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[TC2] It's a Cats Live (Part 3)
Beitrag: #1
vom - [TC2] It's a Cats Live (Part 3)
[Bild: shortstroy1part1.png]
Part 3

16:25 – Psy VS Psychopath

Amai durchquerte nach ihrer Trennung von Sia nur zögerlich den Gang. Sie hatte Angst, das aus jeder Richtung irgendein Gegner hervorspringen würde. Glücklicherweise war diese Sorge jedoch grundlos gewesen, denn auf ihrem ganzen Weg begegnete ihr niemand.
Schlussendlich erreichte sie, was wohl ihr Ziel war: Einen weiteren großen Raum.
Dieser hob sich abgesehen von dem großen schwarzen Prisma an der Decke stark von allen anderen Räumen ab.
In diesem Raum befanden sich unzählige Glaszylinder gefüllt mit grünen und rötlichen Flüssigkeiten. In einigen der Zylinder schwebten menschenähnliche Körper. Was wurde hier gemacht? Gehörte dieser Raum immer noch zum Project Overdrive oder handelte es sich hier um verrückte Klonexperimente?

Ängstlich sah sich Amai um. Sie ging zwischen den verschiedenen Reihen von Zylindern hindurch, dann erstarrte sie. Hatte die Gestalt in dem Zylinder vor ihr gerade eine Bewegung gemacht?
Nein, die Katze hatte es sich nur eingebildet. Was sie gesehen hatte war eine Spiegelung. Eine Spiegelung einer weiteren Person, die sich in diesem Raum befand. War sie bereits von dieser Person entdeckt worden? Sie wusste es nicht, doch begann sie vor Angst zu zittern.
„Miez.“
Ein plötzliches Geräusch, erschreckend nahe. Amai drehte sich blitzschnell um, nur um einer furchterregenden Gestalt von unten ins Gesicht zu blicken. Die Person hatte sie nicht nur gefunden, sondern sich auch noch unbemerkt von an sie heran geschlichen.
Es war ein Mädchen. Sie trug ein für sie zu großes, rotes Hemd, das ihr bis knapp über die Knie hinab hing. Darunter trug sie nichts, wie es der Catsister erschien. Das Mädchen hatte völlig bleiches, weißes Haar, ausdruckslose Augen und einen nichtssagenden Gesichtsausdruck.
„H-hey du. I-ich will nicht…“
„Hey Du?“ wiederholte das fremde Mädchen kühl, ihren Kopf schief legend.
Hey Du hat etwas Witziges gefunden.“ stellte sie dann fest.
Amai wich etwas zurück, doch stieß sie an einen der Glaszylinder. „W-witziges, i-ich?“ fragte sie stotternd, doch versuchend ein Lächeln aufzusetzen.
Das Mädchen nickte leicht, immer noch keine Gefühle zeigend. „Hey Du wird Miez meucheln.“
Dieser Satz gefiel Amai aus irgendeinem Grund gar nicht. „K-können wir nicht darüber r-reden?“ fragte sie, nach einem Ausweg aus dieser misslichen Lage suchend.
„R-e-d-e-n?“ buchstabierte Hey fragend. „Hey Du bevorzugt meucheln.“
Mit diesen Worten streckte das Mädchen ihre Hand nach Amai aus. Diese jedoch schloss ihre Augen, konzentrierte sich und ließ ihren Psi-Kräfte freien lauf.
Hey wurde von Amais Kräften erfasst und gegen den Zylinder hinter ihr geschleudert. Sie schien davon wenig Schaden genommen zu haben und rappelte sich sofort wieder auf. Amai nützte jedoch die Chance um die Flucht zu ergreifen.
Ohne Weg und Ziel lief sie durch den Irrgarten aus Glaszylindern, dann erschien Hey plötzlich vor ihr.
„Miez.“ gab sie kühl von sich, bevor sie ihre Hand in Amais Richtung streckte. Die Catsister sah nichts, doch spürte sie etwas. Psi-Kräfte? Dieses Mädchen beherrschte auch Psi-Kräfte?
Bevor Amai etwas dagegen unternehmen konnte, begannen sich ihre eigenen Hände an ihren Hals zu bewegen, um die sie zu erwürgen.
Sie schloss erneut ihre Augen, konzentrierte sich auf ihr Hände und hielt diese so gut es ging zurück. Da ihr Gegner sich auch nur auf diese konzentrierte, konnte Amai noch laufen und das tat sie. So lange bis ihre Hände wieder unter ihrer eigenen Kontrolle waren.
„Was mach ich bloß, was mach ich bloß?“ panisch murmelte Amai während ihrer ziellosen Flucht diese Worte. hey kannte sich an diesem ort möglicherweise besser aus als sie, also würde sie sie sicher bald wiederfinden. Bis dahin brauchte die Catsister einen Plan… zu spät.
„Miez Miez.“
Als hätte sie auf sie gewartet, lehnte Hey mit verschränkten Armen an einem der Zylinder. Sie sah in Amais Augen und die Catsister schloss diese um Blickkontakt mit ihrem Gegner zu vermeiden.
„Hey Du spielt gerne Fangen.“ bemerkte sie und Amai hörte an der Stimme, das sich ihre Gegnerin näherte. Als sie nahe genug war, ließ die Catsister eine Druckwelle los um ihre Gegnerin erneut wegzuschleudern. Als sie unerwartet keinen Aufschlag vernahm öffnete sie ihre Augen. Aug in Aug standen sie sich gegenüber… beziehungsweise schwebte Amai in Augenhöhe vor ihrer Gegnerin. Die Catsister war mit Psi vom Boden gehoben worden und wurde nun den Weg den sie gekommen war entlang zurück geschleudert.
Hey ließ nicht auf sich warten und folgte ihrem Spielzeug schlendernd.

Amai rappelte sich langsam auf. Die Landung hatte die unsichtbaren Fesseln von ihr genommen, doch musste sie schnell handeln um nicht erneut gefangen zu werden.
Sie hätte davon laufen können, doch entschied sie sich anders. Sie konzentrierte sich völlig auf einen Glaszylinder neben Hey und warf diesen auf sie.
Dieser Angriff kam für die Psychopatin unerwartet. Sie wurde zu Boden gerissen und dann von zerbrechendem Glas und roter Flüssigkeit überschüttet.
So wirkungsvoll dies auch vorerst erschien, erhob sie Hey kurz darauf wieder ohne Schmerz zu zeigen. Man beachte, dass an einigen Stellen Glassplitter in ihrer Haut steckten.
Amai erschrak bei der Erkenntnis, wie wirkungslos ihr Angriffsversuch geblieben war und schauderte bei dem Anblick ihrer zerkratzen Gegnerin.
Vorerst entschied sie, erneut davon zu laufen.
Nicht lange, und sie traf erneut auf ihre Gegnerin. Dieses Mal begrüßte diese Amai nicht mit einem „Miez“, sondern schlug sofort in einen Zylinder neben ihr, was diesen zersplittern ließ.
Die Glassplitter fielen zu Boden, erhoben sich jedoch Momente darauf wieder. Amai erschrak, als diese plötzlich mit hoher Geschwindigkeit auf sie zu schossen.
Es gab keinen Fluchtweg, also versuchte sie die Glasscherben mit ihren eigenen Psi-Kräften von deren Flugbahn abzulenken. Es schien zu gelingen, doch dann erkannte Amai wieso. Ihre Gegnerin war verschwunden.
„Du bist.“ hallte die kühle Stimme Heys von hinten an die Ohren der Katze, woraufhin sie eine gewaltige Wucht am Rücken traf und auf den von Scherben bedeckten Boden schleuderte. Glücklicherweise handelte Amai diesmal schnell. Sie gab eine Psi-Welle auf den Boden unter ihr ab und katapultierte sich somit über die Glasscherben hinweg. Nachezu im gleichen Atemzug brachte sie diese erneut unter ihre Kontrolle und warf sie nun Hey entgegen.
Diese unternahm nichts gegen den Angriff und ließ sich akupunktieren. Sie zuckte nicht, obwohl ihr gesamter Körper von den Glasscherben zerstochen wurde. Eine steckte sogar in ihrem rechten Auge.
Amai begann erschrocken rückwärts zu gehen. War dieses Wesen überhaupt verletzbar?
Die Angst der Katze sehend erhob Hey erneut ihre Worte, wozu sie jedoch zuerst eine Glasscherbe ausspucken musste. „Hey Du amüsiert sich sehr. Lass uns ewig weitermachen.“ sagte sie kühl.
Amai riss sich zusammen und gab ihr eine Antwort. „Ich habe keine Zeit hier ewig um mein Leben zu kämpfen. Ich muss meinen Schwestern helfen.“
Hey blinzelte, wobei die Glasscherbe samt rechtem Auge aus ihrem Kopf fiel. „S-c-h-w-e-s-t-e-r-n?“ wiederholte sie, sich nach ihrem Auge bückend.
Amai kam durch diesen kleinen Vorfall eine Idee. Sie konzentrierte ihre Psi-Kraft auf Heys Hemd und ließ dieses hoch flattern, so dass der gesamte darunter liegende Körper kurz freigelegt wurde.
Wie die Katze es erwartet hatte reagierte ihre Gegnerin darauf nicht, doch was sie noch mehr erwartet hatte, war der Fakt das es nichts zu sehen gegeben hatte. Kein Bauchnabel oder anderes, das einen menschlichen Oberkörper zieren sollte. Dieses Mädchen war definitiv kein normaler Mensch, nicht mal ein normaler Mutant. Dieses Mädchen und all die Gestalten in den Zylindern waren, wie Amai nun erkannte, Puppen.

