte nur drei Zimmer. Ein Bad, ein Esszimmer mit Küche und diesen Wohnschlafraum. Es gab in der Mitte des Raumes in dem sie sich befand noch eine Treppe die weiter nach oben führte, doch war sie den Mädchen ziemlich egal. Dort oben war es erneut so wie in dem Raum den sie gerade verlassen hatte und er erstreckte sich einige Meter in die Höhe. Das Gebäude in dem Calvina und Philis sich eingenistet hatten war ein alter Leuchtturm an der irischen Küste in der Nähe des Dorfes, in welchem Mhay und Linnet lebten. Hier kam niemand her und niemand würde bemerken, dass sie nun hier lebten. Niemand, mit Ausnahme der Banshee, die verzweifelt nach ihrem „Nachkommen“ suchen sollte. Von außen schien der alte Leuchtturm leer und Verlassen. Kein Licht erstrahlte in den Fenstern und kein Geräusch war zu hören. Ersteres war auch unmöglich, denn bereits sein Jahrzehnten wurde kein Strom mehr zu diesem Leuchtturm geleitet. Im Inneren des Gebäudes hatte sich Philis auf ein Sofa geworfen und sah fern, während in der Küche in der Mikrowelle ein Fertiggericht seiner Fertigstellung entgegen kochte. Die Realität zu kontrollieren war nun einmal eine erschreckend mächtige Fähigkeit. Nachdem Philis gegessen hatte war es bereits eine gute Stunde her, seit sie von ihrer Schwester gehört hatte. Aufgrund dieser Tatsache entschied sie nachzusehen, wo diese abgeblieben war. Was sie vorfand konnte ihr ein schwaches Schmunzeln entlocken. Das Mhay nun nackt an der Wand hing und deren Kleidung teilweise zerrissen sonst wo im Raum lag oder dass deren vorheriger Knebel nun zwischen ihren Beinen steckte oder dass sie nun wach war und schwer atmete ignorierte sie völlig. Ihr Blick lag auf ihrer „Schwester“, welche mit allen vieren von sich gestreckt flach auf dem kalten Boden lag. Calvina hatte Philis noch nicht einmal bemerkt und war darum umso überraschter, wenn diese sie plötzlich an einer ganz bestimmten Stelle berührte… Ein fester Tritt zwischen die Beine, gefolgt von einem leisen „Knacks“-Geräusch und einem herzzerreisenden Schmerzensschrei. Es dauerte um die fünf Minuten, bis der Schmerz erträglich genug für Calvina wurde, dass sie realisieren konnte was passiert war. „Philis, Schwester, du hast ihn kaputt gemacht…. wir hätten noch so viel Spaß damit haben können, zusammen.“ Ja, dies schien tatsächlich das wichtigste zu sein, das dem „Mädchen“ durch den Kopf ging. Philis Schmunzeln war nach dem qualvollen Schrei ihrer Schwester langsam wieder verschwunden und nun lag ihr Blick wieder kühl auf Calvina. „Erst Pädophilia, dann Inzest. Noch irgendwelche Wünsche, Calvina?“ fragte sie kühl. Calvina grinste. „Ich könnt mich noch mit einigen anderen Sachen anfreunden.“ „Komm wieder runter von deinem hohen Ross. Sie dir erst einmal an was du gemacht hast.“ Langsam verwandelte sich Calvina zurück in ein Mädchen und auch ihre Kleidung kam nun wieder zurück. Philis jedoch hatte sich schon Mhay zugewandt. Sie packte diese an den Haaren und zog sie etwas hoch. Aufgrund des Schmerzes schrie das junge Mädchen auf, bis Philis ihr mit ihrem Bein in den Bauch trat und ihr somit die Luft wegblieb. „Du hast Dornröschen aufgeweckt, Calvina. Gratuliere.