Wie konnte sie dieses Wissen gegen ihren Gegner einsetzen? Eine lebende Puppe war unverwundbar, doch würde sie sie zerstören, würde es womöglich keine Möglichkeit geben, sie wieder zusammen zu setzen.
Einen Menschen oder Mutanten zu zerstören wäre Amai nicht im Traum eingefallen, doch bei dieser Puppe, bei der weder Blut fließen würde, noch jemand trauern würde. Bei diesem Traurigen etwas, das nur den Spaß am Töten kannte würde sie sich nicht zurückhalten müssen.
„Hey du!“ rief die Catsister der Puppe zu. Diese platzierte gerade ihr Aug wieder in dessen Höhle, nur um herauszufinden, das es nicht mehr in dieser bleiben wollte.
Darüber kurz nachdenkend, wand sie ihren Blick dann zu Amai, die sie rief.
„Miez.“ erwiderte sie nur kühl.
Amai zögerte nicht mehr. Ihre Gegnerin hob deren Hand um erneut Psi einzusetzen, doch die Katze war schneller. Die Hand Heys trennte sich von deren Körper und deren Besitzerin hob ihre Zweite. Auch diese löste sich und flog ziellos durch den Raum.
Amai wusste, das Hey als Psi-Kämpferin nun nur noch eine Waffe besaß, ihre Augen. um diese einzusetzen brauchte sie jedoch Blickkontakt mit ihrer Gegnerin, was Amai damit verhinderte, indem sie ihre Augen schloss.
Die Catsister näherte sich ihrem Gegner ohne Angst und schlang ihre Arme um diesen. Hey konnte sich nicht wehren. Amai konzentrierte sich auf das Zentrum des Körpers ihres Gegners und mit einem Mal explodierte Hey in Stücke.

Wie durch eine Kettenreaktion zersprangen alle Zylinder im Raum durch Heys Zerstörung einer nach dem anderen, bis Amai in einen Zentimeter hohem See aus grünroter Flüssigkeit stand. Sie blickte sie um und erkannte einen Ausweg aus dem Raum. Nichts hielt sie hier noch, so lief sie zu diesem.

16:25 – One Way to Irateness

Schnell wie der Wind lief Reisei durch einen Gang der ihr wie erwartet keine Auswahlmöglichkeiten bot. Der Aufbau dieses Gebäudes war ziemlich seltsam, wenn man es so beachtete. Jeder Gang verband genau zwei Räume, ohne Ausnahme.
Den Raum, den das grünhaarige Mädchen erreichte fand sie recht langweilig, doch ließ man ihr sowieso keine Zeit um das übliche schwarze Prisma, die unzähligen gestapelten Holzkisten oder den gut gebauten, gebräunten Jungen der auf diesen saß genauer zu begutachten.
„Heyho Katzenlady. Auch hier wegen dem Overdrive? Zu schade, das ich ihn mir holen werde.“
Reisei musterte die Gestalt, die sich nun erhob und nach wie vor auf sie herab blickte.
„Fung? Wer hätte erwartet, jemanden wie dich hier anzutreffen.“ bemerkte sie kühl und zog ihren Bogen hinter ihrem Rücken hervor. „Du kennst meinen Namen? Oh, kann es sein? Du bist nicht irgendeine Katzenlady. Eine der Catsisters? Reisei? Du hast dich verändert, ich hätte dich fast nicht erkannt. Was ist aus deiner Haarpracht geworden?“
Der jugne sprach am laufenden Bande, wie ein Wasserfall. Reisei kannte ihn aus der Vergangenheit. Kein erfreuliches Wiedersehen. „Zu lange Haare stehen einem im Weg, wenn man auf Geschwindigkeit wert legt. Mit langen Gesprächen ist es das Selbe.“
Ein Pfeil wurde eingespannt und ohne weitere Vorbereitung abgefeuert. Reisei wusste, dass ihr Gegner diesem mit Leichtigkeit ausweichen konnte, doch so würde sie es zumindest schaffen, diesen von seinem hohen Standpunkt zu jagen.
Und er tat, wie vorhergesehen, genau das. Fung sprang von den Holzkisten auf den Boden, landete dort im Handstand und rollte sich mit einem Radschlag ab.
„Oh ja, du bist Reisei. Immer noch ein hitziges Temperament wie ich sehe.“ der Junge lachte. „Erinnerst du dich noch daran?“ fragte er dann und zog ein kleines, verziertes Messer hervor.
Reisei musterte es kurz, spannte dann jedoch einen neuen Pfeil ein. „Charade.“ murmelte sie leise, doch ihr Gegner las es ihr von den Lippen ab.
„Sehrwohl. Mein treuer Begleiter Charade. Zeigen wir klein Reisei, woraus wir gemacht sind~”
Das süßliche Gelaber Fung’s ging der sonst ruhigen Reisei auf die Nerven, weshalb sie ihren Pfeil losschickte, ohne ihn vorher mit Magie zu bestücken. Wie zu vermuten wich ihr Gegner erneut problemlos aus.

Charade, das kleine Messer, begann leicht zu schimmern und Fung griff sich hinter den Rücken nur um seine Hand dann wieder hervor zu ziehen und auf das Messer zu legen.
Sah man ihm zu, erinnerte seine Bewegung an Reisei, wenn sie einen Pfeil erscheinen ließ und einspannte. Genau dies war es auch, das Fung hier tat. Er imitierte Reisei.
Die Catsister musterte ihn und spannte einen weiteren Pfeil ein, dieses Mal, diesen mit Magie bestückend.
Reisei lief los.
„Charade kopiert die Waffe seines Gegners. Ein unsichtbarer Bogen mit unsichtbaren Pfeilen. Es wird nicht einfach werden.“ überlegte sie.
Sie hörte einen Pfeil knapp an sich vorbei zischen und wurde davon aus ihren Gedanken gerissen. Sie konnte sie hören, das war gut zu wissen.
Sie schoss ihren eigenen Pfeil ab, der sich mitten im Flug entzündete und an der Stelle, an der Fung stand, explodierte.
Diese schlug ein weiteres Rad und wich somit erneut aus. Sein amüsiertes Lachen erfüllte den Raum.
*Zisch* Zisch* *Zisch* Drei unsichtbare Pfeile flogen schnell hintereinander an der laufenden Catsistert vorbei und verfehlten sie nur knapp. Die einzige Magie die ihr Gegner beherrschte war Giftkontrolle, so waren seine Pfeile im schlimmsten Falle vergiftet. Es gab keinen Grund sich Sorgen um großflächige Angriffe zu machen.