“ Nichts weiter war deshalb jedoch passiert. Mhays Knebel war wieder an deren ursprünglichen Platz gebracht worden und die Schwestern hatten den Raum verlassen und Mhay für die Nacht den Ratten überlassen. Zurück in deren Wohnung hatte sich auch Calvina ein Abendessen zubereitet und schließlich waren die beiden zu Bett gegangen. Einige Stunden später war es, nun fast Mitternacht, dass Calvina erwachte. Vorsichtig, ohne ihre Schwester zu wecken, stieg sie aus dem Bett und verließ den Leuchtturm nach draußen. Es war eine sternklare Nacht und der Halbmond hing voll sichtbar über dem Meer und spiegelte sich in diesem. Die Küste, an der der Leuchtturm, stand war felsig, doch für Calvina war es kein Problem Richtung Wasser zu klettern. Dort zog sie ihre Schuhe aus und ließ ihre Beine hinab ins kühle Nass hängen. „Ich wage es nicht, es ihr zu sagen, aber die Energie die von ihrem Auge ausgeht, während es nachts die Realität innerhalb des Leuchtturms aufrecht erhält, macht es unmöglich ruhig neben ihr zu schlafen.“ murmelte sie und legte sich auf den Felsen. Es war eine angenehme Nacht. Es war nicht zu kalt und völlig windstill. Sogar das Wasser war recht angenehm. „Bist du eine Banshee?“ Calvinas Augen öffneten sich weit. Sie setzte sich auf und sah sich um. Und da, über dem Meer, schwebte sie. Isa Nown, die Banshee. Calvina griff sofort nach ihrem Schwert… doch realisierte sie, dass sie dieses im Leuchtturm zurück gelassen hatte. „So ein Mist.“ brummte sie. Die Banshee jedoch lachte. „Bist du eine Banshee, frage ich mich~“ und mit diesen Worten verschmolz sie mit der Dunkelheit der Nacht und verschwand… Am nächsten Morgen waren die beiden Geschwister wieder nebeneinander im Bett erwacht. Calvina erzählte Philis nichts ihrer der Begegnung mit der Banshee, da sie dann auch erklären müsste, wieso sie überhaupt nach draußen gegangen war. So vergingen einige Tage ohne Vorkommnisse. Es gab keine Erscheinungen der Banshee und keine Probleme mit Mhay. Um sich abzulenken war letztere für Calvina ein Spielzeug geworden, doch schaffte sie es nicht mehr, Philis zur Mithilfe zu überreden. Schließlich kam der Tag, wo Philis misstrauisch wurde. Die Banshee kam nicht. Hatten sie einen Fehler gemacht? Um dies herauszufinden wies Philis ihre Schwester an ins Dorf zu gehen, aus dem sie Mhay entführt hatten um sich umzusehen und auch um Linnets Verhalten zu begutachten. Calvina hatte missmutig zugestimmt und Philis selbst blieb zurück, um auf Mhay aufzupassen. Es wäre ein Fehler, sie alleine zurückzulassen, falls die Banshee diese Situation nützen würde… Und da saß sie nun, gelehnt an der Wand gegenüber dem nackten Mädchen in Fesseln. Calvina hatte es wohl doch nicht lassen können und hatte sie rasiert. Es war zwar keine Glatze geworden aber definitiv hatte Mhay nun keine Haarbracht mehr die mit Philis verglichen werden konnte. Sie wies auch kleiner Verletzungen, blaue Flecken und anderes auf. Callvina hatte sich wohl ziemlich an ihr ausgelassen. Was hatte sie nur gegen dieses Mädchen… oder tat sie ihr das nur an, weil sie die Möglichkeit dazu hatte? Calvina hatte offensichtlich einige Aggressionen, die sie auslassen konnte. Woher diese kamen war Philis jedoch ein Rätsel. „Huhu. Ich hab dich doch nicht geweckt, oder?“ „Uuh...“ Eine weißhaarige Gestalt, völlig schwarz gekleidet, hatte Mhay gerade die Augenbinde und den Knebel abgenommen. Philis hatte sie gar nicht bemerkt, bis sie angefangen hatte zu sprechen. „Die Banshee!