Es war soweit gekommen das sowohl Fung als auch Reise auf einer Kreisbahn um einen gemeinsamen Mittelpunkt liefen und sich gegenseitig mit unzähligen Pfeilen beschossen. Keiner schien den anderen Treffen zu können, da sie beiden gelenkig und flink waren.
Beide überlegten, wie sie das Spiel beenden könnten und Reisei war die erste mit einer Idee.
Sie brach aus der kreisförmigen Laufbahn aus und lief auf ihren Gegner zu. Dieser feuerte Pfeile auf sie, doch schloss die Katze ihre Augen und blockte diese konzentriert mit ihrem Bogen ab.
Sie lief weiter, erreichte ihren Gegner und schlug diesem, erneut ihren Bogen missbrauchend, sein Messer aus der Hand.
Die Charade landete auf dem Boden und schlitterte bis es irgendwo an einer Wand zum stehen kam.
„Haha… Hi Reisei.“ bemerkte Fung. „Schöner Tag heute, findest du nicht?“ fügte er hinzu.
Reisei öffnete nun erst wieder ihre Augen und sah ihrem Gegner ins Gesicht. Ohne viel darüber nachzudenken hob sie ihr rechtes Knie an und schlug es ihrem Gegner mit voller Wucht zwischen die Beine.
Fung stolperte rückwärts und jammerte kläglich, bis er schließlich auf den Boden sank und dort sitzen blieb. „Aiaiaiaiaiaiiiii, Schmerz….“ waren in etwas die Laute, die er dabei von sich gab. „Du bist gemein, Reisei!“ fluchte er. Diese jedoch spannte erneut einen Pfeil in ihren Bogen und zielte damit auf den zu Boden gegangen Jungen.
„Reisei, nein, du wirst nicht auf jemanden schießen der am Boden liegt.“ begann Fung weiter zu jammern und versuchte gut auf die Catsister einzureden.
Diese Spannte ihren Bogen. „Bitte, Reisei, ich flehe dich an!!“
Eine schnelle Bewegung. Reisei drehte sich um 45 Grad, der Pfeil schoss los, direkt auf Charade zu. Pfeil und Messer kollidierten, der Pfeil explodierte und das Messer zerbrach.
„Komm mir nicht mehr unter die Augen.“ bemerkte die grüne Katze kühl, während sie ihrem Gegner den Rücken zukehrte und den Raum durch einen Gang verließ.

Fung sah ihr nicht nach sondern krochen anstelle dessen zu den Scherben seiner Waffe. Er war geschlagen, ohne Charade konnte er nicht kämpfen. „SCHEISSSSEEEEEEEEEEEEEE!!!!“ hörte man ihn schreien als er über den Bruchstücken zusammen sank.

16:25 – Error! Error! Files destruct (Part I)

Ein Stechender Geruch durchfloss den Gang, den Rayn und Neko durchliefen. Je weiter sie kamen, desto schlimmer wurde der Gestank. Rayn kannte den Geruch und rümpfte die Nase, Neko inhalierte stark. Die beiden wurden schneller, dann erreichten sie schließlich ihr Ziel.
Das schwarze Prisma blieb unbeachtet. Rayns Hände legten sich sofort über Nekos Augen und versperrten ihr die Sicht.
Jeder Zentimeter des Bodens war von einer Schicht Blut bedeckt. Was nach Tierkadavern aussah lag hier und da herum, großteils jedoch zur Unkenntlichkeit verstümmelt.
„RAYN! Nimm deine Hände weg, ich will das Massaker sehen!“ brüllte die braune Katze. Rayn seufzte. „Nein, bist du heute wieder liebenswürdig, Neko. Tut mir Leid, aber wenn du das hier siehst, wirst du es niemals wieder aus deinem Kopf bekommen.“ riet sie ihrer kleinen Schwester. Neko zappelte herum. „Wenn ich das nicht sehen darf, werde ich dir nie verzeihen, Doofrayn!“
Rayn begann ihre kleine Schwester zu ignorieren und sah sich um. Der Raum hatte überhaupt nichts zu bieten. Vier Wände und eine Menge Blut. Wer konnte so etwas getan haben? Die Tierkadaver waren nicht die kleinsten… war das da drüben ein Löwe… sollten diese Tiere nicht ausgestorben sein?
„Seid ihr die nächsten Testsubjekte?“
Ein leises Plätschern. Jemand war hinter Rayn und Neko auf dem feuchten Boden gelandet.
„Ich denke nicht. Nur auf der Durchreise.“ bemerkte Rayn süßlich, während sie ihren Blick zu der Person umwandte. Als sie sie sah, erstarrte sie.
Rayn hielt üblicherweise viel aus. Sie war eine Lady, die nahezu alles locker nehmen konnte und sich zu jedem Moment einen guten Scherz oder Spruch einfallen lassen konnte, um ihre Kampfpartner aufzumuntern. Dem war nun nicht so. Der reine Anblick ihres Gegners ließ sie allen Mut verlieren.
Da auch die Kraft aus Rayns Händen schwand, wurde Nekos Sicht nun wieder frei. Da sie sich mit Rayn umgedreht hatte, war das erste, das sie sah die Gefahr, der sie und ihre Schwester gegenüber standen. Die kleine braune Katze griff nach Rayns Hand und hielt diese so fest sie konnte. Ihr Mund öffnete sich, doch brachte sie nichts heraus.

Die Person, die den Catsisters so viel Angst bereitete war ein Mädchen von zirka Rayns Statur. Aus ihrem Rücken standen zwei metallisch scheinende Flügel ab. Zusammen mit zwei nahezu menschlichen Ohren standen aus ihrem blasslila Haar auch noch dazu zwei metallische Katzenohren hervor.
„…Xela?“ brachte Neko hervor, was auch Rayns Worte wieder zum Leben erweckte. „Sis…?“
Die beiden wichen zurück. Vor ihnen stand jemand, den sie einst als ihre Schwester kannten. Sie sah anders aus. Sowohl die menschlichen als auch metallischen Ohren waren falsch, die schwarzen Flügel waren neu, doch war die Ähnlichkeit unvorstellbar.
Da das Mädchen sich unbeachtet fühlte zog sie eine Art Handy hervor und hob es sich an ihr Ohr. „Xerapin hier. Eindringlinge in Arena 2. Wie soll ich vorgehen?… Ja… Ja… Gut…“
Neko und Rayn starrten sie an, als hätten sie einen Geist gesehen. Das Mädchen legte auf und verstaute ihr Handy. „Es stellt sich heraus, ihr seid die nächsten Testsubjekte.“
Die Leichtigkeit, mit der sie diese Worte sagte war erschreckend.
„Zeit für etwas Spaß.“ Ein Grinden kam auf ihr Gesicht und sie sprang den Catsisters entgegen. Diese reagierten gerade noch im richtigen Moment um zu beiden Seiten des Mädchens auszuweichen.
Rayn hob ihren Schirm zur Verteidigung, Neko brachte ihre Axt in Kampfposition. Die beiden zitterten, was bei beiden ungewöhnlich war. „Sie sollte tot sein!“ rief Neko ihrer Schwester zu. „Wieso ist sie hier!?“
Rayn, die sonst immer alles wusste, schüttelte ihren Kopf. „Ich weiß es nicht. Das vorhin war Lei Li, ihre Mörderin. Wenn Lei an diesem Projekt beteiligt ist, dann…“ erklärte sie und Neko fiel es wie Schuppen von den Augen.
„Lei Li! Das vorhin war LEI LI!!! Wieso hast du sie mich nicht vernichten lassen! ich will ihr Blut sehen!“ Mit erhobener Axt stürmte Neko auf Rayn zu, diese blockte mit ihrem Schirm ab. „Kara kümmert sich um sie. Es gibt keinen Grund, dich auf sie loszulassen.“ sprach Rayn, ihre kleine Schwester nur mühsam zurückhaltend. Glücklicherweise stoppte Neko ihren Angriff. „Wo ist Xela hin?“ fragte sie, noch immer hörbar wütend.
Rayn sah sich um. Sie hatte die tote Schwester vergessen. Sei war genauso unauffindbar wie zu dem Moment, als die beiden den Raum betreten hatten.
„Erinnere mich später daran, dass ich dich dafür bestrafen werde.“ fuhr Neko fort. Rayn nickte nur abwesend und sah sich um.
Ihr Blick verfinsterte sich. „Dort drüben.“
Auf einem Tierkadaver war Xerapin erneut erschienen. Sie lächelte amüsiert. „Kommt, macht weiter. Wenn ihr euch gegenseitig bekämpft, zeigt das eine menge Teamgeist.“
Neko konnte sich nicht zurückhalten und warf ihre Axt zielsuchend nach der Mecha-Catsister. Diese sprang in die Luft und schwebte aus dem Weg des Angriffs.
Die Axt blieb in der Wand stecken und Xerapin setzte zum Sturzflug gegen Neko an.
Rayn handelte schnell, jedoch unüberlegt. Sie streckte ihren Schirm nach vorne und ließ eine Flutwelle los, die sowohl Xerapin als auch Neko davon schwemmte. erst im Nachhinein registrierte sie ihre Misskalkulation. „Oh…“
„OH!!!“ Neko erhob sich wütend und zog ihre Axt aus der nahe liegenden Wand. „Reiß dich zusammen, Rayn!“ brüllte sie und warf ihre Axt in die Richtung ihrer Schwester. Diese war jedoch zu perplex dazu um etwas dagegen zu unternehmen.
Neko sah dies und ließ die Axt knapp vor ihrer Schwester noch abbiegen um sie erneut in eine Wand zu versenken.
Rayn sank auf ihre Knie, als sie realisierte, wie knapp sie gerade der Gefahr entgangen war. Die braune Katze hingegen verschränkte ihre Arme. „Was ist nur mit dir los, Rayn.“ murmelte sie und sah zu Xerapin, die erneut abseits herum stand.
Das Mädchen strich sich durch ihr durchnässtes lila Haar. „Ihr seid keine wirkliche Herausforderung.“ bemerkte sie gelassen.
Neko war gereizt. Sie streckte ihre rechte Hand in die Richtung ihrer Axt und diese flog wie durch Magie in diese. „Dir zeig ichs!“
Die kleine Katze stürmte auf ihre Gegnerin los, welche bei diesem Anblick nur noch mehr zu grinsen begann. „Pass auf, dass dir deine Schwester in der Zeit nicht weg stirbt~“ gab sie zu wissen.
Neko warf ihren Blick zu Rayn zurück, welche immer noch zitternd auf dem Boden kniete. Sie war nicht in sichtlicher Gefahr. Als sie dies erkannte warf sie ihren Blick sofort zurück zu Xerapin und damit platzierte die braune Katze ihr Gesicht perfekt um das Knie ihrer Gegnerin abzubekommen.
Neko wurde durch den Raum geschleudert und rutschte auf dem blutigen Boden entlang bis sie plötzlich an den Füßen ihrer Schwester zum Halt kam.
„Appetitliches Örtchen.“ bemerkte diese. „Xela in einem See aus Blut? Unsere Familie kennt wohl keine Grenzen, wenn es um Fun geht.“ Die Katze schleckte sich über die Lippen.
Rayn hob ihren Kopf und sah zu der gerade erschienen Schwester. „Kara!“ rief sie voller Freude.