“ schrie sie dann und sprang auf, wobei sie ihr Messer zog. Die weißhaarige jedoch lächelte nur freudig, bevor sie den unerträglichen Schrei einer Banshee ausstieß. Philis wurde durch das Geräusch auf ihre Knie gezwungen während Mhay völlig unberührt neben der Banshee saß. Konnte nur sie das Geschrei hören? „Du und deine Schwester. Ihr wolltet meine Pläne durchkreuzen. Das finde ich nicht sehr witzig.“ Das Geschrei hielt an, doch die Banshee schien gleichzeitig sprechen zu können. „Ich meine, ihr habt total versagt und das falsche Mädchen entführt, aber der reine Gedanke… stellt euch vor, ihr hättet es geschafft. Ich hätte dann ein so dreckiges Ding zu meinem Nachkommen machen müssen.“ Völlig empört deutete sie bei diesen Worten auf Mhay. „Ah, aber keine Sorge, ich werde euch nicht ungestraft davonkommen lassen. Ich werde dich verfluchen, Philis Scrimgeour, ja, das werde ich. Du bekamst in letzter Zeit Angst, deine Schwester würde dieses dreckige Ding mehr lieben als dich so hast du sie fortgeschickt. Du wolltest sehen ob sie sie mit Liebe oder mit Hass behandelt hatte und der Anblick den du vorgefunden hast, hat dich beruhigt. Dies ist kein Ergebnis von Liebe, ja.“ Sie legte ihre Hand an Mhays Kinn und hob dieses vorsichtig an. Nicht, um ihr nicht weiter weh zu tun, sondern weil sie es abstoßend fand, sie zu berühren. „Philis Scrimgeour. Als Strafe für dein Vorhaben mir gegenüber werde ich dich mit diesem Mädchen vereinen. Damit erschlage ich zwei Fleigen mit einer Klappe, nicht? Ich bereinige Weld von diesem Müll und dieses dreckige Mädchen werde ich auch noch los.“ Lautes Gelächter, untermalt von einem Geschrei und gleichzeitig untermalt von magischen Formeln, alle gleichzeitig von derselben Person ausgesprochen verwirrten Philis Gedanken und nun traf es auch Mhay mit gleicher Stärke. War es die Lautstärke oder die Magie, doch die Fesseln Mhays lösten sich in Luft auf und sie viel zu Boden wie ein nasser Waschlappen. Philis konnte es bald nicht mehr ertragen und verlor ihr Bewusstsein… Calvina kam eine halbe Stunde später aus dem Dorf zurück. Die Einwohner wussten nichts von einer Banshee und von Linnet Shee Ovis gab es keine Spur. Das Haus in dem sie gelebt hatte stand leer… Leer, so wie auch der Leuchtturm, den Calvina nun vorfand. Philis und Mhay waren verschwunden. Ein wenig Blut war hier und da im finsteren Keller zu sehen und an der Stelle, an der Mhay gehangen war lag eine Nachricht. „Du bist die Banshee <3“ las das Mädchen erschüttert und sank auf ihre Knie. „‘Wenn die Banshee erscheint, wird bald jemand von uns gehen‘ … Sie ist mir erschienen und ich habe es ignoriert.“ … Alleine lebte das Mädchen nun schon eine Woche in dem Leuchtturm. Was war mit Linnet, der Banshee, Mhay und Philis geschehen…. es war alles egal. Sie sah fern…. sie schlief… sie sah fern ... Es war ein Wunder, dass Philis Realität noch anhielt, doch sollte es sie nicht verwundern. und sie schlief. Ihre Essenvorräte waren schon seit Tagen aufgebraucht, sie hatte nicht gebadet oder sich gewaschen und ihre Haare waren ein einziger Unfall. Sie war seelisch zu fertig, um irgendetwas zu tun. Ihre Schwester war die mit den Ideen, die die sagte, was sie taten. Alleine war Calvina nichts. Schließlich ging sie nach einigen Tagen ohne sich zu bewegen ins Badezimmer und erschrak, als sie vor einem Spiegel zu stehen kam. „So sehe ich also jetzt aus…“ bemerkte sie mit einem schwachen Lächeln. Vor ihr stand ein abgemagertes Mädchen mit Augenringen und zerzausten Haaren. „Aber ich seh‘ besser aus als die kleine aus dem Keller...“ scherzte sie. Sie hob ihre rechte Hand an ihr Gesicht und zog ihre Augenklappe herab. „‘Steorra‘, du hast dich nicht verändert, hm?“ Sie griff mit ihrer Hand an das Spiegelbild und näherte sich diesem, um das falsche Auge genauer zu betrachten. Noch nie hatte sie dies getan… noch nie hatte sie die Augenklappe abgenommen, ohne jemanden umbringen zu wollen, so rührte sie das, was sie sah, zu Tränen. „Steorra“ sah aus wie ein blauer Edelstein und etwas war in dessen Oberfläche geritzt worden. „Philis. Philis. Philis. Wieso steht da Philis? Warum? Steht auf ihrem Auge mein Name? Das kann nicht sein, oder? Oder? Sie kann nicht deshalb einen Herzanhänger vor diesem Auge hängen haben. Das ist unmöglich, richtig? RICHTIG?“ unter Tränen verlor das Mädchen den Verstand. Die Erinnerung an ihre Schwester und das diese mehr für sie empfunden haben könnte als sie jemals bemerkt hatte machten sie fertig. Dann beruhigte sie sich plötzlich. Sie blickte erneut in den Spiegel und lächelte schwach. Calvina verließ das Bad kurz um etwas zu holen, dann fand sie sich wieder vor dem Spiegel ein. Immer noch rannen ihr Tränen aus ihrem echten Auge, doch sie lächelte. Mit beiden Händen umgriff sie den Griff ihres Schwertes und zerschlug das Waschbecken vor ihr… und die Gestalt im Spiegel wurde von Kopf bis zwischen die Beine mit einem perfekten, geraden Schnitt zertrennt. Das Schwert fiel aus Calvinas Händen und ihr Körper viel entzwei. Ihr „Steorra“ geriet außer Kontrolle und als das Schwert auf dem Boden aufschlug und aufsprang wurde die Umgebung des Mädchens von immer wiederkehrenden Schnitten durchzogen. Der Boden, die Decke, die Wände. Wie ein heißes Messer durch Butter schnitt sich die magische Klinge durch alles. Schließlich ging es so weit, dass der alte Leuchtturm sich nicht mehr auf seinen Wänden halten konnte und einstürzte. Noch mehrere Stunden danach konnte man in der Umgebung das Geräusch von zerschnittenem Stein vernehmen, dann verstummte das Geräusch schließlich. Ein Stein musste das „Steorra“ getroffen und zertrümmert haben… … Wo war sie? Wer war sie? Alles war weiß… das sogenannte Licht am Ende des Tunnels? War sie Mhay She Ovis oder Philis Scrimgeour? Ihre Haar- und Augenfarbe schlossen auf Mhay, doch ihre Statur und ihre Gedanken schlossen auf Philis. Ihre Erinnerung war keine Hilfe, denn sie erinnerte sich an alles, dass Mhay und Philis erlebt hatten. Sie erinnerte sich an Spaß mit Linnet und Spaß mit Celvina. Sie erinnerte sich auch an den „Spaß“ mit Calvina im Keller, die Angst die Mhay zu dieser Zeit gehabt hatte, völlig blind und ausgeliefert… und doch genoss die Philis-Seite das Gefühl so intime Gedanken mit Calvina zu besitzen. Das Aussehen von Mhay She Philis Ovis Scrimgeour war ein Witz in sich. Die Banshee war offensichtlich sehr zu Späßen aufgelegt. Ihr Haar und ihre Augen waren wie beschrieben in den Farben von Mhays Augen und Haaren gehalten, doch waren zwei Hörner aus ihrem Kopf gewachsen, die rein gar nicht an eine der beiden erinnerte. Auch hatte sie nun große weiße Ohren und einen dicken Schweif. Ihr Körper war kleiner als die von Mhay und Philis und all ihre Kleidung war durch wollartiges Fell ersetzt worden, welches jedoch im Grunde auch nur Kleidung war, da es nicht aus ihrem Körper wuchs. Wer war sie bloß? Keine der beiden, womöglich? Ein schwarzer Riss öffnete sich in dem puren weiß und angenehme Wärme drang durch diesen. War dies das Brodeln von Lava, das sie da hörte…? |