16:25 – Escape! The Fallen Angel (Part I)

„Unmöglich…“ murmelte Mitha beim Anblick des von ihr und Kimo gerade betretenen Raumes. Die Augen ihrer kleinen Schwester strahlten. „Wow~“ gab diese freudig von ich.
Ein gigantischer Raum, völlig in pink gestrichen, mit Ausnahme des schwarzen Prismas, das von der Decke hing.
Stofftiere aller Art und Größe lagen wild verstreut herum, auch eine Menge Kissen und Polster. Hier und da auch etwas Kinderspielzeug.
Kimo wollte schon losrennen und sich austoben, doch Mitha hielt sie zurück. „Vergiss nicht, wo wir hier sind, Kimo.“ erklärte sie ruhig. Sie hatte ein ungutes Gefühl, beim Anblick dieses Raumes. Es war schlimmer als jemals zu vor an diesem Tag.
„Ihr seid in meinem Zimmer~“ hallte plötzlich eine Stimme von einem großen Haufen Kissen her. Es war eine süße Mädchenstimme, passend zur Umgebung.
Bevor die Catsisters auf die plötzliche Stimme reagieren konnten, explodierte der Kissenhaufen, aus welchem eben jene Stimme gekommen war. Keine Explosion aus Flammen, nein, die Kissen zerplatzten wie Luftballons und ließen deren Inhalt, tausende Federn, durch den ganzen Raum schweben.
In deren Zentrum wurde nur langsam, nach und nach eine Gestalt sichtbar.
Man sah für wenige Sekunden zwei rosa Strümpfe, man sah für Sekunden zwei rosa Handschuhe, man sah für Sekunden einen eng anliegenden rosa Anzug, dann sanken die Federn langsam zu Boden und offenbarten den Körper der Gestalt vollständig.
Sio? Nein, dies war eine andere Katze mit ähnlichen Kennzeichen. Eine weitere todgeglaubte Schwester der Catsisters. Wie Xerapin weiß sie metallische Katzenohren und menschliche Ohren auf. Wie auch Xerapin spross ihr ein Paar Flügel aus dem unteren Teil des Rückens, nur handelte es sich hier um weiße Engelsflügel, einer davon mit einer großen Acht gekennzeichnet.
„Wer ist das? Sie sieht uns ähnlich.“ bemerkte Kimo mit großen Augen. „Eine fremde Nekatta?“ fügte sie hinzu und sah zu Mitha, welche leise fauchte.
„Nicht fremd, aber sie sollte tot sein. Erinnerst du dich nicht mehr an Rena? Unsere Schwester Rena, Kimo.“
Kimo blinzelte auf diese Worte hin verwirrt und musterte die erschienene Katzenmutantin erneut. „Rena?“
Die rosa Nekatta ließ ihren Kopf hin und her wippen. „Mein Name ist Releen~“ sie schlug mit ihren Flügeln und ließ erneut einige Federn um sie herum aufwirbeln. „Man nennt mich den gefallenen Engel~ Ist es nicht ein süßer Name~“ sie hob ihre Hände zu einer Catgirl-üblichen Pose, kratzte die Luft und gab ein süßes „Nyan~“ von sich.
Mitha trat an Kimo vorbei. „Releen. Du sagst das hier ist dein Zimmer… Weshalb lebst du hier?“ fragte sie, darauf achtend ruhig zu sprechen.
Releen ließ ihre Arme sinken. „Aber ich wurde hier geboren, hier kann ich spielen und leben~ Hier fehlt es mir an nichts. Weshalb sollte ich nicht hier leben~“
Die Stimme des Mädchens klang nahezu nach Gesang, so erfreut schien sie darüber zu sein, mit den Catsisters zu sprechen.
Mitha war in dieser Antwort insbesondere das Wort “geboren“ wichtig erschienen. Dies war der Körper ihrer Schwester Rena in jeder Hinsicht, egal wie er überhaupt hierher gekommen war, doch wer hier vor ihnen stand war nun ein Mädchen namens Releen. Sie hoffte, hier keinen Gegner vor sich zu haben.
„Releen, stört es dich wenn wir da hinten weitergehen?“ fragte Mitha und deutete auf den Gang, der auf der anderen Seite des Raumes tiefer in das Gebäude führte.
Die rosa Katze blinzelte und sah über ihre Schulter zu dem Gang. Wie aus dem nichts zog sie plötzlich eine Art Handy hervor. Sie wählte kurz, dann hob sie es an ihr rechtes Ohr.
„Huhuchi~… Oh, du hast mich gleich erkannt… Nein, nein nicht auflegen, ich habe einen Grund für den Anruf… Oh, du weißt… oh oki~… Ich werde ein bisschen mit ihnen spielen~… Ja, ja, gut dann tschüssi~“
Es wurde aufgelegt. Der gehörte Text ließ Mitha nichts Gutes ahnen.
Kimo sah hinter dem Rücken ihrer großen Schwester hervor.
„Habt ihr zugehört? Wir spielen eine Runde, dann dürft ihr weiter~“ verkündete Releen freudig und trat näher an die beiden Catsisters heran. „Natürlich… nur wenn ihr gewinnt~“
Mithas Blick verfinsterte sich. „Welches Spiel?“ fragte sie ruhig.
Releens freudiges Lächeln wurde nun unheimlich. „Wie wäre es mit ‚Kampf auf Leben und Tod’~“

Mit dem letzten Satz der rosa Nekatta hatte sie erneut mit den Flügeln geschlagen und erneut alle Federn im Raum aufgewirbelt. Kimo erschrak, doch wurde sie von Mitha an der Hand gepackt und dadurch beruhigt. „Bleib an meiner Seite, dann stehen wir das durch.“ sagte sie zu ihr. Kimo nickte nur stumm, was ihre große Schwester zwischen den ganzen Federn nicht sehen konnte.
Ein verrücktes Lachen hallte durch den Raum. Man hätte es Releen bis zu diesem Augenblick nicht zugetraut, doch war dieses Lachen ein klarer Beweis dafür, dass sie nicht ganz bei Verstand war.
„Licht? Dunkel? Was wird euch wohl mehr schaden?“
Die Frage hallte im Raum wider. Schwarze und weiße Punkte wurden durch die fallenden Federn sichtbar. Sie näherten sich schnell.
Mitha zog ihr Schwert und verstärkte ihren Griff um die Hand ihrer Schwester. Sie sprang vorwärts und blockte eines der weißen Geschosse, dann eine schnelle Drehung um eine schwarze Kugel abzuwehren. Es waren Energiebälle dunkler und heller Magie. Sie kannte solche von Sio und Sia, doch dass eine Person beide beherrschte, überraschte die Anführerin der Catsisters.
Plötzlich erschienen unzählige der Energiebälle um die beiden Schwestern – zu viele für Mitha, um sie abzublocken.
„Pass auf, Sis!“ rief Amai aus und riss sich von ihrer Schwester los, um sofort unzählige Blitze abzufeuern, die die neuen Energiegeschosse abwehrten und gleichzeitig die Feder, die in der Luft schwebten, verbrannten.

Die Sicht war wieder frei und Releen schwebte nahe einer Ecke des Raumes zirka zwei Meter über dem Boden.
Kimo ließ sofort einen sich winden Blitz auf die Nekatta los, doch diese hob nur ihre Hand und absorbierte diesen in einer weißen Energiekugel.
„Meine schönen Federn…“ murmelte sie daraufhin genervt. „Dafür müsst ihr büßen~“
Die Augen des Mädchens begannen, eines weiß und eines schwarz, zu schimmern. Die Umgebung begann zu Beben und aus der Decke über Releen brach ein größerer Felsbrocken heraus, der die rosa Nekatta unter sich begrub.
Mitha musterte den Standort ihrer Gegnerin nachdenklich, während Kimo sich umdrehte. „Mitha, guck mal!“
Die rote Katze wand ihren Blick zum Eingang des Raumes. Dort stand niemand anderes als Kiera, grinsend. „Habt ihr mich vermisst?“

16:40 – Xerapin! Xerapin! Files destruct (Part II)

Kara sah zu der am Boden kauernden Rayn. Diese war offensichtlich nicht in der Lage zu kämpfen. „Rayn, verschwinde.“ bemerkte sie knapp. „Du siehst was mit Neko passiert ist. Du stehst nur im Weg. Geh weiter.“ Ihre Worte waren durchaus kühl, doch entsprachen sie der Wahrheit. In der Lage, in der sich Rayn befand konnte sie nicht kämpfen.
„K-Kara…“ murmelte sie.
Kara packte Neko am Kragen und hob sie auf Augenhöhe zu ihr hoch. „Alles in Ordnung?“ fragte sie, weiterhin kühl.
Die braune Katze gab ihrer Schwester einen blutverschmierten Kuss und grinste sie dann an. „Aber klar doch.“ kicherte sie.
Rayn bemerkte, das nicht mehr auf sie eingegangen wurde. Karas Worte ließen keinen Wiederspruch zu und sie verstand die Situation – sie war nicht umsonst, die Intelligenteste der Schwestern. Sie erhob sich nach wie vor zitternd und sah zu Xerapin, welcher nahe dem Ausgang des Raumes stand. „Nicht… so lange sie noch da ist.“ murmelte sie.
Kara hörte Rayns Klagen und ließ Neko einfach fallen. „Na dann mach ich mal den Weg frei~“
Die weiße Katze sprang über Neko hinweg und lief auf die Gegnerin zu. Diese erwartete sie schwach lächelnd.
Als Kara ihre Krallen nach ihrer Gegnerin ausschlug, schlug diese ein Rad zur Seite. Kara sprang hinterher, es folgte ein Salto rückwärts von Xerapin. „Du bist ja noch glitschiger als deine Mörderin!“ fauchte die Catsister genervt. Xerapin kicherte und duckte sich unter einem Tritt Karas hindurch, gefolgt von einem Schlag in die Magengegend der weißen Katze.
Diese jedoch zuckte nicht zusammen. Sie nützte die Chance und packte Xerapin an der Hand, die sie geschlagen hatte und schleuderte sie daran an die nächstbeste Wand.

Rayn, deren Weg nun frei war, verschwand still und heimlich aus dem Raum.

Auch Neko war nun wieder auf dem Weg ins Geschehen. Sie näherte sich der sich gerade aufrichtenden Xerapin um ihren einen Fausthieb zu verpassen, doch wie üblich, war die Gegnerin zu schnell dafür. Die kleinen Flügel am Rücken Xerapins schlugen leicht und das Mädchen schoss geradezu an den Catsisters vorbei, hoch an die Decke nahe dem schwarzen Kristall.
Von dort blickte sie auf ihre Gegner hinab. „Ihr seid interessanter, als ich Anfangs dachte.“ bemerkte sie kühl.
Kara und Neko starrten ihr nach. „Du bist auch ganz okay.“ bemerkte Neko grinsend. Ihre Schwester jedoch verschränkte nur ihre Arme. „Ich persönlich würde es bevorzugen, diesen Raum mit meiner Zunge zu putzen, rrr~“ schnurrte sie.
Xerapin gluckste. „Du willst ein Blutbad, du sollst es bekommen~“ Kara grinste. „Ich persönlich finde, es ist bereits ganz schön hier.“
Diese Worte kamen nie mehr bei ihrer Gegnerin an, denn diese Stürzte sich bereits wieder auf die Catsisters zu.
Kara trat einige Schritte zurück und Neko warf ihre Axt in Xerapins Weg. Die Katze wich aus, Kara sprang ihr entgegen, sie trafen sich in der Luft und die weiße Katze drückte ihre falsche Schwester auf den blutbeschmierten Boden.
„Sehen wir mal, ob in dir noch Blut fließt~“ bemerkte Kara, alle Gliedmaßen Xerapins mit ihren eigenen zu Boden drückend.
Xerapins Blick verfinsterte sich. „Falsch.“ bemerkte sie knapp und warf Kara steil in die Luft, bis sie an die Decke stieß und wieder zu Boden fiel.
Die falsche Catsister wich der fallenden Nekatta mit einer kleinen Rolle aus und warf sich dann auf deren Rücken. „Wir sehen ob dein Körper genüssliches Blut enthält.“
„Vergisst du nicht etwas?“ murmelte Kara, mit ihrem Gesicht am Boden – nebensächlich Blut aufschleckend. Xerapin horchte auf, dann fiel es ihr wieder ein. Sie wollte sich umdrehen, doch bekam sie bereits Nekos Faust ihren Rücken geschlagen und wurde von Karas Rücken durch den halben Raum geschleudert.
Wie zuvor Neko rutschte sie über den glitschigen Boden bis sie an der Wand zu halt kam und richtete sich langsam auf. Sie spuckte Blut und gab ein erzürntes Fauchen von sich.

16:40 – Releen! The Fallen Angel (Part II)

Ruhe kehrte im Raum ein, nun da Kiera langsam zu ihren Schwestern ging. Man sah ihr die Verbrennungen, des vorhergegangenen Kampfes an, doch ihr Lächeln zeugte entweder von großem Durchhaltenvermögen oder von ihrem Willen, sich von Verletzungen nicht unterkriegen zu lassen.
Als sie bei Mitha und Kimo ankam wurde ihr Blick jedoch ernster. „Hab ich gerade Rena zerquetscht, oder seh’ ich Geister?“ fragte sie und verschränkte dabei ihre Arme hinter ihrem Rücken. Mitha sah von ihrer Schwester zu dem großen Felsen, den Kiera aus dem Dach gebrochen hatte. „Nicht mehr zumindest. Es scheint eine Nekatta Namens Releen zu sein.“ erklärte sie kühl. „Ich gebe es jetzt zu. Mir gefällt diese Mission nicht.“ fügte sie hinzu.
Kimo bemerkte, das sich der Ausdruck Mithas änderte. Sie war nachdenklich geworden.
Ein kleines Beben erschütterte den Raum, der Felsen, unter welchem Releen begraben war, begann zu erzittern.
„Ich will dem Ganzen auf den Grund gehen. Denkt ihr, ihr könnt dieses Mädchen ohne mich in Schach halten?“ fragte Mitha dann, von dem Felsen zu Kimo, dann weiter zu Kiera sehend.
Letztere zog ihre Hände hinter ihrem Rücken hervor, setzte ein Grinsen auf und ballte genannte Hände zu Fäusten. „Du kannst auf mich zählen, wie immer~“
Kimo nickte eifrig. „Kiera und ich sind nicht schwach! Wir können sie zurückhalten!“ rief sie freudig aus. Mitha lächelte schwach und strich ihrer kleinsten Schwester über den Kopf. „Gut, passt auf euch auf.“
Mit diesen Worten rannte Mitha aus dem Raum, noch tiefer in das Gebäude. Kiera blickte ihr nur kurz nach, dann zu dem Felsen. „Ich glaube, sie sollte auf sich selbst aufpassen.“ murmelte sie. Kimo hörte dies. „Was meinst du?“ fragte sie ihre Schwester.
„Je weiter wir vordringen, desto gefährlicher wird es… dieses Mädchen dort ist bereits stark genug, um es mit dir und Mitha aufzunehmen. Mitha ist nun alleine. Ich hoffe sie trifft keinen noch stärkeren Gegner.“
Kimo zuckte zusammen. Der große Felsen am anderen Ende des Raums war in der Mitte gespalten auseinandergebrochen…

Sie legte ihren Kopf nach links, sie legte ihren Kopf nach rechts. Sie hatte einen der dümmlichsten Blicke aufgesetzt, den man einer Katze zutrauen konnte. „Hmmmmmm~ Irgendetwas ist anders. Die rote Katze ist nun orange.“ bemerkte sie, verwirrt klingend.
Sei seufzte und schüttelte ihren Kopf. „Es ist im Grunde egal, nicht? Am Ende sind meine Gegner immer rot.“ schloss sie, bevor sie mit ihren Flügel schlug und auf ihre beiden Gegner zu flog.
Kimo schoss ihr Blitze entgegen, doch mit galanten Flugmanövern wich Releen jedem einzelnen Funken aus. Aus der Decke brachen Brocken herab, doch auch diese waren für das Nekatta-Mädchen kein Problem.
Ihr verrücktes Lachen erfüllte erneut den Raum, als sie sich ihren Gegnern spielend näherte.
„So ein Mist!“ rief Kiera aus und packte Kimo am Arm, wobei sie sich und ihre Schwester gerade noch rechtzeitig aus der Flugbahn Releens rettete. „Es sollte verboten sein, so leicht auszuweichen!“
Kimo blinzelte nachdenklich. „Sie ist nicht verletzt, obwohl du sie vorhin unter einem Felsen begraben hast. Sie hat keinen Kratzer.“
Durch die ganzen Angriffe hindurch hatte Kiera dies nicht bemerkt, doch nach genauerem Ansehen des sich erneut nähernden Gegners wurde klar, das dieser tatsächlich in kleinster Weise angeschlagen oder beschmutzt war. „Das ist nicht möglich.“ murmelte Keira und zog Kimo hinter sich durch den Raum. Diese reagierte schnell und passte sich dem Lauftempo ihrer Schwester an. „Was hast du vor, Kiera?“ fragte sie verwirrt. „Sie kann nicht unverletzt sein, sie kann all den Angriffen vorhin nicht ausgewichen sein, also kann sie nicht echt sein.“ schloss die orange Katze aus den Fakten, die sie gesammelt hatte.
„Sie beherrscht Lichtmagie… eine optische Täuschung?“ schlug Kimo vor. Kiera nickte stumm und grinste.

Die beiden erreichten den Ort, an dem Kiera Releen zuvor begraben hatte. „Blut.“ bemerkte die große Schwester grinsend. „Du hattest recht, nur wo ist die Echte?“ fragte Kimo und sah sich um.
Kiera machte es sich nicht so schwer und ließ ihren Blick über den Boden schweifen. Sie sah Blutspuren, welchen sie nur folgen mussten.
Sie ignorierten die irre lachende Fälschung, die mehrmals glatt durch die beiden hindurch flog. Sie war völlig ungefährlich, und deren erneute Angriffe, ließen darauf schließen, dass die echte Releen noch nicht bemerkt hatte, dass ihr Trick durchschaut wurde.
Es dauerte einige Minuten, dann sahen die beiden sie kauern. Versteckt zwischen einem großen Teddybären und einem Haufen Kissen. Sie war offensichtlich dabei, sich selbst zu heilen.
Beim Anblick von Kiera und Kimo schrak sie auf. „Ich… wurde durchschaut?“ fragte sie, verwirrt blinzelnd.

17:05 – Cut loose! Project Overdrive

Hier im Herzen des Gebäudes befand sich ein riesiger Raum, vergleichbar mit einem Kinosaal oder einem Theater. Unterstrichen wurde dieser Vergleich von einer Art Bühne am hinteren Ende des Raumes. Auf der Bühne befand sich etwas, das wohl eine Maschine irgendwelcher Art darstellte. Am markantesten an dieser Maschine waren, was wohl in keinem Raum dieses Gebäudes fehlen durfte, die zwei gigantischen, schwarzen Kristalle, die hoch über dem Boden standen und den Raum überblickten.

Durch vier Gänge, die in diesen Raum führten, stießen nahezu gleichzeitig Amai, Reisei Mitha und Rayn. Kurzen sahen sie einander an, bevor die Anführerin der Schwestern ihre Stimme erhob. „Euch geht es gut, wie ich sehe. Darüber bin ich froh.“
Rayn jedoch, die die anderen vorerst ignorierte sah sich inzwischen um. „Alle Wege führen wohl an den gleichen Ort.“ bemerkte sie nachdenklich. „Nur was ist das hier?“ fügte sie fragend hinzu.
Amai hob ihre rechte Hand und deutete auf die schwarzen Kristalle. „V-von denen gab es hier eine ganze Menge, aber … warum sind hier zwei … u-und…“ Reisei unterbrach sie. „Wofür sind diese Dinger überhaupt gut. Kein Einziger den ich gesehen habe hat auf irgendetwas reagiert.“ kommentierte sie. Mitha verschränkte ihre Arme in einer nachdenklichen Position. „Wenn diese Dinger wichtig für das Projekt sind, können wir uns den Gedanken, sie zu stehlen, aus dem Kopf schlagen. Sie sind zu groß.“ murmelte sie.
Rayn bemerkte die Tür an der Rückwand der Bühne. „Möglicherweise geht es da noch weiter… aber irgendetwas sagt mir, dieser Raum ist wichtig, wenn jeder Weg hierher führt.“ Amai seufzte. „Ich frage mich wie es den anderen wohl geht.“

„Ganz gut. Noch zumindest~”
Die Tür auf der Bühne hatte sich plötzlich geöffnet und ein für Reisei bekanntes Gesicht erschien, Alber Sichling. „Doch bei euch wäre ich mir da nicht so sicher.“ fügte er hinzu und lachte höhnisch.
Reiseis Pupillen formten sich zu Schlitzen. „Wenn er hier ist dann hat Sio…!“
Diese Worte ließen auch Mitha ihre Krallen ausfahren.
„Oh, beruhigt euch doch.“
Eine weitere männliche Stimme erfüllte genervt klingend den Raum. Gleichzeitig trat hinter Alber die Gestalt Dr. Raphael Sigismunds hervor. Auch sein Auftreten wies darauf hin, das Sia im Endeffekt ihren Kampf gegen ihn verloren hatte. Amai kommentierte dies mit einem besorgten Ausdruck. „A-aber was ist mit Sia…?“
Raphael überlegte, bevor er mit den Schultern zuckte. „Sie wird es schon überleben, oder… nein, eher nicht.“ erklärte er mit einem überheblichen Grinsen.
„Haltet mal die Klappe, ihr zwei.“
Eine dritte Stimme, dieses Mal weiblich. Sie hatte nach ihrem Satz ein kränkliches Husten erklingen lassen, dann trat sie zwischen den beiden Herren auf der Bühne in den Vordergrund. Eine seltsam gekleidete Frau, mit blassem Haar und nahezu ausdruckslosem Gesicht. Sie hielt sich ihre rechte Faust vor den Mund und hustete erneut.
Ihre kühlen Augen fielen auf die vier Catsisters und blickten auf sie hinab. „TCS, The Cat Sisters. Welch Freude euch *hust* … kennen zu lernen. Mein Name ist Satori Maiiden, ich leite das Projekt Overdrive.
Ihr habt heute einiges an Chaos gestiftet, doch ich sehe *hust hust* … ich sehe, das ihr meiner Einladung gefolgt seid und meine Erwart- *hust* … Erwartungen erfüllt.“ Ihre Stimme keuchte und schien mit jedem Husten kränklicher zu klingen.
„Einladung?!“ fauchte Mitha. “Welche Einladung?!” setzte sie zur Verdeutlichung nach. Raphael übernahm das Antworten und zog dafür eine Zeitung hervor, die er durch den halben Raum direkt vor Mithas Beine warf, wo sie aufgeschlagen, direkt mit dem Artikel über das Projekt Overdrive, welcher die Mission der Catsisters in Gang gesetzt hatte, liegen blieb. Die vier Katzen starrten verirrt auf das Papier, dann wieder zu den drei Gestalten auf der Bühne.
„Ganz Recht, es war vorhersehbar. Diebe könnten einer solchen Beute nicht widerstehen, doch kleine Fische würden sich nicht trauen, überhaupt hierher zu kommen. Die Einzigen Gäste die schlussendlich kamen ward ihr, die Catsisters.“ erklärte Alber lächelnd.
Die Frau auf der Bühne räusperte sich. „Das Projekt ist nahezu vollendet *hust* … doch benötigen wir etwas Hilfe von außen. Ich danke euch *hust hust* … für eure Mithilfe.“
Die Catsisters schien verwirrt und deren Anblick ließ Satori finster lächeln.

„So wie sie dies sagen klingt es, als hätten wir unseren Part bereits getan.“ kam es schließlich dazu, dass Rayn das Wort ergriff.
Raphael nickte. „Richtig, jedoch auch falsch. Ihr habt bereits einen großen Teil hinter euch gebracht, doch der wichtigste steht noch bevor.“ erklärte er und ließ seinen Blick zu einem der beiden schwarzen Kristalle schwanken. „Diese beiden Kristalle sind mit all den anderen in diesem Gebäude verbunden. Ihr habt sie sicher nicht übersehen.“ gab er zu wissen, als Alber fortsetzte. „Über sie wurden Daten über euch gescanned. Daten über eure Fähigkeiten und eure Gefühle, eure Kampftaktiken und eure Denkvorgänge in extremen Situationen.“ er breitete seine Hände zu beiden Seiten aus. „Wir sind sehr überzeugt von unseren Ergebnissen.“
Satori kicherte leise, was die anderen beiden aus deren Takt brachte, jedoch auch wieder die Aufmerksamkeit auf sie zog. „Die Kristalle absorbieren jedoch nicht nur, sondern sie geben auch zurück. Dafür jedoch brauchten wir eine Art *hust* … Katalysator, oder sollte ich Catalysator sagen?“ Sie ging während dieses Satzes zu einem Schaltpult an der Maschine und betätigte einen kleinen Knopf, der die schwarzen Kristalle zu verändern schien. Sie wurden transparent und offenbarten, dass sich etwas in ihnen befand. Es war für die Catsisters ein schockierender Anblick, dort zwei ihrer Schwestern schweben zu sehen, Sio und Sia.
Ungehalten rannte Mitha sofort von ihrem Platz durch den Raum. Sie sprang auf die Bühne, auf Satori zu, doch wurde sie von einer durchsichtigen Wand, die die Bühne abschirmte, abgeblockt. „Was habt ihr mit Sio und Sia vor!?“ fauchte sie, in der Luft hängend, da sie sich in der unsichtbaren Wand festgekrallt hatte.
Satori lachte finster. „Aber ich habe es doch bereits erklärt *hust* … ah… doofer Husten. Sie dienen uns als ein Katalysator für die Daten, die wir absorbiert haben.“
Rayn, Amai und Reisei kamen nun auch näher an die unsichtbare Wand. „Und was wollen sie damit bezwecken?“ fragte Reisei kühl.
Die Frau auf der Bühne blickte sie an. „Ich denke, dies ist etwas zu schwierig zu erklären. Eine … *hust hust hust* … … … *hust hust*“ der Husten wurde schlimmer und Alber kam Satori zur Hilfe, da diese dem Umfallen nahe schien, doch sie stieß den grünhaarigen Schnösel nur unhöflich weg und schenkte ihm einen eiskalten Blick. Sie rappelte sich auf und lehnte sich an den Schaltkasten der Maschine. „*stöhn* … Eine Demonstration, … ja eine Demonstration währe angebracht.“ keuchte sie hervor.
Raphael, der dies hörte, zog sofort ein Handy hervor. Er wählte und hob das Gerät an sein Ohr. „Aktivieren Projekt Overdrive. Mach dich bereit.“ dieser kurze Spruch war alles, dann legte er wieder auf. Satori wartete, bis dieses kleine Detail abgefasst worden war, bevor sie einen großen roten Knopf am Schaltkasten betätigte. Eine gelbe, flammende Aura schloss sich sofort um die Frau und es war offensichtlich zu sehen, dass diese sie aufpäppelte.
Die Catsisters bekamen dies nicht mit. Ihre Blicke waren gebannt auf Sio und Sia gerichtet, welche im inneren der nun lila strahlenden Kristalle zuckten, als würden sie immer und immer wieder von Stromschlägen getroffen.
Mitha hämmerte dabei wütend auf die unsichtbare Wand, bis diese plötzlich verschwand und das Mädchen nach vorne auf die die Bühne fiel.
Sie wollte ihren vorangegangen Angriff sogleich fortsetzen, doch wurde sie erneut unterbrochen als sie, sowie auch ihre drei Schwestern und auch Satori und deren beiden Gehilfen von lila Blitzen aus dem Inneren der schwarzen Kristalle getroffen wurden…

17:25 – Bloody Fists

„Aktivieren Projekt Overdrive. Mach dich bereit.“
Xerapins Handy hatte dies plötzlich von sich gegeben. immer noch lehnte sie niedergeschlagen an der Wand, doch nun begann sich ein genüssliches Grinsen auf ihr Gesicht zu zeichnen. „Runde zwei!“ rief sie ihren beiden Gegnerinnen zu.
Kara ließ sich derweilen von Neko auf die Beine ziehen und hörte den Aufruf zur nächsten Runde sowie den vorgehenden Anruf Raphaels. Sie hatte kein gutes Gefühl und beobachtete ihre Gegnerin.
Xerapin, anstatt direkt auf Kara und Neko zuzurennen blieb plötzlich stehen – wer aufpasste erkannte, dass sie nun direkt unter dem an der Decke hängen schwarzen Kristalls stand. Diese begann wie die beiden im großen Labor lila zu strahlen und ließ dann einige Blitze los, die die drei Nekattas trafen und in lila Licht hüllten.

Neko begann etwas in ihrem Inneren zu spüren. Sie war Feuer und Flamme, sie war voller Energie. Alles das bis jetzt passiert war schien vergessen, als sie sich fühlte wie am frühen Nachmittag, wann diese Mission begonnen hatte. Sie schlug ihre Fäuste zusammen und Funken sprühten von ihrem Körper. Ihr Schweif stand in die Höhe und ihre Haare waren zerzaust. Die Energie die nun von ihr ausging war von weitem spürbar, doch wirklich, im Moment ging es den anderen weiß Gott wo vorbei…

Wie Neko begann auch Kara etwas aus den Tiefen ihrer Seele zu spüren. Die Gier nach einem unbezahlbaren Kampf, die Gier nach Blut. Sie war so gierig das ihr das Wasser im Mund zusammen lief und ihr Speichel aus einem der Mundwinkel floss. Sie fuhr ihre Krallen ein und aus, unruhig, bereit ihre Lust zu stillen. Langsam begannen ihrer Krallen blutrot zu werden, als hätte sie sich bei dem Ein- und Ausfahren selbst ins Fleisch geschnitten, doch war das rot nicht Blut sondern feiner Kristall. Ihre Blutlust ließ den See aus Blut im Raum unruhig kleine Wellen schlagen…

Neko spürte Karas Gier, Kara spürte Nekos Energie. Es war für die beiden, als würden sie in die Seele der anderen Blicken können. Sie waren Schwestern, so kannten sie einander gut, doch dies ließ ihre Sinne verrückt spielen. Unter die Gier und die Energie mischte sich jedoch noch anderes. Sie spürten sich gegenseitig, doch auch die Gestalt die dort unter dem schwarzen Kristall stand.
Xerapin strahlte Geiz aus. Man spürte, sie wollte in diesem Raum sein, ihn jedoch unter keinen umständen teilen. Man spürte wie sicher sie sich war, diesen Ort und sich selbst zu verteidigen. Sie war sich sicher, dass sie dazu in der Lage war.
„Overdrive aktiviert! AtFiledestruct!“
Die Stimme des Nekatta Mädchens brach die Stille, die für einige Minuten den Raum erfüllt hatte. Neko und Kara spürten nur schwach die Auswirkungen des gegnerischen Angriffs. Neko bemerkte, das ihre Axt plötzlich schwerer wurde, Kara bemerkte sprichwörtlich nichts.
AtFiledestruct war ein Overdrive, eine unglaublich mächtige Attacke, im Entwicklungsstadium. Sie verhindert, dass ihre Gegner magische Angriffe irgendwelcher Art einsetzen können, oder knapp gesagt beschränken die gegnerischen Fähigkeiten auf deren körpereigene Kraft.
Worauf AtFiledestruct keine Auswirkungen hatte waren jedoch, was in diesem Fall der springende Punkt war, andere Overdrives.
Sios und Sias Stimme hallten in Nekos und Karas Köpfen wieder, hinterließen Wortfetzen und verstummten.

„OVERDRIVE!“ schrien die beiden zugleich. „Rock Fist! “ „CRIMSON PUNISHMENT!
Die Hände der beiden Geschwister schimmerten ominös.
Das Blut am Boden kristallisierte sofort, der Raum bebte unheilvoll. Neko ließ ihre Axt fallen und lief auf Xerapin zu. Kara hob ihre Krallen gen Himmel und ließ das kristallisierte Blut vom Boden auf Xerapin zuschießen.
Die lila Haarige wich dem Blut gerade so aus, doch kam ihr Neko nun zu nahe. Die kleine Katze hatte mit ihren Fäusten nur gestreift, doch die Wucht hinter Rock Fist ließ ihren Gegner übertrieben beschleunigt durch den Raum in die nächst beste Wand fliegen wo sie mit unzähligen Knackgeräuschen aufschlug und langsam zu Boden rutschte.
Xerapin hatte dies nicht vorausgesehen. Ihre Flügel zerbrachen, denn sie hatten den Aufprall abgefangen. „D-das ist unmöglich! Ihr solltet nicht in der Lage sein, anzugreifen!“ brüllte sie, doch waren diese Worte zu spät gekommen… direkt unter der falschen Catsister stach ein langer Dorn aus kristallisiertem Blut hervor und spießte sie regelrecht auf…

17:25 – Sparking Quake!

„Aktivieren Projekt Overdrive. Mach dich bereit.“
Das verwirrte Blinzeln Releens wurde unterbrochen, als sie diese Worte aus ihrem Handy vernahm. „Ah, ist jetzt auch egal. Lasst uns weiterspielen~“
Mit diesen worten sprang das Mädchen auf und lief davon, in die Mitte des Raumes, direkt unter den an der Decke hängenden schwarzen Kristall.
Kiera und Kimo, die vermuteten, dass das Mädchen verletzt war, hatten nicht erwartet, das sie so schnell davon laufen konnte, so sahen sie ihr verwirrt hinterher.
„Was zur…“ murmelte Kiera genervt, als ise mit ansah, wie der schwarze Kristall plötzlich schimmerte und lila Blitze abschoss.
Releens Hologramm schoss noch immer wie verrückt lachend durch den Raum, doch wurden die von den Blitzen getroffenen taub zu diesem Geräusch.

Freude und Spaß strömten von Innen heraus in den Körper Kimos und füllten sie vollständig auf. Der Spaß den sie mit ihren Schwestern hatte, die Freude immer wieder mit ihnen etwas zu unternehmen. Die Freude am Spaß am Leben. Kimo strahlte vor Freude, sowohl mit einem breiten Lächeln als auch mit wörtlich genommenem Licht, das sie in Form von kleinen Funkensprüngen umgab. Sie tanzte und lachte, dabei scheinbar völlig vergessend, wo sie sich gerade aufhielt…

Kiera war begeistert. Begeistert von den Fähigkeiten anderer, von den Geschichten anderer, von allem anderen. Sie ist begeistert von vielem, da sie weiß, dass sie es nie erreichen kann. Sie ist selbst jemand Besonderes die viele begeistert, doch sieht sie nur die anderen. Sie hat wenig Ich-Bezug und kümmert sich lieber um alles andere. Die Begeisterung für das was sie selbst gerade erlebte brach jedoch diese Einstellung. Sie spürte ihre eigenen Fähigkeiten, ihr eigenes Können, ihre eigenen Gefühle. Oh, wenn sie könnte würde sie sich gerade selbst küssen und sich die Liebe ihres Lebens eingestehen – und möglicherweise etwas weiter gehen. Sie umarmte sich selbst, als wohlfühlendes Schnurren von ihr ausging…

Kimo spürte Kieras Liebe, Kiera spürte Kimos Freude. Die beiden lächelten sich an, warme Gefühle, die die beiden fast dazu brachten, sich in die Arme zu fallen erfüllten die Luft zwischen den beiden, doch etwas anderes mischte sich dazu.
Eine dritte Person war im Raum, deren innersten Gefühle nun blank gelegt wurden, Releen.
Die beiden Schwestern spürten Chaos. Das Mädchen, dem sie gegenüber standen lebte mit einem gewaltigen Gefühlschaos mit dem sie nicht umgehen konnte. Sie war verrückt, hysterisch, chaotisch, verspielt und ungebändigt, sie war verliebt, sie hatte Spaß und sie wollte alles zerstören, sie war einsam, sie wollte Ruhe, sie war völlig verwirrt und außer sich.
Releen war bemitleidenswert. Nun, da die beiden Catsisters wieder Besinnung waren, hörten sie wieder das Gelächter der falschen Nekatta, die über ihnen ihre Kreise zog, doch mixte sich dazu das Gelächter der echten Releen, hysterisches Gelächter verrücktesten Grades.
„Overdrive aktiviert! AtAngelfall!“
Die Stimme des Mädchens hallte in dem Raum wieder und wieder, als sich nun zwei weitere falsche Releens im Raum bildeten und die Worte wiederholten. Kurz schwebten die drei falschen Releens im Raum, dann jedoch lösten sich ihre Flügel in Luft auf und sie fielen alle zugleich auf den Boden. Die Flügel der wahren Releen schwärzten sich im selben Atemzug und wurden zirka viermal so groß wie Original.
Die drei anderen Releens richteten sich derweilen auf und machten sich Angriffbereit. Es war der Effekt von AtAngelfall, das diese Fälschungen nun genau so real wahren wie die echte Releen.

Kimo und Kiera hatten die Vorbereitungen von Releens Overdrive nur teilweise mitverfolgen können, denn die Stimmen Sios und Sias in ihrem Kopf hatten sie abgelenkt. Mit festen Griffen nahmen die beiden sich Hand in Hand. „OVERDRIVE!“
Kimo erhob ihre Stimme und schrie laut „Gewittertanz!“
Ihr folge Kiera mit „Earthsealed Fury!“
Sofort schlug Kiera ihre klauen in den Boden und war in Sekundenschnelle unter der Erde verschwunden; Kimo hingegen begann sich wie ein Kreisel zu drehen und schlug mit ihrem Kimono um sich, wobei sie wie ein Generator Strom erzeugte.
Funken schossen aus Kimos Kleidung und Körper auf ihre vier Gegner zu.
Die drei Fälschungen wichen galant aus, doch Releen selbst ließ nur ihre Flügel vor ihren Körper schlagen, wo sie als ein Schutzschild dienten. Als sie die Flügel dann wieder nach hinten schlug schoss sie damit auch gleich einen Sturm federförmiger schwarzer Magie durch den Raum, welcher es wohl auf Kimo abgesehen hatte.
Die kleine Funkenkatze, die ihren Tanz nicht unterbrechen konnte, war in diesem Fall auf Kiera angewiesen, die unter einer der Fälschungen hervor schoss und sie sogleich zwischen den Ansturm aus Federn und deren eigentliches Ziel warf, was sowohl die Federn neutralisierte, als auch die Fälschung in einen kleines Häufchen weißer Federn verwandelte.
Kimo konnte sich auf ihre Partnerin verlassen. Immer noch spürten sie genau, was in der jeweils anderen vorging, so gab es keinen Grund zur Sorge.

Nun näherte sich eine weitere der Fälschungen Kiera mit hoher Geschwindigkeit. Die hellbraune Katze könnte sich erneut eingraben, doch lief sie ihrem Gegner lieber entgegen. Die beiden stießen aufeinander, doch die ‚Erdversiegelte Furie’ war schneller als der gefallene Engel. Mit einigen sekundenschnellen Bewegungen hatte Kiera die Fälschung umklammert und biss ihr ohne zu zimpern in die Halsschlagader. Es war immerhin nur eine Fälschung, so war das einzige ungute Gefühl dabei, nach dem biss die zurückgebliebenen Federn auszuspucken.

Kimo hatte ihre Drehungen nun beendet und stand unter Starkstrom. Ihr war etwas schwindlig und sie taumelte ein bisschen, doch sie schaffte es schlussendlich loszurennen. Nicht weit, sondern nur bis sie das von Keira zurückgelassene Loch fand und in diesem verschwand.
Während Kimo sich im Untergrund befand kümmerte sie Kiera um die letzte der Fälschungen, was nun Releen dazu zwang selbst zu kämpfen.
„Oh~ Gar nicht mal so übel!“ rief sie, bevor sie halb lachend, halb kreischend auf die braune Katze zu schoss. Sie sollte sie jedoch nie erreichen, da sie an dem zweiten Loch Kieras vorbei musste, aus welchen Kimo heraus sprang und sich am linken Bein der rosa Nekatta festklammerte. „Was machst-“ Die Antwort kam in einem Stoß von knapp 10.000 Volt, welcher Releen sprichwörtlich grillte.

Part 4 >>>
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.10.2010, 15:39 von Black-Cat. )
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